Geliebte im Herrn!
Die einzelnen Zeitalter der Kirchengeschichte haben eine Vorliebe für ein bestimmtes Bild Jesu gehabt. In der einen Zeit hat man Jesus vor allem als Weltenrichter oder als den Allherrscher oder als den Wanderprediger oder als den Schmerzensmann gesehen. Die ersten drei Jahrhunderte haben Christus vor allem als den Guten Hirten verehrt. In den Katakomben hat man 55 Bilder des Guten Hirten entdeckt.
Christus als der Gute Hirte (Priscilla-Katakombe - Rom) |
Wo immer die Christenheit in Gefahr ist und wo immer der Einzelne in Versuchung ist, da soll die Erinnerung an den Guten Hirten wach gehalten werden. Er ist stark, und er ist gut.
Er kennt die Seinen; er kennt jeden Einzelnen. Ich habe einmal gelesen, dass ein menschlicher Hirte seine Schafe am Gesicht erkennt. Er kann also unter Hunderten von Schafen ein jedes vom anderen unterscheiden am Gesicht. Wenn das schon ein menschlicher Hirte kann, um so mehr der göttliche Hirte.
Er kennt seine unzähligen Schäflein, er kennt ein jedes mit Namen. Keines bleibt seinem liebevollen, wachsamen Blick verborgen, und er geht einem jeden nach. Einem jeden.
Aber, so scheint es, mit besonderer Sorge den Verunglückten, der Verirrten. Wir könnten ja annehmen, dass Jesus sich besonders um die frömmsten und um die zutraulichsten Menschen müht, um die Besten aus seiner Herde.
Aber nein, wir erfahren das Merkwürdige, dass er die Unfrommen, die treulos Weggelaufenen, die gänzlich Verirrten vor allen anderen mit den größten Mühen und mit den größten Opfern sucht und betreut. Seine Aussagen dazu sind eindeutig:
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