Am Abend des Auferstehungstages erschien Jesus den Aposteln in verschlossenem Saal, begrüßte sie mit dem Friedensgruß, zeigte ihnen seine Hände und seine Seite und sprach zu ihnen: Friede sei mit euch! Wie mich der Vater gesandt hat, so sende ich euch. Nachdem er dies zu ihnen gesagt hatte, hauchte er sie an und sprach zu ihnen: empfanget den Heiligen Geist.Welchen ihr die Sünden nachlassen werdet, denen sind sie nachgelassen; und welchen ihr sie behalten werdet, denen sind sie behalten. (Joh. 20,21 ff.) Mit diesen Worten übertrug Jesus den Aposteln die Sendung, die er selbst vom Vater empfangen und auf Erden ausgeführt hatte.Diese Sendung bestand darin "zu suchen und zu retten, was verloren war." (Lk 16,10). Wie er selbst auf Erden Sünden vergeben hatte (Mt 99,2 ff; Mk 2,5 ff; Lk 5,20 ff) - Heilung des Gichtbrüchigen; (Lk 7,47 f) - öffentliche Sünderin, so erteilte er nun auch den Aposteln die Sündenvergebungsgewalt. Die mitgeilte Gewalt ist zweigliedrig: Sie kann sich im Nachlassen und im Behalten der Sünden betätigen und hat zur Wirkung, dass die Sünden auch vor Gott nachgelassen bzw. behalten sind.
aus Ludwig Ott. Grundriss der katholischen Dogmatik, Die kirchliche Sündebvergebungsgewalt, 1963, S.498
Es ist übrigens noch nicht zur spät zur Osterbeichte und Osterkommunion, d.h. zur Erfüllung des 4. und 5. Kirchengebotes:
„Du sollst wenigstens einmal im Jahre deine Sünden beichten!“ „Du sollst wenigstens einmal im Jahre die heilige Kommunion empfangen, und zwar zur österlichen Zeit!“ Der Zusatz „zur österlichen Zeit“ steht nur bei der Kommunion. Die Kommunion soll man in der österlichen Zeit empfangen. Wann ist denn die österliche Zeit? Jetzt, nach der sogenannten Liturgiereform, ist es die Zeit von Ostern bis Pfingsten, also diese 50 Tage von dem Fest der Auferstehung Christi bis zum Fest der Ausgießung des Heiligen Geistes. Das ist die österliche Zeit. Quelle