Das wichtigste Gebet ist das Gebet um die Beharrlichkeit bis zum Ende. Siehe hier


Mittwoch, 29. Februar 2012

Vier verschiedene Wege in den Himmel

Der hl. Bernhard unterscheidet vier Klassen von Menschen und viererlei Arten, auf denen sie zu Gott gelangen. Er sagt: 
„Die einen stürmen den Himmel, sie reißen ihn mit Gewalt an sich durch ihre freiwilligen heldenmütigen Opfer, Bußen, Entsagungen, Leiden, Tugendübungen. Das sind die Heiligen, an denen es der katholischen Kirche zu keiner Zeit mangelt. – 
Die anderen erkaufen den Himmel durch Werke der christlichen Barmherzigkeit, durch Almosen geben und Wohltaten spenden. Das sind die Menschen, die aus Liebe zu Gott ihre Besitztümer zur Linderung der Armut und zur Hebung der Not verwenden. – 
Die dritten erarbeiten sich den Himmel, indem sie, unbeachtet von der Welt und ohne nach außen Aufsehen zu erregen, bescheiden und still ihren täglichen Pflichten leben. Das sind die arbeitsamen, die demütigen und armen, die zurückgezogen, frommen Seelen und diejenigen, die der Welt aus Liebe zu Gott ganz entsagen. – 
Die vierten endlich werden gleichsam mit Gewalt in den Himmel genötigt. Das sind jene, die durch Leid und Unglück, durch Krankheit und Elend, durch Verachtung und Trübsal in ihrem Sündenleben gehemmt werden und im Unglück keinen Tröster mehr finden als Gott allein.


aus: Homiletische Gleichnissammlung - Gleichnisse zur katholischen Sittenlehre, von Anton Koch S.J., 1954


Die heilige Margareta von Cortona als Büßerin
von Antonio Bresciani



Es gibt nicht wenige Heilige, darunter beispielsweise Margareta von Cortona, die durch Gottes Gnaden so von Weg vier zu Weg eins gelangt sind.

Kanada verbietet Eltern, ihre Kinder zu lehren, dass gelebte Homosexualität Sünde ist

Quelle
In der kanadischen Provinz Alberta ist es demnächst Eltern, die ihren Kinder zu Hause Schulunterricht geben, verboten, diesen beizubringen, dass ausgelebte Homosexualität Sünde ist. 
Wieder einmal kann man den Trend erkennen, dass die "Einstellung" und das "Gewissen" von jedermann sakrosankt sind, nur nicht die von Christen.

Hallo, gibt es in Kanada noch katholische Bischöfe oder sind die alle auf Tauchstation gegangen? Wie war das noch mit der sogar von Bischöfen gut geheißenen Trennung von Staat und katholischer Religion? 
In Kanada bestimmt demnächst also de facto der Staat, welche Inhalte der katholischen Religion Eltern weitergeben dürfen und welche nach seiner Definition "hatemongering", Hass schürend, sind.

Ähnlich fortgeschritten ist es in Amerika, wo jüngst ein katholischer Priester, der eine Pro-Life-Gebetswache vor dem Weißen Haus gehalten hatte, verhaftet wurde und wo sich Kardinal Francis George beklagt, der Staat werfe den Bischöfen mittlerweile vor, die Trennung von Staat und Religion nicht zu beachten, seiner Meinung nach aber sei es genau andersherum, nämlich die Regierung Obama wolle ihnen vorgeben, was katholisch sei und was nicht.

Ich fürchte, das alles ist Folge der jahrzehntelangen Unterlassungssünden der Katholiken. 
Wenn man sich als Katholik von Atheisten und Liberalen mehr oder weniger unwidersprochen erklären lässt, jeder habe Gewissensfreiheit, wie seit dem letzten Konzil leider vielfach passiert, und es unterlässt, den Atheisten und Liberalen zu erklären, dass sie die Gewissensfreiheit falsch verstandenen haben, wenn sie meinen, jeder dürfe ungeniert sein Gewissen so trainieren, dass es Verstöße gegen alle zehn Gebote Gottes gut findet und sie nicht über die ewigen Folgen der falsch verstandenen Gewissensfreiheit aufklärt, nämlich eventuell diese, muss man sich nicht wundern, wenn Atheisten und Liberale ihr Gewissen unbekümmert nach dem Marxismus-Leninismus bzw. dem dialektischen Materialismus bilden. Und das bedeutete schon immer Christenverfolgung.


Immerhin fand sich neulich wenigstens ein mutiger Hirte, Bischof Jenky, der amerikanische Politiker daran erinnerte, dass es auch für sie nach dem Tod ein persönliches und ein jüngstes Gericht gegeben wird. 




Sterbehilfe - der "Fortschritt" der Heiden


UMFRAGE


Unterstützen Sie die Legalisierung der Sterbehilfe?
ErgebnisAntwort 1: 71%
Ja
Antwort 2: 25%
Nein
Antwort 3: 3%
Ich habe keine Meinung dazu
476 abgegebene Stimmen

Quelle: Stand 14.25 Uhr



In den Niederlanden nimmt die erste "Lebensendeklinik" ihren "Sterbehilfe-Dienst" auf, für solche Patienten, denen die Ärzte "nicht helfen wollen", auf deutsch, deren Ärzte sich weigern diese Menschen umzubringen.

Dieser sogenannte Fortschritt ist ein Rückschritt ins totale Heidentum. Noch vor neunzig Jahren berichteten deutsche Missionare aus St. Ottilien in ihren Missionsblättern in die Heimat, dass in ihren Missionsgebieten in Afrika unerwünschte Alte von ihren Familien in den Busch gebracht und dort allein gelassen und damit den wilden Tieren zum Frass vorgeworfen, oder aber gleich von ihren Angehörigen vergiftet worden sind. 

Darüber war man in ganz Deutschland, zumindest im katholischen Teil, entsetzt und betete und opferte für die Bekehrung der armen Heiden, damit mit der katholischen Religion diese barbarischen Zustände aufhörten.
Wenige Jahrzehnte dialektisch-materialistischer sprich kommunistischer Gehirnwäsche in Schule und Medien reichen und Deutsche stimmen in Abstimmungen zu 71%  für solche Barbarei. 

Noch findet das ganze in Kliniken nur mit Zustimmung der Betroffenen statt, aber wann darf jeder einen unerwünschten Angehörigen auch ohne dessen Zustimmung dorthin bringen, z.B. weil er so viel Zeit, Geld, Nerven kostet? Wer das noch für unwahrscheinlich hält, hat den sittlichen Verfall der letzten Jahrzehnte nicht verfolgt. Das fünfte Gebot Gottes: Du sollst nicht töten! ist de facto abgeschafft - unter mehr oder weniger kollektivem Schweigen der katholischen Bischöfe.
Wer die eigenen Kinder im Mutterleib umbringt, der tötet auch bald unproduktive Alte. Das Heidentum hat Deutschland wieder voll im Griff. Das finden 71% solange gut bis sie selber abtransportiert werden. 


PS.: Wer meint, er würde, indem er Hand an sich legen lässt, von seinem Leiden erlöst, weil er ins Nichts fällt, ist in schwerem Irrtum. Wer sich mit voller Überlegung und Zustimmung töten lässt, kommt nämlich in die Hölle auf ewig, weil er schwer gegen das fünfte Gebot Gottes verstößt.
In der Hölle ist es auf ewig unvorstellbar schwerer auszuhalten als das schlimmste Leiden hier auf Erden. Mit Christi Leiden vereinigt, kann geduldig und ergeben in Gottes Willen getragenes Leiden sogar sehr verdienstlich sein und in den Himmel führen, wo es keinerlei Leid mehr gibt, sondern nur vollkommenes Glück und Seligkeit, und das alles auch auf ewig.


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Dienstag, 28. Februar 2012

Die Liebe macht sein Herz arm (III)

Fortsetzung von hier
So wie Jesus in seiner Liebe alles getan hat, was er für dein Heil tun konnte, so hat er auch 
II. 
alles gegeben, was er geben konnte.
Jesus ist auf die Welt gekommen, um das größte aller Werke, um das Erlösungswerk zu vollbringen. Unsägliche Mühen und Opfer hat es ihn gekostet; aber siehe, er hat es vollbracht und nun steht es vollendet da in der heiligen katholischen Kirche.
Du findest in diesem Werke die volle göttliche Wahrheit; du findest die unendlichen Verdienste, die Jesus durch sein Leben, Leiden und Sterben erworben hat. Du findest da das hochheilige Messopfer; du findest die heiligen Sakramente, ja du findest ihn selbst als Gott und Mensch, mit Leib und Seele, mit Fleisch und Blut, wahrhaft und wesentlich im allerheiligsten Sakramente des Altars.
Aber – fragst du – was will denn Jesus mit all diesem? Er sagt: Dies alles gehört dir, für dich habe ich es erworben; dir übergebe ich es, damit du siehst, wie sehr ich dich liebe, und damit auch du angetrieben wirst, mich zu lieben. Die Liebe zu dir hat mir alles aus meinem Herzen weggenommen, sie hat mich ausgeraubt und arm gemacht, um dich zu bereichern.
In der Tat! Jesus hat uns alles gegeben, so bleibt ihm nichts mehr übrig. Er ist fertig mit dem Geben. Ist da wirklich so? Ja.
Der göttliche Heiland selbst bezeugt es durch die Offenbarung seines heiligsten Herzens.
Christen! Ist es euch noch nie aufgefallen, wie der liebe Jesus, der sonst gewohnt ist, immer nur für uns zu wirken, immer uns zu geben: jetzt auf einmal nur sein Herz uns zeigt, ohne weiteres zu geben?
Ja was will er denn damit?


Der Heiland zeigt sein von Liebe brennendes und verwundetes Herz
der hl. Margareta Maria Alacoque
Quelle

Hört, was er zur hl. Margareta Maria von Alacoque gesagt hat: „Siehe dieses göttliche Herz, welches die Menschen so sehr geliebt, dass es sich in nichts geschont, ja sich selbst erschöpft und verzehrt hat, um seine Liebe ihnen zu bezeigen.
Jetzt haben wir das Geheimnis heraus. Der göttliche Heiland kann nicht mehr geben, weil er uns schon alles gegeben hat. Sein Herz hat sich selbst erschöpft und verzehrt. Er ist um unseretwillen arm geworden. Darum offenbart er uns sein Herz, ruft uns herbei und sagt: Kommet und schauet hinein in dieses göttliche Herz, ob es euch denn nicht schon alles gegeben hat, was es geben konnte – und dennoch wollt ihr mich nicht lieben von ganzem Herzen? Christliche Seele! Kannst du diese Rede hören, ohne im Innersten deines Herzens erschüttert und zerknirscht zu werden?



Fortsetzung HIER
aus:
Das göttliche Herz Jesu, die Schatzkammer gläubiger Seelen.
Neun Predigten zu Ehren des göttlichen Herzens Jesu, von P. Marcus Prattes, Priester der Kongregation des allerheiligsten Erlösers, mit Imprimatur, 1900

Schales Salz


„Ihr seid das Salz der Erde“, so hat Christus einst von seinen Jüngern gesagt (Matth. 5,13). Gilt dieses Wort für uns oder gilt es nicht? 
Salz brennt und beißt, wenn es auf offene Wunden kommt. So sollte auch der Christ auf offene Wunden im sittlichen Leben wirken, wenn er Salzkraft in sich hat. 
Wie ist es aber oft in Wirklichkeit? Nimm einmal eine Schale Salz und stelle sie irgendwo hin, wo die Luft freien Zutritt hat. Bald zieht das Salz Wasser an und verliert seine ganze Kraft. 
So ergeht es nur zu vielen, die sich Christen nennen. Sie lassen sich vom Geist der Welt so lange auslaugen, bis keinerlei Salzkraft mehr in ihnen steckt. 
Kein Wunder, dass nicht sie die Umwelt nach dem Geiste des Evangeliums gestalten, sondern im Gegenteil die Welt ihre schal und fad gewordene Seele nach dem Weltgeist formt.


aus: Homiletische Gleichnissammlung - Gleichnisse zur katholischen Sittenlehre, von Anton Koch S.J., 1954



Unterlassungssünden


Wenn wir, sagt der hl. Chrysostomus, über Leib und Leben eines hohen Fürsten oder des Kaiser zu wachen hätten, und es würde von ruchloser Hand ein Attentat auf ihn verübt, so müssten wir, auch wenn wir nicht das geringste mit dem Anschlag zu tun hätten, doch sehr um Freiheit und Leben zittern. 
Es reicht nicht aus zu unserer Entschuldigung, wenn wir sagen können: „Ich wusste nichts von der Sache, ich habe an dem Vorfall keinen Anteil!“ 
Man wird uns darauf sagen: „Das Vergehen, das dir zur Last gelegt wird, besteht nicht darin, dass du etwas getan hast, sondern, dass du etwas nicht getan hast. Du hast die verbrecherische Tat nicht verhindert, du hast nicht das deinige getan, um die Frevler von ihrer Untat abzuhalten. Das ist deine Schuld! Und dafür wirst du bestraft.“ 
Solche Worte werden wir auch von Gott zu hören bekommen, wenn wir dazu schweigen, wo sein Name gelästert und sein Gesetz mit Füssen getreten wird.
aus: Homiletische Gleichnissammlung - Gleichnisse zur katholischen Sittenlehre, von Anton Koch S.J., 1954

Diese Worte gelten besonders für den Klerus, der vielfach gerade in den letzten 40 Jahren bis in höchste Hierarchien hinein weltweit und besonders in Europa zu den unglaublichsten öffentlichen Sünden geschwiegen hat, die sich verbreitet hatten, mit der Folge, dass diese jetzt sogar „gesetzlich“ erlaubt sind. Die Bischöfe in den USA z. B. leiden zur Zeit schwer unter den Folgen ihrer jahrelangen falschen Toleranz und der vieler ihrer Vorgänger im Amt.

Aber jeder Katholik muss sich immer wieder fragen, ob er vor allem in dem Kreis, in dem er Einfluss ausüben kann, alles tut, was er kann, um Sünden und Gotteslästerungen zu verhindern. Gerade die Fastenzeit bietet dazu eine gute Gelegenheit, denn alle Katholiken sind unter schwerer Sünde verpflichtet, auch das vierte und fünfte Kirchengebot zu halten: Du sollst wenigstens einmal im Jahr deine Sünden beichten. Du sollst wenigstens einmal im Jahr die heilige Kommunion empfangen und zwar zur österlichen Zeit.

Katholiken zum Empfang der Kommunion zu veranlassen, wird heute wohl fast kein Problem sein, denn seit einigen Jahrzehnten gibt es, wie Prälat Georg May einmal formulierte, fast 100% Kommunionempfang in der hl. Messe bei fast 0% Beichte (sinngemäß wiedergegeben). Die wenigsten Katholiken wissen heute noch, dass wer im Stand der Todsünde die hl. Kommunion empfängt, eine sehr schwere Sünde, einen Gottesraub, ein Sakrileg, begeht.

Man darf sich nicht entmutigen lassen, wenn man keinen Erfolg sieht, bei den Ermahnten. Der liebe Gott hat gesehen, was man um Seinetwillen getan hat.
Die Sünder ermahnen und die Irrenden zurechtweisen ist übrigens ein Werk der geistlichen Barmherzigkeit und vom heiligen Vater, Papst Benedikt XVI. jedem Katholiken zur  Fastenzeit 2012 ans Herz gelegt worden.



Montag, 27. Februar 2012

Kreuzweg beten, warum?


Die 14 Stationen des Kreuzwegs
Quelle

In der Fastenzeit rät uns unsere heilige Mutter Kirche, öfter als sonst den Kreuzweg zu beten. Man sollte ihn jedoch nicht nur mit den Lippen beten, sondern das ganze bittere Leiden, dass unser Heiland Jesus Christus freiwillig aus Liebe zu uns auf sich genommen hat, auch aufmerksam im Geiste betrachten. Er, der vollkommen schuldlose Gottmensch, hat unser aller Sünden  die der ersten Menschen und aller anderen Menschen bis zum Ende der Welt  auf sich genommen und durch seinen freiwilligen Opfertod dafür eine unendlich wertvolle Sühne geleistet und uns so wieder mit Gott versöhnt und den Himmel, der seit dem Sündenfall verschlossen war, wieder geöffnet; allerdings entgegen der modernen Theologie nur für solche Menschen, die auch hineinwollen. Das heißt für solche, die an ihn glauben, sich taufen lassen, und sich immer bemühen im Stand der heiligmachenden Gnade zu sein, d.h. ohne jede schwere unbereute und ungebeichtete Sünde.

Je öfter man das Leiden Christi und die sieben Schmerzen seiner hochheiligen Mutter betrachtet, desto mehr erkennt man, wie groß das Leiden war, das er freiwillig auf sich genommen hat und das die Gottesmutter geistig mitgelitten hat. Wie groß muss seine Liebe zu uns sein, wenn er solches Leiden auf sich nehmen wollte? Wenn man an solche Liebe denkt, muss man ihn da nicht wiederlieben? Und wenn man ihn liebt, kann man ihn dann durch eine neue schwere Sünde erneut ans Kreuz schlagen?

Es gilt neben anderem als Zeichen der Vorherbestimmung, wenn jemand das heilige Leiden aus Liebe zu Christus oft betrachtet. Der hl. Pfarrer von Ars ging sogar so weit, mit dem hl. Bernhard zu sagen, wer das Leiden Christi nicht verehre, für den sehe er wenig Aussicht in den Himmel zu kommen. 
Der Grund ist wohl, weil man sonst mit den Sünden nachlässig wird, eben weil man wegen mangelnder Betrachtung des übergroßen Leidens Christi nicht erkennen konnte, dass ihn unsere Sünden ans Kreuz geschlagen haben und dass ihn, den Sündelosen jede einzelne Sünde unendlich schmerzte, weil er als Gottmensch die Bosheit, die in der Sünde steckt, vollkommen klar sah.

Empfehlenswert ist der Kreuzweg von Michael Kardinal Faulhaber, der auch häufig unter Pater Bonaventura, was der Drittordensname des Kardinals war, veröffentlicht ist. 

Roger Michael hat diesen Kreuzweg mit schönen Bildern zu jeder Station versehen auf Gloria.TV eingestellt. HIER
Derselbe Kreuzweg mit zusätzlichen Informationen: HIER (ganz unten auf der Seite muss man die verschiedenen Stationen anklicken).

Und HIER einer der meistgebeteten Kreuzwege der Welt, vom heiligen Kirchenlehrer Alfons Maria von Liguori. 


Leiden und Kreuzesliebe


Ein König ließ auf einem Hügel eine Reihe hölzerner Kreuze aufstellen, die innen hohl und mit Goldstücken mehr oder weniger reich gefüllt waren. Dann lud er seine Untertanen ein, sich ein Kreuz auszuwählen. Aber die Leute, die nur die Kreuze sahen, wollten nichts davon wissen und wandten sich enttäuscht ab. 
Da verriet ihnen der König leise das Geheimnis von den Schätzen, die in jedem Kreuz verborgen waren, und siehe da – sofort begann ein Sturm auf den Hügel; jeder wollte das schwerste Kreuz für sich gewinnen.


Als die Spanier zuerst nach Amerika kamen, kannten die dort wohnenden Indianer den Wert des Goldes noch nicht und gaben gern ein Stück Gold für einen Spiegel oder einige Glasperlen. Als sie aber merkten, wie hoch die Spanier das Gold schätzen, da fingen auch sie an, es höher zu achten und teurer zu verkaufen. 
So ähnlich verhält es sich bei uns in Bezug auf das Leiden. Wenn wir aber sehen, wie hoch die Heiligen die Leiden schätzten, dann sollten auch wir ihren wahren Wert erkennen und sie gerne von Gott dem Herrn annehmen.


Wie in ein und demselben Feuer das Gold aufglänzt und die Schlacke sich absetzt, wie auf ein und derselben Tenne das Stroh zerdroschen und das Getreide gesäubert wird, so läutert ein und dasselbe Geschick die Guten und verwirft die Bösen. 
Es kommt eben nicht darauf an, welcher Art die Leiden sind, sondern welcher Art die sind, die das Leiden trifft. hl. Augustinus

alles aus: Homiletische Gleichnissammlung - Gleichnisse zur katholischen Sittenlehre, von Anton Koch S.J., 1954

Aufschub der Bekehrung


Wenn ich dir eine Summe Geld schenken wollte, sagt der hl. Ambrosisus, sagst du mir nicht: „Ich komme morgen“, nein, du nimmst es sofort entgegen. Geld anzunehmen schiebt niemand auf, niemand verfällt da auf Ausflüchte; stellt man aber das Heil der Seele in Aussicht, dann lässt sich jeder Zeit.


Einst hielt der Fürst der bösen Geister, Luzifer, mit seinen obersten Dämonen eine Versammlung ab, in der er die Frage stelle: „Wie lassen sich am leichtesten und am sichersten möglichst viele Menschenseelen fangen und ins Verderben stürzen?“ 
Einer der mächtigsten Geister der Finsternis erhob sich und sagte: „Man nehme den Menschen den Glauben an die Ewigkeit!“ „Der Rat taugt wenig“, rief Luzifer, „denn das dauert zu lange.“ Ein anderer schrie: „Man zerstöre die Kirchen und alles hat ein Ende!“ „Das macht zu viel Aufsehen“, antwortete der Fürst der Finsternis. Nun blieb es still ringsum. 
Da begann er selbst: „So will ich es euch sagen. Ihr braucht nur im rechten Augenblick dem Menschen ein einziges Wörtlein ins Ohr zu flüstern; geht er auf dieses Zauberwort ein, so habt ihr das Spiel gewonnen. Merkt euch dies eine Wort! Es ist das Wörtlein: später! Das ist das Netz, mit dem ihr die Seelen am besten fangen könnt.“

alles aus: Homiletische Gleichnissammlung - Gleichnisse zur katholischen Sittenlehre, von Anton Koch S.J., 1954


Die erste Beichte nach 27 Jahren: hier



Sonntag, 26. Februar 2012

Von den Auswirkungen der Abtötung


Jeder  Mensch freut sich, mit seines Gleichen umgehen und reden zu können. Ist der Mensch ganz abgetötet, ist er durch Abtötung geistig und Gott ähnlich geworden, dann hat er Freude am Umgange und an der Unterredung mit Gott, und auch Gott hat Freude, mit ihm umzugehen und zu ihm zu reden. „Meine Wonne ist es, bei den Menschenkindern zu sein.“ Sprüch. 8,31. 
Ist aber der Mensch noch voll von Leidenschaften und ungeordneten Begierden, sucht er darin noch Ehre, Befriedigung seiner Neigung, Freude, Unterhaltung und Ergötzen, dann fühlt er noch große Schwierigkeiten im Umgange und Verkehr mit Gott. Er ist in seinem ganzen Wesen noch sehr unähnlich mit Gott und hat seine Freude an dem Umgange mit seines Gleichen, mit den irdischen und niederen Dingen. „Sie wurden zum Gräuel, wie das, was sie liebten.“ Ose. 9,10.

Einer von den Altvätern sagte: Wie man in einem trüben Wasser unmöglich sein Antlitz, noch sonst etwas sehen kann; ebenso kann ein Herz, das noch nicht von irdischen Neigungen, die es fortwährend trüben und beunruhigen, gereinigt und geläutert ist, und in dem die eitlen und unziemenden Sorgen noch nicht beschwichtigt sind, unmöglich im Gebete schauen das Antlitz Gottes, d.h. die Tiefe seiner Geheimnisse, und der Herr wird sich ihm auch nicht offenbaren. 
„Selig sind, die reinen Herzens sind, denn sie werden Gott schauen. Matth.5,8. Das Beten ist ein geistiges Schauen der gottähnlichen Geheimnisse und Werke. Wie man, um deutlich zu sehen, helle und klare Augen des Leibes haben muss, eben so hat man, um die Werke Gottes mit den Augen der Seele recht zu schauen, ein geläutertes Herz notwendig. 
Über den angeführten Ausspruch des Heilandes sagt der heilige Augustin: „Willst du Gott schauen und betrachten, so mühe dich zuerst, dein Herz zu reinigen und von allem los zu machen, was ihm missfällig ist.“


aus dem Klassiker der aszetischen Schriften: "Übung der christlichen Vollkommenheit und Tugend" des ehrw. P. Alphons Rodriguez, Priester der Gesellschaft Jesu



Samstag, 25. Februar 2012

Von der Abtötung

Es ist notwendig, mit dem Gebet die Abtötung zu verbinden. Diese zwei Tugenden müssen sich gegenseitig unterstützen

„Gut ist das Gebet mit dem Fasten,“ sprach der Engel Raphael zu Tobias, als er sich ihm zu erkennen gab. Unter dem Worte „Fasten“ verstehen die heiligen Väter insgemein jede Art von Bußübung und Abtötung des Fleisches. Abtötung und Gebet, diese zwei sind für uns die Hauptmittel zur Gewinnung des Fortschrittes; sie müssen aber miteinander vereint sein, und eines muss das andere unterstützen. 

Der hl. Bernhard sagt über jene Worte des hohen Liedes:   Wer ist sie, die heraufkommt aus der Wüste, gleich der Rauchsäule aus Aroma von Myrrhe und Weihrauch und jeglicher Spezerei des Würzehändlers?“ (Hohl. 3,6) folgendes: Durch Myrrhe und Weihrauch werden die Abtötung und das Gebet angedeutet. Diese müssen uns immer begleiten, uns zu der Höhe der Vollkommenheit erheben und uns angenehm duftend vor Gott machen. 
Das eine ohne das andere nützt wenig oder nichts; denn befasst sich ein Mensch nur mit der Abtötung und nicht auch mit dem Gebet, so wird er hoffärtig. Ihm kann man mit allem Recht das Wort des Propheten zurufen: „Esse ich etwa der Stiere Fleisch oder trinke ich der Böcke Blut?“ Ps 49,13. Diese Opfer von Fleisch und Blut allein gefallen Gott nicht. – Widmete sich einer dem Gebete und vergäße er dabei die Abtötung, so müsste er von Christo, unserem Erlöser das Wort vernehmen: „Was nennt ihr mich den Herr, Herr, und tut nicht, was ich euch sage?“ Luk. 6,46. Und es träfe ihn jenes Wort des Weisen: „Wer seine Ohren abwendet, um nicht zu hören das Gesetz, dessen Gebet ist ein Gräuel.“ Sprüch. 28,9. Dein Gebet kann Gott nicht gefallen, wenn du nicht seinen Willen in Werken erfüllst. 

aus dem Klassiker der aszetischen Schriften: "Übung der christlichen Vollkommenheit und Tugend" des ehrw. P. Alphons Rodriguez, Priester der Gesellschaft Jesu



Freitag, 24. Februar 2012

Die Liebe macht sein Herz arm (II)

Fortsetzung von hier


O göttliches Herz Jesu, habe Erbarmen! Siehe an die Menschen, die sich Deine Jünger, Deine Schüler, die sich Christen nennen! Was tun sie für Dich?

Ein Philosoph des Altertums, Diogenes mit Namen, ging einst bei helllichtem Tage mit einer Laterne herum in den Gassen und Straßen der Stadt, als wolle er etwas suchen. Alles staunte darüber, und man  fragte ihn, was er denn suche?
Er antwortete: Ich suche einen Menschen. Alles lacht über diese Antwort; denn es wimmelte ja von Menschen auf dem Marktplatze. Er aber bleibt dabei und sagt: Ich suche einen Menschen, der noch vernünftig denkt und handelt.

Christen! Könnte man  nicht auch heutzutage bei helllichtem Tage mit einer Laterne durch die Gassen gehen und sagen: „Ich suche einen Christen?“ Einen, der noch als Christ denkt und handelt? Der noch als Christ die Gebote Gottes und der Kirche beobachtet? Es mögen zehn, zwanzig, dreißig an dir vorübergehen – und du wirst kaum einen herausfinden, der noch als katholischer Christ denkt und handelt. 

Ja wohl! Christen mit einem verschwommenen, verwässerten Christentum findest du viele. Aber siehe nur, wie sie es mit ihrem Christentum machen. Was ihnen taugt, beobachten sie, was ihnen aber nicht taugt, übertreten sie.

Lieber Christ! Gehörst du auch zu solchen? O ich bitte dich, schaue hin auf´s göttliche Herz Jesu! Dieses Herz hat alles unternommen und getan, was es tun konnte für dein Heil. Es bleibt ihm nichts mehr zu tun übrig; es hat sich ganz erschöpft, es ist arm geworden.
Willst denn du so schnell nachlassen in deinem Tun und Bemühen für Jesus?


Fortsetzung HIER
aus:
Das göttliche Herz Jesu, die Schatzkammer gläubiger Seelen.
Neun Predigten zu Ehren des göttlichen Herzens Jesu, von P. Marcus Prattes, Priester der Kongregation des allerheiligsten Erlösers, mit Imprimatur, 1900

Donnerstag, 23. Februar 2012

Herz-Jesu-Predigt: Die Liebe macht sein Herz arm (I)

A.
Das göttliche Herz Jesu als Feuerofen der heiligen Liebe
_______________________
Erste Predigt.

Die Liebe macht sein Herz arm.

Ihr kennet die Gnade unseres Herrn Jesu Christi, 
dass er um euretwillen arm geworden ist. 
II. Cor. 8,9.


Herz Jesu

Eingang

Wir beginnen heute eine neuntätige Andacht zu Ehren des hl. Herzens Jesu.
Wenn wir vom Herzen Jesu reden, so meinen wir das wahre und wirkliche Herz des Gottmenschen Jesus Christus. Es ist ein wahrhaft menschliches Herz, bestehend aus Fleisch und Blut; aber auch ein wahrhaft göttliches Herz, weil die menschliche Natur in Jesus vereinigt ist mit der göttlichen Natur in Einer göttlichen Person.
Wir wollen in dieser Novene das göttliche Herz Jesu betrachten in dreifacher Hinsicht, nämlich als Feuerofen der heiligen Liebe, als Schatzkasten aller Gnaden und als Lehrkanzel aller Vollkommenheit.
Zunächst wollen wir es betrachten als Feuerofen der heiligen Liebe. Wunderbar sind die Wirkungen der Liebe im göttlichen Herzen Jesu.
Wir wollen heute eine dieser Wirkungen hervorheben, und ich sage: Die Liebe macht sein Herz arm, denn
  1. in seiner Liebe hat Jesus alles für uns getan, was er tun konnte, 
  2. in seiner Liebe hat er uns alles gegeben, was er geben konnte.

Die Liebe zu uns hat ihn in die äußerste Armut versetzt. O göttliches Herz Jesu, lass uns erkennen, wie weit Deine Liebe zu uns Dich gebracht, damit wir uns beeifern, durch dankbare Gegenliebe Dir einigermaßen Deine Liebe zu vergelten. O Maria, du Mutter unseres Jesu, bitte für uns!

I.
In seiner Liebe hat Jesus alles für uns getan, was er tun konnte.

Ihr werdet euch wundern, wenn ich sage: Die Liebe hat das göttliche Herz Jesu in die äußerste Armut versetzt. Kann denn das göttliche Herz Jesu auch arm werden? Dass es wirklich arm geworden, sagt uns ausdrücklich der Apostel Paulus, indem er schreibt: „Er ist um euretwillen arm geworden, da er reich war." (II. Cor. 8,9)
Von der gewöhnlichen leiblichen Armut lässt sich das ganz leicht beweisen. Ihr wisst es ja, wie der heilige Glaube lehrt, dass der Sohn Gottes, der unendlich Reiche, auf die Welt gekommen, ein Menschenkind geworden und wirklich in äußerster Armut seine Geburt im Stalle zu Bethlehem feierte und durchs ganze Leben arm war. Doch von dieser Gattung Armut will ich heute nicht reden. Eine andere Armut will ich euch heute vor Augen stellen, in welche die Liebe zu uns das göttliche Herz Jesus versetzt hat.
Der Sohn Gottes kommt auf die Welt, um alles zu tun und zu leiden, was zu unsrer Rettung und Heiligung erforderlich ist.
Er entfaltet da seinen Reichtum an Liebesdiensten nach allen Seiten. Dreiunddreißig Jahre stehen ihm zur Verfügung; und in diesem Zeitraume gibt es keinen Augenblick, den er nicht für uns verwendete. Der Psalmist sagt von ihm: „Er frohlockt, wie ein Riese, um zu laufen seinen Weg.“ (Ps. 18,6)
Für uns macht er jeden Atemzug, für uns jeden Schritt; für uns redet er jedes Wort, für uns verrichtet er jedes Gebet. Überall predigt er die göttliche Wahrheit, überall zeigt er durch sein Beispiel, wie wir Gott gefallen können. Weder Müdigkeit, noch Hunger und Durst halten ihn ab. Siegreich geht er über alle Anfeindungen und Verfolgungen, die man ihm bereitet.
Die Liebe lässt ihn nicht rasten noch ruhen; sie treibt ihn fort in das bittere Leiden, ja in den schmerzlichsten und schmählichsten Tod am Kreuze.
Drei Stunden lang hängt er am Kreuze, bis er endlich das Schlusswort sagen kann: „Es ist vollbracht.“ (Joh. 19,30)

Er sagt: Menschenkind! „Was hätte ich in meinem Weinberge noch tun sollen, was ich nicht getan habe?“ (Isai 5,4)
Hörst du diese Worte und verstehst du sie?

Jesus, der unendlich Weise, kann nichts mehr finden, das er noch zu unserem Heile tun könnte, was er nicht schon getan hat. Jesus, die unendliche Liebe, weiß kein Opfer, keinen Liebesdienst mehr zu entdecken, den er nicht schon für uns vollbracht hätte.
Merkst du nicht, wie sein heiligstes Herz arm geworden ist? Seine Liebe wäre bereit, noch mehr für uns zu tun; aber sie hat schon alles getan. Christliche Seele! Hast du auch für deinen Jesus alles getan, was du konntest?
Er verlangt von dir nur wenig, sehr wenig. Er verlangt von dir die Beobachtung der Gebote. Nur zehn Gebote hat er dir gegeben, und die fünf Gebote der Kirche als nähere Erklärung in einigen Punkten.
Er hätte dir hundert und noch mehr Gebote geben können; aber nur zehn gab er dir, und diese kannst du leicht mit Hilfe seiner Gnade beobachten; ja leicht beobachten. Hast du es bisher getan?

Fortsetzung HIER

aus:
Das göttliche Herz Jesu, die Schatzkammer gläubiger Seelen.
Neun Predigten zu Ehren des göttlichen Herzens Jesu, von P. Marcus Prattes, Priester der Kongregation des allerheiligsten Erlösers, mit Imprimatur, 1900

Mittwoch, 22. Februar 2012

Ave, Regina caelorum - Sei gegrüsst, du Himmelskönigin


Ave Regina caelorum, die Marianische Anthiphon, die in der Fastenzeit gesungen wird, beim Kardinalskonsistorium im Petersdom: HIER clicken

gesungen von einer Schola:




Sei gegrüsst, du Himmelskönigin,
sei gegrüsst, du Herrin der Engel:
Heil dir, du Stamm und Pforte,
woraus das Licht der Welt ist aufgegangen,
Freu dich, glorreiche Jungfrau,
über alle schöne.
Heil dir, du Liebreichste,
und bitte Christus für uns.

V: Würdige mich, dich zu lieben, heilige Jungfrau.
R. Gib mir Kraft wider deine Feinde.

Lasset uns beten

Barmherziger Gott, verleihe unserer Gebrechlichkeit Deinen Schutz, damit wir durch die Gedächtnisfeier der heiligen Gottesmutter den Beistand ihrer Fürsprache erfahren und uns von unseren Sünden erheben. Durch denselben Christus, unseren Herrn.
R. Amen.


und gesungen in der "Praxis" in der Forma extraordinaria in einer katholischen Kirche in Schottland:



Dienstag, 21. Februar 2012

Papst Benedikt XIV. über das Fasten

Ein Mittel, um uns die Früchte der Fastenzeit zu sichern, ist der Geist der Zurückgezogenheit. Der Christ soll daher gerade in diesen Tagen die eitlen Vergnügungen und weltlichen Unterhaltungen meiden.
„In der Beobachtung der Fasten“, sagt der gelehrte und milde Papst Benedikt XIV., „liegt die Zucht unsrer Heerschar. Durch sie unterscheiden wir uns von den Feinden des Kreuzes Christi; durch sie wenden wir die Geißel des göttlichen Zornes von uns ab; durch sie, von himmlischer Hilfe während des Tages geschützt, stärken wir uns gegen den Fürsten der Finsternis.  
Wenn diese heilige Übung nachlässt, so geschieht dies zum Nachteile der Verherrlichung Gottes, zur Schmach der katholischen Religion, zur Gefährdung der christlichen Seelen. 
Uns kann kein Zweifel darüber obwalten, dass diese Nachlässigkeit eine Quelle von Leiden und Unheil in den öffentlichen Angelegenheiten der Völker und aller Art von Missgeschick für die einzelnen bedeutet“ (30. Mai 1741). 
aus: Das Messbuch der heiligen Kirche, Anselm Schott O.S.B., 1961, Kapitel: "Die heilige Fastenzeit"

Papst Benedikt XIV.

Was Papst Benedikt XIV. 1741 gesagt hat, war immer Meinung der Kirche. Schließlich hat uns Christus das 40tägige Fasten vorgelebt und außerdem erklärt, dass viele Teufel nur durch Gebet und Fasten ausgetrieben werden können. Verwundert da noch der Niedergang der katholischen Kirche und die erschreckende Weltlage? 
Seit der Änderung des Kirchenrechtes 1983 mit Streichung etlicher früher verbindlicher Fasttage, hat sich doch bei den meisten Katholiken die falsche Meinung verfestigt, dass Abstinenz und Fasten ganz abgeschafft worden ist. Wer redet noch vom Fasten?

Abnehmen um der Schönheit und Gesundheit willen will interessanterweise so gut wie jeder, fasten um Gottes Willen aber nicht. Der Weltgeist hat die meisten Katholiken voll im Griff.


Montag, 20. Februar 2012

Wider die sündhaften Fastnachtsbelustigungen - Sittenlehre


Gott und seine Kirche gestatten den Menschen anständige Erholungen und ehrbare Vergnügungen. Dagegen aber sind jene wilden, lärmenden Belustigungen, welche in den Tagen vor Aschermittwoch stattfinden, sehr häufig an sich unehrbar und sündhaft, oder sind eine nächste Gelegenheit zu schwerer Sünde, oft auch größere Ärgernisse für andere, und haben vielen zeitlichen und geistigen Schaden im Gefolge. 
Darum müssen solche sündhaften und schädlichen Vergnügungen aus strenger Christenpflicht unterlassen werden. 
Gib dich daher um keinen Preis zu denselben her, sondern bedenke wohl, was der heilige Franz von Sales schreibt: Während der törichte Rausch weltlicher Lust jedes andere Gefühl außer dem für ein flüchtiges und nur zu häufig gefährliches Vergnügen erstickt zu haben scheint, büßen unzählige Seelen die bei ähnlichen Gelegenheiten begangenen Sünden ewig in den Flammen der Hölle
Diener und Dienerinnen Gottes kürzen sich zu derselben Zeit den Schlaf ab, um Gottes Lob zu singen und seine Barmherzigkeit über alle herabzuflehen; tausende euresgleichen wälzen sich in Not und Elend auf ihrem dürftigen Lager und Gott und seine Engel schauen auf euch von des Himmels Höhen herab! 
Bedenket, es verrinnt die Zeit des Lebens und in jeder Sekunde nähert sich der Tod um einen Schritt und keinen tut er zurück! – 

Um von diesen, dem Geist der Kirche so sehr entgegengesetzten sündhaften Vergnügungen abzuziehen und die Gläubigen gegen die Versuchung dazu zu stärken, wird an vielen Orten während dieser Tage das Allerheiligste mehrere Stunden zur öffentlichen Anbetung ausgesetzt. Papst Klemens XIII. hat im Jahre 1765 einen vollkommenen Ablass gewährt allen denen, welche beichten, kommunizieren und an einem dieser drei Tage andächtig das heiligste Sakrament in einer Kirche besuchen, wo es die drei Tage hindurch ausgesetzt ist, und daselbst eine Zeitlang auf die Meinung des Papstes beten.


Aus: Goffine, Katholische Handpostille, von P. Franz Hattler SJ, 69. Auflage, 1937


Wenn man das so liest, fragt man sich, wie viele von denen, die sich heutzutage als katholisch bezeichnen, wohl in den Himmel kommen, in einer Zeit, in der sogar durch katholische Priester selbst die Faschingsfeier in das Haus Gottes verlegt wird, was dann, man wagt es kaum, es auszusprechen, Faschingsmesse bzw. Gottesdienst genannt wird. 
Mir ist ewig ein Foto in Erinnerung, auf dem eine MinistrantIn zu sehen war, neben dem Priester am Mahltisch stehend, sie als Teufel verkleidet.


Siehe auch:
Das besondere Gericht
Die letzten vier Dinge
Das Ärgernis




Sonntag, 19. Februar 2012

Vom kirchlichen Fasten überhaupt

Begriff und Zweck des Fastens  

Das Fasten ist ein ebenso wesentlicher Teil des kirchlichen Lebens wie das Beten. Es hat seinen Grund in der bösen Begierlichkeit, die auch nach der Taufe noch bleibt. Sein Zweck ist die Bezähmung der Begierlichkeit, damit der Geist die Herrschaft behaupten und Gott dienen kann. 
Alles, was zur Bezähmung der Begierlichkeit und zur Förderung der Übermacht des Geistes im Gehorsame gegen den Willen Gottes geschieht, ist Fasten im weiteren Sinne des Wortes.  
Jede Unterdrückung eines Verlangens nach Vergnügen und Ergötzung ist ein Fasten, wenn sie in der Liebe Gottes ihren Grund und die Förderung dieser Liebe zum Zweck hat. Jede willige Ertragung eines Ungemachs, das der Sinnlichkeit lästig und zuwider ist, gehört zum Fasten. Das friedliche Auskommen mit reizbaren und unverträglichen Menschen, die Unterdrückung jedes unnötigen Verweises, das Schweigen bei Schmähungen, die ungerecht über uns ergehen, das Zufriedensein mit dem Wenigern und Schlechtern – das alles gehört zum Fasten im weiteren Sinne des Wortes. Alle Übungen der Demut und Sanftmut sind Übungen des Fastens; denn durch sie wird der böse Zunder der Begierlichkeit in uns abgeschwächt und immer mehr ausgelöscht, und durch sie wird die Herrschaft des Geistes über das Fleisch befestigt.
Gehen wir auf den Ursprung dieser Unordnung in uns, auf den Ursprung der bösen Begierlichkeit zurück, so finden wir denselben in der Lüsternheit nach der verbotenen Frucht und im Genusse derselben.
Von wo das Übel ausgegangen, von da muss auch durch Anwendung des Gegenteils die Heilung beginnen. Von der Lust am verbotenen Baume ist der Fluch über uns ausgegangen. Vom Todesleiden am Baume des Kreuzes ist uns aller Segen und alles Heil gekommen. Der Genuss der verbotenen Frucht war der Anfang des Heißhungers nach fleischlichen Gelüsten, an dem das ganze Menschengeschlecht leidet. Die Versagung des Genusses, die uns die Kirche vorschreibt, wird uns den Weg zum Heile bahnen und uns den Wandel auf diesem Wege erleichtern.

So kommen wir denn zum Fasten im engeren Sinne des Wortes. Es ist die Enthaltung vom Genusse der Speisen und Getränke für eine bestimmte Zeit. Von dieser Übung der Selbstverleugnung und Abtötung finden wir überall Spuren, wo immer die Störung der ursprünglichen Ordnung geahnt, und die Schmach der durch die Sünde gewordenen Unordnung gefühlt wurde. Nur wo der Mensch seine höchste Auszeichnung nicht mehr kennt und sich vom unvernünftigen Tiere nicht mehr unterscheiden will, nur da verlieren sich alle Spuren vom Fasten.* 

aus: Das kirchliche Leben des katholischen Christen - ein Unterrichtsbuch für das christliche Volk, von Dr. Magnus Jocham, Professor der Theologie, mit Gutheißung des hochwürd. Erzbischöfl. Ordinariats München-Freising, 1859


* Mit Spuren vom Fasten, die sich verlieren, wenn der Mensch seine höchste Auszeichnung nicht mehr kennen will, ist natürlich das Fasten eines geistigen Zieles wegen gemeint und nicht das Fasten eines körperlichen Zieles wegen (Abnehmen, Heilfasten, Schönheit usw., davon ist ja das Internet rauf und runter voll.) Wenn diese "Nur-Körper-Faster" ihre ganze Energie doch statt auf ihren sterblichen Körper, auf ihre unsterbliche Seele richten würden!

Die Lüge auf Befehl der Eltern

Der Pädagoge Salzmann zählt verschiedene Mittel auf für solche Eltern, welche wünschen, dass ihre Kinder frühzeitig das Lügen lernen. Als Hauptmittel gilt ihm dieses: „Die Eltern befehlen dem Kinde, dass es lüge.“ Nun gibt es leider so schlechte Eltern, welche ihren Kindern das Lügen lehren. Da kam ich vor mehreren Tagen in ein Haus, in welchem ich dem einzigen Sohne Privatstunde gebe. Der kleine R. war eben nicht anwesend und seine Mutter ließ mich ins Nebenzimmer treten, worin ich dem Knaben immer den Unterricht erteilte. Bald darauf tritt auch mein kleiner Schüler zu mir ins Zimmer und weint. Anfänglich meine Fragen nach der Ursache des Weinens unbeantwortet lassend, sagt er endlich, dass die Mutter ihn geschlagen habe.
Des anderen Tages fragt mich die unvernünftige Mutter, was denn ihr R. als Grund des Weinens angegeben habe. Als ich ihr die Worte des Knaben mitteilte, da lächelte sie und sprach: „Schau, das wundert mich, dass er sie sich anzulügen traute. Er hat eben gespielt, als sie gestern zu uns kamen und fing daher zu weinen an, als er zur Stunde sollte. Ich sprach aber zu ihm, dass er sich vor ihnen schämen müsse, wenn er sage, warum er weine, und er solle daher sagen, ich habe ihn geschlagen.“
- Ich sagte freilich zur Mutter, dass sie ein Unrecht begehe, wenn sie ihrem Knaben das Lügen befehle; doch es wurden meine Worte wiederum nur mit Lächeln aufgenommen von einer Mutter, die sich zu den Gebildeten zählt.
Aus: Monika, Zeitschrift zur Verbesserung der häuslichen Erziehung, Nr 42, 20. Oktober 1875

Heutzutage wird das Lügen durch alle Medien hoffähig gemacht, von Politikern vorgelebt, periodisch wird sogar in allen Illustrierten behauptet, ohne Lügen käme man gar nicht durchs Leben.

Dass das nicht stimmt, weiß jeder Katholik, der ernsthaft versucht, auch lässliche Sünden zu meiden. Man kann lügenfrei leben und zwar mit dem unbezahlbaren Nebeneffekt eines sehr ruhigen Gewissens.

Die Mutter hat im obigen Fall nicht nur ein Unrecht begangen, sondern eine Sünde, die unter die vergessene Rubrik „Teilnahme an fremden Sünden“ fällt, und zwar indem sie jemand anderem zur Sünde, in dem Fall zum Lügen, geraten hat. 
Da es sich bei demjenigen, dem sie zur Sünde geraten hat, auch noch um ihr Kind handelt, dessen Gewissen sie wiederum unter schwerer Sünde verpflichtet ist, nach den 10 Geboten Gottes zu formen, ist das alles keineswegs eine Kleinigkeit, die man mit einem Lächeln abtun könnte! 


Das Kind hätte im obigen Fall gar nichts erklären müssen, denn es war dem Hilfslehrer nicht zur Auskunft verpflichtet. Es hätte in höflichem Tonfall antworten können: Ich möchte dazu nichts sagen.



Samstag, 18. Februar 2012

Das Schwätzen in der Kirche


levitiertes Hochamt in der Forma extraordinaria
Quelle

Wenn nun das vorwitzige Umhersehen während der hl. Messe eine genügend große Sünde ist, was für eine Sünde wird dann erst das eitle Schwätzen in der Kirche und gar während der Messe sei! Man kann viel leichter den Mund als die Augen im Zaume halten, deswegen ist das Schwätzen auch eine größere Sünde.
Du sagst: „Ich muss doch ehrenhalber denen antworten, die mich um etwas fragen.“ 
Ich sage: Wenn ein altes Mütterchen nicht mehr recht sehen kann,  was am Altare vor sich geht und sie dich darum fragt, so magst du es ihr ganz kurz sagen; aber weltliche Sachen gehören nicht in die Kirche hinein und davon viel schwätzen kann gar leicht zur Todsünde werden. Wenn wir nach dem Worte des göttlichen Heilandes Rechenschaft geben müssen von jedem unnützen Worte, wie schrecklich wird dann der gerechte Richter alle Worte vor sein Gericht ziehen, durch die wir seinen Gottesdienst verunehrt haben!


Aus dem Kapitel "Mit welcher Andacht wir die heilige Messe hören sollen" in: Erklärung des heiligen Messopfers von P. Martin von Cochem