Gott lässt das Böse geschehen, weil er den Menschen einen freien Willen gegeben hat und weil er auch das Böse zum Guten lenken kann.
Beispiel: Der ägyptische Joseph sprach zu seinen Brüdern: Ihr habt Böses gegen mich ausgedacht, Gott aber hat es zum Guten gelenkt.“ (1. Mos. 50,20)
Lass dir den Glauben an die göttliche Vorsehung nicht rauben! Er ist der beste Pilgerstab auf deiner Wanderung durchs Leben, das an Kreuzen und Leiden reich ist.
Aus: Pfr. Friedrich Rosenmeyer, Konvertitenkatechismus, mit Imprimatur, 1933
Anmerkung: Er wäre aber falsch, zu denken, Gott wäre sozusagen gezwungen, auch für den Verursacher des Bösen das Böse auf jeden Fall zum Guten zu lenken. Es gibt genügend Fälle in der Kirchengeschichte, da hat Gott das Böse für den vom Bösen Geschädigten zwar zum Guten gewendet, der freiwillige Verursacher des Bösen aber ist in seiner Bosheit gestorben.
Das Böse kann sich für den, der Böses freiwillig getan bzw. freiwillig gesündigt hat, nur zum Guten wenden, wenn er das getane Böse bzw. die Sünde um Gottes Willen bereut, nämlich weil er damit in erster Linie Gott beleidigt hat, und deshalb Buße tun will.
Siehe auch: Der hl. Johannes von Damaskus erklärt: Woher kommt das Böse?