Fürbitte des hl. Karl Borromäus,
unterstützt von der allerseligsten Jungfrau
Kuppelfresko Karlskirche Wien
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Der hl. Karl Borromäus war zu
der geschilderten Zeit Erzbischof von Mailand:
… Ein Unglück kommt selten allein,
sondern hat wenigstens die Drohung eines anderen in seinem Geleite, damit die Menschen
die empfangene heilsame Mahnung nicht so bald vergessen. Die Hungersnot war
kaum im Abnehmen begriffen, da fiel noch im Beginn des Frühlings ein ellenhoher
Schnee, der die Hütten der Armen zu zerdrücken drohte. Eine grimmige Kälte war
in seinem Gefolge.
Der Erzbischof schritt auf der
hohen Schneedecke einher, mit einem gewaltigen Stocke sich Bahn brechend in die
Hütten des Elendes. Hier konnte nur Derjenige helfen, der die Winde zu seinen
Boten macht und zu seinen Dienern die Feuerflammen. Karl versammelte sein Volk
zu inbrünstigem Gebete. Der Herr der Elemente achtete der Stimme seines
Dieners; in wenigen Tagen waren Straßen und Fluren frei; ohne die geringste
Beschädigung erlitten zu haben. Die Ernte des folgenden Jahres war seit Menschengedenken
die gesegnetste von allen.
Nach diesen göttlichen Heimsuchungen
war es dem Erzbischof ein leichtes, die Gläubigen in der nächsten Faschingszeit
dahin zu bestimmen, auf die herkömmlichen Belustigungen zu verzichten und in
Übereinstimmung mit den Anordnungen des Papstes öffentliche Bußübungen und Gebete
zu verrichten, auf dass Gott den verbündeten christlichen Mächten über die
Flotte des Erbfeindes der Christenheit, des Türkischen Sultan, den Sieg verleihen
wolle.
Die Seeschlacht wurde am 7. Oktober 1571 im Golf von Lepanto geschlagen. Die Christen erfochten unter Johann von Österreich einen entscheidenden Sieg.
Die Seeschlacht wurde am 7. Oktober 1571 im Golf von Lepanto geschlagen. Die Christen erfochten unter Johann von Österreich einen entscheidenden Sieg.
Aus: Der heilige Karl Borromäus und
die Kirchenverbesserung seiner Zeit, von Prof.F.X. Dieringer, 1846