Das wichtigste Gebet ist das Gebet um die Beharrlichkeit bis zum Ende. Siehe hier


Mittwoch, 8. Februar 2012

Der hl. Karl Borromäus und die Faschingszeit


Fürbitte des hl. Karl Borromäus, 
unterstützt von der allerseligsten Jungfrau
Kuppelfresko Karlskirche Wien


Der hl. Karl Borromäus war zu der geschilderten Zeit Erzbischof von Mailand:

… Ein Unglück kommt selten allein, sondern hat wenigstens die Drohung eines anderen in seinem Geleite, damit die Menschen die empfangene heilsame Mahnung nicht so bald vergessen. Die Hungersnot war kaum im Abnehmen begriffen, da fiel noch im Beginn des Frühlings ein ellenhoher Schnee, der die Hütten der Armen zu zerdrücken drohte. Eine grimmige Kälte war in seinem Gefolge.
Der Erzbischof schritt auf der hohen Schneedecke einher, mit einem gewaltigen Stocke sich Bahn brechend in die Hütten des Elendes. Hier konnte nur Derjenige helfen, der die Winde zu seinen Boten macht und zu seinen Dienern die Feuerflammen. Karl versammelte sein Volk zu inbrünstigem Gebete. Der Herr der Elemente achtete der Stimme seines Dieners; in wenigen Tagen waren Straßen und Fluren frei; ohne die geringste Beschädigung erlitten zu haben. Die Ernte des folgenden Jahres war seit Menschengedenken die gesegnetste von allen.
Nach diesen göttlichen Heimsuchungen war es dem Erzbischof ein leichtes, die Gläubigen in der nächsten Faschingszeit dahin zu bestimmen, auf die herkömmlichen Belustigungen zu verzichten und in Übereinstimmung mit den Anordnungen des Papstes öffentliche Bußübungen und Gebete zu verrichten, auf dass Gott den verbündeten christlichen Mächten über die Flotte des Erbfeindes der Christenheit, des Türkischen Sultan, den Sieg verleihen wolle.
Die Seeschlacht wurde am 7. Oktober 1571 im Golf von Lepanto geschlagen. Die Christen erfochten unter Johann von Österreich einen entscheidenden Sieg.

Aus: Der heilige Karl Borromäus und die Kirchenverbesserung seiner Zeit, von Prof.F.X. Dieringer, 1846