Die falschen Propheten unserer Tage sprechen kaum oder gar nicht mehr von Sünde und Schuld, rufen nicht zu Umkehr und Bekehrung auf, erklären das Bußsakrament als unnötig und überflüssig. Sie vertuschen die Schwäche, den Leichtsinn und die Bosheit der Menschen.
Von ihnen sagt der Prophet Isaias: „Sie sind stumme Hunde. Sie können nicht bellen. Träumend liegen sie da und schlafen am liebsten.“ Die falschen Propheten verbreiten einen beschwichtigenden Optimismus. Das ist alles nicht so schlimm, weder das Übel in der Welt noch die Strafgewalt Gottes.
„Morgen soll es euch so gehen wie heute, herrlich über die Maßen“, so sagen im Alten Bunde die falschen Propheten. „Ihr werdet das Schwert nicht sehen, Hungersnot wird euch nicht treffen, sondern sicheren Frieden will ich euch geben an dieser Stätte.“ So tun es die falschen Propheten unserer Tage ebenso.
Wer es wagt, die Katastrophen unserer Zeit als die Sprache Gottes zu deuten, wer in den Untergängen und Unfällen unserer Tage den Finger Gottes zu erkennen meint, der wird verunglimpft, verhöhnt und ausgesperrt. Aber gerade das war ja die Aufgabe der wahren Propheten, die Zeichen der Zeit, also die Geschehnisse in Natur und Geschichte, im Namen Gottes zu deuten. Gott spricht eben durch die Tsunamis, Gott spricht durch Flugzeugabstürze und Schiffsunfälle. Gott spricht auch durch die Wirtschafts- und Finanzkrise unserer Tage.
Quelle und ganze Predigt von Prälat Prof. May:
http://www.glaubenswahrheit.org/predigten/themen/kirche/20090719/
Link:
Früchte falscher Propheten