Das wichtigste Gebet ist das Gebet um die Beharrlichkeit bis zum Ende. Siehe hier


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Sonntag, 14. Oktober 2012

Wie Priester in Bezug auf die Vermehrung der Kinderzahl wertvolle Dienste leisteten

vom großen deutschen Volksmissionar Max Kassiepe OMI , "Zölibat und eheliche Fruchtbarkeit - ein Eisenbahngespräch", aus "Erlebtes und Erlauschtes", Glaubens- und Lebenskunde in Kurzgeschichten, 1947, S. 268
... ich kann ihnen beweisen, dass wir Ordensleute und Priester auch in Bezug auf die Vermehrung der Kinderzahl viel wertvollere Dienste dem Vaterland* erweisen, als wenn wir selbst verheiratet wären. Sie werden staunen, wenn ich ihnen erkläre, dass Deutschland mir allein bzw. meiner Missionsarbeit schon mindestens dreißig- bis vierzigtausend lebendgeborene Kinder zu verdanken hat. Und ähnliches kann man von fast allen Missionaren und vielen Weltpriestern sagen.“  
„Donnerwetter!“ platzte der Berliner (Anmerk. einer Gesprächspartner in dieser von P. Kassiepe selbst erlebten wahren Geschichte) los, „Das ist ja unmöglich! Wie wollen sie das fertigbringen, Herr Pfarrer?“ 
„Ganz einfach! Ich bin übrigens kein Pfarrer, sondern seit mehr als 45 Jahren als Volksmissionar tätig, reise also von Ort zu Ort, und habe in dieser Zeit über 700 Volksmissionen in Städten und Dörfern gehalten. Bei diesen Missionen werden die Wahrheiten und Forderungen des Christentums im Zusammenhang gepredigt. Deshalb sprechen wir bei den Verheirateten und denen, die vor der Verheiratung stehen, auch von den Pflichten des Ehestandes. Der Erfolg ist, dass in allen Gemeinden in den ersten Jahren nach der Mission bedeutend mehr Kinder zur Welt kamen.  
Ich kenne größere Gemeinden, wo die Zunahme der Geburten in einem Jahr 200 bis 240 betrug. In einer Kleinstadt mussten sieben Jahre nach der Volksmission zwei neue Schulklassen eingerichtet werden, die von den Lehrpersonen scherzhafterweise nach meinem Namen benannt wurden. Vor kurzem traf ich einen Schulrektor, der mir sagte, seine erste Anstellung als junger Lehrer habe er mir zu verdanken, weil damals infolge der Mission in einem größeren Dorf eine neue Schulklasse notwendig wurde. Ärzte haben uns oft berichtet, dass nach unseren Missionen auch die früher häufigen Abtreibungen fast ganz aufgehört hätten.

Wenn ich für jede Gemeinde auch nur eine Zunahme von 50 Geburten im Durchschnitt annehme, so kommt die Zahl von 35.000 Kindern heraus. Nun denken sie, dass in Friedenszeiten in ganz Deutschland jährlich ungefähr 800 bis 1000 Volksmissionen gehalten wurden …

*Der hl. Thomas von Aquin sagt über das „Vaterland“: „Die Eltern haben uns ja das Leben geschenkt, uns erzogen, genährt und insbesondere uns den heiligen Glauben mit auf den Lebensweg gegeben. Vom Vaterland haben wir Sprache und Kultur empfangen; es hat uns ernährt, erzogen und beschützt. Folglich müssen wir es ehren, aber auch schützen, verteidigen und ihm dienen.“

Da früher eine Volksmission von den Katholiken immer als eine ganz besondere Gnade Gottes angesehen wurde, muss man wohl schließen, das die Deutschen seit einigen Jahrzehnten offensichtlich weder Missionare vom Stil eines P. Kassiepe, noch das Wiederaufleben von Volksmissionen verdient haben. 


Uns so stehen wir mittlerweile in der traurigen Rekordliste des Vergreisens an zweiter Stelle weltweit.
Würde man die Geburten durch zugewanderte Moslems herausrechnen, die in einigen Teilen Deutschlands mittlerweile weit mehr als 50% der Erstklässler stellen, kämen wir leicht auf die erste Stelle.

siehe auch: Europäische Zukunftsaussichten



Dienstag, 9. Oktober 2012

Mütter mit Gottesfurcht und Väter mit Gewissen

Italienische Familie aus Lucca, 1900
Im Jahre 1931 gin­gen ein deut­scher und ein ita­lie­ni­scher Pries­ter über den Qui­ri­nals­platz, also jene Stätte in Rom, die damals der Sitz des Königs war. Auf dem gro­ßen Platz spiel­ten unzäh­lige Kin­der, und der deut­sche Pries­ter sagte zu dem ita­lie­ni­schen, wie es denn komme, daß Ita­lien so einen quel­len­den Kin­der­reich­tum habe. Sein Beglei­ter, er war das 13. Kind eines prak­ti­schen Arz­tes aus Nea­pel, erwi­derte: „Sie wol­len wis­sen, woher es kommt, daß Ita­lien so kin­der­froh ist. Ich will es Ihnen sagen: Das kommt daher, daß unsere Müt­ter Got­tes­furcht und unsere Väter ein Gewis­sen haben.“ 
Das war vor 60 Jah­ren. 
Im Jahre 1991, 60 Jahre spä­ter, ging die Mel­dung durch die Presse: Das Land auf der gan­zen Erde, das am wenigs­ten Kin­der hat, ist Ita­lien. Das katho­li­sche Ita­lien ist das kin­der­ärmste Land der gan­zen Erde. Das ent­christ­lichte Schwe­den ist weit kin­der­freu­di­ger als Ita­lien. 
Das ist ein erschüt­tern­des Zei­chen, meine lie­ben Freunde, für den inne­ren Zusam­men­bruch in unse­rer Kir­che.

Donnerstag, 26. Juli 2012

Zum Fest der einzigen Großmutter Jesu Christi, der hl. Anna



Anna selbdritt
von links nach rechts. die allerseligste Jungfrau Maria,
das Jesuskind und seine Großmutter, die hl. Anna
Quelle

Von dieser gottesfürchtigen Frau magst du lernen, wie man den Kindersegen zu betrachten hat. 

Dass Eheleute wünschen, Gott möge Ihnen auch Kinder schenken, ist ganz natürlich; aber ob dieser Wunsch vor Gott auch wohlgefällig ist, das hängt davon ab, warum man es wünscht. Wenn du es wünschest wegen des Vergnügens, das Eltern an den Kindern haben, oder weil sie dir eine Stütze im Alter sein können, oder weil du für deinen Namen oder dein Vermögen Erben haben möchtest: so ist eben dein Wunsch weltlich und eigennützig. 
Anna wünschte zwar auch Nachkommenschaft, weil es zu ihrer Zeit und bei ihrer Nation als Schande galt, wenn man keine Kinder hatte; aber die Hauptsache war ihr zuletzt doch, dass sie ein Kind habe, durch welches Gott verherrlicht werde
Vorstellung der Jungfrau Maria im Tempel
Giotto die Bondone
Sobald sie die Verheißung hatte, dass ihr Wunsch in Erfüllung gehe, so opferte sie dem Herrn alsbald das verheißene Kind, und es war ihr so sehr ernst damit, dass sie sich willig von dem einzigen, erst drei Jahre alten Kind trennte, um es im Tempel zur gottgeweihten Jungfrau erziehen zu lassen. 
Denk wohl, wenn du Kinder hast, sie gehören eigentlich Gott, nicht Dir!
Darum erziehe sie auch für Gott, dazu hat er sie dir anvertraut und dir eigentlich nur in Pflegschaft gegeben. Frag deshalb ja nicht, wenn es sich um Erziehung, Stand und Versorgung eines Kindes handelt, was vorteilhaft, rühmlich, angenehm sei für das Kind oder dich und die Familie, sondern was Gottes Wille und Bestimmung sein möge.

Die Mutter der allerseligsten Jungfrau Maria ist von den ältesten Zeiten her in großer Verehrung gestanden bis auf den heutigen Tag. Im Morgenland und Abendland sind Kirchen erbaut worden, zu ihrer Verehrung; und es werden viele Wunder erzählt, wodurch denen Hilfe zuteil wurde, welche die hl. Anna um ihre Fürbitte vertrauensvoll angerufen haben.

Alles aus: Legende oder christlicher Sternenhimmel von Alban Stolz, Herder, 1909, mit Imprimatur


Ein schönes altes Gebet zur hl. Anna findet sich HIER
Wie Karl der Große die Reliquien der hl. Anna fand HIER



Mittwoch, 25. Juli 2012

Sieben Gründe warum Kinder Segen bringen

katholische Familie in Italien,
gesegnet mit vielen Kindern

1. Die kin­der­frohe Fami­lie wird von Gott geliebt; denn Gott ist ein Freund des Lebens. Er hat der Fami­lie das Ziel gesetzt, die­ses Leben in ihrem Schoße zu erzeu­gen und zu ber­gen. „Wo Kin­der sind, da ist Gott“, sagt der Volks­mund. Kin­der sind eine Brü­cke zum Him­mel. Selbst­ver­ständ­lich ver­meh­ren meh­rere Kin­der auch die Sor­gen. Aber wo viele Sor­gen sind, da ist Gott; denn Gott nimmt sich derer an, die in Ach­tung vor sei­nem Wil­len und in Ehr­furcht vor sei­nem Gesetz diese Sor­gen auf ihre Schul­tern gela­den haben. Gott ist ein Freund des Lebens und brei­tet seine Wohl­ta­ten über die aus, die den Geset­zen des Lebens treu blei­ben.

2. In der kin­der­fro­hen Fami­lie ist die Erzie­hung leich­ter; denn Kin­der erzie­hen sich selbst. Wenn man das erste Kind gut erzieht, hat man für die fol­gen­den Kin­der eine her­vor­ra­gende Grund­lage geschaf­fen. In der kin­der­fro­hen Fami­lie müs­sen die Kin­der not­wen­di­ger­weise die Tugen­den ler­nen, die sie ein­mal im Leben brau­chen, näm­lich rück­sichts­volle Beschei­den­heit, Selbst­lo­sig­keit, tei­len ler­nen, Zuwen­dung zu dem ande­ren, Hilfs­be­reit­schaft. Das ist in einer kin­der­fro­hen Fami­lie gewis­ser­ma­ßen auto­ma­tisch zu ler­nen. Die Kin­der sind ver­an­laßt, die Tugen­den aus­zu­bil­den, die man eben braucht. Umge­kehrt ist in einer kin­der­ar­men Fami­lie die Gefahr – die Gefahr! –, daß das Ein­zel­kind oder auch die zwei Kin­der bestimmte Tugen­den nicht ler­nen. Es häuft sich oft auf das Ein­zel­kind ein Erwar­tungs­druck, und wehe, wenn es die­sem Erwar­tungs­druck der Eltern nicht ent­spricht. Dann gera­ten die Eltern in Ver­zagt­heit und Ver­zweif­lung. Auch besteht die Gefahr, daß ein Ein­zel­kind immer domi­nie­ren will. Ich habe mein gan­zes Leben mit Jugend­li­chen zu tun gehabt, und ich weiß, wovon ich rede. Das Ein­zel­kind ist in Gefahr, stets die erste Rolle spie­len zu wol­len und sich nicht ein­ord­nen und unter­ord­nen zu kön­nen. Ich sage „in Gefahr“, es muß nicht so sein, aber die Gefahr ist ohne wei­te­res gege­ben.

3. Die kin­der­frohe Fami­lie ist, wenn die Eltern gesund sind, in der Regel gesün­der als die kin­der­arme; denn es ist nun ein­mal die Bestim­mung der Frau, Kin­der zu gebä­ren. Ein Arzt hat ein­mal das Wort gespro­chen: „Die Frauen wer­den nicht krank an den Kin­dern, die sie gebä­ren, son­dern an denen, die sie nicht haben.“ Nach Got­tes Wil­len soll in der Ehe die Geburt die Frau zu der Mut­ter machen, die Gott in ihr sehen will. Und die Kin­der, die in einer gesun­den, von gesun­den Eltern stammen­den Fami­lie gebo­ren wer­den, sind in der Regel gesün­der als ein etwa ver­zär­tel­tes, ver­weich­lich­tes und ver­wöhn­tes Ein­zel­kind. Denn das ist wie­derum die Gefahr, daß ein sol­ches Ein­zel­kind ver­wöhnt, ver­zär­telt und ver­weich­licht wird, daß man ihm alles zu erspa­ren sucht, um es ja nicht zu gefähr­den. Aber man muß die Kin­der gefähr­den, sie müs­sen Gefah­ren auf sich neh­men, um für das Leben taug­lich zu wer­den.
Es ging ein­mal ein Mann aus der Stadt mit einem Bau­ern über die Fel­der. Dabei stellte er fest, daß das Win­ter­ge­treide mehr Frucht trug als das Som­mer­ge­treide. Da fragte er den Bau­ern: „Ja, wie kommt denn das?“ Der Bauer nickte, neigte den Kopf und meinte: „Das kommt daher, daß das Win­ter­ge­treide eine harte Jugend hat.“ Es ist in einer kin­der­fro­hen Fami­lie die Wahr­schein­lich­keit grö­ßer, daß die Kin­der abge­här­tet und gestählt für das Leben hin­aus­ge­hen. Es ist nicht wahr, daß spä­tere Kin­der etwa weni­ger gesund sind als frü­here. Spä­tere Kin­der sind oft aus­ge­gli­che­ner und kör­per­lich und see­lisch bes­ser aus­ge­rüs­tet als frühe Kin­der.

4. Es besteht die Wahr­schein­lich­keit in einer grö­ße­ren Fami­lie, daß eher ein Kind Über­durch­schnitt­li­ches leis­tet als in einer Zwerg­fa­mi­lie. Es ist schon in der Lot­te­rie so; wenn man meh­rere Lose kauft, hat man eine grö­ßere Chance nach den Wahr­schein­lich­keits­ge­set­zen, als wenn man nur ein ein­zi­ges Los kauft, einen Gewin­ner zu machen. Und so ist es auch in einer kin­der­fro­hen Fami­lie. Wir haben viele Bei­spiele von über­durch­schnitt­lich Begab­ten, die aus kin­der­rei­chen Fami­lien stam­men. Der geniale Feld­herr Prinz Eugen war das fünfte Kind sei­ner Eltern. Johann Wolf­gang von Goe­the war das sechste Kind sei­ner Eltern. Mozart war das sie­bente Kind sei­ner Eltern, und der lie­bens­wür­dige Franz Schu­bert war das vier­zehnte Kind sei­ner Eltern. Was wäre gewe­sen, wenn die Eltern sich die­sem Leben ver­wei­gert hät­ten? Wel­che Werte wären uns ver­lo­ren gegan­gen! Auf wel­che Erschei­nun­gen, auf wel­che genia­len Per­sön­lich­kei­ten hät­ten wir ver­zich­ten müs­sen!

5. Es ist auch die Wahr­schein­lich­keit grö­ßer in einer kin­der­fro­hen Fami­lie, daß Pries­ter- und Ordens­be­rufe aus ihr her­vor­ge­hen; denn die kin­der­frohe Fami­lie ist ein bes­se­rer Nähr­bo­den für Pries­ter- und Ordens­be­rufe als die Zwerg­fa­mi­lie. Warum? Weil man in der kin­der­fro­hen Fami­lie Tugen­den aus­bil­det, die für den Pries­ter und für den Ordens­mann oder für die Ordens­frau not­wen­dig sind: Ein­fach­heit, Beschei­den­heit, Rück­sicht­nahme, Dienst­be­reit­schaft; aber auch Gott­ver­trauen, Erge­ben­heit in Got­tes Wil­len, Fröm­mig­keit. Immer war die kin­der­frohe Fami­lie ein bes­se­rer Nähr­bo­den für Pries­ter- und Ordens­be­rufe als die kin­der­arme Fami­lie.
Der hei­lige Papst Pius X. stammt aus einer Fami­lie von neun Kin­dern. Ket­te­ler, der große Main­zer Bischof, kommt eben­falls aus einer Fami­lie von neun Kin­dern. Graf Max von Galen, der Bischof von Müns­ter, ließ, als er Bischof wurde, ein Bild dru­cken, auf dem zu lesen stand: „Ich bin das drei­zehnte Kind in unse­rer Fami­lie, und ich danke mei­ner ein­zi­gen Mut­ter ewig, daß sie den Mut hatte, auch das drei­zehnte Kind von Gott anzu­neh­men; denn nur dadurch konnte ich Pries­ter und Bischof wer­den.“
Vor eini­ger Zeit war ich in einem klei­nen baye­ri­schen Wall­fahrts­ort. Neben der Wall­fahrts­kir­che steht ein Haus für den Pries­ter. Das Haus ist leer. Ich fragte eine alte Dame, die mit einem Enkel­kind in der Nähe war: „Ja, wohnt denn hier kein Pries­ter mehr?“ Da gab sie mir zur Ant­wort: „Wie soll es denn Pries­ter geben, wenn es keine Kin­der gibt?“

6. Wenn in einer Fami­lie meh­rere Kin­der sind, ist die Wahr­schein­lich­keit grö­ßer, daß die Eltern in ihrer Schwä­che und in ihren betag­ten Zei­ten Unter­stüt­zung und Hilfe fin­den als da, wo nur ein ein­zi­ges Kind oder zwei Kin­der sind. Es ist für die Eltern bes­ser gesorgt, wenn sie meh­rere Kin­der haben, als wo nur ein ein­zi­ges Kind diese Sorge über­neh­men soll. Es kann ja auch der Tod zugrei­fen und seine kalte Hand das ein­zige Kind holen. Die Trauer über das ein­zige Kind ist nicht grö­ßer als die Trauer über ein Kind, das aus einer kin­der­rei­chen Fami­lie stirbt; denn ein jedes Kind ist gleich wert­voll, den Eltern und vor Gott. Aber es blei­ben dann immer­hin noch andere übrig, die diese Auf­gabe, die Eltern zu umsor­gen, im Alter über­neh­men kön­nen.

7. Es ist in der kin­der­fro­hen Fami­lie das Glück des ewi­gen Him­mels zu beden­ken. Was dür­fen Eltern dank­bar und froh sein, wenn sie in die Ewig­keit ein­ge­gan­gen sind und sie erle­ben, wie ein Kind nach dem ande­ren zu ihnen kommt, um sich mit ihnen in alle Ewig­keit zu freuen! Wie glück­lich, wenn sie vor Gott hin­tre­ten kön­nen und sagen: „Wir haben das Leben aus dei­ner Hand ange­nom­men. Unser Gewis­sen ist rein. Wir dür­fen freu­dig vor den Rich­ter­stuhl Got­tes tre­ten.“ Was wie­gen dage­gen die Sor­gen, die Ver­zichte und die Ent­beh­run­gen! Sie sol­len nicht gering­ge­schätzt wer­den. Selbst­ver­ständ­lich berei­ten viele Kin­der grö­ßere Arbeit, mehr Sor­gen als ein Ein­zel­kind – in der Regel. Es muß nicht immer so sein. Manch­mal ist ein Ein­zel­kind ein viel grö­ße­res Sor­gen­kind als fünf oder zehn Kin­der. Auch das kommt vor. Aber immer­hin, die Kin­der ver­meh­ren in der Regel die Sorge. Und manch­mal läßt sich jemand zu einer Äuße­rung der Unge­duld hin­rei­ßen. Eine Mut­ter sagte ein­mal: „Ach, wenn doch nicht die Kin­der wären! Es ist zum Ver­zwei­feln.“ Am Abend die­ses sel­ben Tages hörte sie, wie der fünf­jäh­rige Hans sei­nem Abend­ge­bet etwas leise hin­zu­fügte. Sie fragte: „Was hast du da gebe­tet?“ „Schau“, sagte der Hans, „Mut­ter, du hast heute mor­gen gesagt: 'Ach, wenn doch nicht die Kin­der wären!' Da habe ich das Jesu­lein gebe­ten, er möge mich doch holen, dann sind es nicht mehr so viele.“ Die Mut­ter hat nie mehr über ihre vie­len Kin­der geklagt.

Es ist nun ein­mal so, wie die Nach­folge Christi bemerkt: „Du kannst nicht dop­pelte Freude haben, hier auf Erden genie­ßen und drü­ben mit Chris­tus herr­schen.“ 

Das heißt, man muß sich ent­schei­den. Ent­we­der man sucht hier ein Leben des Genus­ses und des Schwel­gens, oder man dient hier und nimmt die Arbei­ten und Mühen und Sor­gen des Lebens auf sich, um sich drü­ben zu freuen. 
Die rumän­ische Köni­gin Car­men Silva hat ein­mal das bedeut­same Wort gespro­chen: „Wer sich für die Kin­der nicht opfern will, der soll nicht hei­ra­ten.“ Jawohl, dazu hei­ra­tet man, um sich den Kin­dern zu opfern. Man kann es noch ergän­zen, indem man sagt: Wer keine Kin­der erzie­hen will, der soll nicht die Ehe ein­ge­hen. Wir müs­sen uns auf die­ser Welt für Gott und gegen die Bequem­lich­keit ent­schei­den. Wir müs­sen auf die­ser Welt die­nen, arbei­ten, lei­den, um die ewige Selig­keit zu gewin­nen. „Siehe, du kannst nicht dop­pelte Freude haben, hier auf Erden genie­ßen und drü­ben mit Chris­tus herr­schen.“

alles aus der Predigt Die Bedeu­tung des Kin­der­se­gens von Prälat Prof. Georg May

Gibt es Worte, die in den letzten 50 Jahren in Europa mehr Vergessenheit geraten sind, als die Worte "Kindersegen" oder "Kinderreichtum"?