Das wichtigste Gebet ist das Gebet um die Beharrlichkeit bis zum Ende. Siehe hier


Donnerstag, 31. Mai 2012

Maria und die Protestanten - von Prof. Gommenginger

alles aus: Unsere Königin, von Leo Gommenginger, Verlag Ferdinand Schöningh, 1931, mit Imprimatur

Weil es aber so manche gibt, die da wähnen, die Protestanten könnten abgestoßen werden, wenn wir Maria in das rechte Licht stellen, wollen wir versuchen, auch dieser Befürchtung zu begegnen. 

Keinem aufmerksamen Leser wird die schmerzliche Schlussfolgerung entgehen, die P. Faber (Anmerk.: berühmter englischer Konvertit des 19. Jahrhunderts) aufstellt, wenn er schreibt:
„… Maria wird nicht halb genug gepredigt. Die Andacht, die man zu ihr hat, ist gering, schwach und armselig. Sie ist durch den Spott der Häresie aus der richtigen Bahn gebracht. Von Menschenfurcht und fleischlicher Klugheit beherrscht, möchte sie aus der wahren Größe der Gottesmutter etwas so Kleines machen, dass die Protestanten darüber ganz beruhigt sein können. Die Unkenntnis der Theologie raubt dieser Andacht alles Leben und alle Würde. Sie ist nicht der hervorstechende Charakterzug unserer Religion, wie sie es sein muss; sie hat keinen Glauben an sich selbst.“ 

Und nun zieht der große Oratorianer die Schlussfolgerung: 
„Und deshalb wird Jesus nicht geliebt, werden die Irrgläubigen nicht bekehrt, wird die Kirche nicht erhöht…“
Missing Mary
Maria fehlt
Wird dadurch nicht die – ganz verkehrte – Meinung jener verurteilt, die da wähnen, die Protestanten leichter zu gewinnen, wenn sie Maria gewissermaßen in den Hintergrund stellen und die unaussprechliche Größe verschweigen, welche die katholische Theologie in der Tat ihr zuerkennt. Sie scheinen das Wort nicht zu kennen oder doch nicht daran zu glauben, das die heilige Kirche an Maria richtet: „Du allein hast alle Irrlehren überwunden!“ 
Sie wissen nicht, dass nichts so geeignet ist, die irrenden Brüder ins Vaterhaus zurückzuführen, als die Liebe zur Mutter. Viele, sehr viele edel gesinnte Protestanten glauben, Christus und Gott zu besitzen, aber sie fühlen, dass ihnen in ihrer Religion die Mutter fehlt, weil ihnen ja in ihrer Kirche die Verehrung der Gottesmutter als etwas Katholisches verwehrt wird.


Siehe auch von P. Frederick W. Faber: Ein Hauptinteresse Jesu: Die Ehre seiner Mutter 



Wie man sich nicht entmutigen lässt - von P. Frederick W. Faber

aus: Alles für Jesus, von  P. Frederick William Faber, dem Begründer des Londoner Oratoriums


Über die oft unsichtbare Macht des Gebetes


Allein es ist von Wichtigkeit, nicht zu vergessen, dass die Interessen Jesu nicht derselben Regel folgen, wie die Interessen der Welt. Wenn wir uns nicht daran erinnern würden, so müssten wir bald entmutigt werden über das geringe Gute, das wir zu tun scheinen. 
Die Interessen Jesu sind größtenteils unsichtbar. Wir müssen vor allem Glauben haben an die Macht des Gebetes. Wir werden nie bis zum letzten Tage die Erfolge kennen lernen, welche unsere Gebete erlangen, noch die Wirksamkeit, welche sie im Verlauf von Jahrhunderten auf die Kirche ausgeübt haben. 
Nehmen wir z.B. das Gebet des heiligen Stephan, während man ihn steinigte; es hatte die Bekehrung des heiligen Paulus zur Folge, welcher eben damals die Kleider seiner Mörder hütete. Denkt nur an das, was der heilige Paulus getan, und noch täglich tut, und fortwährend tun wird bis ans Ende der Welt; nun denn, alles, was er tut, ist auch das Werk des heiligen Stephan, denn es ist die Frucht seines Gebets. 
So bittet vielleicht jemand um das Gebet der Bruderschaft (Anmerk.: die P. Faber gegründet hatte), dass Hindernisse, welche seiner Berufung zum religiösen Leben oder geistlichen Stande entgegenstehen, entfernt werden möchten, und diese Gnade wird an einem Freitag abends unserem Gebete gewährt. Er wird ein Priester, er rettet hunderte von Seelen; diese Seelen retten andere, einige dadurch, dass sie selbst Priester werden oder Nonnen, oder fromme Väter und Mütter in der Welt. Und so verbreitet das Gebet allmählich überall hin seine segensvollen Früchte, und sehr wahrscheinlich wird es sein Werk fortsetzen, bis zu jener Nacht, aus welcher die Erde erwachen wird, um unseren Herrn vom Aufgang kommen zu sehen. 
Wir dürfen daher nicht zu sehr auf die sichtbaren Früchte und Resultate schauen. Was die Welt ein Unglück nennt, verwandelt sich oft für die Interessen Jesu in ein Glück. 
Es leidet zum Beispiel einer eine große Ungerechtigkeit, weil er Katholik ist. Ihr betet für ihn; die Ungerechtigkeit dauert fort, und die Protestanten triumphieren äußerlich darüber. Ihr bildet euch ein, euer Gebet sei nicht erhört worden. Es könnte keinen größeren Irrtum geben. Jesus will diesen Menschen zu einem Heiligen machen; es ist besser für ihn, das hilflose Opfer jener Ungerechtigkeit zu sein. 
Mittlerweile hat Jesus durch euer Gebet ihm eine Menge Gnaden gewährt, welchen er mitgewirkt hat, so dass er in der Tat durch euer Vater unser und Ave Maria im Himmel in alle Ewigkeit einen höheren Platz einnehmen wird, als dies sonst der Fall gewesen wäre. Es wird ein weiterer Edelstein in seiner Krone schimmern, welcher sonst gefehlt hätte. Ihr werdet denselben im Himmel sehen und bewundern, und erfahren, dass es euer Vater unser und Ave Maria war, welches denselben in seine Krone einfügte. 


So verhält es sich mit dem Papst und der Kirche und mit den religiösen Orden, und in der Tat mit allem, was auf Jesus Bezug hat. Seine Interessen folgen nicht den Regeln der Welt, sondern den Regeln der Gnade. Wir müssen mit einem andern Maß messen, und nicht mit dem Maßstab der Welt, wir müssen unser Maß und Gewicht aus dem Heiligtum nehmen!
Jesus feierte nie einen größeren Triumph, als an dem Tag, da Er sich ans Kreuz nageln ließ, und doch glaubte die törichte Welt, sie habe nun gesiegt, und schrieb sich ganz die Ehre des Tages zu. Es ist von Wichtigkeit, dass ihr euch dies tief in euer Herz einprägt. 


Wir müssen glauben, dass Gott immer ein aufrichtiges Gebet erhört, und zwar in einer Weise und bis zu einem Grade, welche unsere kühnsten Erwartungen übertrifft; aber Er lässt uns noch nicht sehen, wie. Wir müssen es auf Glauben annehmen, und dürfen ganz versichert sein, dass wir am Ende in unserer Hoffnung nicht getäuscht werden.

Fest Maria Königin - Lauretanische Litanei


Mariä Krönung
Quelle

Am 31. Mai wird das Fest Maria Königin begangen. - Zahlreiche Anrufungen der Muttergottes als Königin enthält die auf das Spätmittelalter zurückgehende Lauretanische Litanei. Sie ist benannt nach dem Ort Lauretum, der überall in der Christenheit bekannt wurde durch ein wunderbares Geschehen: Im Jahre 1294 versetzten Engel das Haus der hl. Familie, die Santa Casa, von Nazareth nach Lauretum in Italien.
Pro Spe Salutis hat ein Zitat von Pius XII. im Rundschreiben "Ad cæli reginam" vom 11. Oktober 1954: Hier


Lauretanische Litanei in Latein und Deutsch: 

Kyrie, eleison. Herr, erbarme Dich unser.
Kyrie, eleison. Herr, erbarme Dich unser.
Christe, eleison. Christus, erbarme Dich unser.
Christe, eleison. Christus, erbarme Dich unser.
Kyrie, eleison. Herr, erbarme Dich unser.
Kyrie, eleison. Herr, erbarme Dich unser.

Christe, audi nos. Christus, höre uns.
Christe, audi nos. Christus, höre uns.
Christe, exaudi nos. Christus, erhöre uns.
Christe, exaudi nos. Christus, erhöre uns.

Pater de caelis, Deus, Gott Vater vom Himmel,
miserere nobis. erbarme Dich unser.
Fili, Redemptor mundi, Deus, Gott Sohn, Erlöser der Welt,
miserere nobis. erbarme Dich unser.
Spiritus Sancte, Deus, Gott Heiliger Geist,
miserere nobis. erbarme Dich unser.
Sancta Trinitas, unus Deus, Heilige Dreifaltigkeit, ein einiger Gott,
miserere nobis. erbarme Dich unser.

Sancta Maria, Heilige Maria,
ora pro nobis. bitte für uns.
Sancta Dei Genitrix, Heilige Gottesgebärerin,
ora pro nobis. bitte für uns.
Sancta Virgo virginum, Heilige Jungfrau über allen Jungfrauen,
ora pro nobis. bitte für uns.

Mater Christi, Mutter Christi,
ora pro nobis. bitte für uns.
Mater divinae gratiae, Mutter der göttlichen Gnade,
ora pro nobis. bitte für uns.
Mater purissima, Du reinste Mutter,
ora pro nobis. bitte für uns.
Mater castissima, Du keuscheste Mutter,
ora pro nobis. bitte für uns.
Mater inviolata, Du unversehrte Mutter,
ora pro nobis. bitte für uns.
Mater intemerata, Du unbefleckte Mutter,
ora pro nobis. bitte für uns.
Mater amabilis, Du liebenswürdige Mutter,
ora pro nobis. bitte für uns.
Mater admirabilis, Du wunderbare Mutter,
ora pro nobis. bitte für uns.
Mater boni Consilii, Du Mutter des guten Rates,
ora pro nobis. bitte für uns.
Mater Creatoris, Du Mutter des Schöpfers,
ora pro nobis. bitte für uns.
Mater Salvatoris, Du Mutter des Erlösers,
ora pro nobis. bitte für uns.

Virgo prudentissima, Du weiseste Jungfrau,
ora pro nobis. bitte für uns.
Virgo veneranda, Du ehrwürdige Jungfrau,
ora pro nobis. bitte für uns.
Virgo praedicanda, Du lobwürdige Jungfrau,
ora pro nobis. bitte für uns.
Virgo potens, Du mächtige Jungfrau,
ora pro nobis. bitte für uns.
Virgo clemens, Du gütige Jungfrau,
ora pro nobis. bitte für uns.
Virgo fidelis, Du getreue Jungfrau,
ora pro nobis. bitte für uns.

Speculum iustitiae, Du Spiegel der Gerechtigkeit,
ora pro nobis. bitte für uns.
Sedes sapientiae, Du Thron der Weisheit,
ora pro nobis. bitte für uns.
Causa nostrae laetitiae, Du Ursache unserer Freude,
ora pro nobis. bitte für uns.
Vas spirituale, Du geistliches Gefäß,
ora pro nobis. bitte für uns.
Vas honorabile, Du ehrwürdiges Gefäß,
ora pro nobis. bitte für uns.
Vas insigne devotionis, Du erlesenes Gefäß der Hingabe,
ora pro nobis. bitte für uns.
Rosa mystica, Du geheimnisvolle Rose,
ora pro nobis. bitte für uns.
Turris Davidica, Du Turm Davids,
ora pro nobis. bitte für uns.
Turris eburnea, Du elfenbeinerner Turm,
ora pro nobis. bitte für uns.
Domus aurea, Du goldenes Haus,
ora pro nobis. bitte für uns.
Foederis arca, Du Lade des Bundes,
ora pro nobis. bitte für uns.
Janua caeli, Du Pforte des Himmels,
ora pro nobis. bitte für uns.
Stella matutina, Du Morgenstern,
ora pro nobis. bitte für uns.
Salus infirmorum, Du Heil der Kranken,
ora pro nobis. bitte für uns.
Refugium peccatorum, Du Zuflucht der Sünder,
ora pro nobis. bitte für uns.
Consolatrix afflictorum, Du Trösterin der Betrübten,
ora pro nobis. bitte für uns.
Auxilium Christianorum, Du Hilfe der Christen,
ora pro nobis. bitte für uns.

Regina Angelorum, Du Königin der Engel,
ora pro nobis. bitte für uns.
Regina Patriarchum, Du Königin der Patriarchen,
ora pro nobis. bitte für uns.
Regina Prophetarum, Du Königin der Propheten,
ora pro nobis. bitte für uns.
Regina Apostolorum, Du Königin der Apostel,
ora pro nobis. bitte für uns.
Regina Martyrum, Du Königin der Martyrer,
ora pro nobis. bitte für uns.
Regina Confessorum, Du Königin der Bekenner,
ora pro nobis. bitte für uns.
Regina Virginum, Du Königin der Jungfrauen,
ora pro nobis. bitte für uns.
Regina Sanctorum omnium, Du Königin aller Heiligen,
ora pro nobis. bitte für uns.
Regina sine labe originali concepta, Du Königin, ohne Erbsünde empfangen,
ora pro nobis. bitte für uns.
Regina in caelum assumpta, Du Königin, aufgenommen in den Himmel,
ora pro nobis. bitte für uns.
Regina sacratissimi Rosarii, Du Königin des heiligsten Rosenkranzes,
ora pro nobis. bitte für uns.
Regina pacis, Du Königin des Friedens,
ora pro nobis. bitte für uns.

Agnus Dei, qui tollis peccata mundi, Lamm Gottes, Du nimmst hinweg die Sünden der Welt,
parce nobis, Domine. verschone uns, o Herr.
Agnus Dei, qui tollis peccata mundi, Lamm Gottes, Du nimmst hinweg die Sünden der Welt,
exaudi nos, Domine. erhöre uns, o Herr.
Agnus Dei, qui tollis peccata mundi, Lamm Gottes, Du nimmst hinweg die Sünden der Welt,
miserere nobis. erbarme Dich unser.

Ora pro nobis, sancta Dei Genitrix, Bitte für uns, o heilige Gottesgebärerin,
ut digni efficiamur auf daß wir würdig werden
promissionibus Christi. der Verheißungen Christi.

Oremus. Lasset uns beten.
Concede nos, famulos tuos, quaesumus, Wir bitten Dich, o Herr und Gott,
Domine Deus, verleihe uns, Deinen Dienern,
perpetua mentis die Freude beständiger Gesundheit der Seele
et corporis sanitate gaudere, und des Leibes,
et, gloriosa beatae Mariae und laß uns auf die glorreiche Fürsprache der seligen,
semper Virginis intercessione, allzeit jungfräulichen Mutter Maria
a praesenti liberari tristia von der gegenwärtigen Trübsal befreit
et aeterna perfrui laetitia. und mit der ewigen Freude erfüllt werden.
Per Christum Dominum nostrum. Durch Christus, unsern Herrn.
Amen Amen

Mittwoch, 30. Mai 2012

Kardinal Burke im Londoner Oratorium


Einzug mit Cappa Magna



  • Kardinal Burke 
    Seine Eminenz Raymond Kardinal Burke hat am Fest des hl. Philip Neri im Londoner Oratorium zelebriert. Das Londoner Oratorium wurde von dem berühmten englischen Konvertiten P. Frederick William Faber begründet, aus dessen hervorragenden Buch Alles für Jesus hier und hier schon zitiert wurde.

    Das Blog New Liturgical Movement hat dazu prachtvolle Bilder hier und hier. Die Predigt des Kardinals 
    Never cease to centre your lives in the Sacred Liturgy gibt es im Catholic Herald.
  • Sehr interessant fanden wir folgende Ausagen im Kommentarbereich

    Jc SaulnierCollapse
    He almost look papal...Can you picture him with a triregno and fanon? Someday,we may be so lucky!
  • Jon
    A friend of mine(a non-catholic), looking over my shoulder just said:
    "Boy he looks like what the Pope should look like"
    I'll admit, that picture makes him look VERY Papal.


Ablassgebet um Gleichförmigkeit mit dem göttlichen Willen

Gewähre mir gütigster Jesus, Deine Gnade, dass sie mit mir sei und mit mir arbeite und bei mir bis zum Ende verharre. – Gib mir, immer dasjenige zu verlangen und zu wollen, was Dir am liebsten ist und mehr wohlgefällt. Dein Wille sei auch der meine, und mein Wille folge stets dem Deinen und stimme ganz vollkommen mit ihm überein. – Möge mein Wollen und Nichtwollen eins sein mit dem Deinigen; ja gib, dass ich nichts anderes wollen oder nicht wollen könne, als was Du willst und nicht willst. Amen 
(200 Tage Ablass, einmal am Tag,. Leo XIII, 27. Febr. 1886.)


Der hl. Kirchenlehrer Alfons Maria von Liguori über die Vereinigung unseres Willen mit dem Willen Gottes: Hier




Dienstag, 29. Mai 2012

Mittel gegen Zerstreuungen beim Gebet

alles von Prälat Prof. Georg May


Selbst­ver­ständ­lich kom­men jedem Men­schen beim Gebet Zer­streu­un­gen. Unfrei­wil­lige Zer­streu­un­gen sind keine Sünde. Frei­wil­lige Zer­streu­un­gen sind eine läß­li­che Sünde. Nur wenn man Pflicht­ge­bete ganz zer­streut, frei­wil­lig ganz zer­streut beten würde, wäre es wohl nicht ohne schwere Sünde mög­lich. 
Im all­ge­mei­nen sind die Zer­streu­un­gen unfrei­wil­lig. Sie kom­men, wenn wir uns mit schwe­ren Befürch­tun­gen belas­tet sehen; sie kom­men, weil drin­gende Geschäfte uns bevor­ste­hen; sie kom­men, weil erschüt­ternde Erleb­nisse uns nicht los­las­sen. 


Wenn sol­che Zer­streu­un­gen kom­men, dann gibt es zwei Mit­tel, ihnen zu begeg­nen. 
Ers­tens, indem man sie abschüt­telt. Man sagt: Mein Gott, ich bin jetzt für dich da, und du bist für die Dinge da, die mir oblie­gen. Ich küm­mere mich jetzt um deine Sache und deine Ehre, und du küm­merst dich um meine Pläne und Sor­gen. 
Die hl. Katherina von Alexandrien beim Gebet
Tiziano Vecellio, 1567
Das zweite Mit­tel besteht darin, daß man die zer­streu­en­den Gedan­ken ins Gebet hin­ein­holt, daß man also gerade dafür betet, was einem so zu schaf­fen macht; daß man diese belas­ten­den und beläs­ti­gen­den Gedan­ken ins Gebet ein­führt, um Gott auf die Gefah­ren, Sor­gen, Ängste hin­zu­len­ken, die uns nicht los­las­sen. 


Man soll sich auch auf das Gebet vor­be­rei­ten. Das geschieht dadurch, daß man sich sam­melt, daß man die frem­den Gedan­ken abweist, daß man sich in die Gegen­wart Got­tes ver­setzt und daß man den Hei­li­gen Geist bit­tet, das Gebet mit sei­nem unaus­sprech­li­chen Seuf­zen zu beglei­ten. 


Man soll sich fern­hal­ten von allem, was das Gebet stö­ren könnte, also sich mög­lichst in die Ein­sam­keit bege­ben, sich an die Gebets­ge­bräu­che und Gebets­for­meln der Kir­che hal­ten. Auf diese Weise ist es mög­lich, den Zer­streu­un­gen zu begeg­nen.



Enzyklika über Kino und Film

Eine - Gott sei es geklagt - vergessene Enzyklika. In Zeiten, in denen Menschen über die Filmmedien mehr denn je manipuliert werden, ohne es überhaupt zu bemerken und auch Katholiken TV, Kino und Popvideos gedankenlos konsumieren, müsste die Enzyklika Pius´ XI. eigentlich Gegenstand jeder zweiten Predigt sein.

Ein aktueller Kino-Versuch die Deutschen in Richtung Gender-Mainstreaming zu manipulieren: hier


Ganze Enzyklika HIER


ENZYKLIKA ÜBER DIE LICHTSPIELE
VIGILANTI CURA 
Pius XI.



(...) Die Erholung in ihren vielfältigen Entwicklungen ist in unserer Zeit um so notwendiger geworden, je mehr sich die Menschen plagen müssen in den Geschäften und Sorgen des Lebens; aber sie muß anständig sein und darum gesund und moralisch, sie muß sich zum Rang eines positiven Faktors und zu edlen Empfindungen erheben. Ein Volk, das sich in den Stunden seiner Ruhe Zerstreuungen hingibt, die das gesunde Gefühl der Schicklichkeit, der Ehre, der Moral verletzen, Zerstreuungen, die Gelegenheit zur Sünde geben, besonders bei der Jugend, befindet sich in großer Gefahr, seine Größe und seine nationale Kraft zu verlieren.

Ohne Zweifel hat unter den Unterhaltungen der neueren Zeit das Kino in den letzten Jahren sich einen Platz von universaler Bedeutung erobert.

Es erübrigt sich, auf die Tatsache hinzuweisen, daß Millionen von Menschen Tag für Tag an Filmvorführungen teilnehmen; daß Räume für solche Schauspiele in stets wachsender Zahl bei zivilisierten und halbzivilisierten Völkern eröffnet werden; daß das Kino die volkstümlichste Form der Unterhaltung geworden ist; daß es in Stunden der Muße nicht nur den Reichen, sondern allen Klassen der Gesellschaft offensteht.


Anderseits gibt es heute kein stärkeres Mittel als das Kino, um die Massen zu beeinflussen, sei es wegen der Natur des Bildes selbst, das auf die Leinwand geworfen wird, sei es wegen der Popularität des Schauspiels oder wegen der Umstände, die es begleiten.


Die Macht des Films beruht auf der Tatsache, daß er durch das Bild spricht, lebendig und anschaulich. Es wird aufgenommen von der Seele mit Lust und ohne Ermüdung, auch von einer ungebildeten und primitiven Seele, die nicht die Fähigkeit hat und nicht einmal das Verlangen spürt, sich mit den Abstraktionen oder Deduktionen des Denkens abzumühen; auch das Lesen und das Zuhören verlangt noch eine gewisse Anstrengung, die dagegen beim Film ersetzt wird durch das ununterbrochene Lustgefühl beim Anblick der einander folgenden und sozusagen lebendigen Bilder. Im Tonfilm verstärkt sich diese Macht, da die Deutung der Geschehnisse noch leichter wird und der Zauber der Musik sich mit dem Schauspiel verbindet. Sodann erhöhen Tänze und Varieté-Spiele, die man mitunter willkürlich in den Zwischenstücken einlegt, die Erregung der Leidenschaften.


Es ist tatsächlich eine Lektüre, die sich einprägt, sei es zum Guten, sei es zum Bösen, die viel wirksamer ist für den größten Teil der Menschen als abstrakte Erörterungen. Es ist darum notwendig, daß sich die Filmkunst zu der Höhe des christlichen Gewissens erhebe und daß sie sich befreie von herabwürdigender und zersetzender Effekthascherei.

Es ist allen bekannt, welch üble Wirkungen unmoralische Filme im Geiste des Menschen hervorbringen. Sie bieten Gelegenheiten zur Sünde; sie führen die Jugend auf schlechte Wege, denn sie sind eine Verherrlichung böser Leidenschaften; sie stellen das Leben unter eine falsche Beleuchtung; sie trüben die Ideale; sie zerstören die reine Liebe, die Achtung vor der Ehe, die Verehrung für die Familie. Sie können ebenfalls leicht Vorurteile schaffen zwischen einzelnen Menschen und Mißverständnisse zwischen den Nationen, den sozialen Klassen und ganzen Rassen.


Stellt Wahrheit und Tugend in anziehender Form dar:
 Ein Mann zu jeder Jahreszeit,
über den heroischen Widerstand
des Hl. Thomas Morus gegen Heinrich VIII.
Auf der anderen Seite können gute Filme aber auch tiefgehenden moralischen Einfluß auf die Zuschauer ausüben. Über die Unterhaltung hinaus können sie hinweisen auf hohe Lebensideale, wertvolle Kenntnisse vermitteln, weiteres Wissen um die Geschichte und die Schönheit des eigenen Landes fördern, Wahrheit und Tugend in anziehender Form darstellen, gegenseitiges Verständnis unter den Nationen, den sozialen Klassen und den Rassen schaffen oder wenigstens begünstigen, die Sache der Gerechtigkeit verteidigen, für die Schönheit und Tugend eintreten und in jeder Weise wirken für eine gerechte soziale Ordnung in der Welt.




Diese Erörterungen erhalten ein noch größeres Gewicht dadurch, daß der Film nicht zu einzelnen, sondern zu den Massen spricht, und das zu einer Zeit, in einem Raum und in einer Umgebung, die wie nie etwas geeignet sind, Begeisterung für das Gute wie für das Böse zu wecken und zu jener Massensuggestion zu führen, die leider, wie die Erfahrung lehrt, geradezu krankhafte Formen annehmen kann.

Die Lichtbilder des Filmstreifens werden ja dem Volk vorgeführt, während es in einem dunklen Theater sitzt und während seine geistigen, physischen und oft auch geistlichen Fähigkeiten herabgesetzt sind. Man braucht nicht weit zu gehen, um ein Kino zu finden; sie stoßen an unsere Häuser, Kirchen und Schulen, sie tragen den Film bis mitten ins Volksleben hinein.

Ferner werden die Bildspiele dargeboten von Männern und Frauen, die etwas Bezauberndes haben durch ihre Kunst, durch ihre natürlichen Gaben und durch die Anwendung jener Mittel, die besonders für die Jugend auch ein Anreiz der Verführung werden können.

Dazu hat der Film meist in seinen Dienst genommen die Musik, luxuriöse Räume, realistische Kraft und jeden Einfall extravaganter Laune. Eben dadurch fasziniert er in ganz besonderer Weise die Jugend, die Halbwüchsigen und selbst die Kinder. Also gerade in dem Alter, in dem sich der moralische Sinn zu bilden pflegt, in dem sich die Begriffe und die Empfindungen von Gerechtigkeit und Rechtlichkeit, von Aufgaben und Pflichten, überhaupt von Lebensidealen entwickeln, nimmt der Film mit seiner unmittelbaren Wirkung eine besondere Stellung ein.

Leider, wie die Dinge heute stehen, häufig zum Bösen. So kommt einem bei dem Gedanken an die schrecklichen Verheerungen in den Seelen der Jugend und der Kinder, an soviel Unschuld, die gerade in den Filmtheatern verloren geht, das schreckliche Wort unseres Meisters über die Verführung der Kleinen in den Sinn: "Qui autem scandalizaverit unum de pusillis istis qui in me credunt, expedit ei, ut suspendatur mola asinaria in collo eius et demergatur in profundum maris" (Mt18, 6-7), (Wer aber eines von diesen Kleinen ärgert, die an mich glauben, es wäre für ihn besser, daß ein Mühlstein an seinen Hals gehängt und er in die Tiefe des Meeres versenkt würde). 
(...)

Der katholische Gruß



Gelobt sei Jesus Christus - Stickbild um 1900
Gelobt sei Jesus Christus in Ewigkeit Amen!
zu kaufen hier




Welche Grußformel war noch vor 40 Jahren unter Katholiken, zumindest hier in Bayern, allgemein üblich?
"Gelobt sei Jesus Christus!" Antwort: "In Ewigkeit! Amen."


Als wir von diesem Sachverhalt das erste Mal gehört haben, fanden wir, wir seien es dem Heiland schuldig,  diesen Gruß in unserer Familie einzuführen als erste Worte, wenn wir uns nach Abwesenheit oder Schlaf wieder sehen. Ich kann das nur jedem empfehlen. 
Es empfiehlt sich auch, Briefe oder E-Mails, zumindest an Katholiken damit zu beginnen.


Auf diesen Gruß gibt es jedes Mal einen Ablass und er hilft auch in der Sterbestunde. Erklärung HIER.





Montag, 28. Mai 2012

Maria, sei mein Schutz!

Dieses außergewöhnliche dreidimensionale Andachtsbildchen und viele schöne andere zu kaufen HIER.
Maria sei mein Schutz




Aufschrift hinten:


Allzeit Sanftmütige, Reine, Grundgütige,
Mutter des Heilands,
Voll Gnade und Huld,
Bitt für uns sündige
Menschen, verkündige
Du uns vom Sohne
Verzeihung der Schuld!




Allzeit Sanftmütige, Reine, Grundgütige, - Mutter des Heilands
Voll Gnade  und Huld, - Bitt für uns sündige - 
Menschen, verkündige - Du uns vom Sohne - 
Verzeihung der Schuld!

http://www.antiquepool.at/de/artikel/9608.html

Predigt zu Pfingsten: Komm, Hei­li­ger Geist!

Pfingsten
Jean II Restout 
Komm, Hei­li­ger Geist

Geliebte, in hei­li­ger Pfingst­freude Ver­sam­melte!


„Ich werde euch den Trös­ter sen­den.“ Diese Ver­hei­ßung hat der Herr sei­nen Jün­gern gemacht, als er nach der letz­ten Erschei­nung in die Herr­lich­keit des Vaters auf­ge­nom­men wurde. 

Er hat den Trös­ter, den Para­kle­ten, den Bei­stand, den Anwalt – wie man das Wort auch über­set­zen kann – gesandt und hat ihm Funk­tio­nen auf­ge­tra­gen, die er seit­dem in sei­ner Kir­che als dem Ort des Hei­li­gen Geis­tes, als dem spe­zi­fi­schen Ort der Gegen­wart des Hei­li­gen Geis­tes, aus­übt. „Er wird euch an alles erin­nern, was ich euch gesagt habe, und er wird euch in alle Wahr­heit ein­füh­ren.“

Zwei Funk­tio­nen übt die­ser Hei­lige Geist aus in sei­ner Kir­che. An ers­ter Stelle erin­nert er an alles, was Jesus gesagt hat. Das darf nicht unter­ge­hen. Das darf nicht ver­kürzt, das darf nicht ver­fälscht, das darf auch nicht ver­mehrt wer­den. Der Geist erin­nert an alles, was Jesus gesagt hat.

Er führt aber auch zwei­tens die Jün­ger in die ganze Wahr­heit ein, d.h. er inter­pre­tiert ihnen das, was Jesus gesagt hat. Er ist der Geist, der bei der Lesung der Hei­li­gen Schrift den­je­ni­gen, der sich sei­nem Wir­ken öff­net, die Wahr­heit erken­nen läßt. Er ist der eigent­li­che Inter­pret von Schrift und Tra­di­tion. Dadurch führt er in alle Wahr­heit ein.

Unter dem Wir­ken die­ses Geis­tes hat die Kir­che seit zwei­tau­send Jah­ren unver­än­dert und uner­müd­lich die Hei­lige Schrift und die Tra­di­tion so ver­stan­den, wie sie von Anfang an gemeint waren. Dazu gehört, daß die Gescheh­nisse, wel­che in der Hei­li­gen Schrift berich­tet sind, auch als Gescheh­nisse ste­hen­ge­las­sen wer­den; daß also die Wun­der Wun­der blei­ben und sich nicht in Wun­der­er­zäh­lun­gen oder Wun­der­ge­schich­ten, d.h. erfun­dene Legen­den, ver­wan­deln. 

Seine Funk­tion, die Wahr­heit in der Kir­che zu erhal­ten, hat die­ser Hei­lige Geist auf dem I. Vati­ka­ni­schen Kon­zil im Jahre 1870 mit beson­de­rer Kraft vor­ge­nom­men. Auf die­sem Kon­zil im Jahre 1870 hat er die Väter des Glau­bens, die Bischöfe des gan­zen Erden­run­des, ange­lei­tet, als Glau­bens­satz zu ver­kün­den: „Wer sagt, Wun­der könn­ten nicht gesche­hen, und alle Berichte über sol­che seien den Fabeln zuzu­wei­sen, und wer sagt, Wun­der könn­ten nie­mals bewie­sen wer­den, und mit ihnen könne man nicht die gött­li­che Her­kunft des Chris­ten­tums bewei­sen, der sei aus­ge­schlos­sen.“ 
Das war Wir­ken des Hei­li­gen Geis­tes. Das war Ein­füh­rung in die Wahr­heit.

Doch wie kommt es dann, meine lie­ben Freunde, daß wir in der Gegen­wart, etwa begin­nend mit dem II. Vati­ka­ni­schen Kon­zil, in unse­rer Kir­che fort­wäh­rend mehr eine Ent­lee­rung der Evan­ge­lien, eine weit­ge­hende Leug­nung ihrer Geschicht­lich­keit, vor allem eine Aus­räu­mung der Wun­der erle­ben? Wie ist das mög­lich, wenn der Hei­lige Geist die Kir­che in alle Wahr­heit ein­führt und wenn er sie an alles erin­nert, was Jesus gesagt und getan hat?

Das Wir­ken des Hei­li­gen Geis­tes, meine Chris­ten, ist kein natur­haf­ter Vor­gang. Der Regen fällt, ob die Men­schen wol­len oder nicht. Die Sonne scheint, ob es ihnen genehm ist oder nicht. 
Aber der Geist, der Hei­lige Geist, wen­det sich an den freien Wil­len des Men­schen. Er klopft gleich­sam an die Tür des Her­zens und war­tet, ob man ihm öff­net. Wer ihm öff­net, bei dem tritt er ein, nimmt Woh­nung und erleuch­tet sei­nen Ver­stand, dem schenkt er seine Gaben, in dem erzeugt er seine Wir­kung. Aber wer sich ihm nicht öff­net, der bleibt in der Fins­ter­nis und der kommt dazu, die Evan­ge­lien zu Pro­pa­gan­da­mär­chen umzu­sti­li­sie­ren.
alles von Prälat Prof. Georg May
weiter HIER




Warum bemerkt man so wenig von diesen seligen Wirkungen des Heiligen Geistes an den Christen?

(Mit "diesen seligen Wirkungen" sind die sieben Gaben und die zwölf Früchte des Heiligen Geistes gemeint.)


1. Weil manche derselben vorzugsweise in der Seele des Menschen vor sich gehen und nach außen nicht immer auffallend hervortreten.
2. Weil viele Christen durch schwere Sünden den Heiligen Geist aus ihrer Seele vertrieben haben, und er darum nicht in ihnen wohnt.
3. Weil sie den inneren Einsprechungen und Antrieben des Heiligen Geistes nicht folgen und so seine heilsamen Wirkungen hindern. 

In dem Leben der Gerechten und Heiligen haben sich aber zu allen Zeiten diese Wirkungen des Heiligen Geistes gefunden.


alles aus: Des ehrwürdigen P. Leonhard Goffine Katholische Handpostille, 69. Auflg. Kösel & Pustet, 1937, mit Imprimatur, S. 347





Sonntag, 27. Mai 2012

Welche sind die Früchte des Heiligen Geistes?

Ein gesunder, starker Baum treibt nicht bloß Blätter und Blüten, sondern setzt auch gute Früchte an, die allmählich wachsen und zur Reife gelangen. 
So weckt der Heilige Geist in der Seele des Gerechten nicht bloß heilsame Gedanken und Vorsätze, sondern er bewirkt auch, dass der Christ, der vermittelst der Gnade Werke der Tugenden übt, in diesen Tugenden selbst allmählich zu einem andauernden Zustand der Reife und Vollkommenheit gelangt. 
Von solchen reifen Früchten des Heiligen Geistes zählt der heilige Paulus (Gal. 5,22.23) folgende zwölf auf: 
Liebe, Freude, Friede, Geduld, Milde, Güte, Langmut, Sanftmut, Treue, Mäßigkeit, Enthaltsamkeit, Keuschheit.


alles aus: Des ehrwürdigen P. Leonhard Goffine Katholische Handpostille, 69. Auflg. Kösel & Pustet, 1937, mit Imprimatur, S. 347


Über die sieben Gaben des Heiligen Geistes HIER






Die sieben Gaben des Heiligen Geistes - 7. Furcht des Herrn

Und schließ­lich die Gabe der Furcht, der hei­li­gen Got­tes­furcht. Sie bewirkt, daß uns Got­tes Wille über alles geht, daß wir nichts mehr fürch­ten, als Gott zu belei­di­gen. 
So hat es ein­mal der hei­lige Franz Xaver aus­ge­spro­chen, als er die Mis­si­ons­reise antrat: „Wir fürch­ten nichts, als die Belei­di­gung Got­tes.“ Ja, das ist die Got­tes­furcht. Nicht die Men­schen­furcht. Men­schen kön­nen einem auch viel antun, und die Furcht vor den Men­schen ist häu­fig berech­tigt, aber die Got­tes­furcht muß über die Men­schen­furcht sie­gen; denn Gott kann nicht nur töten, wie der Hei­land sagt, Gott kann in der Hölle ver­der­ben. Das ist viel schlim­mer als auf Erden Nach­teile zu erlei­den, das ewige Leben zu ver­lie­ren. Und des­we­gen soll die hei­lige Got­tes­furcht in uns sein.
Frei­lich nicht bloß die knech­ti­sche Furcht. Die knech­ti­sche Furcht besteht darin, daß man die Sünde mei­det, weil man dafür bestraft wird. Das ist kein sehr hohes Motiv. Es ist ein Motiv, das wirk­sam sein kann, aber es ist kein edles Motiv. Nur aus Furcht vor der Strafe das Böse mei­den, das ist nicht vor­nehm. 
Wir sol­len höhere Motive haben, näm­lich aus Liebe zu Gott das Böse mei­den. „Dich liebt, o Gott, mein gan­zes Herz, und dies ist mir der größte Schmerz, daß ich erzürnt dich, höchs­tes Gut.“ Das ist die Liebe, die die Furcht näh­ren soll. Das ist die Liebe, die die Got­tes­furcht tra­gen soll. Diese hei­lige Furcht soll in uns sein, damit wir nicht sün­di­gen. Diese hei­lige Furcht soll uns antrei­ben, Schwe­res für Gott zu ertra­gen. Diese hei­lige Furcht soll uns befä­hi­gen, lie­ber alles zu ver­lie­ren, als Gott untreu zu wer­den.
Das sind die sie­ben Gaben des Hei­li­gen Geis­tes: Weis­heit, Wis­sen­schaft, Ver­stand, Rat, Stärke, Fröm­mig­keit, Furcht des Herrn. Die ers­ten vier betref­fen den Ver­stand, der dadurch erleuch­tet wird, die letz­ten drei betref­fen den Wil­len, der dadurch gestärkt wird. Es sollte kein Tag ver­ge­hen, meine lie­ben Freunde, an dem wir nicht rufen: „Komm, du Geist der Hei­lig­keit aus des Him­mels Herr­lich­keit, komm mit dei­ner Gaben Zahl!“

alles von Prälat Prof. Georg May Quelle 


Die sieben Gaben des Heiligen Geistes - 6. Frömmigkeit

Betende Frauen vor einem Kreuzaltar
Max Baumann
Die Gabe der Fröm­mig­keit bewirkt, daß wir Gott in inni­ger Weise ver­eh­ren und uns bemü­hen, sei­nen Wil­len zu tun. Fröm­mig­keit ist heute ein Fremd­wort gewor­den. 
Nicht wahr, meine lie­ben Freunde, bei Gott aus­hal­ten, Gott suchen in andau­ern­dem, anhal­ten­dem Gebet, vor dem Taber­na­kel knien – ja, wer tut das denn heute noch? 
Sicher nicht die, die die gro­ßen Worte in unse­rer Kir­che spre­chen! Sicher nicht die, die in den Zei­tun­gen ste­hen, son­dern nur die Stil­len im Lande, die nichts oder wenig zu sagen haben, ja die von ande­ren ver­ach­tet und aus­ge­sto­ßen sind. Aber sie haben die Gabe der Fröm­mig­keit. 
Der Hei­lige Geist hat sie ihnen geschenkt, und sie haben sie auf­ge­nom­men, so dass sie aus­hal­ten im Gebete. Der hei­lige Aloy­sius ver­brachte Stun­den vor dem Taber­na­kel, und sein Beicht­va­ter mußte ihm befeh­len, die Zeit abzu­kür­zen wegen sei­ner schwa­chen Gesund­heit und sei­ner sons­ti­gen Pflich­ten. Er hatte die Gabe der Fröm­mig­keit, diese köst­li­che Gabe, meine lie­ben Freunde, die wir erseh­nen und erfle­hen wol­len.


alles von Prälat Prof. Georg May Quelle 


Die sieben Gaben des Heiligen Geistes sind:
Weis­heit, Wis­sen­schaft, Ver­stand, Rat, Stärke, Fröm­mig­keit, Furcht des Herrn

Samstag, 26. Mai 2012

Was lehrt die katholische Kirche vom Heiligen Geist?

Sie lehrt, 1. dass der Heilige Geist wahrer Gott mit dem Vater und dem Sohne ist, weil er wie sie wahrhaft göttlicher Natur und Wesenheit ist, und wie sie göttliche Vollkommenheiten besitzt und göttliche Werke vollbringt. 2. Dass der Heilige Geist eine vom Vater und Sohne verschiedene Person, und zwar die dritte Person in der Gottheit ist. 3. Dass Er vom Vater und vom Sohne zugleich ausgeht, und zwar von beiden als von einem einzigen Ursprung.

Warum wird diese dritte Person in der Gottheit „Heiliger Geist“ genannt? 

Obgleich auch der Vater und der Sohn „Geist“ und „heilig“ sind, so bezeichnet doch die Heilige Schrift und die Kirche die dritte Person besonders mit diesem Namen: 1. Um sie von der Person des Vaters und des Sohnes zu unterscheiden; 2. um dasjenige anzudeuten, was diese dritte Person in besonderer Weise an den Menschen wirkt.

Was bewirkt der Heilige Geist an den Menschen in besonderer Weise?
Wie der ersten Person vorzugsweise die Erschaffung und der zweiten Person die Erlösung, so wird der dritten die 
 Heiligung“ zugeschrieben. 
Wie die Seele dem Leibe des Menschen Leben gibt, so teilt die dritte Person dem Menschen das übernatürliche, dem göttlichen Leben gleichförmige, Gnadenleben mit, welches ein im höheren Sinne „geistiges“ ist, wie der Heiland sagt: „Was aus dem Geiste geboren ist, das ist Geist.“ (Joh. 3,6) 
Darum wird die dritte Person eben auch „Geist“ genannt; und weil sie durch die Mitteilung dieses geistigen Lebens den Menschen „heiligt“, wird sie der Heilige“ Geist genannt.

Ist denn aber nicht Christus der Urheber unserer Heiligung? 
Christus ist der Urheber unserer Heiligung, indem er uns alle zur Heiligung nötigen Gnaden verdient und vorbereitet hat; der heilige Geist ist es aber, der diese Gnaden dem Menschen nun auch wirklich zuwendet und ihn dadurch heiligt.


alles aus: Des ehrwürdigen P. Leonhard Goffine Katholische Handpostille, 69. Auflg. Kösel & Pustet, 1937, mit Imprimatur, S. 346