Das wichtigste Gebet ist das Gebet um die Beharrlichkeit bis zum Ende. Siehe hier


Samstag, 26. Mai 2012

Was lehrt die katholische Kirche vom Heiligen Geist?

Sie lehrt, 1. dass der Heilige Geist wahrer Gott mit dem Vater und dem Sohne ist, weil er wie sie wahrhaft göttlicher Natur und Wesenheit ist, und wie sie göttliche Vollkommenheiten besitzt und göttliche Werke vollbringt. 2. Dass der Heilige Geist eine vom Vater und Sohne verschiedene Person, und zwar die dritte Person in der Gottheit ist. 3. Dass Er vom Vater und vom Sohne zugleich ausgeht, und zwar von beiden als von einem einzigen Ursprung.

Warum wird diese dritte Person in der Gottheit „Heiliger Geist“ genannt? 

Obgleich auch der Vater und der Sohn „Geist“ und „heilig“ sind, so bezeichnet doch die Heilige Schrift und die Kirche die dritte Person besonders mit diesem Namen: 1. Um sie von der Person des Vaters und des Sohnes zu unterscheiden; 2. um dasjenige anzudeuten, was diese dritte Person in besonderer Weise an den Menschen wirkt.

Was bewirkt der Heilige Geist an den Menschen in besonderer Weise?
Wie der ersten Person vorzugsweise die Erschaffung und der zweiten Person die Erlösung, so wird der dritten die 
 Heiligung“ zugeschrieben. 
Wie die Seele dem Leibe des Menschen Leben gibt, so teilt die dritte Person dem Menschen das übernatürliche, dem göttlichen Leben gleichförmige, Gnadenleben mit, welches ein im höheren Sinne „geistiges“ ist, wie der Heiland sagt: „Was aus dem Geiste geboren ist, das ist Geist.“ (Joh. 3,6) 
Darum wird die dritte Person eben auch „Geist“ genannt; und weil sie durch die Mitteilung dieses geistigen Lebens den Menschen „heiligt“, wird sie der Heilige“ Geist genannt.

Ist denn aber nicht Christus der Urheber unserer Heiligung? 
Christus ist der Urheber unserer Heiligung, indem er uns alle zur Heiligung nötigen Gnaden verdient und vorbereitet hat; der heilige Geist ist es aber, der diese Gnaden dem Menschen nun auch wirklich zuwendet und ihn dadurch heiligt.


alles aus: Des ehrwürdigen P. Leonhard Goffine Katholische Handpostille, 69. Auflg. Kösel & Pustet, 1937, mit Imprimatur, S. 346