Das wichtigste Gebet ist das Gebet um die Beharrlichkeit bis zum Ende. Siehe hier


Samstag, 30. Juni 2012

Danksagungsgebet nach der hl. Kommunion vom hl. Thomas von Aquin


Ich danke Dir, heiliger Herr, allmächtiger Vater, ewiger Gott, dass Du mich Sünder, Deinen unwürdigen Diener, ohne all mein Verdienst, bloß durch dein herablassendes Erbarmen, mit dem kostbaren Leib und Blut deines Sohnes, unsres Herrn Jesus Christus, gesättigt hast.

Ich bitte Dich, lass diese heilige Kommunion mir nicht eine Schuld sein zur Bestrafung, sondern heilsame Fürbitte zur Verzeihung. Sie sei mir die Rüstung des Glaubens und der Schild des guten Willens.

Sie sei mir Reinigung von meinen Fehlern, Ertötung der bösen Lust und Leidenschaft, Mehrung der Liebe und Geduld, der Demut und des Gehorsams und aller Tugenden.

Sie sei mir ein fester Schutz gegen die Nachstellungen aller Feinde, der sichtbaren und unsichtbaren, eine vollkommene Beruhigung jeglicher sinnlicher und geistiger Erregung, innige Vereinigung mit Dir, dem einen und wahren Gott, und glückselige Vollendung meiner letzten Stunde.

Ich bitte Dich auch, führe mich Sünder in Deiner Huld zu jenem unaussprechlichen Gastmahl, wo Du mit Deinem Sohne und dem Heiligen Geist Deinen Heiligen das wahre Licht bist, sowie volles Genügen, ewige Freude, vollendetes Glück und vollkommene Seligkeit: durch Ihn, Christus, unsern Herrn. Amen.

Das kostbare Blut Christi

Himmlischer Vater! Nimm für die Bedürfnisse der hl. Kirche
und zur Sühnung für die Sünden aller Menschen
 das kostbare Blut und Wasser,
welches aus der Wunde des göttlichen Herzens geflossen ist,
und sei uns barmherzig.
80Tage Ablass, Pius IX, 13. Juni 1876
„Siehe da dieses Herz!“ Es enthält das hochheilige Blut Christi, das 33 Jahre lang seinen Leib durchpulste und belebte.

Als Opferschale hat es am Kreuz seinen unendlich wertvollen Inhalt als Sühneopfer für die Sünden der ganzen Welt vergossen.

Nachdem Jesus sein vergossenes Blut im Augenblick seiner Auferstehung wieder mit seinem Körper vereinigte, setzte es seine Tätigkeit im glorreichen Leibe des Herrn fort in alle Ewigkeit.

„Siehe da dieses Herz!“ Es nahm den innigsten Anteil an dem ganzen Seelenleben des Erlösers. Es wurde nie entweiht von irgendeiner unedlen Regung. Vielmehr nahm es Anteil an den heiligsten und reinsten, tiefsten und innigsten Empfindungen, wie sie dem vollkommenen Tugendleben des Herrn entsprachen.

Es brannte von Liebe zu den Menschen, die er erlösen wollte.


alles aus: Segen der Herz-Jesu-Verehrung, Ein Vortrag von P. Wilhelm Eberschweiler SJ und Novene

Gebet zum Privatgebrauch um die Fürsprache und die Seligsprechung von P. Eberschweiler. 80.000 Gebetserhörungen sind aktenkundig.

Freitag, 29. Juni 2012

Petrus und Pau­lus – Amt und Cha­risma

von Prälat Prof. Georg May

Geliebte, zur Feier der Apos­tel­fürs­ten Petrus und Pau­lus Ver­sam­melte!
Die Kir­che begeht das Gedächt­nis des Petrus und des Pau­lus an einem Tage. Das könnte ver­wun­dern, denn sie waren nicht mit­ein­an­der ver­wandt, und sie stan­den sich wohl auch, was die Freund­schaft betrifft, nicht beson­ders nahe. Es bestan­den viel­mehr zwi­schen ihnen erheb­li­che Gegen­sätze. 
Ihre Lebens­wege gin­gen aus­ein­an­der; Petrus war unter den Erst­be­ru­fe­nen, sein Bru­der Andreas führte ihn ja zum Hei­land. Pau­lus wurde erst lange nach der Him­mel­fahrt des Herrn, auf dem Wege nach Damas­kus, vom Rufe Got­tes betrof­fen, als der Herr schon nicht mehr sicht­bar auf Erden wan­delte. Sie waren auch sehr ver­schie­de­nen Cha­rak­ters. 
Petrus war nach­gie­big, ängst­lich, furcht­sam; Pau­lus war ein Feu­er­kopf, ein Mann der Tat und der Ent­schie­den­heit, von rück­sichts­lo­sem Kampf­geist erfüllt. Sie waren auch ver­schie­de­ner Her­kunft. Petrus war ein ein­fa­cher Fischer vom See Genesa­reth, Pau­lus war ein hoch­ge­bil­de­ter Mann, ein Schrift­ge­lehr­ter, welt­ge­wandt, der sicher die Spra­che der dama­li­gen Welt, grie­chisch, flie­ßend sprach.

Den­noch gibt es auch Ähn­lich­kei­ten zwi­schen ihnen. Beide gin­gen durch das tiefe, dunkle Tal der Schuld. Petrus in jener Stunde, wo er von einem Fehl­tritt über­rascht wurde und dann hin­aus­ging und bit­ter­lich weinte, Pau­lus dage­gen von dem har­ten Ver­fol­ger­wil­len erfüllt. Beide sind durch die Erin­ne­rung an ihre Schuld klein, still und reif gewor­den. Sie wuss­ten, dass sie allein durch die Erbar­mung des Herrn geret­tet wor­den waren. 
Beide gaben ihr Leben und ihr Blut für den Meis­ter, den sie über alles lieb­ten. 
Es ist eigen­ar­tig, dass beide, Petrus und Pau­lus, ihr Mar­ty­rium in Rom voll­endet haben, in Rom, der Haupt­stadt der Welt, und in Rom, der Haupt­stadt des Rei­ches Got­tes auf Erden. Es war, als hätte die Chris­ten­ge­meinde von Rom durch das Blut der bei­den Apos­tel zusam­men genährt wer­den müs­sen. 
Und so ist auch die Erin­ne­rung an beide in der Kir­che immer zusam­men­ge­nom­men wor­den. Fünf­mal in der hei­li­gen Messe wer­den Petrus und Pau­lus, immer zusam­men, genannt. Und auch die Feste, die wir fei­ern, erwäh­nen immer nach dem hei­li­gen Petrus den hei­li­gen Pau­lus. Damit zeigt die Kir­che, dass beide von ein­zi­ger und ein­zig­ar­ti­ger Bedeu­tung für ihre Geschichte und ihr Leben sind. Sie nennt sie die Apos­tel­fürs­ten. Jeder besitzt näm­lich ein Füh­rer­tum, einen Pri­mat, wenn man so sagen will. 
Petrus trägt den Pri­mat des Amtes, Pau­lus den Pri­mat des Cha­ris­mas, der leben­di­gen, begna­de­ten Per­sön­lich­keit. Und diese bei­den Füh­rer­tü­mer, diese bei­den Pri­mate geben der Geschichte der Kir­che ihren Cha­rak­ter und ihre Eigen­art.

Petrus hat den Pri­mat erhal­ten durch aus­drück­li­chen Auf­trag Christi. In jener stil­len Stunde am See Genesa­reth, nach dem Früh­mahle, das sie gehal­ten hat­ten, sprach der Herr zu ihm: „Weide meine Läm­mer, weide meine Schafe!“ Damit war ihm der Pri­mat der Füh­rung über­tra­gen. Damit war erfüllt, was der Herr ihm vor Cäsarea Phil­ippi ver­hei­ßen hatte: „Ich will über dir meine Kir­che bauen.“ Und noch frü­her, schon beim ers­ten Zusam­men­tref­fen, hat er ihm den Namen gege­ben, der für die­sen Kir­chen­bau cha­rak­te­ris­tisch war: „Du bist Kephas“, d.h. der Fels.

Der Apos­tel Pau­lus wurde auf andere Weise bestellt. Er ist ein Spät­be­ru­fe­ner, und ihm wurde eigent­lich nur der all­ge­meine Auf­trag der Apos­tel zuteil, näm­lich der Herr wollte ihm sagen, dass er ein aus­er­wähl­tes Werk­zeug sei, dass er den Namen Christi durch alle Län­der, zu den Hei­den und zu den Juden tra­gen werde und dass er viel lei­den müsse um die­ses Namens wil­len; er hat also keine beson­dere Sen­dung erhal­ten. 
Und doch war es ihm durch den Herrn bestimmt, eine rich­tung­ge­bende und bestim­mende und befruch­tende Wir­kung auf die junge Kir­che aus­zu­üben. 
Er hat einen Ein­fluß aus­ge­übt wie kein ande­rer Apos­tel, denn er hat die Kir­che aus der größ­ten Gefahr, die ihr damals drohte, hin­weg­ge­ris­sen, näm­lich aus der Gefahr, in den Schran­ken und Fes­seln der jüdi­schen Gesetz­lich­keit gefan­gen zu blei­ben, ste­cken zu blei­ben. 
Auf die ers­ten heils­be­gie­ri­gen Hei­den war zwar auch der Hei­lige Geist her­ab­ge­kom­men, und sie waren getauft wor­den, aber sie waren noch nicht im vol­len Sinne als Chris­ten aner­kannt. Sie hat­ten noch nicht die völ­lige Gleich­be­rech­ti­gung mit den aus dem Juden­tum kom­men­den Chris­ten erlangt. Quelle und weiter hier

Donnerstag, 28. Juni 2012

Die Kirche: Werk und Sendung Christi - Predigten

Oft missverstanden: Wer hat die Kirche gegründet? Was ist der Auftrag der Kirche? Und: Die Kirche, der mystische Leib Christi (Mystici Corporis Christi, Enzyklika von Papst Pius XII.).

Das Apostolische Glaubensbekenntnis erklärt vom hl. Thomas von Aquin


Erklärung des Apostolischen Glaubensbekenntnisses
im Katechismus des
 hl. Kirchenlehrers Thomas von Aquin 

Gibt man Erklärung des Apostolischen Glaubensbekenntnisses bei Google ein, fällt auf, dass sich unter den ersten dreißig Treffern keine einzige Diözesanleitung und nur wenige Katholiken an der Erklärung versucht haben. Und wenn, dann sind diese Erklärungen aus Sicht des katholischen Lehramtes doch sehr fragwürdig.

Wer sich sicher informieren möchte, schlägt beim heiligen Kirchenlehrer Thomas von Aquin nach. 

Dort findet er neben der Erklärung des Vaterunser und des Ave Maria, auch noch die Erklärung der 10 Gebote, was in heutigen Zeiten ja mehr als notwendig ist.

Unter welche beiden Gebote beispielweise fällt die Verleumdung?


Inhalt:
Erklärung
- des apostol. Glaubensbekenntnisses
- des Vater Unser
- des Ave Maria
- der zwei Gebote der Liebe
- der Zehn Gebote Gottes

erhältlich für den sehr günstigen Preis von 4,10 Euro HIER

Gott und die Ehe

Ehe, Die sieben Sakramente,
Rogier van der Weyden, ca. 1445
"Als ich vor sech­zig Jah­ren den pries­ter­li­chen Dienst begann, hat­ten wir am 2. Sonn­tag nach Erschei­nung des Herrn immer die Beleh­rung der Bischöfe über das Ehes­a­kra­ment zu ver­le­sen. 
Darin waren die wesent­li­chen Daten über Natur, Ansprü­che und For­de­run­gen der kirch­li­chen, der sakra­men­ta­len Ehe ent­hal­ten. Seit dem Kon­zil ist diese Beleh­rung weg­ge­fal­len. Ob das zur För­de­rung des Ehes­a­kra­men­tes bei­ge­tra­gen hat? 
Sie alle wis­sen, dass ein ein­deu­ti­ger Schwund des Ehe­ver­ständ­nis­ses bei wei­tes­ten Krei­sen unse­rer Bevöl­ke­rung fest­zu­stel­len ist. Die Men­schen wis­sen nicht mehr, dass Ehe etwas Hei­li­ges, ja eines der sie­ben Sakra­mente ist. 
Wir wol­len uns des­we­gen heute drei grund­le­gende Wahr­hei­ten über das Ehes­a­kra­ment vor Augen stel­len:

1. Ohne Gott kommt eine Ehe nicht zustande.

2. Ohne Gott wird eine Ehe nicht geführt.

3. Ohne Gott wird eine Ehe nicht auf­ge­löst."

weiterlesen in: Got­tes Wille über die Ehe


Mittwoch, 27. Juni 2012

Schutzengelgruß

Schutzengel
Pietro da Cortona
O mein ehrwürdiger heiliger Engel, mein lieber Beschützer, ich grüße dich in dem liebreichen Herzen unseres lieben Herrn Jesus Christus und in dem jungfräulichen Herzen Mariä und in dem hohen und göttlichen Wesen der heiligsten Dreifaltigkeit.

Ich bitte dich demütig, tritt hin vor den Thron meines himmlischen Bräutigams und grüße mir in Ehrfurcht mit den neun Chören der Engel die glorreiche Königin des Himmels, die Mutter meines Herrn.


aus: Deutsche Herz-Jesu-Gebete des 14. und 15. Jahrhunderts, Karl Richstätter S.J., Verlag Kösel & Pustet, 1926

Ehebruch ohne ewige Folgen?

Als die politisch korrekte Sprache noch nicht erfunden war, war es klar, dass ein "wiederverheirateter Geschiedener" ein Ehebrecher ist, da die katholische Lehre von der Ehe als einem der sieben Sakrament keine Auflösung desselben vorsieht, und zwar nicht um unglücklich Verheiratete zu schikanieren, sondern weil Gott keine Auflösung der Ehe außer durch den Tod vorsieht. (siehe: Gott und die Ehe)
Da mittlerweile kaum noch ein Katholik, etwas schwer Ungeordnetes in der Beziehung zwischen "wiederverheirateten Geschiedenen" bemerkt, weil man nicht bedenkt, dass es sich dabei um einen fortgesetzten Ehebruch, d.h. um eine schwere Sünde handelt, denkt auch keiner mehr an ewige Folgen. Man tut gar auf breiter Front, als gäbe wäre dies keine Sünde mit zeitlichen und ewigen Folgen und als gäbe es später auch kein Gericht. Häufig alles im Rahmen einer falsch so genannten "Barmherzigkeit".


Mir tut jeder rechtgläubige Priester leid, der alles tut, um die Menschen über wahre katholische Lehre und deren logische Folgen im täglichen Handeln aufzuklären, dabei aber keine Unterstützung von (s)einem Bischof erfährt.

Kürzlich übernahm diese echt barmherzige Aufklärung gegenüber Ehebrechern Hochwürden Jolie:

Hier wird ein Grundproblem der modernen Sakramentenpastoral deutlich: Nachdem die Worte „schwere Sünde“ beziehungsweise „Stand der Gnade“ aus der Pastoral eliminiert wurden, ist vielen Gläubigen schon lange nicht mehr bewusst, dass ein Empfang der Sakramente ohne entsprechende Disposition verhängnisvolle Folgen hat, wie wir aus den Worten des Völkerapostels Paulus wissen: „Wer also unwürdig von dem Brot isst und aus dem Kelch des Herrn trinkt, macht sich schuldig am Leib und am Blut des Herrn“ (1 Kor 11, 27).

Die Tatsache, dass über diesen Sachverhalt nicht mehr gesprochen wird, heißt nicht, dass diese Warnung heutzutage unnötig geworden wäre. Käme – um einen Vergleich aus dem normalen Leben heranzuziehen – ein Arzt auf die Idee, eine Krankheit dadurch zu bekämpfen, dass er die Gefahr der Ansteckung verschweigt? Würde man ein solches Verhalten „barmherzig“ oder nicht eher fahrlässig nennen? Quelle
Die folgende prägnante und bis zum letzten Tag gültige Ermahnung stammt von Prälat Prof. May, der seit über 60 Jahren nicht müde wird, die Wahrheit und Schönheit der katholischen Lehre zu verkünden: 
Die Fol­gen des Ehe­bru­ches sind aber nicht auf Erden abge­gol­ten. Es gibt eine Folge, die sich erst im Jen­seits zei­gen wird. Im Briefe an die Hebräer steht der Satz: „Die Unzüch­ti­gen und Ehe­bre­cher wird Gott rich­ten.“ Gott ist kein Papier­ti­ger; Gott ist kein Ham­pel­mann, son­dern Gott ist der Herr, der hin­ter sei­nen Gebo­ten, vor allem hin­ter den Gebo­ten vom Sinai, steht, und der sie eines Tages rächen wird, der ihre Über­tre­tung eines Tages ahn­den wird. „Die Unzüch­ti­gen und Ehe­bre­cher wird Gott rich­ten.“ Der Ehe­bruch ist eben kein harm­lo­ser Sei­ten­sprung, er ist nicht eine ver­zeih­li­che Schwä­che. Der Ehe­bruch ist ein furcht­ba­res Ver­bre­chen am Men­schen und an Gott. 
Wie wird Gott die Ehe­bre­cher rich­ten? Der hei­lige Pau­lus zählt den Ehe­bruch zu den Sün­den, die vom Rei­che Got­tes aus­schlie­ßen. Das heißt, auf der Sünde des Ehe­bru­ches, auf der unbe­reu­ten Sünde des Ehe­bru­ches, steht die Strafe der Hölle. Das ist die Wahr­heit des Evan­ge­li­ums, und daran kann keine Abschlei­fung der Wahr­heit durch uner­leuch­tete Theo­lo­gen und ver­rä­te­ri­sche Pre­di­ger etwas ändern. Der Herr hat auf den Ernst die­ses Gebo­tes hin­ge­wie­sen, wenn er an der Stelle, wo er über die begehr­li­chen, ehe­bre­che­ri­schen Bli­cke han­delt, sagt: „Es ist dir bes­ser, du gehst ein­äu­gig in das Reich Got­tes, als daß du mit zwei Augen in die Hölle gewor­fen wirst.“ Er sagt, man muß das Liebste auf­ge­ben und sich vom Liebs­ten tren­nen, was auf Erden sein mag, wie es das Auge ist, wenn es darum geht, nicht die Selig­keit zu ver­pas­sen.
Auszug aus der Predigt: Über Ver­feh­lun­gen gegen die ehe­li­che Treue



Dienstag, 26. Juni 2012

Müssen auch die Werktage geheiligt werden?

Ja; denn 
1. alle Tage ist der Mensch verpflichtet, Gott zu dienen
2. alle Tage empfängt er Wohltaten von Gott, wofür er ihm Dank schuldet
3. alle Tage muss er sein Kreuz Christo nachtragen
5. alle Tage braucht er Gott und seine Hilfe und Gnade, um die er gebeten sein will; 
6. alle Tage verpflichten ihn die Gebote Gottes, das Böse zu meiden und das Gute zu tun; 
7. und darum wird er auch über alle Tage Rechenschaft geben müssen.


alles aus: Des ehrwürdigen P. Leonhard Goffine Katholische Handpostille, 69. Auflg. Kösel & Pustet, 1937, mit Imprimatur, S. 17


Über die Sonntagsheiligung: Hier



Altes Morgengebet inklusive Aufopferungsgebet

Lange habe ich gesucht, um ein schönes, gemütvolles Morgengebet zu finden. Mit diesem Gebet, das schon in dem 1889 erschienen Buch, in dem es steht, als "alt" bezeichnet wurde, habe ich es gefunden. So ist anzunehmen, dass es wohl mindestens 200 Jahre alt ist. Es gefällt mir jeden Tag besser, vor allem ist darin fast die gesamte Dogmatik enthalten.

Ich stehe auf in Gottes Kraft, 

in Gottes Macht, 
in Christi Angst,
in Christi Kreuz,
in Christi rosenfarbenem Blut.
Dies sei mir vor meinen Feinden,
sichtbaren und unsichtbaren,
nutz und gut.
Ich stehe auf in Christi Segen,
den mein allerliebster Jesus
über mich und die ganze Welt lasset ergehen. 
So behüte mich Gott, 
die allerheiligste Dreifaltigkeit;
Gott Vater,
der mich aus nichts erschaffen hat;
es behüte mich Gott der Sohn,
der mich mit seinem rosenfarbenen
Blut erlöset hat;
es behüte mich Gott der Heilige Geist,
der mich in der heiligen Tauf´ geheiligt hat. 
Gott, dem Vater, ergeb ich mich,
Gott, dem Sohne, empfehl´ich mich,
Gott, der Heilige Geist, unterweise mich!
Maria, Mutter Gottes, stehe für mich!
Alle Heiligen Gottes, bittet für mich!
Alle heiligen Engel, beschirmet mich!
Das Kreuz Christi bewahre mich!
In alle heiligen Messopfer,
in alle heiligen Kommunionen,
in alle priesterlichen Segen,
in alle guten Werke,
so heut´ in der ganzen Christenheit
gehalten und geschehen werden,
empfehle ich mich
und schließ ich mich ein
mit Leib und Seele.
In das allgemeine Gebet
der christkatholischen Kirche
aufopfere ich mich.
Heilige Maria, verlass mich nicht
in allen meinen Nöten!
Führ´mich zu Jesus
nach dem Tod!
O heiliger Joseph, du Gottesmann,
ich rufe Dich treuherzig an!
Von ganzem Herzen lieb´ ich dich,
aus aller Not und Gefahr errette mich.
O Herr Gott, himmlischer Vater! Verleihe mir Deine göttliche Gnade, dass ich alles, was ich heute tue oder anfange, Dir zulieb und im Namen meines gekreuzigten Herrn Jesu Christi möge anfangen und enden.
O gütigster Vater, 
in Vereinigung mit den vollkommenen Werken, 
so Jesus, Maria und Joseph getan, 
opfere ich Dir heute auf alle meine Gedanken, 
Worte und Werke, 
all meine Mühe und Arbeit, 
Schritt´ und Tritt´, 
alle Atemzüge, 
alle Bröslein, die ich essen, 
alle Tröpflein, die ich trinken werde, 
alle Leiden und Schmerzen, 
alle Widerwärtigkeiten, 
die mir aufstoßen werden, 
alle heiligen Ablässe, 
die ich gewinnen könnte, 
alles Andachten der ganzen Christenheit 
zu Deiner größeren Ehr´und Glorie, 
zum Trost und Seelenheil 
aller christlichen Brüder, 
sowohl noch lebender 
als schon verstorbener.


gefunden bei Emmy GiehrlKreuzesblüten, 1889, Verlag Ferdinand Schöningh.
Das Gebet wurde von ihr aus einem altem, kirchlich genehmigten Gebetsbuch entnommen.







Montag, 25. Juni 2012

Sicheres Zeichen einer lasterhaften Seele

Da man den herausragenden Artikel unten nicht verlinken kann, musste ich ihn kopieren.
Erschienen am 12. Juni 2012 auf http://www.kath-info.de/

Kein Strom für schlechtes Reden!

Von Urs Keusch
Kürzlich begegnete ich auf der Straße einem Mann, der in den besten Jahren ist und eine hohe berufliche Position innehat. Ich frage ihn, wie es ihm gehe. “Momentan nicht so gut”, sagt er zu mir, “ich hatte eine harmlose Operation am Innenohr, und seither leide ich an Schwindel und Unwohlsein, bereits seit mehr als zwei Monaten. Ich hatte zwar begonnen zu arbeiten, aber ich musste die Übung abbrechen. Die Arzte sind auch ziemlich am Ende ihres Lateins. ‘Abwarten’, heißt es dauernd, ‘abwarten, abwarten!’ Es ist zum Verrücktwerden!”. Bei einer Tasse Kaffee erzählt er mir dann, wie schwer es ihm falle, so untätig herumzusitzen, und dass er nur hoffe, bald wieder arbeiten zu können. “Und wissen Sie”, führte er dann noch weiter aus, “etwas habe ich gelernt. Ich habe gelernt, dass ich nie wieder über andere urteilen werde, die nicht mehr arbeiten und zu Hause herum hocken. Wissen Sie, bis zu meiner Krankheit war ich immer ziemlich schnell mit meinem Urteil über solche Typen. ‘Simulant, Schmarotzer’, das war so ziemlich das Harmloseste, was mir dazu einfiel, Nun bin ich selber einer von ihnen; und das ist verdammt schwer, glauben Sie es mir, das ist hart.”


Urteilt nicht, damit ihr nicht verurteilt werdet


Solche Erfahrungen sind heilsam für uns Menschen, für jeden von uns. Wer nicht selber einmal so gründlich verkannt, missdeutet und gedemütigt wurde, kennt nicht die Schwere des göttlichen Gebotes, das uns der Erlöser in der Bergpredigt gegeben hat: “Richtet nicht, dann werdet auch ihr nicht gerichtet werden. Verurteilt nicht, dann werdet auch ihr nicht verurteilt werden” (Lk 6,37—42). In solchen Situationen erkennen wir: Wir sind niemals imstande, über andere Menschen zu urteilen, schon gar nicht, über sie zu Gericht zu sitzen. Wir sehen immer nur an die Menschen heran, wir sehen nicht in sie hinein. Und was immer Menschen tun: Wir können die Motive ihres Handelns nicht bis ins Letzte beurteilen. Wir können und müssen bisweilen die Tat eines Menschen verurteilen (und müssen dagegen vielleicht sogar Stellung beziehen), aber niemals ist es uns gegeben, bis ins Letzte seine inneren Beweggründe zu beurteilen und welche biografischen und psychologischen Erfahrungen seinen Handlungen zugrunde liegen.


Löse die Rose aus den Dornen


In dem bekannten Werk der hl. Caterina von Siena “Gespräch von Gottes Vorsehung”, das ich jedem Christen zur Lektüre empfehlen kann, gibt es ein Kapitel, das die Überschrift trägt: “Das vollkommenste Licht: Erkenntnis in der Liebe”. Darin spricht Gott zur heiligen Caterina vom Urteilen und Richten über andere. Damit die Seele zur reinen Liebe und Einheit mit Gott gelangen könne, wird ihr nun gesagt:


“Noch etwas musst du tun, um zu dieser lauteren Einigung zu gelangen: Beurteile keinen Menschen, wer er auch sei und in welcher Sache auch immer — die er gegen dich oder einen andern unternehmen mag — nach seiner Absicht, sondern nach der Meinen in ihm. Und selbst wenn du offenbaren Sünden und Fehlern begegnest, so löse die Rose aus den Dornen, indem du Mir jene Fehler in heiligem Mitleid darbringst. Bei Kränkungen, die dir angetan werden, bedenke, dass Mein Wille sie erlaubt, um in dir und in Meinen andern Knechten die Tugend zu erproben, und dass der Beleidiger als ein von Mir gesandtes Werkzeug handelt, häufig sogar in guter Absicht, denn keiner kann die Abgründe des Menschenherzens durchschauen ... Alle sollt ihr Mitleid füreinander haben und das Richten Mir überlassen ...”


“Alle sollt ihr Mitleid füreinander haben und das Richten Mir überlassen.” — Das ist Hohe Schule, gewiss, und man muss einen solchen Text mehrmals lesen und meditieren, bis man seinen tiefen Inhalt ein wenig ausloten und die Höhe solcher Lehre erklettern kann. “Keiner kann die Abgründe des Menschenherzens durchschauen” — das sollten wir uns immer und in jedem Augenblick vor Augen halten!


Denke und rede nicht schlecht über andere


Gehen wir noch einen Schritt weiter. Wenn wir schon nicht über andere Menschen urteilen dürfen, so gilt das noch weit mehr im Denken und Reden über andere. 
Der hl. Franz von Sales schreibt einmal einer Äbtissin in einem Brief:

Ich versichere Ihnen, dass es kein gewisseres Zeichen einer lasterhaften Seele gibt als die Neigung, über seinen Nächsten schlecht zu denken und zu sprechen. Wer seinen Nächsten nicht heilig, liebevoll und voll Mitleid betrachtet oder mit der Achtung, die ihm als Christ gebührt, der beginnt damit, alle Teile seiner Seele zu verderben: Von da her wird er stolz, anmaßend, missgünstig, ungesittet, und hat keinen Zug des Ebenbildes Gottes mehr an sich.”

Das sind deutliche Worte aus der Feder dieses so liebenswürdigen Heiligen. Und doch: Wie recht hat er! Wir erleben es täglich. Und wir erleben es an uns selber, wie viel schlechter wir uns fühlen, wie Gottes Liebe sich uns entzieht, wie die Freude uns entschwindet, wenn wir negative Gedanken über andere Menschen zulassen, sie in uns ausbrüten — geschweige, sie aussprechen — sie andern mitteilen, statt dass wir für diese Menschen beten und das Gericht dem Herrn überlassen.

Gebt den Kindern kein Ärgernis

Nirgends wirkt sich solche negative Gesinnung verhängnisvoller aus als in der Familie. Wie viel Licht wird da verdunkelt, ja, ausgelöscht, wenn Eltern den Kindern ein schlechtes Beispiel geben: wenn sie vor ihren Kindern über andere Menschen herziehen, über Verwandte, Freunde, Nachbarn, vielleicht sogar über eigene Familienangehörige, über Priester, Lehrer, Politiker ... Die Mutter, der Vater, der solches tut, beginnt damit, “alle Teile seiner Seele zu verderben” — und die Seele seines eigenen unschuldigen Kindes! Diese Sünde der Eltern, die so häufig begangen wird, geht dann meist auf die Kinder über. Ja, sie setzt sich fort wie eine zweite Erbsünde. Sie lähmt die Zarten, höher tastenden seelischen Kräfte im Kinde, verdunkelt in ihnen den Sinn für Ehrfurcht, Wahrhaftigkeit, Liebe und Erbarmen mit den Menschen, und entfremdet viele der Liebe Gottes. Ja, diese Sünde ist ein tödliches Gift, sie greift die Wurzeln der Lebensfreude an, macht viele Kinder einsam und verschlossen, und sie wissen später dann meistens nicht, woher ihre Lebensangst kommt.

Die sel. Mutter Teresa hat einmal von sich gesagt: “Eine Sünde, die ich nie beichten musste, war, dass ich jemand verurteilt hätte.” — Woher eine so seltene Gnade? Mutter Teresa verdankt sie weitgehend ihrer Erziehung. Als Kinder, so erzählte sie, hätten sie abends beim Schlafengehen einmal über einen Lehrer geschimpft. Als ihre Mutter das hörte, drehte sie den Strom ab. Ihre knappe Begründung lautete: “Für Kinder, die schlecht über Leute sprechen, bezahle ich keinen Strom.”

Tun Sie das auch, liebe Eltern: Kein Strom für schlechtes Reden! Und wenn Sie sich selbst dabei ertappen: Seien Sie sich bewusst, dass schlechtes Reden über andere finster macht, dunkel und mutlos im eigenen Herzen — und in den Herzen Ihrer Kinder!

“Lasst vielmehr euer Licht der Liebe und des Erbarmens leuchten vor den Leuten, dass sie eure guten Werke sehen und euren Vater im Himmel preisen!” (vgl. Mt 5,16).

Das Auswahlchristentum

Auszug aus der Predigt: Fürchte dich nicht, du kleine Herde von Prälat Prof. Georg May

Die Zahl der wah­ren Nach­fol­ger Christi ist nicht hoch. Wir erle­ben das Phä­no­men der Halb- oder Vier­tel­gläu­big­keit. Men­schen, die sich als Chris­ten, die sich als Katho­li­ken bezeich­nen, beken­nen sich nicht zum vol­len und gan­zen Glau­ben, son­dern ledig­lich zu einer Aus­wahl, zu einem ver­kürz­ten, ver­dünn­ten, aus­ge­höhl­ten Glau­ben. Wir erle­ben das Phä­no­men, dass Men­schen ein Aus­wahl­chris­ten­tum leben. 


Sie suchen sich aus den Leh­ren und Ein­rich­tun­gen des Chris­ten­tums aus, was ihnen passt. Wir erle­ben das Phä­no­men einer Tei­li­den­ti­fi­ka­tion mit der Kir­che, das heißt, viele ste­hen nicht lücken­los und rest­los hin­ter der Kir­che, son­dern dis­tan­zie­ren sich von ihr, wenn sie ange­foch­ten wird. 
Meine lie­ben Freunde: Man kann nicht – etwa wie Carl Zuck­mayer – ein­zelne Dog­men der Kir­che fal­len las­sen. „An die Hölle glaube ich nicht“, sagte Carl Zuck­mayer, „höchs­tens für den Hit­ler“. Nein, so geht es ja wohl nicht. 
Man kann sich nicht aus­su­chen aus den Glau­bens­sät­zen, was einem gefällt und was einem nicht gefällt. Die Glau­bens­sätze der Kir­che sind alle auf dem Amboss gele­gen, sie sind alle unter den Ham­mer­schlä­gen der Ver­fol­gung geschmie­det wor­den. Unser Glaube ist gesalbt mit dem Blut der Mär­ty­rer, geweiht mit dem Zeug­nis der Jahr­hun­derte.


Der katho­li­sche Glaube ist von sol­cher Art, dass man nichts hin­zu­fü­gen, aber auch nichts von ihm weg­neh­men kann, ohne das Ganze zu zer­stö­ren. Wer auch nur ein Dogma leug­net, wen­det sich gegen die Auto­ri­tät, wel­che die Dog­men geschaf­fen hat: also Gott und die Kir­che. 
Wenn man die­ser Auto­ri­tät auch nur an einer Stelle wider­spricht, wider­setzt man sich ihrem Gan­zen. Nein, der katho­li­sche Glaube ist und muss blei­ben: Dog­men­glaube. Dass wir ihn beken­nen dür­fen, macht uns demü­tig und dank­bar.


Sonntag, 24. Juni 2012

Im Himmel gibt es nur Katholiken

Warum das so ist, erklärt Michael Voris. Wie immer in pointierter, leicht verständlicher Kürze.

Zur Ergänzung oder für diejenigen, die nicht so gut Englisch verstehen, hier ein Auszug aus einer Predigt von Prälat Prof. May über das Dogma: Außerhalb der (katholischen) Kirche kein Heil:
"Der erste Satz lau­tet also: Nur in der katho­li­schen Kir­che sind die Mit­tel des Hei­les in vol­ler Inten­si­tät erhal­ten. Der zweite Satz heißt: Jeder Mensch ist streng ver­pflich­tet, in diese Kir­che ein­zu­tre­ten. 
Ja, wozu hätte sie denn der Herr gestif­tet, wenn er nicht gewollt hätte, daß alle Men­schen sich in diese neue Arche Noah, in der man aus der Sint­flut geret­tet wird, ein­fin­den? Das ist ja der Zweck der Kir­che, daß sie alle Men­schen zu Jün­gern Christi machen soll, daß sie alle Men­schen, alle Völ­ker in sich ver­ei­nen soll. Und Gott scherzt nicht, Gott macht kei­nen Spaß, er über­läßt es nicht dem Belie­ben des Men­schen, er gebie­tet. Und er gebie­tet, daß alle Men­schen sich die­ser Kir­che anschlie­ßen, auf daß sie in ihr die Wahr­heit und die Gnade Christi fin­den.
Kann man nicht sagen: Ein Mensch wech­selt seine Reli­gion nicht? Doch, man muß immer vom Fal­schen zum Wah­ren wech­seln. Das ist ein heil­sa­mer Wech­sel. Man muß immer ler­nen und lern­wil­lig sein. Wer ein durch Unrecht erwor­be­nes Ver­mö­gen von sei­nem Vater erwor­ben hat, der muß es eben hin­ge­ben. Und wer durch Erzie­hung und Umwelt zu einem fal­schen Glau­ben gekom­men ist, der muß ihn eben preis­ge­ben, um ihn gegen den wah­ren ein­zu­tau­schen. 
Viele Men­schen aller Zei­ten haben die­sen Ruf Got­tes erkannt und sind von dem Irr­tum zur Wahr­heit geschrit­ten. Gerade das vorige Jahr­hun­dert war ein Jahr­hun­dert der Kon­ver­ti­ten. Viele Men­schen, und zwar meis­tens hoch­ge­stellte, gebil­dete, wert­volle Men­schen haben den Weg zur Kir­che gefun­den. Ich erin­nere nur etwa für Eng­land an die bei­den spä­te­ren Kar­di­näle New­man und Man­ning, die vor­her angli­ka­ni­sche Geist­li­che waren. Aber auch edle Frauen fan­den und fin­den den Weg zur wah­ren Kir­che. König Gus­tav Adolf von Schwe­den, der grim­mige Feind der katho­li­schen Kir­che, hatte eine ein­zige Toch­ter, Chris­tine. Chris­tine war eine begabte Frau, sie stu­dierte unun­ter­bro­chen, sie las viel, sie unter­hielt sich mit Phi­lo­so­phen, u.a. mit Descar­tes, und durch ihr Stu­dium kam sie zu der Über­zeu­gung, daß die katho­li­sche Kir­che die wahre sei. In Schwe­den aber konnte sie nicht katho­lisch wer­den und katho­lisch leben. So legte sie ihre Krone nie­der, ver­zich­tete auf das König­tum und begab sich nach Rom, wo sie bis zu ihrem Tode lebte. Sie ist begra­ben in der Peters­kir­che in Rom. (...) 
Wer erkennt, daß die katho­li­sche Kir­che die wahre ist, der hat die Pflicht, in sie ein­zu­tre­ten. Denn es ist nie­mals egal, was man glaubt. Man muß das glau­ben, was Gott geof­fen­bart hat. Wozu hät­ten sich die Apos­tel sonst so viel Mühe gege­ben, bis an die Gren­zen der Erde zu gelan­gen? Wozu hätte Gott seine Heils­ver­an­stal­tung über­haupt ins Werk gesetzt, wenn es gleich­gül­tig wäre, was man glaubt? Hat nicht der Herr in der fei­er­lichs­ten Stunde sei­nes Lebens bekannt: „Dazu bin ich in die Welt gekom­men, daß ich der Wahr­heit Zeug­nis gebe“? Es kann in Ewig­keit nicht gleich­gül­tig sein, was einer glaubt, son­dern jeder ist ver­pflich­tet, nach der Wahr­heit zu stre­ben, die Wahr­heit anzu­neh­men und in der Wahr­heit zu ver­har­ren. Der Hort der Wahr­heit ist die katho­li­sche Kir­che.
Jeder also ist ver­pflich­tet, nach Erkennt­nis der Wahr­heit in die katho­li­sche Kir­che ein­zu­tre­ten. Aber das ergibt natür­lich auch den drit­ten Satz: Wer ohne Schuld diese Kir­che nicht erkennt oder nicht fin­det, der kann selig wer­den, wenn er got­tes­fürch­tig lebt.
Gott wird nie­man­den ver­wer­fen, weil er die katho­li­sche Kir­che ohne eigene Schuld nicht fand, weil er von ihr nicht gehört hatte, weil Umstände ihn gehin­dert haben, in diese Kir­che ein­zu­tre­ten. Wer ohne Schuld ist, der kann geret­tet wer­den.
Wer dage­gen aus eige­ner Schuld diese Kir­che nicht fin­det, kann nicht geret­tet wer­den, wer sich z.B. nicht um die Wahr­heit bemüht, wer in den Tag hin­ein­lebt, oder wer zwar erkennt, daß die katho­li­sche Kir­che die wahre ist, aber nicht durch ihre stren­gen Ver­pflich­tun­gen gebun­den sein will. 
Ein Japan-Mis­sio­nar hat ein­mal vor eini­ger Zeit geschrie­ben, die Japa­ner wüß­ten sehr gut, daß das Chris­ten­tum ihrer Reli­gion über­le­gen ist, aber sie woll­ten es nicht anneh­men, weil das Chris­ten­tum ihnen zu beschwer­lich ist."
Quelle und ganze Predigt: HIER


Ohne Zweifel wird ewig verloren gehen, wer den katholischen Glauben nicht unverletzt bewahrt: HIER



Wer die Mission nicht liebt, hat den katholischen Glauben nicht verstanden

Warum müs­sen wir Mis­sion trei­ben? Warum sol­len wir die Mis­sion unter­stüt­zen? Diese Fragen beantwortet Prälat Prof. Georg May in einer seiner jüngsten Predigten und widerlegt gängige, aber falsche Einwände gegen die Mission.

Wenn man liest, welche Liebe Katholiken früher zur Mission hatten - diese berührende Geschichte eines fast blinden, opferwilligen alten Mütterchens aus Chile ist kein Einzelfall, in unseren alten Missionsbüchern stehen davon etliche - erkennt man leicht, was für ein armer Wicht man ist und wie wenig man bis jetzt für den Heiland getan hat.


Predigt: Bis an die Gren­zen der Erde
Wahre Heidenliebe: Alles für ihre lieben Chinesen
Gebet: Bitte für uns Sünder...und für die armen Heidenkinder!




Samstag, 23. Juni 2012

Was soll uns abhalten von der Entheiligung des Sonntags?

Es soll uns abhalten 
1. Die Furcht vor der schweren Beleidigung Gottes und vor den schweren Strafen, die Gott über solche Entheiligung in der Ewigkeit und oft auch schon in diesem Leben verhängt. Im Alten Bunde hatte Gott die Todesstrafe auf die Entweihung des Tages des Herrn gesetzt. Im Neuen Bunde züchtigt Gott durch Misswachs, Teuerung, Hungersnot, Ungewitter, verheerende Fluten; einzelne züchtigt er auch durch auffallende Unglücksfälle bei Bergbesteigungen, Lustfahrten auf der Eisenbahn usw. 
2. Es sollen uns abhalten die traurigen Folgen, welche notwendig eintreffen, wenn der Mensch nicht einmal einen Tag in der Woche Gott und seiner Seele widmet. 
Ein solcher Mensch kommt allmählich ganz von der Religion ab, verfällt der Unsittlichkeit, versinkt in Weltlust und Sucht nach dem Irdischen, wird ein Sklave der Arbeit, stumpft den Geist für alles Edlere ab, schwächt unnötig und sündhaft seine Gesundheit und hat trotz aller Anstrengung keinen Segen Gottes auf seinen Arbeiten und verfällt infolgedessen sehr häufig der Armut. 
Was du am Sonntage durch unerlaubte Arbeit gewinnst, stiehlst du Gott ab; aber „ein ungerechter Heller frisst zehn gerechte Taler“. Darum hat der heilige Pfarrer von Ars gesagt: „Zwei Wege führen kerzengerade zur Armut: Stehlen und Sonntagsarbeit“.


alles aus: Des ehrwürdigen P. Leonhard Goffine Katholische Handpostille, 69. Auflg. Kösel & Pustet, 1937, mit Imprimatur, S. 10

Was der  heilige Pfarrer von Ars außerdem über die Sonntagsarbeit gesagt hat: Hier


Über Das Leid als Straf­ü­bel Got­tesHier




Predigten über die Nächstenliebe




Gebet in Bedrängnis

Dir allein, ewige Weisheit, klage ich die mannigfache Not und Bedrängnis meiner Seele. O Du liebreichster und gütigster Herr Jesus Christus, lass mich doch nicht ohne Trost von Dir scheiden.
Vom Grund meines Herzens bitte ich Dich, barmherziger Heiland, lass mir diese meine Trostlosigkeit und innere Bedrängnis zum Heile gereichen um des bitteren Leidens willen, dass Du am Ölberge littest, da Dein heiliges, gebenedeites, zartes Herz bis zu Tode betrübt war. 

So tröste mich in all meinen Nöten und all meiner Trübsal, besonders aber in der Todesnot. Lass dein bitteres Leiden mir allzeit zum Segen gereichen. Amen.


aus: Deutsche Herz-Jesu-Gebete des 14. und 15. Jahrhunderts, Karl Richstätter S.J., Verlag Kösel & Pustet, 1926



Freitag, 22. Juni 2012

Gebet eines Priesters zum heiligsten Herzen Jesu

Christus König und Hohepriester


O barmherziger Herr Jesu Christe, ich danke Dir und preise Dich um des süßen minniglichen Wortes willen: „Mich dürstet“, das Du am Kreuze gesprochen und womit Du das Leiden Deines Leibes und den Durst Deines Herzens offenbart hast, in welchem Du nach aller Menschen Seligkeit verlangst. 

Darum bitte ich Dich, lieber Herr Jesu Christe, gib mir um Deiner großen Barmherzigkeit willen, dass ich stets so rede und handle, wie es Dir zum Lobe und den mir anvertrauten Seelen zum Heile gereicht, auf dass Dein heiliger Name und der gute Name der Priester durch mich nicht entweiht werde. Amen. 
Pater noster. Ave Maria.


aus: Deutsche Herz-Jesu-Gebete des 14. und 15. Jahrhunderts, Karl Richstätter S.J., Verlag Kösel & Pustet, 1926





Ohne Zweifel wird ewig verloren gehen, wer den katholischen Glauben nicht unverletzt bewahrt

Die Kostbarkeit des Glaubens

Daß der Glaube ein kostbares Gut darstellt, ist aus dem Bewußtsein der Katholiken weitgehend verschwunden. Man hat sich angewöhnt, den Glauben als eine Weltanschauung unter vielen zu betrachten. Sein göttlicher Charakter wird vergessen. Er ist zu etwas bloß Menschlichem geworden. Sein Absolutheitsanspruch erscheint als anmaßender Ausdruck der Gesinnung der Menschen, die diesen Glauben haben, und nicht mehr als Wahrheitsanspruch der göttlichen Autorität dessen, der den Glauben gestiftet hat.

Dabei hat noch das Zweite Vatikanische Konzil den göttlichen Charakter des Glaubens deutlich herausgestellt, wenn es ihn als die Antwort auf die göttliche Offenbarung beschreibt: "Dem offenbarenden Gott ist der ‘Gehorsam des Glaubens' (Röm 16,26; vgl. Röm 1,5; 2 Kor 10,5-6) zu leisten. Darin überantwortet sich der Mensch Gott als ganzer in Freiheit, indem er sich ‘dem offenbarenden Gott mit Verstand und Willen voll unterwirft' und seiner Offenbarung willig zustimmt" (Dogmatische Konstitution über die göttliche Offenbarung, Art. 5).

Der Glaube ist ein kostbares Gut, weil er letztlich das Wort Gottes selbst ist, das der Kirche zur Weitergabe und Verkündigung anvertraut ist. Das letzte Konzil spricht vom "heiligen Schatz des Wortes Gottes" ("verbi Dei sacrum depositum", a.a.O., Art. 10). Der einzelne Gläubige ist berufen, diesen Schatz sich so zu eigen zu machen, daß das göttliche Wort sein Glaube wird, der als göttliche Tugend heilsnotwendig ist: "Ohne Glauben aber ist es unmöglich, Gott zu gefallen" (Hebr 6,6). "Wer da selig werden will, der muß vor allem den katholischen Glauben festhalten; wer diesen nicht in seinem ganzen Umfange und unverletzt bewahrt, wird ohne Zweifel ewig verlorengehen" (Athanasianisches Glaubensbekenntnis). 

Wir brauchen hier auf die im Laufe der Theologiegeschichte sich herauskristallisierenden Differenzierungen und Einschränkungen im Sinne einer entschuldigenden, weil unüberwindlichen Unkenntnis des wahren Glaubens ("ignorantia invincibilis", Pius IX. 1863) nicht einzugehen, denn die Gefahr liegt heute gewiß nicht im Rigorismus (etwa eines von Pius XII. verurteilten Feenay), sondern im Indifferentismus, der die Heilsnotwendigkeit des Glaubens leugnet.

Der Glaube ist unendlich kostbar, weil er aufgrund seiner Heilsnotwendigkeit über das ewige Schicksal des Einzelnen entscheidet, die Augen für die Wahrheit Gottes öffnet und die Liebe zu Gott ermöglicht. Er ist der Anfang des Ewigen Lebens. 
Zur vornehmsten Aufgabe der Kirche gehört deshalb seine Bewahrung und treue Weitergabe. Je kostbarer das Gut, um so größer die Pflicht zur Treue. Vernachlässigung dieser Pflicht bedeutet Veruntreuung. 
Aus der unendlichen Kostbarkeit des Glaubens ergibt sich deshalb die indispensable Pflicht der Kirche, ihn vor Verfälschung und Entstellung zu schützen. Diese Pflicht wird heute vielfach verkannt. Wie das Gespür für die Kostbarkeit des Glaubens verschwunden ist, so auch das Wissen um das Übel der Häresie.

alles von P. Engelbert Recktenwald FSSP:

Das wichtige Dogma: Außer­halb der Kir­che kein Heil findet sich hier

Donnerstag, 21. Juni 2012

Apostasie und Häresie - Sünden gegen den Glauben

Es ist unpopulär geworden, über die Sünden gegen den Glauben zu sprechen. Doch es ist widersprüchlich, einerseits über die Glaubenskrise zu klagen, andererseits die Sünden gegen den Glauben zu verharmlosen. Wir wollen an dieser Stelle einen kurzen Überblick über diese Sünden geben.


Direkte Sünden gegen die göttliche Tugend des Glaubens sind Apostasie und Häresie. Apostasie ist der Abfall vom Glauben, das ist die Leugnung der Existenz eines persönlichen Gottes oder der Gottheit Jesu. Häresie ist die Leugnung einer Glaubenswahrheit oder der hartnäckige Zweifel an ihr. 
Wenn sie sich nach außen kundgibt, ist sie nicht bloß eine Sünde, sondern ein Delikt im Sinne des Kirchenrechts. 
Der geltende Kodex des Kirchenrechts (CIC 1983) definiert die Häresie im canon 751 auf folgende Weise: "Häresie nennt man die nach Empfang der Taufe erfolgte hartnäckige (pertinax) Leugnung einer kraft göttlichen und katholischen Glaubens zu glaubenden Wahrheit oder einen hartnäckigen Zweifel an einer solchen Glaubenswahrheit." 
Die Leugnung und der Zweifel sind hartnäckig, wenn man es tut, obwohl man weiß, daß es sich um Glaubenssätze handelt, die die Kirche als göttlich geoffenbart zu glauben vorstellt. Das ist bei allen Dogmen der Fall. 
Wer hartnäckig ein Dogma leugnet oder anzweifelt, ist laut geltendem Kirchenrecht automatisch exkommuniziert: "Der Apostat, der Häretiker oder der Schismatiker ziehen sich die Exkommunikation als Tatstrafe zu" (can 1364 §1; "Tatstrafe" bedeutet, daß die Strafe von selbst durch Begehen des Delikts eintritt, vgl. can 1314).


Es mag überraschen, daß laut CIC auch schon der freiwillige Zweifel eine Häresie darstellt. Das rührt daher, daß ein solcher Zweifel mit dem Glauben unvereinbar ist. Denn der Glaube besteht in einem Urteil, das der geoffenbarten Wahrheit zustimmt. Die Festigkeit des Urteils muß der Glaubwürdigkeit dessen, der sich für die Wahrheit des Geoffenbarten verbürgt, korrespondieren. 
Da dies beim christlichen Glauben Gott selbst ist, muß die Festigkeit eine über alles erhabene sein. Beim Zweifel gibt man diese Festigkeit preis, hebt das Urteil auf und läßt es in der Schwebe.

alles von P. Engelbert Recktenwald FSSP:

Predigten über verschiedene Dogmen der katholischen Kirche

"Unter Dogma im strengeren Sinn versteht man eine von Gott unmittelbar (formell) geoffenbarte Glaubenswahrheit, die vom kirchlichen Lehramt als solche zu glauben vorgelegt wird." 
Zitat aus Ludwig Ott, Grundriss der katholischen Dogmatik, Herder, 1962


Wer hartnäckig ein Dogma leugnet oder anzweifelt, ist laut geltendem Kirchenrecht automatisch exkommuniziert: "Der Apostat, der Häretiker oder der Schismatiker ziehen sich die Exkommunikation als Tatstrafe zu" (can 1364 §1; "Tatstrafe" bedeutet, daß die Strafe von selbst durch Begehen des Delikts eintritt, vgl. can 1314). (Quelle)

Das wichtige Dogma: Außer­halb der Kir­che kein Heil findet sich hier