Da mittlerweile kaum noch ein Katholik, etwas schwer Ungeordnetes in der Beziehung zwischen "wiederverheirateten Geschiedenen" bemerkt, weil man nicht bedenkt, dass es sich dabei um einen fortgesetzten Ehebruch, d.h. um eine schwere Sünde handelt, denkt auch keiner mehr an ewige Folgen. Man tut gar auf breiter Front, als gäbe wäre dies keine Sünde mit zeitlichen und ewigen Folgen und als gäbe es später auch kein Gericht. Häufig alles im Rahmen einer falsch so genannten "Barmherzigkeit".
Mir tut jeder rechtgläubige Priester leid, der alles tut, um die Menschen über wahre katholische Lehre und deren logische Folgen im täglichen Handeln aufzuklären, dabei aber keine Unterstützung von (s)einem Bischof erfährt.
Kürzlich übernahm diese echt barmherzige Aufklärung gegenüber Ehebrechern Hochwürden Jolie:
Hier wird ein Grundproblem der modernen Sakramentenpastoral deutlich: Nachdem die Worte „schwere Sünde“ beziehungsweise „Stand der Gnade“ aus der Pastoral eliminiert wurden, ist vielen Gläubigen schon lange nicht mehr bewusst, dass ein Empfang der Sakramente ohne entsprechende Disposition verhängnisvolle Folgen hat, wie wir aus den Worten des Völkerapostels Paulus wissen: „Wer also unwürdig von dem Brot isst und aus dem Kelch des Herrn trinkt, macht sich schuldig am Leib und am Blut des Herrn“ (1 Kor 11, 27).Die folgende prägnante und bis zum letzten Tag gültige Ermahnung stammt von Prälat Prof. May, der seit über 60 Jahren nicht müde wird, die Wahrheit und Schönheit der katholischen Lehre zu verkünden:
Die Tatsache, dass über diesen Sachverhalt nicht mehr gesprochen wird, heißt nicht, dass diese Warnung heutzutage unnötig geworden wäre. Käme – um einen Vergleich aus dem normalen Leben heranzuziehen – ein Arzt auf die Idee, eine Krankheit dadurch zu bekämpfen, dass er die Gefahr der Ansteckung verschweigt? Würde man ein solches Verhalten „barmherzig“ oder nicht eher fahrlässig nennen? Quelle
Die Folgen des Ehebruches sind aber nicht auf Erden abgegolten. Es gibt eine Folge, die sich erst im Jenseits zeigen wird. Im Briefe an die Hebräer steht der Satz: „Die Unzüchtigen und Ehebrecher wird Gott richten.“ Gott ist kein Papiertiger; Gott ist kein Hampelmann, sondern Gott ist der Herr, der hinter seinen Geboten, vor allem hinter den Geboten vom Sinai, steht, und der sie eines Tages rächen wird, der ihre Übertretung eines Tages ahnden wird. „Die Unzüchtigen und Ehebrecher wird Gott richten.“ Der Ehebruch ist eben kein harmloser Seitensprung, er ist nicht eine verzeihliche Schwäche. Der Ehebruch ist ein furchtbares Verbrechen am Menschen und an Gott.
Wie wird Gott die Ehebrecher richten? Der heilige Paulus zählt den Ehebruch zu den Sünden, die vom Reiche Gottes ausschließen. Das heißt, auf der Sünde des Ehebruches, auf der unbereuten Sünde des Ehebruches, steht die Strafe der Hölle. Das ist die Wahrheit des Evangeliums, und daran kann keine Abschleifung der Wahrheit durch unerleuchtete Theologen und verräterische Prediger etwas ändern. Der Herr hat auf den Ernst dieses Gebotes hingewiesen, wenn er an der Stelle, wo er über die begehrlichen, ehebrecherischen Blicke handelt, sagt: „Es ist dir besser, du gehst einäugig in das Reich Gottes, als daß du mit zwei Augen in die Hölle geworfen wirst.“ Er sagt, man muß das Liebste aufgeben und sich vom Liebsten trennen, was auf Erden sein mag, wie es das Auge ist, wenn es darum geht, nicht die Seligkeit zu verpassen.
Auszug aus der Predigt: Über Verfehlungen gegen die eheliche Treue
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