„Wer dieses Brot ißt oder den Kelch trinkt und das unwürdig tut, der ist schuldig des Leibes und des Blutes des Herrn. Darum prüfe sich ein jeder selbst, und so esse er von diesem Brot und trinke von dem Kelch. Denn wer unwürdig ißt und trinkt, der ißt und trinkt sich das Gericht, da er den Leib des Herrn nicht unterscheidet.“
Dass diese Mahnung den Gläubigen nicht mehr beständig ins Gedächtnis gerufen wird, ist offensichtlich einer der Gründe für die enormen Missstände beim Kommunionempfang. Auch viele Priester scheinen diese Mahnung offensichtlich vergessen zu haben oder nicht ernst zu nehmen, wie erklärt sich sonst die allzu häufige Austeilung der hl. Kommunion an "wiederverheiratete Geschiedene" (zu deutsch: an Ehebrecher).
Der Kaplan meinte, dass sehr vielen Katholiken nicht mehr bewusst sei, was sie da empfangen. Nämlich tatsächlich den Leib des Herrn:
Was ist die heilige Kommunion?
Die heilige Kommunion ist der wirkliche Genuß des Leibes und des Blutes Jesu Christi zur Nahrung der Seele.
Was empfängt man also in der hl. Kommunion unter der Gestalt des Brotes?
Man empfängt den ganzen Christus, seinen Leib, sein Blut, seine Seele und seine Gottheit; denn Christus ist in der Gestalt des Brotes ganz und ungeteilt gegenwärtig, wie er ganz ungeteilt im Himmel ist.
Erklärung aus: Des ehrwürdigen P. Leonhard Goffine Katholische Handpostille, 69. Auflg. Kösel & Pustet, 1937, mit Imprimatur, S. 379
"Wenn der Empfänger, mit schwerer Sünde belastet, die heilige Kommunion empfängt, dann begeht er eine schwere Sünde, eine weitere schwere Sünde.
Der Heilige Vater, Papst Benedikt XVI. , beim Spenden der hl. Kommunion in den Mund an eine knieende Erstkommunikation |
Kein anderer als der Apostel Paulus hat diesen Zusammenhang deutlich den Korinthern vorgehalten: „Wie ihr es macht“, sagt er, „das Abendmahl, das Herrenmahl zu halten, das kann ich nicht loben. Bei euren Zusammenkünften heißt es nicht mehr: Des Herren Abendmahl halten, nimmt doch ein jeder sein eigenes Mahl beim Essen vorweg. Der eine hungert, der andere ist betrunken. Habt ihr denn nicht Häuser zum Essen und Trinken? Was soll ich sagen? Soll ich euch loben? Hier kann ich euch nicht loben.“
Und dann erklärt er, wie der Herr das eucharistische Opfer eingesetzt hat in der Nacht, da er verraten wurde, und er erklärt, daß dadurch der Tod des Herrn verkündet wird, weil eben Leib und Blut des Herrn im Opferzustande gegenwärtig werden.
„Wer dieses Brot ißt oder den Kelch trinkt und das unwürdig tut, der ist schuldig des Leibes und des Blutes des Herrn. Darum prüfe sich ein jeder selbst, und so esse er von diesem Brot und trinke von dem Kelch. Denn wer unwürdig ißt und trinkt, der ißt und trinkt sich das Gericht, da er den Leib des Herrn nicht unterscheidet“, nämlich von Alltagsbrot, von gewöhnlichem Brot.
Und er führt die vielen Krankheits- und Todesfälle in Korinth auf die unwürdige Kommunion zurück. Das sind Strafen Gottes für die unwürdigen Kommunionen, so erklärt der Apostel. Jede Sünde, jede schwere Sünde verwundet den Leib Christi, und jede schwere Sünde macht kommunionunwürdig.
Wer deswegen sich einer schweren Sünde bewußt ist, muß vorher vollkommene Reue erwecken und das Bußsakrament empfangen.
Die Kirche hat es in ihrem Gesetzbuch noch einmal festgeschrieben: „Wer sich einer schweren Sünde bewußt ist, darf ohne vorhergehende Beichte die Messe nicht feiern (das geht den Priester an) und nicht den Leib des Herrn genießen, wenn nicht ein schwerer Grund da ist und die Gelegenheit zu beichten fehlt.“
Wenn nicht ein schwerer Grund da ist und die Gelegenheit zu beichten fehlt. „In diesem Falle muß er sich erinnern, daß er verpflichtet ist, einen Akt vollkommener Reue zu erwecken, der die Absicht einschließt, baldmöglichst zu beichten.“
Die vollkommene Reue ist jene Reue, meine lieben Freunde, die aus der vollkommenen Liebe hervorgeht. Wem die Sünden leid tun um des Herren willen, weil er den Herrn gekränkt, betrübt, beleidigt hat, der hat vollkommene Reue.
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Außer der Würdigkeit bedarf es zur Kommunion auch der rechten Absicht.
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Außer der Würdigkeit bedarf es zur Kommunion auch der rechten Absicht.
Man darf also nicht deswegen zur Kommunion gehen, um nicht aufzufallen, um nicht zurückzubleiben, um nicht in der Bank sitzen zu bleiben. Das sind keine genügenden Motive, um die Kommunion zu empfangen, sondern die rechte Absicht muß sein, sich mit dem Herrn zu vereinigen und dadurch Kraft für das alltägliche Leben zu gewinnen.
Die Kirche schreibt auch für die Kommunion die Nüchternheit vor. Die heutige Bestimmung sieht vor, daß die Nüchternheit auf eine Stunde vor dem Empfang der Kommunion – also nicht vor Beginn der Messe – beschränkt ist. Das ist wenig, aber es ist immerhin noch etwas.
Wir Älteren wissen, daß früher die Bestimmung galt: Von Mitternacht an darf nichts genossen werden, wenn man die heilige Kommunion empfangen will. (...) Daß man vor der Kommunion nichts essen soll, hängt nicht damit zusammen, daß das Essen den Menschen verunreinigt.
Der Sinn des Nüchternheitsgebotes liegt darin, daß die Verschiedenheit, die Andersartigkeit, die Erhabenheit der eucharistischen Speise dadurch dokumentiert werden soll. Sie konkurriert eben nicht mit Brot und anderen Lebensmitteln; sie ist einzigartig in ihrer Qualität. Deswegen ist die Nüchternheit eingeführt worden, daß man den Leib des Herrn unterscheidet von anderer Speise.
Im heiligsten Augenblick der heiligen Messe, meine lieben Freunde, nämlich vor dem Empfang der Kommunion, betet der Priester und mit ihm das ganze Volk ein ergreifendes Gebet. Es richtet sich auf die folgende Vereinigung mit dem Heiland:
„Der Genuß deines Leibes und Blutes, o Herr, gereiche mir nicht zum Gericht und zur Verdammnis, sondern zum Schutz für Leib und Seele und zu meiner Heilung.“
In diesem Gebet ist ausgesprochen, wie wir zum Tisch des Herrn schreiten sollen: in tiefer Zerknirschung, mit echter Reue, mit edlem Verlangen den Herrn würdig aufzunehmen, sein Tischgenosse zu sein, sein Mahlgenosse zu werden, um mit ihm den Pilgerweg bis zum letzten Tage zu gehen.
Quelle
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