Das wichtigste Gebet ist das Gebet um die Beharrlichkeit bis zum Ende. Siehe hier


Donnerstag, 7. Juni 2012

Wehe dem, der unwürdig kommuniziert

Von einem Kaplan, der in unserer Kirche heute zur "Aushilfe" war, haben wir erfahren, dass aus der Liturgie des Fronleichnamsfestes im Novus Ordo die Mahnung des hl. Paulus (I. Kor. 11,23-29), die hl. Kommunion ja nicht unwürdig zu empfangen, gestrichen worden ist. Wir seien in der Forma extraordinaria die einzigen, die das heute hören würden:
„Wer die­ses Brot ißt oder den Kelch trinkt und das unwür­dig tut, der ist schul­dig des Lei­bes und des Blu­tes des Herrn. Darum prüfe sich ein jeder selbst, und so esse er von die­sem Brot und trinke von dem Kelch. Denn wer unwür­dig ißt und trinkt, der ißt und trinkt sich das Gericht, da er den Leib des Herrn nicht unter­schei­det.“

Dass diese Mahnung den Gläubigen nicht mehr beständig ins Gedächtnis gerufen wird, ist offensichtlich einer der Gründe für die enormen Missstände beim Kommunionempfang. Auch viele Priester scheinen diese Mahnung offensichtlich vergessen zu haben oder nicht ernst zu nehmen, wie erklärt sich sonst die allzu häufige Austeilung der hl. Kommunion an "wiederverheiratete Geschiedene" (zu deutsch: an Ehebrecher).
Der Kaplan meinte, dass sehr vielen Katholiken nicht mehr bewusst sei, was sie da empfangen. Nämlich tatsächlich den Leib des Herrn:
Was ist die heilige Kommunion? 
Die heilige Kommunion ist der wirkliche Genuß des Leibes und des Blutes Jesu Christi zur Nahrung der Seele.
Was empfängt man also in der hl. Kommunion unter der Gestalt des Brotes? 
Man empfängt den ganzen Christus, seinen Leib, sein Blut, seine Seele und seine Gottheit; denn Christus ist in der Gestalt des Brotes ganz und ungeteilt gegenwärtig, wie er ganz ungeteilt im Himmel ist. 
Erklärung aus: Des ehrwürdigen P. Leonhard Goffine Katholische Handpostille, 69. Auflg. Kösel & Pustet, 1937, mit Imprimatur, S. 379


Worauf jeder Katholik vor dem Kommunionempfang zu achten hat, erklärt Prälat Prof. May:
"Wenn der Emp­fän­ger, mit schwe­rer Sünde belas­tet, die hei­lige Kom­mu­nion emp­fängt, dann begeht er eine schwere Sünde, eine wei­tere schwere Sünde. 
Der Heilige Vater, Papst Benedikt XVI. ,
beim Spenden
der hl. Kommunion in den Mund
an eine knieende Erstkommunikation
In der alten Kir­che rief der Dia­kon vor der Kom­mu­nionaus­tei­lung: „Das Hei­lige den Hei­li­gen!“ Damit wurde ange­deu­tet, daß eben nicht ein jeder hin­zu­tre­ten solle, son­dern nur, wer frei von schwe­rer Sünde ist. 


Kein ande­rer als der Apos­tel Pau­lus hat die­sen Zusam­men­hang deut­lich den Korin­thern vor­ge­hal­ten: „Wie ihr es macht“, sagt er, „das Abend­mahl, das Her­ren­mahl zu hal­ten, das kann ich nicht loben. Bei euren Zusam­men­künf­ten heißt es nicht mehr: Des Her­ren Abend­mahl hal­ten, nimmt doch ein jeder sein eige­nes Mahl beim Essen vor­weg. Der eine hun­gert, der andere ist betrun­ken. Habt ihr denn nicht Häu­ser zum Essen und Trin­ken? Was soll ich sagen? Soll ich euch loben? Hier kann ich euch nicht loben.“ 
Und dann erklärt er, wie der Herr das eucha­ris­ti­sche Opfer ein­ge­setzt hat in der Nacht, da er ver­ra­ten wurde, und er erklärt, daß dadurch der Tod des Herrn ver­kün­det wird, weil eben Leib und Blut des Herrn im Opfer­zu­stande gegen­wär­tig wer­den. 
„Wer die­ses Brot ißt oder den Kelch trinkt und das unwür­dig tut, der ist schul­dig des Lei­bes und des Blu­tes des Herrn. Darum prüfe sich ein jeder selbst, und so esse er von die­sem Brot und trinke von dem Kelch. Denn wer unwür­dig ißt und trinkt, der ißt und trinkt sich das Gericht, da er den Leib des Herrn nicht unter­schei­det“, näm­lich von All­tags­brot, von gewöhn­li­chem Brot. 
Und er führt die vie­len Krank­heits- und Todes­fälle in Korinth auf die unwür­dige Kom­mu­nion zurück. Das sind Stra­fen Got­tes für die unwür­di­gen Kom­mu­nio­nen, so erklärt der Apos­tel. Jede Sünde, jede schwere Sünde ver­wun­det den Leib Christi, und jede schwere Sünde macht kom­mu­ni­o­nun­wür­dig. 
Wer des­we­gen sich einer schwe­ren Sünde bewußt ist, muß vor­her voll­kom­mene Reue erwe­cken und das Bußsa­kra­ment emp­fan­gen. 

Die Kir­che hat es in ihrem Gesetz­buch noch ein­mal fest­ge­schrie­ben: „Wer sich einer schwe­ren Sünde bewußt ist, darf ohne vor­her­ge­hende Beichte die Messe nicht fei­ern (das geht den Pries­ter an) und nicht den Leib des Herrn genie­ßen, wenn nicht ein schwe­rer Grund da ist und die Gele­gen­heit zu beich­ten fehlt.“ 
Wenn nicht ein schwe­rer Grund da ist und die Gele­gen­heit zu beich­ten fehlt. „In die­sem Falle muß er sich erin­nern, daß er ver­pflich­tet ist, einen Akt voll­kom­me­ner Reue zu erwe­cken, der die Absicht ein­schließt, bald­mög­lichst zu beich­ten.“ 
Die voll­kom­mene Reue ist jene Reue, meine lie­ben Freunde, die aus der voll­kom­me­nen Liebe her­vor­geht. Wem die Sün­den leid tun um des Her­ren wil­len, weil er den Herrn gekränkt, betrübt, belei­digt hat, der hat voll­kom­mene Reue.
(...)
Außer der Wür­dig­keit bedarf es zur Kom­mu­nion auch der rech­ten Absicht. 
Man darf also nicht des­we­gen zur Kom­mu­nion gehen, um nicht auf­zu­fal­len, um nicht zurück­zu­blei­ben, um nicht in der Bank sit­zen zu blei­ben. Das sind keine genü­gen­den Motive, um die Kom­mu­nion zu emp­fan­gen, son­dern die rechte Absicht muß sein, sich mit dem Herrn zu ver­ei­ni­gen und dadurch Kraft für das all­täg­li­che Leben zu gewin­nen. 
Die Kir­che schreibt auch für die Kom­mu­nion die Nüch­tern­heit vor. Die heu­tige Bestim­mung sieht vor, daß die Nüch­tern­heit auf eine Stunde vor dem Emp­fang der Kom­mu­nion – also nicht vor Beginn der Messe – beschränkt ist. Das ist wenig, aber es ist immer­hin noch etwas. 
Wir Älte­ren wis­sen, daß frü­her die Bestim­mung galt: Von Mit­ter­nacht an darf nichts genos­sen wer­den, wenn man die hei­lige Kom­mu­nion emp­fan­gen will. (...) Daß man vor der Kom­mu­nion nichts essen soll, hängt nicht damit zusam­men, daß das Essen den Men­schen ver­un­rei­nigt. 
Der Sinn des Nüch­tern­heits­ge­bo­tes liegt darin, daß die Ver­schie­den­heit, die Anders­ar­tig­keit, die Erha­ben­heit der eucha­ris­ti­schen Speise dadurch doku­men­tiert wer­den soll. Sie kon­kur­riert eben nicht mit Brot und ande­ren Lebens­mit­teln; sie ist ein­zig­ar­tig in ihrer Qua­li­tät. Des­we­gen ist die Nüch­tern­heit ein­ge­führt wor­den, daß man den Leib des Herrn unter­schei­det von ande­rer Speise.

Im hei­ligs­ten Augen­blick der hei­li­gen Messe, meine lie­ben Freunde, näm­lich vor dem Emp­fang der Kom­mu­nion, betet der Pries­ter und mit ihm das ganze Volk ein ergrei­fen­des Gebet. Es rich­tet sich auf die fol­gende Ver­ei­ni­gung mit dem Hei­land: 
„Der Genuß dei­nes Lei­bes und Blu­tes, o Herr, gerei­che mir nicht zum Gericht und zur Ver­damm­nis, son­dern zum Schutz für Leib und Seele und zu mei­ner Hei­lung.“ 
In die­sem Gebet ist aus­ge­spro­chen, wie wir zum Tisch des Herrn schrei­ten sol­len: in tie­fer Zer­knir­schung, mit ech­ter Reue, mit edlem Ver­lan­gen den Herrn wür­dig auf­zu­neh­men, sein Tisch­ge­nosse zu sein, sein Mahl­ge­nosse zu wer­den, um mit ihm den Pil­ger­weg bis zum letz­ten Tage zu gehen.
Quelle