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Mittwoch, 13. Juni 2012

Herz-Jesu-Fest: warum die Verehrung des leiblichen Herzens Jesu zusammen mit seiner Liebe?

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Warum verehrt die heilige katholische Kirche im Herz-Jesu-Fest mit der Liebe Jesu zugleich das leibliche Herz des Herrn?

Dies geschieht aus mehreren sehr wichtigen Gründen:

1. Das leibliche Herz Jesu ist unzertrennlich mit der Gottheit Jesu vereint, ist daher wahrhaft das Herz Gottes. Darum verdient es wie die ganze Menschheit Jesu unsere höchste Verehrung und Anbetung. 

2. Dieses Herz ist die Quelle, aus welcher das kostbare Blut, der eigentliche Preis unserer Erlösung, geflossen; da dieses Blut durch die Durchbohrung des Herzens bis auf den letzten Tropfen vergossen wurde, so ist das durchbohrte Herz der innerste und edelste Teil des Opfers, welches Christus mit seinem Fleische und Blute für uns dargebracht hat. 
Es ist der heilige, lebendige, göttliche Altar, in welchem das Opfer des Leibes Jesu in seiner Vollendung erscheint. 
3. Dieses Herz ist von der Seele Jesu belebt und ist, wie kein anderer Teil des Leibes Jesu, von den inneren Leiden Jesu, von seiner Angst, seiner Trauer, seiner Verlassenheit usw. erfüllt gewesen; deswegen ruft der Gedanke an das leibliche Herz auch die Erinnerung an all das bittere, tiefe Herzeleid des Heilands wach. 
4. Desgleichen ist es das leibliche Herz, in welchem sich die Liebe Jesu in ganz besonderer Weise leiblich empfindbar äußert, weswegen es mit Recht der Sitz der Liebe Jesu und das liebevolle Herz genannt werden darf. 
Es ist also auch der Altar auf welchen das Opferfeuer, die Liebe, brennt, welche das Opfer verzehrt, das der Gottmensch für uns darbringt. – 

Aus allen diesen Gründen ist das leibliche Herz in besonderer Weise geeignet, uns die Seelenleiden Jesu, welche bitterer und wertvoller waren als die äußeren, und die ganze Opferliebe des Heilandes vorzustellen und zu ihrer Verehrung anzuregen. 
Deswegen sagt nun das Brevier, das Fest des Herzens Jesu sei eingeführt worden, auf dass die Gläubigen im Sinnbilde des Herzens Jesu die Liebe Jesu andächtiger und eifriger verehrten und ihre Früchte in reicherem Maße erhalten könnten. – 


Herz-Jesu-Darstellung
Aus den denselben Gründen hat die Kirche auch gestattet, das Bild des Herzens Jesu in den bekannten Formen den Gläubigen vor die Augen zu stellen.


Die Flammen deuten auf die Liebe Jesu, welche dieses Herz erfüllt. Die Wunde, das herausströmende Blut, die Dornenkrone und das Kreuz erinnern an das Herzeleid und an die vollständigste Hingabe Jesu in seinem Opfertod am Kreuz, sowie an die Tugenden, welche der Heiland in seinem Leiden geübt hat, z.B. die Liebe und den Gehorsam seines Herzens gegen den ewigen Vater, den brennenden Eifer für dessen Ehre und für das Heil der Seelen, seine Sanftmut und Geduld, seine Liebe gegen seine Feinde und so fort.


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alles aus: Des ehrwürdigen P. Leonhard Goffine Katholische Handpostille, 69. Auflg. Kösel & Pustet, 1937, mit Imprimatur, S. 384 f.