Geliebte, zur Feier der Apostelfürsten Petrus und Paulus Versammelte!
Die Kirche begeht das Gedächtnis des Petrus und des Paulus an einem Tage. Das könnte verwundern, denn sie waren nicht miteinander verwandt, und sie standen sich wohl auch, was die Freundschaft betrifft, nicht besonders nahe. Es bestanden vielmehr zwischen ihnen erhebliche Gegensätze.
Die Kirche begeht das Gedächtnis des Petrus und des Paulus an einem Tage. Das könnte verwundern, denn sie waren nicht miteinander verwandt, und sie standen sich wohl auch, was die Freundschaft betrifft, nicht besonders nahe. Es bestanden vielmehr zwischen ihnen erhebliche Gegensätze.
Ihre Lebenswege gingen auseinander; Petrus war unter den Erstberufenen, sein Bruder Andreas führte ihn ja zum Heiland. Paulus wurde erst lange nach der Himmelfahrt des Herrn, auf dem Wege nach Damaskus, vom Rufe Gottes betroffen, als der Herr schon nicht mehr sichtbar auf Erden wandelte. Sie waren auch sehr verschiedenen Charakters.
Petrus war nachgiebig, ängstlich, furchtsam; Paulus war ein Feuerkopf, ein Mann der Tat und der Entschiedenheit, von rücksichtslosem Kampfgeist erfüllt. Sie waren auch verschiedener Herkunft. Petrus war ein einfacher Fischer vom See Genesareth, Paulus war ein hochgebildeter Mann, ein Schriftgelehrter, weltgewandt, der sicher die Sprache der damaligen Welt, griechisch, fließend sprach.
Dennoch gibt es auch Ähnlichkeiten zwischen ihnen. Beide gingen durch das tiefe, dunkle Tal der Schuld. Petrus in jener Stunde, wo er von einem Fehltritt überrascht wurde und dann hinausging und bitterlich weinte, Paulus dagegen von dem harten Verfolgerwillen erfüllt. Beide sind durch die Erinnerung an ihre Schuld klein, still und reif geworden. Sie wussten, dass sie allein durch die Erbarmung des Herrn gerettet worden waren.
Dennoch gibt es auch Ähnlichkeiten zwischen ihnen. Beide gingen durch das tiefe, dunkle Tal der Schuld. Petrus in jener Stunde, wo er von einem Fehltritt überrascht wurde und dann hinausging und bitterlich weinte, Paulus dagegen von dem harten Verfolgerwillen erfüllt. Beide sind durch die Erinnerung an ihre Schuld klein, still und reif geworden. Sie wussten, dass sie allein durch die Erbarmung des Herrn gerettet worden waren.
Beide gaben ihr Leben und ihr Blut für den Meister, den sie über alles liebten.
Es ist eigenartig, dass beide, Petrus und Paulus, ihr Martyrium in Rom vollendet haben, in Rom, der Hauptstadt der Welt, und in Rom, der Hauptstadt des Reiches Gottes auf Erden. Es war, als hätte die Christengemeinde von Rom durch das Blut der beiden Apostel zusammen genährt werden müssen.
Und so ist auch die Erinnerung an beide in der Kirche immer zusammengenommen worden. Fünfmal in der heiligen Messe werden Petrus und Paulus, immer zusammen, genannt. Und auch die Feste, die wir feiern, erwähnen immer nach dem heiligen Petrus den heiligen Paulus. Damit zeigt die Kirche, dass beide von einziger und einzigartiger Bedeutung für ihre Geschichte und ihr Leben sind. Sie nennt sie die Apostelfürsten. Jeder besitzt nämlich ein Führertum, einen Primat, wenn man so sagen will.
Petrus trägt den Primat des Amtes, Paulus den Primat des Charismas, der lebendigen, begnadeten Persönlichkeit. Und diese beiden Führertümer, diese beiden Primate geben der Geschichte der Kirche ihren Charakter und ihre Eigenart.
Petrus hat den Primat erhalten durch ausdrücklichen Auftrag Christi. In jener stillen Stunde am See Genesareth, nach dem Frühmahle, das sie gehalten hatten, sprach der Herr zu ihm: „Weide meine Lämmer, weide meine Schafe!“ Damit war ihm der Primat der Führung übertragen. Damit war erfüllt, was der Herr ihm vor Cäsarea Philippi verheißen hatte: „Ich will über dir meine Kirche bauen.“ Und noch früher, schon beim ersten Zusammentreffen, hat er ihm den Namen gegeben, der für diesen Kirchenbau charakteristisch war: „Du bist Kephas“, d.h. der Fels.
Der Apostel Paulus wurde auf andere Weise bestellt. Er ist ein Spätberufener, und ihm wurde eigentlich nur der allgemeine Auftrag der Apostel zuteil, nämlich der Herr wollte ihm sagen, dass er ein auserwähltes Werkzeug sei, dass er den Namen Christi durch alle Länder, zu den Heiden und zu den Juden tragen werde und dass er viel leiden müsse um dieses Namens willen; er hat also keine besondere Sendung erhalten.
Petrus hat den Primat erhalten durch ausdrücklichen Auftrag Christi. In jener stillen Stunde am See Genesareth, nach dem Frühmahle, das sie gehalten hatten, sprach der Herr zu ihm: „Weide meine Lämmer, weide meine Schafe!“ Damit war ihm der Primat der Führung übertragen. Damit war erfüllt, was der Herr ihm vor Cäsarea Philippi verheißen hatte: „Ich will über dir meine Kirche bauen.“ Und noch früher, schon beim ersten Zusammentreffen, hat er ihm den Namen gegeben, der für diesen Kirchenbau charakteristisch war: „Du bist Kephas“, d.h. der Fels.
Der Apostel Paulus wurde auf andere Weise bestellt. Er ist ein Spätberufener, und ihm wurde eigentlich nur der allgemeine Auftrag der Apostel zuteil, nämlich der Herr wollte ihm sagen, dass er ein auserwähltes Werkzeug sei, dass er den Namen Christi durch alle Länder, zu den Heiden und zu den Juden tragen werde und dass er viel leiden müsse um dieses Namens willen; er hat also keine besondere Sendung erhalten.
Und doch war es ihm durch den Herrn bestimmt, eine richtunggebende und bestimmende und befruchtende Wirkung auf die junge Kirche auszuüben.
Er hat einen Einfluß ausgeübt wie kein anderer Apostel, denn er hat die Kirche aus der größten Gefahr, die ihr damals drohte, hinweggerissen, nämlich aus der Gefahr, in den Schranken und Fesseln der jüdischen Gesetzlichkeit gefangen zu bleiben, stecken zu bleiben.
Auf die ersten heilsbegierigen Heiden war zwar auch der Heilige Geist herabgekommen, und sie waren getauft worden, aber sie waren noch nicht im vollen Sinne als Christen anerkannt. Sie hatten noch nicht die völlige Gleichberechtigung mit den aus dem Judentum kommenden Christen erlangt. Quelle und weiter hier