Der hat die größte Liebe, der ohne Grund liebt, der zuerst liebt, der mit Feuer liebt und der bis zum Tode liebt. So ist die Liebe unseres Gottes.
Er wollte seine Liebe nicht nur mit Worten und Taten bezeugen, er wollte sie mit der ergreifendsten Sprache bezeugen, die es überhaupt gibt, nämlich mit der Sprache seines Blutes. Dieses Herz sollte sich verzehren auf dem Opferaltar des Kreuzes. Es sollte verglühen in einem Opfer ohnegleichen. Was hat dieses Herz in den letzten 24 Stunden seines irdischen Lebens nicht durchgemacht!
Ein Apostel verrät ihn; die Jünger fliehen; Petrus verleugnet ihn; seine Peiniger überhäufen ihn mit Spott und Hohn, Erniedrigung und Lästerung. Mit Geißelhieben und einer Dornenkrone und einem Spottkleid verhöhnen sie das auf Erden erschienene Leben Gottes. Alle drei Synoptiker, also Matthäus, Lukas und Markus, alle drei Synoptiker berichten, dass Jesus von seinen Henkern angespuckt wurde.
Mitglieder oder Diener des Hohen Rates, Soldaten der Besatzungsmacht, sie haben ihn angespuckt. Anspucken ist das Zeichen des Abscheus und der Verachtung. Abscheu und Verachtung wollten sie dem Herrn bezeigen.
Und das muss uns zu Herzen gehen, wie es ja in dem ergreifenden Liede heißt: „Du edles Angesichte, davor sonst schrickt und scheut das große Weltgerichte, wie bist du so bespeit! Wie bist du so erbleichet! Wer hat dein Augenlicht, dem sonst kein Licht mehr gleichet, so schändlich zugericht’?“
Wahrhaftig, das Heilandsherz ist die auf den Tod und bis zum Tode verwundete Liebe.
Vier Anrufungen der Litanei vom heiligsten Herzen Jesu stellen uns die verwundete Liebe vor: „Herz Jesu, mit Schmach gesättigt; Herz Jesu, voll Qual ob unserer Missetaten; Herz Jesu, gehorsam geworden bis zum Tode; Herz Jesu, von der Lanze durchbohrt.“
Wahrhaftig, das ist die bis zum Tode verwundete Liebe unseres Heilandes.
Und doch, das alles hat ihm noch nicht genügt. Das Heilandsherz ist auch die verkannte Liebe Gottes. Und so fährt der Herr in seiner Klage bei Maria Margareta Alacoque fort: „Und zum Lohn empfange ich Undank.“
Und doch, das alles hat ihm noch nicht genügt. Das Heilandsherz ist auch die verkannte Liebe Gottes. Und so fährt der Herr in seiner Klage bei Maria Margareta Alacoque fort: „Und zum Lohn empfange ich Undank.“
Ist es wahr oder nicht? Wo ist die Glut der Gegenliebe, die allein der Liebesglut dieses Herzens entspräche? Wo ist auch nur die Treue zum heiligen Opfer?
Ach, meine Freunde, es ist für mich jeden Sonntag schmerzlich, wenn ich sehe, wie meine Nachbarschaft den Tag des Herrn verbringt: mit Essen, Schlafen, Ausruhen, Vergnügen. Statt Dank Undank, statt Ehrerbietung Unehrerbietigkeit, statt Liebe Kälte und Verachtung. Ja, auch Unehrerbietigkeit. Wo ist denn die Ehrfurcht vor diesem Herzen, vor dem Sakrament dieses Herzens?
Ich habe vor mir, meine lieben Freunde, einen Ausdruck aus dem Internet vom 27. Mai 2008. Da ist berichtet von einem Vortrag, den der Erzbischof Ranjit, der Sekretär der Gottesdienstkongregation in Rom, in Wien gehalten hat. In diesem Vortrag hat dieser Fachmann, dieser gläubige Fachmann einmal die Ärgernisse und Unehrerbietigkeiten aufgelistet, die heute im Gottesdienst unserer Kirche geschehen. Er hat zum Beispiel hingewiesen auf die Änderung der Zelebrationsrichtung. Der Priester ist doch abgelenkt, wenn er ins Volk schaut. Warum schaut er nicht zum Kreuz?
Die Handkommunion: Warum haben wir nicht die Ehrerbietung, das Allerheiligste nicht in die Hand zu nehmen, um dem Herrn zu zeigen, wir sind es nicht wert, wir sind es nicht würdig. Gewiß, der Mund ist nicht weniger schuldig oder unschuldig als die Hand, aber es ist ein Zeichen der Ehrfurcht, dass man etwas nicht in die Hand nimmt.
Er weist dann auf die Preisgabe der Stille und Anbetung hin. Er erinnert daran, dass die Gesten des Kniens und des Verbeugens immer weniger geworden sind und kaum noch geübt werden. Das alles ist Ausdruck der verkannten Liebe Gottes.
Und da ruft uns der Heiland, da ruft uns Maria Margareta Alacoque, da ruft uns die Herz-Jesu-Verehrung auf, zu sühnen – zu sühnen. Was heißt sühnen? Sühnen heißt, das Böse nicht bloß bereuen, sondern gutmachen, gleichsam aus der Welt schaffen. Sühne will wiedergewinnen, was durch die Sünde verlorenging. Sühne muss sein. Wir müssen wiedergutmachen, was wir in unserem Leben durch Schuld und Sünde verfehlt haben. Sühne also für eigene Sünden.
Und da ruft uns der Heiland, da ruft uns Maria Margareta Alacoque, da ruft uns die Herz-Jesu-Verehrung auf, zu sühnen – zu sühnen. Was heißt sühnen? Sühnen heißt, das Böse nicht bloß bereuen, sondern gutmachen, gleichsam aus der Welt schaffen. Sühne will wiedergewinnen, was durch die Sünde verlorenging. Sühne muss sein. Wir müssen wiedergutmachen, was wir in unserem Leben durch Schuld und Sünde verfehlt haben. Sühne also für eigene Sünden.
„Ach Herr, was du erduldet, ist alles meine Last. Denn ich hab das verschuldet, was du getragen hast. Schau her, hier steh ich Armer, der Zorn verdienet hat! Gib mir, o mein Erbarmer, den Anblick deiner Gnad!“ Sühne für eigene Sünden, Sühne aber auch für die Sünden anderer.
Wir können auch für andere sühnen kraft der Gemeinschaft der Heiligen. Gott nimmt die Sühne, die wir für andere leisten, an.
alles aus der Herz-Jesu-Predigt: Die Liebe des heiligsten Herzens Jesu
alles aus der Herz-Jesu-Predigt: Die Liebe des heiligsten Herzens Jesu