Das wichtigste Gebet ist das Gebet um die Beharrlichkeit bis zum Ende. Siehe hier


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Donnerstag, 27. September 2012

"Du sollst nicht Unkeuschheit treiben!"

Dass man sich gegen das sechste Gebot verfehlen kann - und das schon beim "harmlosen" Fernsehen, oder beim Betrachten der allgegenwärtigen "Werbung" mit fast Nackten - , ist heutzutage so gut wie völlig vergessen. 
Aber das göttliche Gesetz kann von niemandem aufgehoben werden (Matth. 5, 17-20), auch nicht durch "Vergessen":

Ver­feh­lun­gen gegen das sechste Gebot

Predigt von Prälat Georg May
„Du sollst nicht Unkeusch­heit trei­ben!“ haben wir als 6. Gebot in unse­rem Kate­chis­mus gelernt. Wenn Sie neuere Kate­chis­men auf­schla­gen, fin­den Sie da den Satz: „Du sollst nicht ehe­bre­chen!“ Aha! So haben mir schon ver­un­si­cherte Chris­ten in Brie­fen oder am Tele­fon gesagt, es ist also nur der Ehe­bruch im 6. Gebot ver­bo­ten. Alles andere Tun auf dem geschlecht­li­chen Gebiete ist frei. Und nach die­sem Prin­zip leben man­che. 
Wie kommt die­ser schein­bare Wider­spruch zustande, daß in älte­ren Kate­chis­men steht: „Du sollst nicht Unkeusch­heit trei­ben!“ und in neue­ren: „Du sollst nicht ehe­bre­chen!“? Wenn man vom Zehn-Gebote-Gesetz aus­geht, wie es im Buch Exo­dus, im 2. Buch Moses, for­mu­liert ist, so muß man sagen, dort steht: „Du sollst nicht ehe­bre­chen!“ Warum hat aber die Kir­che dann die­ses Gebot umge­formt in den Satz: „Du sollst nicht Unkeusch­heit trei­ben!“? Ein­fach des­we­gen, weil an vie­len ande­ren Stel­len des Alten und des Neuen Tes­ta­men­tes nicht nur der Ehe­bruch, son­dern jede Art geschlecht­li­chen Miß­brauchs. jede Form von Unzucht ver­bo­ten ist. 
Die Kir­che hat also durch­aus recht gehabt, wenn sie in einem Kate­chis­mus, also in einem nicht exege­ti­schen Werke, son­dern in einem Hand­buch der christ­li­chen Lebens­füh­rung das Gebot: „Du sollst nicht ehe­bre­chen!“ umge­formt hat in den Satz: „Du sollst nicht Unkeusch­heit trei­ben!“ An vie­len Stel­len des Alten und des Neuen Tes­ta­men­tes wird nicht nur die Untreue in der Ehe, son­dern jeg­li­che Art von Unzucht ver­bo­ten. 
(...)
Im Neuen Tes­ta­mente ist an vie­len Stel­len jeg­li­che Unzucht ver­ur­teilt, etwa im 6. Kapi­tel des 1. Korin­ther­brie­fes: „Wißt ihr nicht, daß Unge­rechte das Reich Got­tes nicht erben wer­den? Täuscht euch nicht! Weder Unzüch­tige noch Göt­zen­die­ner noch Ehe­bre­cher noch Lüst­linge noch Kna­ben­schän­der wer­den das Reich Got­tes erben!“ Also hier sind wenigs­tens vier ver­schie­dene Unzuchts­ver­ge­hen genannt, Unzüch­tige, Ehe­bre­cher, Lüst­linge, Kna­ben­schän­der. 
Das habe ich nur des­we­gen aus­ge­führt, um den Unfug zurück­zu­wei­sen, als ob Gott ledig­lich den Ehe­bruch ver­bo­ten hätte und nicht auch alle ande­ren Taten der Unzucht. Die Kir­che hat also mit vol­lem Recht den Satz for­mu­liert: „Du sollst nicht Unkeusch­heit trei­ben! 
Unzucht ist ein wei­tes Feld, meine lie­ben Freunde. Sie beginnt, wie jede Sünde, im Her­zen, mit Gedan­ken. „Gedan­ken sind zoll­frei“, so sagt der Volks­mund. Aber Gedan­ken sind nicht frei von Schuld! 
Die Gedan­ken, in denen sich ein Mensch auf­hält, sind von dem Augen­blick an nicht mehr schuld­los, wo er sich mit Wohl­ge­fal­len unzüch­ti­gen Gedan­ken zuwen­det. 
Es gibt Men­schen, die lei­den viel unter unzüch­ti­gen Vor­stel­lun­gen, ohne daß sie das wün­schen und ohne daß sie es her­bei­ru­fen. Das ist eine Krank­heit, aber keine Schuld. Aber frei­lich, es kann aus sol­chen Zwangs­ge­dan­ken eine Ver­su­chung wer­den, wenn man ihnen zustimmt und wenn man sich darin mit Wohl­ge­fal­len auf­hält. Außer­dem pfle­gen Gedan­ken leicht zum Wunsch über­zu­ge­hen. 
Sobald sich der Wille ein­schal­tet – durch das Stre­ben, durch die Begierde –, ist mit Sicher­heit von Schuld zu reden. 
Die Seele drängt nach dem Aus­druck des­sen, was in ihr lebt, und so sind unzüch­tige Worte nicht sel­ten. Was man vor allem in Män­ner­ge­mein­schaf­ten, also beim Mili­tär oder in Betrie­ben oder in Sport­ver­ei­nen in die­ser Rich­tung zu hören bekommt, ist grau­en­haft. 
Die Men­schen, die von die­sen Din­gen reden, wis­sen oft nicht, wel­chen Scha­den, wel­che Ver­wüs­tun­gen sie in den See­len ande­rer, Unschul­di­ger, anrich­ten. Die unkeu­schen, unzüch­ti­gen Worte kön­nen wie ein Frost in eine Blüte fal­len. Und der­je­nige befleckt sich selbst, der sol­che Worte gebraucht.
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Siehe auch: 
und



Montag, 17. September 2012

Unser entscheidender Satz beim Weltgericht

alles aus der Predigt: Christus festhalten! von Prälat Prof. Georg May

Es hat ein­mal einer einen Traum gehabt. Der Traum setzte in dem Augen­blick ein, als das Welt­ge­richt begann. In einem gewal­ti­gen Kreise, in einem Kreise von gewal­ti­gem Aus­maß, sah der Träu­mende unge­zählte Men­schen, alle Men­schen von Adam und Eva an, alle – ohne Aus­nahme. Und in der Mitte des Krei­ses, da ragte das Kreuz empor. Vor dem Kreuze saß auf dem Thron Chris­tus, der Rich­ter. Ein­zeln trat jeder vor ihn hin und wurde nicht gerich­tet, son­dern rich­tete sich selbst
Das letzte Gericht
Fra Angelico
Der Träu­mende hatte schon man­che Pre­dig­ten über das Welt­ge­richt gehört und ver­nom­men, wie sich die Pre­di­ger das Welt­ge­richt dach­ten. Einer erklärte, da wür­den der Teu­fel und der Schutz­en­gel sich um die Seele strei­ten, wem sie gehö­ren sollte, der Teu­fel als Anklä­ger, der Schutz­en­gel als Ver­tei­di­ger. Ein ande­rer Pre­di­ger hatte erklärt, der Rich­ter würde aus sei­nem untrüg­li­chen Gedächt­nis alle Sün­den eines Men­schen auf­zäh­len, mit Tag und Stunde. Wie­der ein ande­rer hatte gemeint, im Letz­ten Gericht würde es wie ein Blitz auf­leuch­ten, der im Bruch­teil einer Sekunde dem Men­schen sein gan­zes Leben über­schauen lässt. Sol­cher Art waren die Pre­dig­ten, die er gehört hatte.


Aber die Wirk­lich­keit, die er jetzt im Traume sah, war anders. In unüber­seh­ba­rer Schlicht­heit voll­zog sich das Gericht. 
Es bestand ein­zig darin, dass der ein­zelne Mensch zu Chris­tus hin­trat und sprach: „Ich liebe Dich!“ Das war alles. Das war das ganze Gericht. 
Aus der Ferne gewahrte der Träu­mende, dass viele von denen, die zu Chris­tus hin­gin­gen, spra­chen: „Ich liebe Dich!“ Sie spra­chen es jubelnd, jauch­zend. Diese wies der Rich­ter zu sei­ner Rech­ten. 

Dann aber kamen andere, die brach­ten die weni­gen Worte, die ver­langt waren, nicht aus dem Munde, nicht über die Lip­pen. Sie stot­ter­ten, stock­ten und ver­stumm­ten. Diese wies der Rich­ter auf die linke Seite, wo undurch­dring­li­che Fins­ter­nis sich aus­brei­tete. 

Selt­sam, dachte der Träu­mende, warum kön­nen diese Men­schen die drei Worte nicht aus­spre­chen? Nichts leich­ter als das. Wenn ich an die Reihe komme, werde ich mit Leich­tig­keit die­sen klei­nen Spruch her­sa­gen kön­nen. Zwar habe ich Chris­tus in mei­nem Leben nicht son­der­lich geliebt, denn seine Gebote waren mir läs­tig, aber das Ver­s­lein werde ich bestimmt auf­sa­gen kön­nen. So dachte der Träu­mende und übte dann einige Male: „Ich liebe dich; ich liebe dich; ich liebe dich.“ Er merkte, das ging ohne Schwie­rig­kei­ten. Ohne Zwei­fel würde er das Gericht beste­hen. 

Immer mehr teilte sich inzwi­schen die Mensch­heit und all­mäh­lich kam auch die Reihe an ihn, immer näher kam er dem Rich­ter. Und da traf ihn ein Blick aus den Flam­men­au­gen des Herrn. Seine Seele begann zu beben. In hel­ler Angst ver­suchte er noch ein­mal übend den Spruch zu spre­chen: „Ich...“, aber er kam nicht wei­ter. Er kam nicht wei­ter und unver­mu­tet schnell stand er vor dem Rich­ter. 

Wie aus einem Meer der Klar­heit über­blickte er sein gan­zes Leben. Da wusste er, dass er sei­ner Sün­den wegen Chris­tus nicht geliebt hat und dass er nie­mals wird in Ewig­keit sagen kön­nen: „Ich liebe dich!“ 

In die­sem Augen­blick ver­stummte er, und mit einem Schrei wurde er wach. Das Ganze war ein Traum. So oder so aber wird der Traum ein­mal Wirk­lich­keit wer­den. Wie der ein­zelne Mensch zu Chris­tus steht hier auf Erden, so wird es auch in der Ewig­keit sein. Mit Chris­tus ewig leben oder ohne Chris­tus ewig ver­lo­ren sein, das ist das Ende eines jeden Men­schen. Chris­tus ist die Lebens­scheide der Ewig­keit.

Wie ste­hen wir, meine lie­ben Freunde, zu Chris­tus? Kön­nen wir ihm ehr­lich sagen: „Ich liebe dich“? Wer es in die­sem Leben nicht gelernt hat, ehr­lich und auf­rich­tig zu Gott zu sagen: „Ich liebe dich“, der wird es auch vor dem Rich­ter­stuhl Christi nicht fer­tig brin­gen, diese Worte zu spre­chen. Jetzt ist noch Zeit zu ler­nen, das erlö­sende Wort zu spre­chen. Und es nicht nur zu spre­chen, son­dern es zu leben: „Ich liebe dich!“ 


Im Alten Bund erging das Wort des Herrn an das aus­er­wählte Volk: „Höre Israel, der Herr, dein Gott, ist ein Ein­zi­ger. Du sollst darum den Herrn dei­nen Gott lie­ben von gan­zem Her­zen, von gan­zer Seele und mit all dei­ner Kraft.“ So steht es im Buche Deu­te­ro­no­mium. Jesus Chris­tus hat die­ses Gebot bestä­tigt. Du sollst den Herrn dei­nen Gott lie­ben mit dei­nem gan­zen Her­zen, mit dei­ner gan­zen Seele und mit dei­nem gan­zen Gemüte. Das ist das erste und größte Gebot.

Liebe zu Gott! Noch ist es Zeit, meine lie­ben Freunde, diese Liebe zu ler­nen und zu üben. In der Treue zu Gott, im Gehor­sam gegen Gott, in der Arbeit für Gott, im Lei­den mit Gott. Noch ist es Zeit.


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Dienstag, 21. August 2012

Die katholische Lehre über den Ehebruch


In einer Zeit, da der Ehebruch sozusagen zu den abgeschafften Worten gehört, sei hier noch einmal die katholische Lehre dazu ins Gedächtnis gerufen.
Ehebruch hat man schon begangen, wenn man ein "fremdes Weib ansieht, um ihrer zu begehren", das gilt natürlich auch für Frauen, die fremde Männer solcherart ansehen. Woher weiß man das? Weil es der Heiland gesagt hat. 

Man sollte sich also hüten, es überhaupt zu solchen Gedanken kommen zu lassen. Daher sollte jeder Katholik die Entwicklungsstufen der Sünde kennen. Wer im Herzen mit freiem Willen und Wohlgefallen dem Ehebruch zugestimmt hat, hat schon eine schwere Sünde begangen, die Tat ist hier nicht mehr erforderlich:
Wenn das Wohl­ge­fal­len anhält, kommt es zur drit­ten Stufe der Sünde, und das ist die Begierde. Die Begierde ist der Wunsch oder das (vor­läu­fig noch unwirk­same) Ver­lan­gen nach dem Sünd­haf­ten. Bei der Begierde ist der Wille schon betei­ligt. Die Begierde ist schon Ein­wil­li­gung; und des­we­gen ist die Sünde im Inne­ren schon außer­or­dent­lich weit gedie­hen. Der Herr sel­ber spricht von die­ser drit­ten Stufe der Sünde in der Berg­pre­digt. „Ihr habt gehört, daß zu den Alten gesagt wor­den ist: Du sollst nicht ehe­bre­chen. Ich aber sage euch: Jeder, der ein Weib lüs­tern ansieht, der hat schon Ehe­bruch mit ihr began­gen.“ Hier ist deut­lich, daß das Begeh­ren von Sünd­haf­tem schon die Qua­li­tät der (inne­ren) Sünde hat. Quelle
Ausführlicheres über den Ehebruch erklärt unten wie immer leicht verständlich Prälat Georg May. Besonders vergessen sind heute die ewigen Folgen des unbereuten Ehebruchs (siehe unten, zu Punkt 3.). Hierbei sollte jeder bedenken, dass der liebe Gott absolut unveränderlich ist und sein einmal gegebenes Gebot und die Strafandrohungen sicher nicht vergisst, auch wenn die zeitgenössischen Katholiken es vergessen haben:

Folgendes ist aus der Predigt:
Über Ver­feh­lun­gen gegen die ehe­li­che Treue
Es ist heute üblich, Worte, Reden und Unter­re­dun­gen auf Ton­band auf­zu­neh­men, damit man bei pas­sen­der Gele­gen­heit das Ton­band wie­der abspie­len kann und sich daran erin­nert, was damals gesagt oder gere­det wurde. Wenn man auch jenen Vor­gang auf Ton­band auf­ge­nom­men hätte, den wir die kirch­li­che Ehe­schlie­ßung nen­nen, dann wür­den wir ein geeig­ne­tes Mit­tel in der Hand haben, das sich die Ehe­leute im Laufe ihrer Ehe immer wie­der ein­mal vor­spie­len könn­ten, um auf das zu lau­schen, was damals vor sich gegan­gen ist. Da sind die Gebete und Seg­nun­gen des Pries­ters, da ist aber auch die Frage zu hören, die der Pries­ter an den Bräu­ti­gam rich­tet: „Bist du gewillt, dei­ner zukünf­ti­gen Gat­tin die Treue zu hal­ten, bis der Tod euch schei­det?“ Und ebenso die andere Frage an die Braut gerich­tet: „Bist du gewillt, dei­nem zukünf­ti­gen Gat­ten die Treue zu hal­ten, bis der Tod euch schei­det?“ Er hat damals mit einem männ­lich kla­ren Ja geant­wor­tet, und sie hat ebenso ein bräut­lich fes­tes Ja gesagt.
Im Laufe des Ehe­le­bens aber hat häu­fig eine andere Ent­wick­lung ein­ge­setzt, eine Ent­wick­lung, die es gera­ten erschei­nen läßt, auf die­ses Ton­band zurück­zu­grei­fen und die Frage nach der Treue im Her­zen wie­der­auf­le­ben zu las­sen. Denn allzu häu­fig ist jener Vor­gang, den wir den Ehe­bruch nen­nen, der Bruch der ehe­li­chen Treue. Wir wol­len drei Fra­gen stel­len und beant­wor­ten, näm­lich

1. Wie kommt es dazu?
2. Was ist der Ehe­bruch?
3. Wel­ches sind seine Fol­gen?  
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 zu Punkt 3., den ewigen Folgen des unbereuten Ehebruchs:
Die Fol­gen des Ehe­bru­ches sind aber nicht auf Erden abge­gol­ten. Es gibt eine Folge, die sich erst im Jen­seits zei­gen wird. Im Briefe an die Hebräer steht der Satz: „Die Unzüch­ti­gen und Ehe­bre­cher wird Gott rich­ten.“ Gott ist kein Papier­ti­ger; Gott ist kein Ham­pel­mann, son­dern Gott ist der Herr, der hin­ter sei­nen Gebo­ten, vor allem hin­ter den Gebo­ten vom Sinai, steht, und der sie eines Tages rächen wird, der ihre Über­tre­tung eines Tages ahn­den wird. „Die Unzüch­ti­gen und Ehe­bre­cher wird Gott rich­ten.“ Der Ehe­bruch ist eben kein harm­lo­ser Sei­ten­sprung, er ist nicht eine ver­zeih­li­che Schwä­che. Der Ehe­bruch ist ein furcht­ba­res Ver­bre­chen am Men­schen und an Gott.
Wie wird Gott die Ehe­bre­cher rich­ten? Der hei­lige Pau­lus zählt den Ehe­bruch zu den Sün­den, die vom Rei­che Got­tes aus­schlie­ßen. Das heißt, auf der Sünde des Ehe­bru­ches, auf der unbe­reu­ten Sünde des Ehe­bru­ches, steht die Strafe der Hölle. Das ist die Wahr­heit des Evan­ge­li­ums, und daran kann keine Abschlei­fung der Wahr­heit durch uner­leuch­tete Theo­lo­gen und ver­rä­te­ri­sche Pre­di­ger etwas ändern. 
Der Herr hat auf den Ernst die­ses Gebo­tes hin­ge­wie­sen, wenn er an der Stelle, wo er über die begehr­li­chen, ehe­bre­che­ri­schen Bli­cke han­delt, sagt: „Es ist dir bes­ser, du gehst ein­äu­gig in das Reich Got­tes, als daß du mit zwei Augen in die Hölle gewor­fen wirst.“ Er sagt, man muß das Liebste auf­ge­ben und sich vom Liebs­ten tren­nen, was auf Erden sein mag, wie es das Auge ist, wenn es darum geht, nicht die Selig­keit zu ver­pas­sen.
Gewiß, der reuige Sün­der emp­fängt Ver­zei­hung. Wir haben die ergrei­fende Bege­ben­heit, wie eine Ehe­bre­che­rin, ver­mut­lich noch ein jun­ges Wesen, vor den Hei­land geführt wurde, und er an sie die Mah­nung mit einem durch­drin­gen­den Blick rich­tete: „Gehe hin und sün­dige nicht mehr!“ Wer sich bekehrt, wer sich von sei­ner Untat löst, wer sich in Reue zu Gott erhebt, dem ver­gibt Gott selbst die­ses große Unrecht des Ehe­bruchs.
Christus und beim Ehebruch ertappte Frau
Alessandro Turchi
Wir soll­ten, meine lie­ben Freunde, wach­sam sein! In uns allen sind Kräfte, die nach unten zie­hen. Mir sagte ein­mal, als ich noch im Theo­lo­gie­stu­dium war, ein Pries­ter: „Man ist zu allem fähig!“ Wahr­haf­tig, so ist es. Man ist zu allem fähig. 
Und weil man zu allem fähig ist und weil man schwach ist, des­we­gen muß man mit sei­ner Schwach­heit rech­nen, muß die Gele­gen­heit zum Bösen mei­den, muß die Mit­tel anwen­den, um dem Bösen wider­ste­hen zu kön­nen. Man darf nicht leicht­sin­nig sein, man darf sich nicht in die Gefahr bege­ben, in der man so leicht umkommt. Man darf sich keine uner­laub­ten, gefähr­li­chen Frei­hei­ten gestat­ten. Man muß vor allen Din­gen das Innere rein bewah­ren und nicht Aus­schau hal­ten nach der frem­den Frau oder nach dem frem­den Manne. Jede Sünde berei­tet sich im Inne­ren vor. (...)


Donnerstag, 12. Juli 2012

Weltbild-Verlag - über Verführung und Ärger­nis

Im Weltbild-Verlag, der nach wie vor 12 deutschen Bistümern, dem Verband der Diözesen Deutschlands und der Katholischen Soldatenseelsorge Berlin gehört, wird ein u. a. ein Buch vertrieben, das ein Bestseller unter denjenigen Büchern ist, die schwer gegen das 6. Gebot verstoßen. (Quelle)

Während früher deutsche Bischöfe in Wort und Schrift alles taten, um die Katholiken vor solchen Büchern und Schriften zu warnen und sie zu schützen, sind heutzutage die deutschen Bischöfe für den Vertrieb solcher Bücher mitverantwortlich.

Es wäre besser Bücher über die Pflichten, die die zehn Gebote jedem auferlegen und über solche Sündenkategorien zu verkaufen, die heute offensichtlich zumindest in 12 Bistümern unbekannt sind, z.b. das Ärgernis.

Die Ausführungen unten sind alle von Prälat Prof. Georg May, den der 
Präfekt der Glaubenskongegration hoch schätzt :

Was sind wir dem Nächs­ten, dem See­len­heil des Nächs­ten, pflicht­mä­ßig schul­dig? Ich ant­worte dar­auf:

1. das gute Bei­spiel.



2. die Hand­lun­gen der geist­li­chen Barm­her­zig­keit.

Wir schul­den dem Nächs­ten ers­tens das gute Bei­spiel. Der andere soll an uns ler­nen, wie ein Christ lebt. Er soll an uns abse­hen kön­nen, wie man als Christ leben muß. Das Bei­spiel soll ihn leh­ren. Und tat­säch­lich wis­sen wir ja, daß Reden bil­lig sind. Das Tun ist schwer, aber des­we­gen um so gewich­ti­ger. „Wir glau­ben mehr den Taten als den Wor­ten“, sagt schon der Heide Cicero. Und so ist es bis heute geblie­ben, daß das Bei­spiel eines christ­li­chen Lebens mit­rei­ßend wirkt. „Zwei Dinge sind es“, hat ein­mal Kar­di­nal Faul­ha­ber sinn­ge­mäß gesagt, „die den Men­schen im Glau­ben befes­ti­gen kön­nen, wenn die Anhän­ger des Glau­bens nach dem Glau­ben leben und für den Glau­ben ster­ben.
aus der Predigt: Die not­wen­dige Sorge um das Heil des Nächs­ten


Vor zwei Wochen haben wir den ers­ten Teil des 5. Gebo­tes betrach­tet: „Du sollst nicht töten!“ Die­ser erste Teil befaßt sich mit den Pflich­ten gegen das eigene Leben. Der zweite Teil, den wir uns heute vor­neh­men, geht auf die Pflich­ten am frem­den Leben. Das 5. Gebot ver­langt von uns, daß wir frem­des Leben ach­ten. Das bedeu­tet

1. daß wir dem Nächs­ten am leib­li­chen Leben nicht scha­den, und


2. daß wir ihm an sei­ner Seele kei­nen Scha­den zufü­gen.

Man kann den Leib töten, man kann aber auch die Seele mor­den. Die ers­ten Pflich­ten rich­ten sich gegen das leib­li­che Leben des ande­ren. Man darf Nächs­ten nicht has­sen, man darf ihm kei­nen Scha­den zufü­gen, man darf ihn nicht unge­recht und absicht­lich töten. 

(...)
Die pri­mi­tivste, aber oft die wirk­samste Ver­füh­rung ist die zu einem lie­der­li­chen Leben, also zu geschlecht­li­chen Exzes­sen. Denn hier kommt dem Ver­füh­rer die Trieb­haf­tig­keit ent­ge­gen, die im Men­schen, in jedem Men­schen, auf der Lauer liegt. Und weil eben im Inne­ren des Men­schen ein sol­cher Trieb ist, spricht er auf diese Ver­füh­rung auch so leicht an.
 
aus der Predigt: Pflich­ten gegen frem­des Leben

Sie alle ken­nen das Wort Ärger­nis. Es gibt jemand Ärger­nis, es nimmt jemand Ärger­nis. Ärger­nis ist, kurz gesagt, Ver­lei­tung zur Sünde. Ärger­nis ist eine Hand­lung – ein Wort, eine Tat, eine Unter­las­sung –. die an sich oder nach den Umstän­den geeig­net ist, den Nächs­ten in Sünde zu füh­ren. Das deut­sche Wort „Ärger­nis“ stammt aus dem Mit­tel­hoch­deut­schen und kommt von „arg“ oder „ärger“. Das bedeu­tet soviel wie jeman­den schlech­ter machen, ärger machen, jeman­den zur Sünde rei­zen, jeman­den zur Sünde anrei­zen. Sie ken­nen auch das Lehn­wort aus dem Latei­ni­schen: Skan­dal. Das ist ein Skan­dal. Das besagt das­selbe wie Ärger­nis. Skan­dal bedeu­tet ursprüng­lich in der grie­chi­schen Spra­che das Stell­holz, mit dem man Vögel fängt, und über­tra­gen bedeu­tet es den Anstoß zum sitt­li­chen Fall.

Man unter­schei­det das aktive und das pas­sive Ärger­nis. Das aktive Ärger­nis, das jemand gibt, das pas­sive Ärger­nis, das jemand nimmt. Das aktive Ärger­nis kann wie­derum ein direk­tes oder ein indi­rek­tes sein. Ein direk­tes Ärger­nis besteht darin, dass jemand mit Absicht ein Ärger­nis gibt, um die ande­ren zu ver­lei­ten. Er hat bei sei­nem Ärger­nis­ge­ben das Ziel, dass andere es nach­ah­men. Das nennt man das teuf­li­sche Ärger­nis, denn so macht es der Teu­fel. Hin­ge­gen ist das indi­rekte Ärger­nis nicht beab­sich­tigt, aber man sieht die schlimme Folge vor­aus und läßt sie zu. Akti­ves Ärger­nis also, direk­tes Ärger­nis, wo man die Sünde wünscht, akti­ves Ärger­nis, indi­rek­tes Ärger­nis, wo man die Sünde nur zuläßt.

Ärger­nis in die­sem Sinne gibt der Bun­des­prä­si­dent, wenn er nach sei­ner Schei­dung eine neue Ehe ein­geht. Akti­ves Ärger­nis geben Amts­trä­ger, wenn sie zu höchst bedenk­li­chen Gescheh­nis­sen schwei­gen, obwohl sie reden müß­ten. Man kann nicht den Aposta­ten in Tübin­gen sagen las­sen, die Men­schen sol­len dem Papst unge­hor­sam sein, und dazu schwei­gen. Wenn die Bischöfe dazu schwei­gen, geben sie Ärger­nis! Durch glau­bens­lose, unsitt­li­che Schrif­ten wer­den die Leser ver­dor­ben oder ärger gemacht. 

aus der Predigt: Ver­lei­tung zur Sünde durch Ärger­nis

Viele haben ihre Unschuld ver­lo­ren, weil sie durch den Ver­füh­rer zu bösem Tun ver­lei­tet wur­den. Die geschlecht­li­che Ver­füh­rung ist sicher die häu­figste von allen, und des­we­gen ist sie so gefähr­lich und so bedau­er­lich. Die Ver­füh­rung ist ein schwe­res Ver­ge­hen gegen die Pflicht, die wir für das See­len­heil des Nächs­ten haben. Wir machen uns schul­dig am Ruin des ande­ren, wenn wir jeman­den ver­füh­ren. Die eigene Sünde hat man gewis­ser­ma­ßen im Griff; ich kann mich bekeh­ren. Aber ob der andere fähig ist, sich zu bekeh­ren, das weiß ich nicht. Des­we­gen ist es so schlimm, wenn wir jeman­den durch Ver­füh­rung zur Sünde gebracht haben. Es bleibt uns nur übrig, daß wir durch eif­ri­ges Gebet und durch Sühne die Huld Got­tes zu bewe­gen ver­su­chen, in die Seele des ande­ren ein­zu­grei­fen, damit auch ihm die Gnade der Bekeh­rung geschenkt werde.

Die zweite Form, in der dem See­len­heil des Nächs­ten Scha­den zuge­fügt wird, ist das Ärger­nis. Das Ärger­nis ist eine Hand­lung, die böse ist oder als böse erscheint und die ande­ren zum Anlaß see­li­schen Scha­dens wird. Wir unter­schei­den das aktive und das pas­sive Ärger­nis. Akti­ves Ärger­nis ist jenes, das gege­ben wird, pas­si­ves Ärger­nis ist die­ses, das genom­men wird. Das aktive Ärger­nis tritt in drei For­men auf. 
Die erste Form ist das teuf­li­sche Ärger­nis. Hier begeht jemand etwas Böses oder etwas, was als böse ange­se­hen wird, aus Haß gegen Gott und den Nächs­ten, um ihm an der Seele zu scha­den: teuf­li­sches Ärger­nis. 
Die zweite Form ist das direkt gewollte Ärger­nis. Hier setzt jemand eine böse Tat oder eine als böse ange­se­hene Tat, damit der andere die Sünde tut, damit er ihm in sei­ner Sünde folgt. 
Die dritte Form des Ärger­nis­ses ist das indi­rekt ver­an­laßte Ärger­nis. Es besteht darin, daß man eine Tat setzt, die geeig­net ist, bei einem ande­ren eine Sünde her­vor­zu­ru­fen.
Sol­che Ärger­nisse sind, Gott sei es geklagt, außer­or­dent­lich häu­fig.

Samstag, 19. Mai 2012

Welcher Glaube zur ewigen Seligkeit notwendig ist

Erklärung von Markus 16,16 aus dem Evangelium zu Christi Himmelfahrt:  
"Wer glaubt und sich taufen lässt, der wird selig werden, wer aber nicht glaubt, der wird verdammt werden."

Was für einen Glauben fordert Jesus nebst der Taufe zur Erlangung der ewigen Seligkeit?
Er fordert den wahren, lebendigen Glauben. Der heilige Papst Gregor schreibt: „Wahr ist jener Glaube, der dem, was er mit Worten bekennt, nicht mit den Sitten wiederspricht. Deswegen sagt der hl. Johannes: „Wer da sagt, er kenne Gott, aber seine Gebote nicht hält, der ist ein Lügner.“ Demnach müssen wir aus der Betrachtung unseres Lebens ersehen, ob unser Glaube echt ist; denn nur dann sind wir wahrhaft gläubig, wenn wir das, was wir mit Worten versprochen, in Werken erfüllen. Wer auch nach der Taufe hält, was er vor der Taufe versprochen, der mag sich mit voller Sicherheit freuen, dass er gläubig ist. Und wenn er das nicht gehalten, sondern zu bösen Werken, zur Gier, nach eitler Weltpracht sich gekehrt hat, dann wolle man sehen, ob er zu bereuen* weiß, was er gefehlt hat. Denn bei dem barmherzigen Richter gilt auch der nicht als Betrüger, der zur Wahrheit wieder zurückkehrt, auch wenn er davon abgewichen wäre.“

alles aus: Des ehrwürdigen P. Leonhard Goffine Katholische Handpostille, 69. Auflg. Kösel & Pustet, 1937, mit Imprimatur, S. 334

* und zu beichten

dazu passen die Predigten
Der christ­li­che Glaube und das Sit­ten­ge­setz hier
Das Sit­ten­ge­setz als Grund­lage des pri­va­ten und öffent­li­chen Lebens hier



Mittwoch, 9. Mai 2012

Hl. Thomas von Aquin: Welche drei Stücke dem Menschen zum Heile notwendig sind

Hl. Thomas von Aquin
Quelle
Drei Stücke sind dem Menschen notwendig zum Heile, nämlich die Wissenschaft dessen, was er glauben, die Wissenschaft dessen, was er begehren und die Wissenschaft dessen, was er tun soll.


Das Erste wird gelehrt im Glaubensbekenntnis, worin uns die Glaubenslehren überliefert werden, das Zweite im Gebet des Herrn, das Dritte aber in den zehn Geboten.


wird fortgesetzt
aus Katechismus des heiligen Kirchenlehrers Thomas von Aquin

Mittwoch, 23. November 2011

Die Unkeuschheit

Um richtig deutliche, katholische Worte zu lesen, muss man schon ein wenig in die Vergangenheit gehen:

Die Unkeuschheit schlägt den Menschen mit der ärgsten Blindheit des Verstandes. Der Unkeusche verliert die Erkenntnis seiner selbst, er verliert die Erkenntnis seiner Sünde bzw. der Schwere seiner Sünde und er verliert die Erkenntnis Gottes.
Eine Seele, die noch rein, noch unschuldig ist, betrachtet diese Sünde als ein Ungeheuer. Aber ein Gewohnheitssünder hält es für einen angenehmen Zeitvertreib, worüber er sich auch noch rühmt.
Warum verliert der Unkeusche die Erkenntnis Gottes? Weil ihn die Betrachtung Gottes bei seiner Ergötzlichkeit stört und er lieber Gott verleugnet, um seine Wollust besser genießen zu können.
Die Unkeuschheit führt zur Unordnung und Verwirrung, weil der Verstand des Menschen sich durch Sinnlichkeiten leiten lässt. Diese Sünde führt zudem dazu, dass man sich über solche, die die Keuschheit hoch halten und verteidigen, lustig macht.
Die Unkeuschheit ist ein Ursprung der Verdammnis, weil sie wie keine andere Sünde zum Rückfall verleitet, weil keine Sünde mehr als diese den Sünder in der Gewohnheit hält.
Viele sind berufen, wenige aber auserwählt. Außerdem lehrt der Apostel uns, dass die Unkeuschen niemals das Reich Gottes besitzen werden. Wir sehen übrigens, dass die Welt von solchen sinnlichen Leuten und Sklaven ihrer Wollüste voll ist.
Es steht also bei euch, liebe Christen, solang ihr noch Zeit habt, darauf acht zu haben. Hierzu haben wir, o Herr, Deine siegreiche Gnade nötig, jene Gnade die ich von Dir ohne Unterlass begehren, auf die ich mich vorbereiten will, der ich treu mitwirken und so mit aller Sorgfalt bewahren will.

Dass die Blindheit des Geistes die „ erstgeborene Tochter“ der Unkeuschheit ist, hat der heilige Thomas von Aquin ausgeführt. Hier und hier erklärt Josef Pieper den heiligen Thomas.


Lot flieht aus Sodom
Als wir zum ersten Mal von der Blindheit des Geistes als erstgeborener Tochter der Unkeuschheit lasen, wurde uns schlagartig klar, warum unsere Bekehrungsversuche bei den uns umgebenden Taufscheinkatholiken (und bei unseren protestantischen Verwandten) seit Jahren fehlschlugen. Versucht man wohlwollend und um ihr ewiges Heil bangend, sie über ihre Pflichten gegen Gott zu belehren, kommt der uns mittlerweile allzu bekannte, gequälte, glasige Blick ins Leere. Wir wissen dann, dass wir nicht weiterzureden brauchen. 
Fragt man sie, warum sie so abweichend von den 10 Geboten leben, die ihre Vorväter noch versucht haben, zu befolgen, heißt es: „Das kann man heutzutage nicht mehr so sehen!“ Die 10 Gebote kann man heutzutage nicht mehr so sehen, die Unmöglichkeit der Scheidung sakramental geschlossener Ehen kann man heutzutage nicht mehr so sehen, die Osterbeichte als Ohrenbeichte kann man heutzutage nicht mehr so sehen, ... die Liste ließe sich beliebig fortsetzen. Woher haben sie nur diese Sicherheit? Irgendjemand muss ihnen das eingeredet haben.
Kardinal Brandmüller warnte am Samstag bei seiner Predigt zur der Priesterweihe in Brettbrunn ausdrücklich davor, dass auch viel Falsches in den Predigten gelehrt werde.
Der Unkeusche mag es allerdings gerne, wenn man ihm seine Sünde schönredet; die Wahrheit flieht er.