Das wichtigste Gebet ist das Gebet um die Beharrlichkeit bis zum Ende. Siehe hier


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Dienstag, 1. Mai 2012

Arbeit als Gottesdienst - Predigt zum Fest des hl. Joseph

von Prälat Prof. Georg May
Geliebte im Herrn!
„Laß uns die Arbeit ver­rich­ten, die du uns auf­trägst, und den Lohn emp­fan­gen, den du ver­hei­ßest.“ So beten wir am Feste von Josef dem Arbei­ter. Mit dem Chris­ten­tum ist eine neue Wer­tung der Arbeit in die Welt gekom­men. 


Die arbeitende heilige Familie;
durch seine Mitarbeit
im Hause von Nazareth
hat Christus die Arbeit geheiligt
Das Hei­den­tum hat im all­ge­mei­nen die Arbeit, vor allem die kör­per­li­che Arbeit, gering­schät­zig beur­teilt. Der berühmte Jurist und Phi­lo­soph Cicero zum Bei­spiel schreibt: „Nichts Edles kommt aus der Werk­stätte.“ In der moder­nen Zeit gibt es einen Strang der Über­schät­zung der Arbeit, der die Arbeit an die Stelle der Reli­gion setzt, als ein Ersatz für die Reli­gion ansieht. 


Die christ­li­che Auf­fas­sung, wel­che die Kir­che ver­mit­telt, hat die Arbeit in ihrem Werte erkannt und diese Wert­schät­zung der Arbeit bei dem christ­li­chen Volke durch­ge­setzt. Wir wol­len am heu­ti­gen Tage über die Bedeu­tung der Arbeit, über die Pflicht zur Arbeit und über die Ord­nung der Arbeit nach­den­ken.
(...) weiter HIER
Für uns Chris­ten ist die Arbeit in gewis­ser Hin­sicht ein Got­tes­dienst. Wir arbei­ten zur Ehre Got­tes, zum Dienste des Nächs­ten, zu unse­rem eige­nen Heile. 
Und weil wir diese Inten­tion haben, ist die Arbeit ein Gott dar­ge­brach­tes Opfer, ein Gott geleis­te­ter Dienst. „Für den Herrn arbeite, nicht für die Men­schen“, mahnt der Apos­tel. So hat also die Arbeit eine große Würde, und an unse­rer Arbeit, an der Art und Weise, wie wir unsere Arbeit ver­rich­ten, wird sich ein­mal unser ewi­ges Los ent­schei­den. Wir wol­len die Arbeit schät­zen, wir wol­len rast­los tätig sein, wir wol­len vor der Arbeit nicht flie­hen. 
In der vori­gen Woche sagte mir ein Stu­dent: „Ich tu nur das, was unbe­dingt not­wen­dig ist.“ Das ist eine ganz fal­sche Auf­fas­sung. 
Man soll sich aus­wir­ken, man soll soviel tun, wie mög­lich ist, um Gott zu ehren, dem Nächs­ten zu die­nen und sich selbst im Dienste Got­tes und des Nächs­ten zu ver­wirk­li­chen.
Amen.
Quelle: http://www.glaubenswahrheit.org/predigten/chrono/1993/19930501/

Warum man alltäglichen Handlungen einen hohen Wert geben soll, erklärt bei Breviarum Roger auch der hl. Pfarrer von Ars.

Sonntag, 29. April 2012

Die opferwillige Liebe

Findet man nicht überall, dass selbst fromme Personen den Gekreuzigten vom Kreuz trennen wollen? Man möchte denjenigen lieben, der gekreuzigt ist, ohne sein Kreuz zu lieben. Allein, diese zwei sind unzertrennlich.
hl. Bernhard von Clairvaux
Als eines Tages der hl. Bernhard
am Fuße eines großen Kreuzbildes
mit glühender Andacht betete,
belebte sich der Christus plötzlich,
löste seine Arme und ließ sich herab
zu dem Heiligen,
den er mit Liebe an die heilige Wunde
seines göttlichen Herzens drückte.)
Die Heiligkeit, das ist nichts anderes als der Gekreuzigte, der den hl. Bernhard umarmt , wie ein herrliches Gemälde ihn darstellt. 
Das ist wahre Liebe. „Ich will nichts anderes kennen“, sagt der hl. Paulus, „ als Jesum und zwar Jesum, den Gekreuzigten.“

Wir sind Hostienmehl, nach dem Ausspruch des hl. Ignatius von Antiochia, der mit Begeisterung sagte: „Ich bin der Weizen Christi, ich muss von den Zähnen der Löwen zermalmt werden, um ein wohlschmeckendes Brot zu werden.“ Lasset uns Hostienmehl sein und 
  Liebesopfer“ werden, amoris victima

Es ist zu bedauern, dass so viele Seelen sich in dieser Beziehung täuschen. 

Die hl. Theresia von Avila sagte, dass dreiviertel von den an Gott gerichteten Gebeten sich auf folgende Anrufung zurückführen lassen: Von Kreuz und Leiden erlöse uns, o Herr! libera nos, Domine! Und man will heilig werden! 
Man hört gerne von Abtötung sprechen, man bewundert das Büßerleben der Väter der Wüste, man wiederholt stets: Mein Gott, ich liebe Dich! ... bekommt man aber einen Nadelstich, erfährt man eine Widerwärtigkeit, kommt eine Prüfung oder eine Krankheit, naht sich das Kreuz … dann zittert man erschreckt, dann begreift man nicht, wie Gott zulassen kann, dass seine Diener so heimgesucht werden.

Es gibt aber auch andere, für die die Opferwilligkeit einen wahren Reiz hat.
Ein mutiges Mädchen wollte um jeden Preis die Bekehrung ihres Vaters, eines rohen Sektierers, erlangen. An einem Festtage empfängt sie die hl. Kommunion und sagt zum lieben Heiland: „Alles für Dich, o Jesus! Ich liebe Dich, aber mein Vater muss sich bekehren. Willst Du ein Opfer? Ich bin da. Brenne, schneide, schlage, aber den Vater will ich retten.“

Vier Wochen darauf will sie beim Schafengehen ihre Lampe auslöschen und stößt sie um. Die Vorhänge fangen Feuer und fallen auf sie, ihre Kleider werden auch von den Flammen erfasst, sie wird fast lebendig verbrannt! Sie lebt noch 14 Tage, nur eine lebendige Wunde, ohne Klage , ohne Murren. 

Und bevor sie stirbt, sagt sie zu ihrem Vater: „Aber jetzt, Papa, wirst Du Jesum lieben, nicht wahr? Ich habe mein Leben für dein Seelenheil geopfert.“
Ist es noch nötig hinzuzufügen, dass die Hoffnung der jungen apostolischen Heldin nicht getäuscht wurde?

alles aus: Familienweihe an das Herz Jesu, P. Mateo, mit kirchlicher Druckerlaubnis, 1935



Freitag, 16. März 2012

Opfer und Leid im Leben des Christen


Der vierte Sinn des Lei­des liegt darin, dass er zur Hei­li­gung der Welt bei­trägt. Durch sein Lei­den hat Chris­tus die Welt erlöst. Und wer sein Lei­den mit dem Lei­den Christi ver­bin­det, der trägt bei zur Erlö­sung der Welt. 
Der Herr hat es so bestimmt, dass wir durch Lei­den mit­hel­fen dür­fen, die Welt zu erlö­sen. Mein klei­nes Lei­den darf mit­hel­fen an der Ret­tung der Welt. Kein ande­rer als der hl. Pau­lus bestä­tigt diese Sicht des Lei­des, wenn er sagt: „Ich ergänze an mei­nem Flei­sche, was von den Lei­den Christi noch aus­steht.“ 
Es ste­hen also Lei­den Christi noch aus, näm­lich die Lei­den, die er uns schickt, die er über uns ver­hängt und die wir mit ihm tra­gen sol­len. „Mit Chris­tus bin ich ans Kreuz gehef­tet“, sagt Pau­lus. 
Und das soll auch der Sinn unse­res Lei­dens sein: mit Chris­tus am Kreuze die Welt erlö­sen.
aus der Predigt Opfer und Leid im Leben des Christen von Prälat Prof. Dr. Georg May
Über den ersten, zweiten, dritten und fünften Sinn des Leidens und über das frei gewählte Opfer, die Abtötung, wird HIER von hochwürdigsten Herrn Prof. May auch noch gepredigt.



Freitag, 6. Januar 2012

Was bedeuten die Gaben der Weisen?





Über die Gaben der Weisen bemerkt um 190 der hl. Irenäus: „Durch ihre Gaben zeigten sie, wer der war, den man anbeten musste. Sie opferten die Myrrhe, weil er für das Menschengeschlecht sterben sollte; Gold, weil er der König ist, dessen Reich kein Ende hat; Weihrauch aber, weil er Gott ist.“
Der spanische Priester Juvencus (um 330) fasste die Bedeutung dieser Gaben in den Vers zusammen:

„Weihrauch, Gold und Myrrhe dem Gotte, dem König, dem Menschen.“

Wir opfern ihm nach dem hl. Gregor d. Gr. das Gold, wenn wir ihn als den König des Weltalls verehren; den Weihrauch, wenn wir ihn als wahren Gott anbeten; die Myrrhe, wenn wir an seine wahre Menschheit glauben, in der er für uns gestorben ist.


In unserem Leben opfern wir ihm das Gold im Almosen und in den Werken der Nächstenliebe, den Weihrauch in der Liebe des Gebets und der Andacht, die Myrrhe im Leiden und in den Werken der Abtötung. 

Im vollkommensten Sinne opfern ihm diese Gaben die Seelen, die sich in lebendigem Glauben und heiliger Liebe Gott ganz hingeben im heiligen Ordensstande und im Gelübde der Armut ihm das Gold darbringen durch Verzicht auf alle irdischen Güter; im Gelübde der Keuschheit die Myrrhe dadurch, dass sie allen fleischlichen Genüssen entsagen; im Gelübde des Gehorsams den lieblichsten Weihrauch, indem sie ihr Liebstes, ihren Willen, d.h. sich selbst, Gott zu einem vollkommenen Brandopfer weihen.


(aus: Handbuch zur Biblischen Geschichte, Dr. Schuster und Dr. Holzammer, 1906)




Mittwoch, 7. Dezember 2011

Advent und Opfer


Der Advent wird bei den zeitgenössischen Katholiken vor allem mit Adventskranz, Adventskalender und Weihnachtsmarkt verbunden. Und die bunten grellen Lichter vor der Haustür dürfen nicht fehlen, obwohl doch eigentlich die „stade“, d.h. die stille, besinnliche und naturgemäß auch die dunkle Zeit sein sollte, in der man über seine Sündhaftigkeit und seine Erlösungsbedürftigkeit nachdenkt. Das Licht der Welt, der Welterlöser, kommt ja erst an Weihnachten zu uns. Nun, bei uns auf dem bayerischen Dorf sieht es im Advent teilweise aus wie in Las Vegas, jeder versucht den Nachbarn zu übertreffen mit der Illumination. (Wenn alle nur auch im Kirchenbesuch so eifrig wären …) Wir haben uns oft gefragt, woher dieser Wandel bloß kommt. 
Da wir uns glücklich schätzen dürfen, viele alte katholische Zeitschriften gelesen zu haben, denken wir mittlerweile, es kommt von dem Umsichgreifen der sogenannten „Genusssucht“, die schon Ende des vorletzten Jahrhunderts in so vielen katholischen Zeitschriften von Priestern aber auch von ernsthaften Katholiken beklagt würde. Immer war der Tenor, „wenn die Jugend weiter in diesem Geist der Genusssucht erzogen wird und sich nicht von früh auf beschränken lernt, wird es ein sehr schlimmes Ende nehmen“. Diese warnenden Katholiken hatten offensichtlich recht mit ihrer Prognose, denn der erste und zweite Weltkrieg und der grassierende atheistische Materialismus mit schrankenloser Genusssucht folgten ...

1936 konnte man zu dieser Thematik noch in einem „Werkheft für Pfarrei Schule und Elternhaus“ folgendes lesen: 
„Christ sein heißt opfern können. Das Wort von der Nachfolge des Herrn: „der nehme sein Kreuz auf sich“ bedeutet: der bereit sei zu opfern. Das Opfer ist die religiöse Tat. Gerade darin offenbart sich die Entchristlichung der Welt, dass sie nicht mehr opfern will oder – wenn sie bereit ist zu geben und hinzugeben – dies nicht mehr „im Namen Gottes“, d.h. für Gott und zu Gottes Ehre tut. Das Opfer empfängt seinen christlichen – übernatürlichen – Sinn und Wert vom Opfer Christi, dessen gnadenvermittelnde Gegenwart das Messopfer ist. Vom Altare her kommt dem Christen die Kraft, opfern zu können. Das Opfer ist Weg und Ziel des Christenlebens. Die letzte entscheidende Opfertat, die uns Christus gleichförmig macht, ist in der Hingabe an Gott im letzten Augenblick beschlossen: „In Deine Hände, Herr, gebe ich meine Geist!“

Weiter werden die Eltern in dem Werkheft angefleht, sie mögen ihr Kind von Anfang an zur Opferbereitschaft erziehen und keinesfalls zu spät damit anfangen, denn sonst sei es unwiderruflich zu spät. Kleine Kinder sollten auf kindliche Weise zu Opfern angeleitet werden, indem sie greifbare Dinge, Dinge, die für ein Kind schön und gut sind, opfern lernen, so wie die Hirten in der Krippe Milch, Butter, Honig darbringen oder wie der heilige Hermann Josef, der der Muttergottes im Gebet einen Apfel als Geschenk dargereicht hat. Der Hausaltar solle nicht nur Gebetsstätte sein, sondern auch Opfertisch, wo die Kinder ihre kleinen Opfer, meist an vom Munde abgesparte Lebensmittel hinlegen –„für Gott durch die Armen“. So würde das Almosen in das Licht des christlichen Opfergedanken gerückt: „Was ihr dem geringsten euerer Brüder getan habt, das habt ihr mir getan."

In manchen Gegenden Deutschlands wurde allerdings noch bis in die 50er  und 60er Jahre der sehr katholische Brauch beibehalten, den Kindern in der Vorweihnachtszeit Opfer, vor allem der Selbstüberwindung, abzuverlangen. In diesem Fall galten die Opfer dem Christuskind selbst: Für jedes Opfer durften die Kinder in eine leere Krippe einen Strohhalm legen. Alle waren eifrig, gute Werke zu vollbringen, denn an Weihnachten sollte die Krippe ganz voll mit Strohhalmen sein, damit das Christkind auch recht schön weich liege. So wurden Tugenden geübt – ein Wort, das neben „Opfer“ auch aus dem zeitgenössischen Katholizismus verschwunden ist.

Wenn jemand auch heute noch seine Kinder so im Advent anleitet – bitte zu unserer Erbauung melden.


PS.: Wir lesen gerade dass diese Tradition der leeren Krippe im Advent wieder auflebt.