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Samstag, 3. März 2012

Papst Leo XIII. über den heiligen Josef in der Heilsordnung


Der sel. Papst Pius IX. hatte den hl. Josef mit dem Dekret "Quemadmodum Deus Josephum" vom 8. Dez. 1870 zum Patron der Kirche erhoben. Er entsprach damit den Bitten einer Gruppe von Vätern des I. Vatikanischen Konzils.

Das folgende stammt aus der Enzyklika "Quamquam pluries", 15. Aug. 1889 von Papst Leo XIII.:

Warum der selige Josef ausdrücklich als Patron der Kirche gilt und sich die Kirche andererseits sehr viel von seinem Schutz und Patrozinium verspricht, dafür sind die Beweggründe die, dass er der Mann Mariens und, wie man glaubte, der Vater Jesu Christi war. Daher rühren all seine Würde, Gnade, Heiligkeit und Ehre. Sicher ist die Würde der Muttergottes so erhaben, dass es nichts Größeres geben kann. Weil aber zwischen Josef und der seligsten Jungfrau das Eheband bestand, reichte er selbst dennoch zweifellos wie sonst niemand mehr an jene vorzüglichste Würde heran, mit der die Gottesgebärerin alle geschaffenen Naturen bei weitem überragt. Die Ehe ist nämlich die engste Gemeinschaft und Beziehung von allen, die ihrer Natur nach mit der gegenseitigen Gütergemeinschaft verbunden ist. Wenn deshalb Gott der Jungfrau Josef zum Bräutigam gab, gab er sicherlich nicht nur einen Lebensgefährten, einen Zeugen der Jungfräulichkeit und einen Beschirmer der Tugend, sondern kraft des Ehebundes selbst auch einen Teilhaber an ihrer hervorragenden Würde.
Ebenso ragt er durch erhabenste Würde einzigartig unter allen heraus, weil er, von der Meinung der Menschen als Vater angesehen, nach göttlichen Ratschluss der Beschützer des Sohnes Gottes war. Daher war es folgerichtig, dass das Wort Gottes Josef in Bescheidenheit untertan war, auf sein Wort hört und ihm alle Ehre erwies, die Kinder ihrem Vater erweisen müssen.
Nun folgten aber aus dieser zweifachen Würde von selbst Pflichten, die die Natur den Familienvätern vorgeschrieben hat, und zwar so, dass Josef der rechtmäßige und natürliche Beschützer, Pfleger und Verteidiger des göttlichen Hauses, dem er vorstand, war. Diese Pflichten und Aufgaben hat er sicherlich, soweit das sterbliche Leben hinreichte, tatsächlich erfüllt…
Nun aber barg das göttliche Haus, das Josef wie mit väterlicher Vollmacht leitete, die Anfänge der entstehenden Kirche. Wie die heiligste Jungfrau Gebärerin Jesu Christi ist, so ist sie die Mutter aller Christen, die sie ja am Kalvarienberg unter größten Qualen des Erlösers gebar; und ebenso ist Jesus Christus gleichsam der Erstgeborene der Christen, die ihm durch Annahme an Kindes Statt und die die Erlösung Brüder sind.
Daraus erwächst der Grund, warum der seligste Patriarch fühlt, dass ihm in einer besonderen Weise die Menge der Christen anvertraut ist, aus denen die Kirche besteht, nämlich diese unzählige und in allen Ländern verbreitete Familie, gegenüber der er, weil er der Mann Mariens und der Vater Jesu Christi ist, über beinahe väterliche Autorität verfügt. Es ist also natürlich und des seligen Josef überaus würdig, dass er, wie er einst die Familie zu Nazareth mit allen nötigen Mitteln aufs gewissenhafteste zu beschützen pflegt, so nun mit himmlischem Schutz die Kirche Christi behütet und verteidigt.

aus:Heinrich Denzinger,Kompendium der Glaubensbekenntnisse und der kirchlichen Lehrentscheidungen


Die ganze Enzyklia auf der Seite des Vatikan in Englisch: HIER