Gehen wir weiter:
II.
Jesus erwartet Dank von Seiten der Menschen, und statt des Dankes empfängt er von den meisten nur Undank. Dieser Undank wird ihm besonders im Allerheiligsten Sakramente des Altares zugefügt. Er spricht zur hl. Maria Margareta von Alacoque:
„Statt des Dankes empfange ich von den meisten nur Undank durch ihre Unehrerbietigkeit und ihre Sakrilegien, durch den Kaltsinn und die Verachtung, die sie in diesem Sakramente der Liebe für mich haben.“
Der liebevolle Heiland hat sein
göttliches Herz im allerheiligsten Altarssakramente uns hinterlassen. Die Liebe
zu uns hält ihn gefangen und gebunden. Damit aber ja möglichst alle Christen
ihn finden können, so will er sich in jeder Pfarrkirche der ganzen katholischen Welt aufhalten. Aber wie geht es ihm in diesem heiligsten Sakramente? Er sagt es
selbst:
„Statt des Dankes empfange ich von den meisten nur Undank durch ihre Unehrerbietigkeit.“ Manche Christen benehmen sich in
der Kirche so, als ob sie nicht wüssten, wo sie sind. Sie kümmern sich da um
vieles, aber am allerwenigsten um Jesus im heiligsten Sakramente. Kaum dass sie beim Eintritte in die Kirche einen kleinen Knicks machen vor dem heiligsten Sakramente,
setzen sie sich in die Bank, schauen hin und her, mustern die Kleider und das
Benehmen der anderen. Der Gottesdienst geht zur Hälfte, ja fast ganz
vorüber, ehe sie recht zu sich selber kommen und merken, dass sie sich in der
Kirche aufhalten.
Andere haben wieder so steife Füße,
dass sie weder bei der heiligen Wandlung, noch auch, wenn der Segen mit dem heiligsten
Sakramente gegeben wird, sich niederknien. Die sogenannten Gebildeten gehen mit
dem schlimmsten Beispiele voraus, und die einfachste Dienstmagd tut es ihnen nach.
Von anderen Unehrbietigkeiten will ich gar nicht reden. Hat der gute Jesus Unrecht,
wenn er sich über Unehrbietigkeit beklagt?
wird fortgesetzt
wird fortgesetzt
aus:
Das göttliche Herz Jesu, die Schatzkammer gläubiger Seelen.
Neun Predigten zu Ehren des göttlichen Herzens Jesu, von P. Marcus Prattes, Priester der Kongregation des allerheiligsten Erlösers, mit Imprimatur, 1900