Das wichtigste Gebet ist das Gebet um die Beharrlichkeit bis zum Ende. Siehe hier


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Sonntag, 14. Oktober 2012

Womit die hl. Magdalena von Pazzis viel Zeit verbrachte

Die hl. Magdalena von Pazzis pflegte vor dem Kruzifix, das sie in der Hand hielt, zu beten und zu betrachten. Dabei wurde ihr Herz jedesmal ganz entzündet von Liebe zu Jesus. 
Sie erhob sich dann, lief im Kloster, wie ganz außer sich herum, und rief: „O Liebe“! Liebe! Liebe! niemals, ach niemals will ich aufhören, Dich zu nennen die Liebe, und unser Alles!“ „O liebe Schwestern!“ rief sie alsdann den Klosterfrauen zu: „Wisset ihr denn nicht, das Jesus nichts anderes ist, als die lautere Liebe! Und indem sie dies sprach, zeigte sie ihnen das Kruzifix, und fuhr fort, mit ihrem geliebtesten Jesus die süßesten Worte zu wechseln. 

Wer wird aber aussprechen können, was der gekreuzigte Jesu zu ihrem Herzen geredet, da er ihr Herz also zur Liebe entflammt hat! O, wenn der göttliche Heiland sich würdigen möchte, auch zu unserem Herzen zu reden, wir würde uns das trösten und erfreuen!

Wir wollen das Kruzifix in die Hände nehmen und mit dem frommem Samuel sprechen: „Herr, rede, denn Dein Diener höret!“


Alles aus: Vade mecum für Priester am Kranken- und Sterbebette von Stadtpfr. Georg Ott, Pustet, 1862, S. 200


Abbildung der hl. Magdalena von Pazzis inmitten anderer Heiligen der Karmeliten HIER



Donnerstag, 11. Oktober 2012

Alles sollen wir gerne leiden, um das Himmelreich zu erlangen

Meine Seele, wenn du die allergrößten Leiden ausstehen müsstest, um zu Jesus und zu seinen Auserwählten zu kommen, solltest du nicht gerne alles erdulden, um ein solches Gut zu erlangen? 

Bedenke doch, was es ist um das ewige Leben, um das freudenvolle Vaterland, die himmlische Stadt Jerusalem*! Nicht genug kann hierüber geschrieben, geredet oder betrachtet werden; denn kein Auge hat je solches gesehen, kein Ohr gehört, und in keines Menschen Herz ist solches gedrungen, was Gott bereitet hat denen, die ihn lieben. 


Ach mein Gott, wie schmerzt es mich, dass ich so spät beginne Dich zu lieben! Ach, möchte jetzt vergehen mein Herz in Deiner Liebe, und möchte ich so wiedererstatten, was ich versäumt habe in Deiner Liebe! 
O Jesus, Du weißt, dass ich Dich ewig liebe und Dich immer mehr und mehr lieben will. Gerne, o Jesus, will ich aus Liebe zu Dir erdulden die Schmerzen meiner Krankheit, meine Angst und Not, ja selbst den Tod will ich nicht fürchten, damit ich bald erscheine vor Deinem Angesicht und Dich auf das Allervollkommenste lieben möge in alle Ewigkeit. Amen.

Alles inklusive Überschrift aus: Herr, den du liebst, der ist krank! Ein Kranken- und Trostbuch für katholische Familien, besonders aber zum Gebrauche für Seelsorger, von Dr. Franz Oettinger, Herder, 1904, S. 294

* hl. Offenbarung des Johannes 21,1-4

Sonntag, 30. September 2012

Das Wunder aller Wunder

von Prälat Georg May


Nichts ist so gefähr­lich wie Unsi­cher­heit im Glau­ben; denn der Glaube ist das Fun­da­ment unse­res Lebens. Wenn das Fun­da­ment schwankt, dann wankt das ganze Leben. Wir sind des­we­gen seit gerau­mer Zeit bemüht, unse­ren Glau­ben an Jesus Chris­tus als den wahr­haf­ti­gen Sohn Got­tes, als den gott­ge­sand­ten Erlö­ser zu begrün­den. Wir haben auf seine Per­sön­lich­keit hin­ge­wie­sen; wir haben sein Wesen erkannt; wir haben auf seine Taten geschaut und gesagt: Wahr­haf­tig, die­ser Mensch muß Got­tes Sohn sein. 


Aber von einem Gescheh­nis haben wir bis­her noch nicht gespro­chen, wel­ches das Wun­der aller Wun­der ist, näm­lich von sei­ner Auf­er­ste­hung. 
Die Auf­er­ste­hung, das Auf­er­ste­hungs­wun­der ist nicht nur die Grund­lage unse­res Glau­bens und unse­rer Zuver­sicht; es ist auch die wich­tigste Beglau­bi­gung von Wor­ten und Taten des Herrn Jesus Chris­tus
Von der Auf­er­ste­hung gilt das Wort des Apos­tels Pau­lus: „Wenn Chris­tus nicht auf­er­stan­den ist, dann ist nich­tig unsere Pre­digt und nich­tig euer Glaube.“ 
Ich kann nur mein Unver­ständ­nis äußern, wie Men­schen am christ­li­chen Glau­ben fest­hal­ten wol­len, wel­che die Auf­er­ste­hung Jesu preis­ge­ben. 
„Wenn Chris­tus nicht auf­er­stan­den ist, dann ist nich­tig unsere Pre­digt, dann ist nich­tig auch euer Glaube. Dann seid ihr noch in euren Sün­den.“ So hart for­mu­liert es der Apos­tel Pau­lus im 1. Brief an die Korin­ther.

Der Herr sel­ber hat ent­schei­den­des Gewicht auf die­ses Beglau­bi­gungs­wun­der gelegt. Als die Mas­sen ein Zei­chen von ihm for­dern, mit dem er sich aus­wei­sen soll, sagt er: „Die­ses böse und ehe­bre­che­ri­sche Geschlecht for­dert ein Zei­chen. Es wird ihm kein Zei­chen gege­ben wer­den als das Zei­chen des Jonas. Gleich wie Jonas drei Tage im Bauch des Fisches war, so wird der Men­schen­sohn im Her­zen der Erde sein.“ Und bei einer ande­ren Gele­gen­heit erklärt er: „Reißt die­sen Tem­pel nie­der, und in drei Tagen werde ich ihn wie­der auf­bauen.“

Das Auf­er­ste­hungs­wun­der ist das größte Wun­der, das Jesus gewirkt hat und das an ihm gewirkt wor­den ist. „Ich habe Macht, das Leben hin­zu­ge­ben, und Macht, es wie­der zu neh­men.“ So sagt er selbst. Er ist der Herr über Leben und Tod. Nicht er ist dem Tode unter­wor­fen, son­dern der Tod ist ihm unter­ge­ben. 
Diese Bedeu­tung der Auf­er­ste­hung Jesu wird auch von den Fein­den des christ­li­chen Glau­bens erkannt. Der ehe­ma­lige pro­tes­tan­ti­sche Theo­loge David Fried­rich Strauß schreibt: „Der Mit­tel­punkt des Mit­tel­punk­tes, das eigent­li­che Herz des Chris­ten­tums ist die Auf­er­ste­hung.“ Ganz rich­tig. Die Auf­er­ste­hung Jesu ist der Kern­punkt unse­res Glau­bens. Aber eben die­sen Kern­punkt sucht der Unglaube zu erschüt­tern, und zwar auf dop­pelte Weise. weiter HIER



Mittwoch, 19. September 2012

"Ein Reich, das in sich uneins ist

wird verwüstet werden und jede Stadt oder jedes Haus, das wider sich selbst uneins ist, wird keinen Bestand haben", hat uns der Heiland gesagt. 
Gleich zwei Evangelisten weisen darauf hin. Da hier die ewige Weisheit gesprochen hat, ist es nicht verwunderlich, solche Beschreibungen des durch die widerchristliche Philosophie des "Multi-Kulti" verursachten Zerfalls aus deutschen Städten lesen zu müssen, wie unten aus Berlin, die unausweichlich sind, wenn niemand mehr auf die ewige Weisheit hören will, sondern sich selbst für klug hält, was wir laut Evangelium unbedingt vermeiden sollen.

Der Bürgermeister von Berlin-Neukölln, Heinz Buschkowsky berichtet in seinem neuesten Buch über das deutsche Multi-Kulti-Chaos, das immer noch weitgehend ignoriert wird. 

Herr Buschkowsky ist Mitglied der SPD und man muss feststellen, dass die falsche atheistisch-materialistische Philosophie, die hinter dem Sozialismus steht — noch Papst Pius XI hat in seinem Rundschreiben über die Arbeiterfrage dem Sozialismus eine widerchristliche Grundlage attestiert — gerade zu diesen bedrohlichen Zuständen geführt hat:


Wir haben dieses Jahr insgesamt 39 % aller Einwandererkinder eingeschult mit gar keinen oder nur sehr fehlerhaften Deutschkenntnissen.
Wir schulen Kinder der dritten oder vierten Einwanderergeneration ein, die der Landessprache nicht mächtig sind. Von denen fast 10 % sogar ohne jeden Bezug zur Sprache sind.
Obwohl zumeist einer der Elternteile in Deutschland geboren und aufgewachsen ist.
Wo haben sie bisher gelebt? Wie wird in der Familie gesprochen? Welcher Fernsehsender ist eingeschaltet?
Ich glaube, wir alle können diese Fragen beantworten: Man spricht die Sprache aus dem Dorf von Opa. Wir sind und bleiben Türken, Araber, Somalier oder was auch immer.
(Anmerk von mir: Hier irrt Herr Buschkowsky, wohl aufgrund mangelnder Information. Moslems in Amerika  bleiben auch unter sich und versuchen den Islam in Amerika auszubreiten, besondere Probleme gibt es dort mit den Moslems aus Somalia)
Deswegen leben und bleiben sie in ihrer Welt, und deswegen bemühen sie sich nicht, aktiv das deutsche oder mitteleuropäische Wertesystem zu erfassen.

(Anmerkung von mir: Das verbietet ihnen ihre Religion, der Islam, aber das will Herr Buschkowsky nicht erkennen.)
Es ist auch leicht für sie, diesen Weg zu wählen. Man muss in Stadtlagen wie Neukölln nicht die deutsche Sprache beherrschen. Das Alltags- und Dienstleistungsangebot der eigenen Ethnie ist inzwischen perfektioniert und vollkommen.
Benötigt man einen Behördenkontakt, regelt das ein Bekannter als Sprachmittler, oder man besteht auf einem Dolmetscher.
Wird diesem Willen nicht nachgegeben, gerät die Behörde in die Kritik, weil sie nicht kultursensibel ist.
Nehmen wir als Beispiel die türkischstämmigen Migranten. Machen sie sich in Anatolien wirklich auf und verabschieden sich mit den Worten „Ich gehe und will Deutscher werden“? Wohl kaum.
Der Abschiedsgruß lautet vermutlich eher: „Ich gehe Deutschland.“ Auslöser für eine solche Entscheidung sind nicht selten glorifizierende Berichte über ein dem Paradies gleichendes Land, in dem Wohlstand und Geld ohne Mühsal auf jeden warten.

Montag, 17. September 2012

Unser entscheidender Satz beim Weltgericht

alles aus der Predigt: Christus festhalten! von Prälat Prof. Georg May

Es hat ein­mal einer einen Traum gehabt. Der Traum setzte in dem Augen­blick ein, als das Welt­ge­richt begann. In einem gewal­ti­gen Kreise, in einem Kreise von gewal­ti­gem Aus­maß, sah der Träu­mende unge­zählte Men­schen, alle Men­schen von Adam und Eva an, alle – ohne Aus­nahme. Und in der Mitte des Krei­ses, da ragte das Kreuz empor. Vor dem Kreuze saß auf dem Thron Chris­tus, der Rich­ter. Ein­zeln trat jeder vor ihn hin und wurde nicht gerich­tet, son­dern rich­tete sich selbst
Das letzte Gericht
Fra Angelico
Der Träu­mende hatte schon man­che Pre­dig­ten über das Welt­ge­richt gehört und ver­nom­men, wie sich die Pre­di­ger das Welt­ge­richt dach­ten. Einer erklärte, da wür­den der Teu­fel und der Schutz­en­gel sich um die Seele strei­ten, wem sie gehö­ren sollte, der Teu­fel als Anklä­ger, der Schutz­en­gel als Ver­tei­di­ger. Ein ande­rer Pre­di­ger hatte erklärt, der Rich­ter würde aus sei­nem untrüg­li­chen Gedächt­nis alle Sün­den eines Men­schen auf­zäh­len, mit Tag und Stunde. Wie­der ein ande­rer hatte gemeint, im Letz­ten Gericht würde es wie ein Blitz auf­leuch­ten, der im Bruch­teil einer Sekunde dem Men­schen sein gan­zes Leben über­schauen lässt. Sol­cher Art waren die Pre­dig­ten, die er gehört hatte.


Aber die Wirk­lich­keit, die er jetzt im Traume sah, war anders. In unüber­seh­ba­rer Schlicht­heit voll­zog sich das Gericht. 
Es bestand ein­zig darin, dass der ein­zelne Mensch zu Chris­tus hin­trat und sprach: „Ich liebe Dich!“ Das war alles. Das war das ganze Gericht. 
Aus der Ferne gewahrte der Träu­mende, dass viele von denen, die zu Chris­tus hin­gin­gen, spra­chen: „Ich liebe Dich!“ Sie spra­chen es jubelnd, jauch­zend. Diese wies der Rich­ter zu sei­ner Rech­ten. 

Dann aber kamen andere, die brach­ten die weni­gen Worte, die ver­langt waren, nicht aus dem Munde, nicht über die Lip­pen. Sie stot­ter­ten, stock­ten und ver­stumm­ten. Diese wies der Rich­ter auf die linke Seite, wo undurch­dring­li­che Fins­ter­nis sich aus­brei­tete. 

Selt­sam, dachte der Träu­mende, warum kön­nen diese Men­schen die drei Worte nicht aus­spre­chen? Nichts leich­ter als das. Wenn ich an die Reihe komme, werde ich mit Leich­tig­keit die­sen klei­nen Spruch her­sa­gen kön­nen. Zwar habe ich Chris­tus in mei­nem Leben nicht son­der­lich geliebt, denn seine Gebote waren mir läs­tig, aber das Ver­s­lein werde ich bestimmt auf­sa­gen kön­nen. So dachte der Träu­mende und übte dann einige Male: „Ich liebe dich; ich liebe dich; ich liebe dich.“ Er merkte, das ging ohne Schwie­rig­kei­ten. Ohne Zwei­fel würde er das Gericht beste­hen. 

Immer mehr teilte sich inzwi­schen die Mensch­heit und all­mäh­lich kam auch die Reihe an ihn, immer näher kam er dem Rich­ter. Und da traf ihn ein Blick aus den Flam­men­au­gen des Herrn. Seine Seele begann zu beben. In hel­ler Angst ver­suchte er noch ein­mal übend den Spruch zu spre­chen: „Ich...“, aber er kam nicht wei­ter. Er kam nicht wei­ter und unver­mu­tet schnell stand er vor dem Rich­ter. 

Wie aus einem Meer der Klar­heit über­blickte er sein gan­zes Leben. Da wusste er, dass er sei­ner Sün­den wegen Chris­tus nicht geliebt hat und dass er nie­mals wird in Ewig­keit sagen kön­nen: „Ich liebe dich!“ 

In die­sem Augen­blick ver­stummte er, und mit einem Schrei wurde er wach. Das Ganze war ein Traum. So oder so aber wird der Traum ein­mal Wirk­lich­keit wer­den. Wie der ein­zelne Mensch zu Chris­tus steht hier auf Erden, so wird es auch in der Ewig­keit sein. Mit Chris­tus ewig leben oder ohne Chris­tus ewig ver­lo­ren sein, das ist das Ende eines jeden Men­schen. Chris­tus ist die Lebens­scheide der Ewig­keit.

Wie ste­hen wir, meine lie­ben Freunde, zu Chris­tus? Kön­nen wir ihm ehr­lich sagen: „Ich liebe dich“? Wer es in die­sem Leben nicht gelernt hat, ehr­lich und auf­rich­tig zu Gott zu sagen: „Ich liebe dich“, der wird es auch vor dem Rich­ter­stuhl Christi nicht fer­tig brin­gen, diese Worte zu spre­chen. Jetzt ist noch Zeit zu ler­nen, das erlö­sende Wort zu spre­chen. Und es nicht nur zu spre­chen, son­dern es zu leben: „Ich liebe dich!“ 


Im Alten Bund erging das Wort des Herrn an das aus­er­wählte Volk: „Höre Israel, der Herr, dein Gott, ist ein Ein­zi­ger. Du sollst darum den Herrn dei­nen Gott lie­ben von gan­zem Her­zen, von gan­zer Seele und mit all dei­ner Kraft.“ So steht es im Buche Deu­te­ro­no­mium. Jesus Chris­tus hat die­ses Gebot bestä­tigt. Du sollst den Herrn dei­nen Gott lie­ben mit dei­nem gan­zen Her­zen, mit dei­ner gan­zen Seele und mit dei­nem gan­zen Gemüte. Das ist das erste und größte Gebot.

Liebe zu Gott! Noch ist es Zeit, meine lie­ben Freunde, diese Liebe zu ler­nen und zu üben. In der Treue zu Gott, im Gehor­sam gegen Gott, in der Arbeit für Gott, im Lei­den mit Gott. Noch ist es Zeit.


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Donnerstag, 6. September 2012

Vorbereitung auf den Herz-Jesu-Freitag

Predigt von Prälat Georg May: Die ver­schmähte Liebe des Herrn

Auszug:
Geliebte im Herrn! 
Jesus kommt nach Jeru­sa­lem. Er steigt über die Hügel die Stadt hin­auf; er nähert sich der Stadt und ras­tet eine Weile, und sein Blick geht über die Stadt. Und da erle­ben wir erschüt­ternd: Er weint. Unser Herr weint über die Königs­stadt Jeru­sa­lem, er weint über ihr künf­ti­ges Schick­sal. Denn er sieht es vor­aus: Die ganze Herr­lich­keit Jeru­sa­lems wird dahin­fal­len. Er sieht vor sich diese Paläste, die Burg, er sieht den Tem­pel, die­sen wun­der­ba­ren Tem­pel, den Hero­des der Große errich­tet hatte, aber er sieht wei­ter und tie­fer. Er sieht die Zer­stö­rung vor­aus, die die Trup­pen des Feld­herrn Titus im Jahre 70 anrich­ten soll­ten. Am 3. Sep­tem­ber des Jah­res 70 dran­gen sie in die Stadt ein, zer­stör­ten, was zu zer­stö­ren war, zün­de­ten den Tem­pel an, und die ganze Herr­lich­keit ver­sank. Das alles sieht Jesus vor sich, und er weint. 
Die Zerstörung Jerusalems durch Titus
Wilhelm von Kaulbach
Er weint, weil er erkennt, dass Jeru­sa­lem seine Stunde, die Stunde, auf die es jahr­hun­dert­lang geharrt hatte, nicht erkannt hatte. In den Zei­ten der Not hat­ten die Pro­phe­ten die Hoff­nung auf den Mes­sias wach­ge­hal­ten, und das Volk hatte sich daran geklam­mert, war aber immer mehr auf die irdi­sche Seite abge­glit­ten, hatte eine natio­nale Befrei­ung statt eine Befrei­ung von der Sün­den­schuld erwar­tet. Es war abge­wi­chen auf Irr­wege und jetzt, als die Erfül­lung her­an­kam, jetzt hat es den Erlö­ser ver­schmäht. 
Der tiefste Schmerz, meine lie­ben Freunde, den es geben kann, ist der Schmerz der ver­schmäh­ten, der miß­ach­te­ten, der zer­tre­te­nen Liebe. Das ist der tiefste Schmerz, den es geben kann. Die Liebe, die erlö­sen wollte und nicht erlö­sen konnte, weil sie ver­schmäht wurde. 
Zwei Jahr­tau­sende lang hat das Volk auf den Erlö­ser geharrt, und jetzt, als er kam, hat es ihn ver­wor­fen. Jesus hat gelehrt, wie kein ande­rer vor ihm gelehrt hat. Die Men­schen staun­ten: Was ist das? Das ist eine neue Lehre mit Voll­macht. Jesus hat geheilt, wie nie­mand vor ihm geheilt hat. Es ging eine Kraft von ihm aus und heilte alle. Jesus hat die Dämo­nen besiegt wie kei­ner vor ihm. Er gebie­tet sogar den bösen Geis­tern, und sie gehor­chen ihm. Das alles haben die Men­schen erlebt. Sie haben es gese­hen mit ihren eige­nen Augen. Und was war der Erfolg? 
„Ich halte meine Arme aus­ge­streckt den gan­zen Tag nach einem wider­spens­ti­gen Volke, das sei­nen eige­nen Gedan­ken nach­geht auf unheil­vol­len Wegen.“ „Mein Volk, was habe ich dir getan? Womit betrübte ich dich? Ant­worte mir!“ So heißt es in den Imprope­rien der Kar­frei­tags­lit­ur­gie. „Was hätte ich noch mehr dir tun sol­len und habe es nicht getan? Ich habe dich gepflanzt als einen Wein­berg, du aber hast mich mit Essig getränkt und mit einer Lanze mein Herz durch­bohrt.“ 
Was Jeru­sa­lem wider­fuhr, ist für uns nicht unbe­acht­lich. „Alles, was ehe­dem geschrie­ben wurde“, sagt der Apos­tel Pau­lus, „alles, was ehe­dem geschrie­ben wurde, ist zu unse­rer Beleh­rung geschrie­ben.“ Die Geschi­cke Israels haben sich in der Geschichte wie­der­holt, wenn auch in ande­rer Weise und in ver­schie­de­ner Gestalt. Aber sie haben sich wie­der­holt auch bei der Mensch­heit, die heute lebt. 
Wir haben in den letz­ten hun­dert Jah­ren einen nicht für mög­lich gehal­te­nen Abfall des christ­li­chen Abend­lan­des erlebt, einen Abfall von Chris­tus und Gott, vom Glau­ben und von der Kir­che. Man spricht von Säku­la­ri­sie­rung. Ich meine, man sprä­che bes­ser von Rück­fall ins Hei­den­tum. Über­all auf Erden haben sich Mil­lio­nen von Chris­tus und sei­nem Erlö­ser­rufe abge­wandt. Sie sagen: Wir brau­chen kei­nen Erlö­ser, wir sind nicht erlö­sungs­be­dürf­tig. 
Die Gläu­bi­gen wis­sen, wann und wodurch die Erlö­sung geschah. Das war, als um die sechste Stunde unser Herr und Hei­land das Kreu­zes­holz bestieg. Seit­dem ist das Kreuz das Zei­chen der Erlö­sung. Seit­dem tobt aber auch der Kampf um das Kreuz. Er ist beson­ders hef­tig in unse­ren Tagen. „Das Kreuz muss weg! Wir wol­len kein Zei­chen der Erlö­sung, denn wir brau­chen keine Erlö­sung!“ So spre­chen die Feinde unse­res Herrn. 
Ich habe hier vor mir, meine lie­ben Freunde, eine pri­vate Zusam­men­stel­lung, wie heute von den Fein­den des Kreu­zes Christi mit dem Kreuz umge­gan­gen wird. Die Grü­nen/Alter­na­ti­ven wol­len durch die Ent­fer­nung des Kreu­zes im Rat der Stadt Müns­ter einen ihrer Mei­nung nach unwür­di­gen Zustand been­den. Ein Land­tags­ab­ge­ord­ne­ter der Grü­nen in Nord­rhein/West­fa­len rich­tete eine par­la­men­ta­ri­sche Anfrage an die Lan­des­re­gie­rung. Er hält Kreuze „mit oder ohne daran befes­tigte Legen­den­ge­stalt“ in Gerichts­sä­len und Unter­richts­räu­men für nicht zumut­bar. weiter hier
Siehe auch: Jesus weint über Jerusalem und über uns


Montag, 3. September 2012

Die fünf heiligen Stunden des Tages

1. Um 6 Uhr früh wurde Jesus zu Pilatus geführt und von den Juden falsch angeklagt.
2. Um 9 Uhr wurde Jesus von Pilatus zum Tode verurteilt.
3. Um 12 Uhr hing Jesus unter den größten Schmerzen am Kreuze.
4. Um 3 Uhr nachmittags starb Jesus.
5. Um 5 Uhr abends wurde sein heiliger Leib begraben.

Bete zu jeder dieser Stunden ein Vater unser und Ave Maria nebst dem Spruch:

O Jesu, durch Dein Kreuz und Leiden
Durch Deine Angst und Bitterkeit,
Hilf mir doch alle Sünden meiden,
Gib mir wahre Reu´ und Leid,
Und einst die ewige Seligkeit.

Gekreuzigter Herr Jesu Christe, erbarme Dich meiner!

alles aus: Der betende Katholik, ein vollständiges Gebetbuch aus den besten katholischen Andachtsbüchern zusammengestellt von Michael Sintzel, Beichtvater im Mutterhaus der barmherzigen Schwestern in München, Pustet, 1855

Dienstag, 21. August 2012

Die katholische Lehre über den Ehebruch


In einer Zeit, da der Ehebruch sozusagen zu den abgeschafften Worten gehört, sei hier noch einmal die katholische Lehre dazu ins Gedächtnis gerufen.
Ehebruch hat man schon begangen, wenn man ein "fremdes Weib ansieht, um ihrer zu begehren", das gilt natürlich auch für Frauen, die fremde Männer solcherart ansehen. Woher weiß man das? Weil es der Heiland gesagt hat. 

Man sollte sich also hüten, es überhaupt zu solchen Gedanken kommen zu lassen. Daher sollte jeder Katholik die Entwicklungsstufen der Sünde kennen. Wer im Herzen mit freiem Willen und Wohlgefallen dem Ehebruch zugestimmt hat, hat schon eine schwere Sünde begangen, die Tat ist hier nicht mehr erforderlich:
Wenn das Wohl­ge­fal­len anhält, kommt es zur drit­ten Stufe der Sünde, und das ist die Begierde. Die Begierde ist der Wunsch oder das (vor­läu­fig noch unwirk­same) Ver­lan­gen nach dem Sünd­haf­ten. Bei der Begierde ist der Wille schon betei­ligt. Die Begierde ist schon Ein­wil­li­gung; und des­we­gen ist die Sünde im Inne­ren schon außer­or­dent­lich weit gedie­hen. Der Herr sel­ber spricht von die­ser drit­ten Stufe der Sünde in der Berg­pre­digt. „Ihr habt gehört, daß zu den Alten gesagt wor­den ist: Du sollst nicht ehe­bre­chen. Ich aber sage euch: Jeder, der ein Weib lüs­tern ansieht, der hat schon Ehe­bruch mit ihr began­gen.“ Hier ist deut­lich, daß das Begeh­ren von Sünd­haf­tem schon die Qua­li­tät der (inne­ren) Sünde hat. Quelle
Ausführlicheres über den Ehebruch erklärt unten wie immer leicht verständlich Prälat Georg May. Besonders vergessen sind heute die ewigen Folgen des unbereuten Ehebruchs (siehe unten, zu Punkt 3.). Hierbei sollte jeder bedenken, dass der liebe Gott absolut unveränderlich ist und sein einmal gegebenes Gebot und die Strafandrohungen sicher nicht vergisst, auch wenn die zeitgenössischen Katholiken es vergessen haben:

Folgendes ist aus der Predigt:
Über Ver­feh­lun­gen gegen die ehe­li­che Treue
Es ist heute üblich, Worte, Reden und Unter­re­dun­gen auf Ton­band auf­zu­neh­men, damit man bei pas­sen­der Gele­gen­heit das Ton­band wie­der abspie­len kann und sich daran erin­nert, was damals gesagt oder gere­det wurde. Wenn man auch jenen Vor­gang auf Ton­band auf­ge­nom­men hätte, den wir die kirch­li­che Ehe­schlie­ßung nen­nen, dann wür­den wir ein geeig­ne­tes Mit­tel in der Hand haben, das sich die Ehe­leute im Laufe ihrer Ehe immer wie­der ein­mal vor­spie­len könn­ten, um auf das zu lau­schen, was damals vor sich gegan­gen ist. Da sind die Gebete und Seg­nun­gen des Pries­ters, da ist aber auch die Frage zu hören, die der Pries­ter an den Bräu­ti­gam rich­tet: „Bist du gewillt, dei­ner zukünf­ti­gen Gat­tin die Treue zu hal­ten, bis der Tod euch schei­det?“ Und ebenso die andere Frage an die Braut gerich­tet: „Bist du gewillt, dei­nem zukünf­ti­gen Gat­ten die Treue zu hal­ten, bis der Tod euch schei­det?“ Er hat damals mit einem männ­lich kla­ren Ja geant­wor­tet, und sie hat ebenso ein bräut­lich fes­tes Ja gesagt.
Im Laufe des Ehe­le­bens aber hat häu­fig eine andere Ent­wick­lung ein­ge­setzt, eine Ent­wick­lung, die es gera­ten erschei­nen läßt, auf die­ses Ton­band zurück­zu­grei­fen und die Frage nach der Treue im Her­zen wie­der­auf­le­ben zu las­sen. Denn allzu häu­fig ist jener Vor­gang, den wir den Ehe­bruch nen­nen, der Bruch der ehe­li­chen Treue. Wir wol­len drei Fra­gen stel­len und beant­wor­ten, näm­lich

1. Wie kommt es dazu?
2. Was ist der Ehe­bruch?
3. Wel­ches sind seine Fol­gen?  
weiter HIER
 zu Punkt 3., den ewigen Folgen des unbereuten Ehebruchs:
Die Fol­gen des Ehe­bru­ches sind aber nicht auf Erden abge­gol­ten. Es gibt eine Folge, die sich erst im Jen­seits zei­gen wird. Im Briefe an die Hebräer steht der Satz: „Die Unzüch­ti­gen und Ehe­bre­cher wird Gott rich­ten.“ Gott ist kein Papier­ti­ger; Gott ist kein Ham­pel­mann, son­dern Gott ist der Herr, der hin­ter sei­nen Gebo­ten, vor allem hin­ter den Gebo­ten vom Sinai, steht, und der sie eines Tages rächen wird, der ihre Über­tre­tung eines Tages ahn­den wird. „Die Unzüch­ti­gen und Ehe­bre­cher wird Gott rich­ten.“ Der Ehe­bruch ist eben kein harm­lo­ser Sei­ten­sprung, er ist nicht eine ver­zeih­li­che Schwä­che. Der Ehe­bruch ist ein furcht­ba­res Ver­bre­chen am Men­schen und an Gott.
Wie wird Gott die Ehe­bre­cher rich­ten? Der hei­lige Pau­lus zählt den Ehe­bruch zu den Sün­den, die vom Rei­che Got­tes aus­schlie­ßen. Das heißt, auf der Sünde des Ehe­bru­ches, auf der unbe­reu­ten Sünde des Ehe­bru­ches, steht die Strafe der Hölle. Das ist die Wahr­heit des Evan­ge­li­ums, und daran kann keine Abschlei­fung der Wahr­heit durch uner­leuch­tete Theo­lo­gen und ver­rä­te­ri­sche Pre­di­ger etwas ändern. 
Der Herr hat auf den Ernst die­ses Gebo­tes hin­ge­wie­sen, wenn er an der Stelle, wo er über die begehr­li­chen, ehe­bre­che­ri­schen Bli­cke han­delt, sagt: „Es ist dir bes­ser, du gehst ein­äu­gig in das Reich Got­tes, als daß du mit zwei Augen in die Hölle gewor­fen wirst.“ Er sagt, man muß das Liebste auf­ge­ben und sich vom Liebs­ten tren­nen, was auf Erden sein mag, wie es das Auge ist, wenn es darum geht, nicht die Selig­keit zu ver­pas­sen.
Gewiß, der reuige Sün­der emp­fängt Ver­zei­hung. Wir haben die ergrei­fende Bege­ben­heit, wie eine Ehe­bre­che­rin, ver­mut­lich noch ein jun­ges Wesen, vor den Hei­land geführt wurde, und er an sie die Mah­nung mit einem durch­drin­gen­den Blick rich­tete: „Gehe hin und sün­dige nicht mehr!“ Wer sich bekehrt, wer sich von sei­ner Untat löst, wer sich in Reue zu Gott erhebt, dem ver­gibt Gott selbst die­ses große Unrecht des Ehe­bruchs.
Christus und beim Ehebruch ertappte Frau
Alessandro Turchi
Wir soll­ten, meine lie­ben Freunde, wach­sam sein! In uns allen sind Kräfte, die nach unten zie­hen. Mir sagte ein­mal, als ich noch im Theo­lo­gie­stu­dium war, ein Pries­ter: „Man ist zu allem fähig!“ Wahr­haf­tig, so ist es. Man ist zu allem fähig. 
Und weil man zu allem fähig ist und weil man schwach ist, des­we­gen muß man mit sei­ner Schwach­heit rech­nen, muß die Gele­gen­heit zum Bösen mei­den, muß die Mit­tel anwen­den, um dem Bösen wider­ste­hen zu kön­nen. Man darf nicht leicht­sin­nig sein, man darf sich nicht in die Gefahr bege­ben, in der man so leicht umkommt. Man darf sich keine uner­laub­ten, gefähr­li­chen Frei­hei­ten gestat­ten. Man muß vor allen Din­gen das Innere rein bewah­ren und nicht Aus­schau hal­ten nach der frem­den Frau oder nach dem frem­den Manne. Jede Sünde berei­tet sich im Inne­ren vor. (...)


Freitag, 17. August 2012

Jesus, der Messias - Predigtreihe

Christus mit den vier Evangelisten
Fra Bartolomeo, 1516


Kampfansage an das Christentum

"Geliebte, zur Ver­eh­rung des drei­fal­ti­gen Got­tes Ver­sam­melte!
Auf dem Tem­pel­berg in Jeru­sa­lem steht die Al-Aksa-Moschee, also ein moham­me­da­ni­sches Hei­lig­tum. Auf der Stirn­seite die­ser Moschee ist eine Inschrift ange­bracht in ara­bi­scher Spra­che, und sie lau­tet auf deutsch: „Gott hat kei­nen Sohn“. Das ist eine Kampf­an­sage an das Chris­ten­tum. Denn wer sagt, Gott hat kei­nen Sohn, der leug­net das Grund­dogma des Chris­ten­tums."
 obiges ist aus der Predigt: Ein Gott in drei Personen
Warum konnte sich der Islam, der - sechs Jahrhunderte nach Christi historisch dokumentiertem Kreuzestod entstanden - behauptet, dass es in Gott nur eine einzige Person gibt, und sogar behauptet, dass Jesus gar nicht gekreuzigt worden ist (!), in den letzten 40 Jahren so enorm in allen einst christlichen Zivilisationen ausbreiten? 
Weil den meisten Katholiken der Heiland Jesus Christus gleichgültig ist. Ob ihn andere als Menschgewordene zweite Person der allerheiligsten Dreifaltigkeit ansehen oder nicht, ist ihnen einerlei.



Montag, 6. August 2012

Unterricht für das Fest der Verklärung des Herrn

Verklärungsbasilika, Berg Tabor
Quelle

Evangelium des hl. Matthäus 17,1 – 9:

In jener Zeit nahm Jesus den Petrus, Jacobus und Johannes, dessen Bruder, mit sich und führte sie abseits auf einen hohen Berg. Da ward er vor ihnen verklärt; und sein Angesicht glänzte wie die Sonne, seine Kleider aber wurden weiß wie der Schnee. Und siehe, es erschienen ihnen Moses und Elias; die redeten mit ihm. Petrus aber nahm das Wort und sprach zu Jesus: Herr, hier ist gut sein für uns; willst du, so wollen wir hier drei Hütten machen, dir eine, dem Moses eine und dem Elias eine. Als er noch redete, siehe, da überschattete sie eine lichte Wolke. Und siehe, eine Stimme aus der Wolke sprach: Dieser ist mein geliebter Sohn, an dem ich mein Wohlgefallen habe; diesen sollt ihr hören! Da die Jünger dieses hörten, fielen sie auf ihr Ange­sicht und fürchteten sich sehr. Und Jesus trat hinzu, berührte sie und sprach zu ihnen: Stehet auf und fürchtet euch nicht! Als sie aber ihre Augen aufhoben, sahen sie niemand als Jesum allein. Und das sie von dem Berge herabstiegen, befahl ihnen Jesus und sprach: Saget niemandem dieses Gesicht, bis der Sohn des Menschen auferstanden sein wird.



Warum ist Christus auf dem Berge Thabor vor den drei Jüngern verklärt worden?

1. Damit er ihnen seine Gottheit offenbare, 2. auf dass er sie dadurch im Glauben befestige, damit sie, wenn sie ihn auf dem Calvarienberge würden sterben sehen, nicht in Zweifel fielen; 3. ist die Verklärung ge­schehen, um die Jünger Christi und mit ihnen alle Gläubigen im Hinbli­cke auf die zukünftigen Freuden zum Kreuz und Leiden aufzumuntern; 4. hat Christus uns darin zeigen wollen, wie herrlich unsere Leiber ein­mal von den Toten auferstehen würden (Phil 3, 21).

Warum hat Christus nur die drei Jünger mit sich genommen?

Weil sie die standhaftesten unter den Zwölfen waren und auch im Öl­garten Zeugen seiner Traurigkeit und Todesangst sein sollten, auf dass sie alsdann nicht kleinmütig würden, indem sie ja versichert sein muss­ten, dass die Gottheit unter seiner Menschheit verborgen sei.

Wie ist Christus verklärt worden?

Das ist geschehen, indem sein Angesicht mehr leuchtete als die Sonne und (nach der Meinung der Schriftausleger) auch sein ganzer Leib glänzte und (nach der Lehre des Hl. Augustinus und Ambrosius) die Gottheit Christi hindurchstrahlte. Er ist auch verklärt worden, indem sei­ne Kleider weiß wurden wie der Schnee.

Warum sind Mose und Elias dabei erschienen?

Damit in ihnen das Gesetz und die Propheten Christo Zeugnis geben sollten, dass er der Heiland der Welt sei; denn durch Moses wird das Gesetz und durch Elias die Propheten verstanden.

Wovon haben sie mit Christus geredet?

Von seinem Leiden und Tode, den er zu Jerusalem glorreich ausstehen würde (Lk 9, 31). – Lerne man in den guten Tagen, wie man sich auch der bösen erinnern soll, die einem widerfahren können! (Kor 11, 27).

Warum wollte Petrus auf dem Berge drei Hütten bauen?

Das tat er im Übermaß der Freude; denn er wusste nicht, was er redete; darum dachte er auch nicht daran, dass man zur himmlischen Glorie durch größere Mühe gelangen muss. Hat den Petrus schon ein Tröpflein der ewigen Herrlichkeit wie berauscht, mein Gott, was wird dann nicht erst im Himmel der Überfluss des Hauses Gottes bewirken! (Ps 35, 9).

Von wem kam die Stimme aus den Wolken, die da sprach: „Das ist mein geliebter Sohn, diesen sollt ihr hören“?

Vom himmlischen Vater, der dadurch andeutete, dass das neue Gesetz durch seinen Sohn verkündet werde und dass alle ihn hören, d. i. ihm gehorsamen sollen (Hebr 1, 2. 3).

Warum hat Christus den drei Jüngern geboten, dass sie niemanden von der Verklärung etwas sagen sollten?

Das ist, 1. darum geschehen, damit die andern Jünger und Nachfolger Christi nach seiner Auferstehung ihnen desto besser glauben sollten; 2. damit er uns lehrte, unsere guten Werke bis zum Tode zu verhehlen; darum sagt die Schrift: „Niemanden sollst du rühmen vor seinem Tode“ (Kor 11, 30).

Ziehe uns zu dir, o Herr, durch die Betrachtung der himmlischen Freu­den, damit wir im geistlichen Streite nicht unterliegen, sondern durch deine Gnade obsiegen und den unvergänglichen Siegeskranz davon­tragen.


alles aus einem Goffine


Freitag, 27. Juli 2012

Salvator Mundi - Retter der Welt

Salvator Mundi
von Andrea Previtali
Quelle
Seine Finger zeigen drei, 
weisen hin auf die allerheiligste Dreifaltigkeit,
deren zweite Person 
eine menschliche Natur angenommen hat,
um die Menschen von den Folgen der Sünde zu retten.

Dass die mit übermenschlichen Eigenschaften versehene, fiktive Figur von Superman auch rot und blau trägt und erstmals öffentlich 1933 in The reign of Super-Man  ("Die Herrschaft des Super-Man, des Übermenschen") erschien, analog zum Christkönigstum, halte ich nicht für Zufall. Ebensowenig wie die Tatsache, dass "Superman" anfangs ein "Böser" war, der wenig später von seinen Erfindern zum "Kämpfer für das Gute" generalüberholt wurde.


Früher wußte man noch, dass der Teufel Gott nachäfft und dabei immer nur im Auge hat, die Menschen vom Heiland und Seiner einzigen Kirche, der katholischen, wegzuziehen und sie dabei so gut wie möglich zu unterhalten, damit sie abgelenkt sind und nicht merken, was vor sich geht.

Jeder kennt heute Superman, aber wer weiß noch, was Salvator Mundi heißt? Und wer weiß, warum die Menschen durch ihren einzig wahren Retter Jesus Christus gerettet werden mussten?



Siehe auch die Predigtreihe: Wer ist dieser Jesus? 





Donnerstag, 26. Juli 2012

Zum Fest der einzigen Großmutter Jesu Christi, der hl. Anna



Anna selbdritt
von links nach rechts. die allerseligste Jungfrau Maria,
das Jesuskind und seine Großmutter, die hl. Anna
Quelle

Von dieser gottesfürchtigen Frau magst du lernen, wie man den Kindersegen zu betrachten hat. 

Dass Eheleute wünschen, Gott möge Ihnen auch Kinder schenken, ist ganz natürlich; aber ob dieser Wunsch vor Gott auch wohlgefällig ist, das hängt davon ab, warum man es wünscht. Wenn du es wünschest wegen des Vergnügens, das Eltern an den Kindern haben, oder weil sie dir eine Stütze im Alter sein können, oder weil du für deinen Namen oder dein Vermögen Erben haben möchtest: so ist eben dein Wunsch weltlich und eigennützig. 
Anna wünschte zwar auch Nachkommenschaft, weil es zu ihrer Zeit und bei ihrer Nation als Schande galt, wenn man keine Kinder hatte; aber die Hauptsache war ihr zuletzt doch, dass sie ein Kind habe, durch welches Gott verherrlicht werde
Vorstellung der Jungfrau Maria im Tempel
Giotto die Bondone
Sobald sie die Verheißung hatte, dass ihr Wunsch in Erfüllung gehe, so opferte sie dem Herrn alsbald das verheißene Kind, und es war ihr so sehr ernst damit, dass sie sich willig von dem einzigen, erst drei Jahre alten Kind trennte, um es im Tempel zur gottgeweihten Jungfrau erziehen zu lassen. 
Denk wohl, wenn du Kinder hast, sie gehören eigentlich Gott, nicht Dir!
Darum erziehe sie auch für Gott, dazu hat er sie dir anvertraut und dir eigentlich nur in Pflegschaft gegeben. Frag deshalb ja nicht, wenn es sich um Erziehung, Stand und Versorgung eines Kindes handelt, was vorteilhaft, rühmlich, angenehm sei für das Kind oder dich und die Familie, sondern was Gottes Wille und Bestimmung sein möge.

Die Mutter der allerseligsten Jungfrau Maria ist von den ältesten Zeiten her in großer Verehrung gestanden bis auf den heutigen Tag. Im Morgenland und Abendland sind Kirchen erbaut worden, zu ihrer Verehrung; und es werden viele Wunder erzählt, wodurch denen Hilfe zuteil wurde, welche die hl. Anna um ihre Fürbitte vertrauensvoll angerufen haben.

Alles aus: Legende oder christlicher Sternenhimmel von Alban Stolz, Herder, 1909, mit Imprimatur


Ein schönes altes Gebet zur hl. Anna findet sich HIER
Wie Karl der Große die Reliquien der hl. Anna fand HIER



Mittwoch, 18. Juli 2012

Jesus, unser Heil - Predigtreihe

Lord, I Am Not Worthy
Domine Non Sum Dignus
James Tissot
Interessanterweise ruft die Person des Gottmenschen Jesu Christi vielen Katholiken eher ein Gähnen aufs Gesicht.
    Wohlmöglich liegt das daran, dass sie zu viel auf ungläubige Theologen gehört haben, von denen es etliche geben muss, wie Prof. Georg May schon seit Jahrzehnten und erst kürzlich wieder beklagt:
    "Der Glaube in unse­rer Kir­che ist gefähr­det wie er noch nie gefähr­det war. Es wird die Prä­e­xis­tenz Jesu geleug­net. Es wird seine gött­li­che Per­so­na­li­tät geleug­net. Es wird seine Gott­gleich­heit geleug­net. Und selbst­ver­ständ­lich, wenn man falsch über Jesus denkt, muss man auch falsch über die Tri­ni­tät den­ken. Was bleibt von der Tri­ni­tät übrig, wenn Jesus nicht wahr­haf­ter Got­tes­sohn ist? Ich will es Ihnen sagen: Die ungläu­bige Theo­lo­gie sieht in dem drei Per­so­nen ledig­lich Per­so­ni­fi­ka­tio­nen gött­li­cher Eigen­schaf­ten. Per­so­ni­fi­ka­tio­nen gött­li­cher Eigen­schaf­ten wie Macht, Weis­heit und Güte. Jesus ist nach den Irr­leh­rern selbst­ver­ständ­lich ein Mensch wie wir alle auch, nur beson­ders begna­det. Und der Geist ist die Kraft, die Kraft der Ver­kün­di­gung. Dass hier der christ­li­che Glaube in der Wur­zel zer­stört wird, muss jedem klar sein, der ihn ein­mal mit Bewusst­sein ange­nom­men hat."
    Wenn es egal ist, ob Jesus Christus die zweite Person in Gott ist, dann muss man sich nicht wundern, wenn selbst Bischöfe sich völlig indifferent dem Islam gegenüber verhalten, der sowohl die Existenz der allerheiligsten Dreifaltigkeit als auch die Gottmenschlichkeit Jesu Christi leugnet.

Mittwoch, 11. Juli 2012

Gott ist keine Idee, sondern Realität

Anbetung der Allerheiligsten Dreifaltigkeit
Albrecht Dürer, 1511


Seit Kant erlagen zunehmend mehr Menschen der falschen Philosophie, Gott sei nur eine Idee des Menschen. 
Gott hat sich aber selbst in der Zeit geoffenbart, zuerst im Alten Bund und dann im Neuen Bund durch den Gottmenschen Jesus Christus und die einzige von ihm gestiftete Kirche, die katholische. Daher kann jeder, der guten Willens ist, herausfinden, wer Er ist.



Zur Predigtreihe: Das Wesen Gottes Hier

Predigten über die Eigenschaften Gottes Hier

Glaubenslehre von der allerheiligsten Dreifaltigkeit Hier