Das wichtigste Gebet ist das Gebet um die Beharrlichkeit bis zum Ende. Siehe hier


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Montag, 15. Oktober 2012

Die Stellung der katholischen Kirche zu unglücklichen Ehen

Hätten in den letzten  Jahrzehnten alle Priester unerschrocken die katholische Lehre über die Ehe, besonders auch die Lehre vom Opferbringen und dem Wert des Leidens angesprochen, so würde heute nicht fast flächendeckend in Deutschland das Problem der fälschlich sogenannten "wiederverheirateten Geschiedenen" vorhanden sein. Eine gültig geschlossene und vollzogene Ehe kann nicht einmal vom Papst gelöst werden.

Alles Folgende ist von Prälät Georg May aus der Predigt Die Pflichten der Ehe:

(...) Die katho­li­sche Kir­che weiß auch, dass es unglück­li­che Ehen gibt. Aber warum sind sie unglück­lich?  
Weil die bei­den Part­ner nicht das in die Ehe ein­brin­gen, was Gott und was der Ehe­bund von ihnen erwar­tet; weil sie sich nicht die Tugen­den erwor­ben haben, die not­wen­dig sind, um in einer Ehe fried­lich und har­mo­nisch zu leben. Sie grei­fen nach einer Ände­rung der Insti­tu­tion, näm­lich zur Ehe­schei­dung, statt sich selbst zu ändern.  
Sie müß­ten sich bekeh­ren, und dann würde es wie­der zu einem erträg­li­chen Zusam­men­le­ben kom­men. Aber sie wol­len sich nicht bekeh­ren, sie wol­len auf ihren Ansprü­chen, Rech­ten und Wün­schen beste­hen, und so tref­fen die Men­schen in Härte und Uner­bitt­lich­keit auf­ein­an­der und gehen trot­zig aus­ein­an­der. 
Die Kir­che weiß, dass es für den Men­schen eine Bekeh­rung gibt. Sie baut dar­auf, dass Ehe­part­ner wie­der zuein­an­der fin­den kön­nen. Eine Gene­ral­beicht, eine Kom­mu­nion, ein stän­di­ges Arbei­ten an sich selbst, ein Ver­zicht auf eigene Rechte, Ansprü­che und Wün­sche, das sind die Wege, um wie­der zu einem fried­li­chen Zusam­men­le­ben zu gelan­gen. Frei­lich gehö­ren dazu immer zwei, und es kann eben lei­der Got­tes vor­kom­men, dass der eine wohl bereit ist, sich zu ver­söh­nen, zu tra­gen und zu ertra­gen, aber der andere nicht – in der Mehr­zahl gehen die Schei­dun­gen von den Frauen aus –, und auf diese Weise kann es dann nicht zu einem Ver­söh­nungs­fest in der Ehe kom­men.  
Die Kir­che kennt für unglück­li­che Ehen nur zwei Mög­lich­kei­ten. Ent­we­der der eine trägt in heroi­scher Liebe, was nur irgend­wie zu ertra­gen ist, er dul­det, er lei­det, aber in dem Wis­sen, es ist ein geseg­ne­tes Lei­den, es ist ein gehei­lig­tes Lei­den, weil es um des gött­li­chen Gebo­tes, um des Gat­ten wil­len geschieht.  
Die andere Mög­lich­keit ist das Getrennt­le­ben. Wenn wirk­lich Gefahr für Leib oder Leben des einen Gat­ten besteht, dann gestat­tet die Kir­che die Auf­he­bung der ehe­li­chen Lebens­ge­mein­schaft bei Wei­ter­be­ste­hen des Ehe­ban­des. 
Häu­fig hört man den Ein­wand: Die erste Ehe ist zwar miß­lun­gen, aber die zweite, die ist gut, sehen sie mal! O meine lie­ben Freunde, wenn sich Leute in einer zwei­ten ungül­ti­gen Ehe wohl­füh­len, dann mag das psy­cho­lo­gisch denk­bar sein, aber vor dem Gesetze Got­tes kann ein sol­ches Wohl­füh­len nicht beste­hen; es ist eine Täu­schung, eine Selbst­täu­schung.   
Wie kann man sich wohl­füh­len, wenn man in einem stän­dig sünd­haf­ten Ver­hält­nis lebt? Wie kann man sich als gläu­bi­ger Mensch glück­lich füh­len, wenn man weiß: Ich lebe im Unfrie­den mit mei­nem Gott. 
Außer­dem wer­den auch viele soge­nannte glück­li­che Zwei­te­hen wie­der geschie­den. (...)
Siehe auch: 
Kardinal Faulhaber über die Unauflöslichkeit der Ehe
und
Die opferwillige Liebe
und
Opfer und Leid im Leben des Christen
und
Der Vatikan über den Kommunionempfang von zivil Geschiedenen und zivil Wiederverheirateten


Mittwoch, 3. Oktober 2012

Ein großer Mann: die hl. Therese von Lisieux

Eine weitgehend unbekannte und doch wesentliche Seite an der "kleinen" Therese offenbart dieser Artikel:
"Dies ist eine männliche Seele, ein großer Mann", sagte Papst Pius XI. über sie. "Männlichen Mut" bescheinigte ihr Kardinal Vico.
Krieger, Priester, Apostel, Kirchenlehrer, Märtyrer - ihr Eifer für Gott war so groß, dass sie das alles sein wollte. Jeanne d´Arc war ihr großes Vorbild.
Es wird oft vergessen zu betrachten, wie sehr die hl. Therese vom Kinde Jesu gelitten hat und das alles, ohne ihre äußere Fassung und ihr Lächeln aufzugeben. 

Zwei Jahre vor ihrem Tod hatte sie sich der barmherzigen Liebe als Sühneopfer geweiht; ein Jahr später, am Karfreitag des Jahres 1896, erkannte sie an erstmaligem blutigen Auswurf, dass sie an Tuberkulose litt, für damalige Zeiten das sichere Todesurteil. Sie war erfreut, das Jesus ihr gerade an einem Karfreitag dieses Rufzeichen geschickt hatte.
Man kann sich heutzutage kaum vorstellen, was es bedeutet hat, an Tuberkulose zu sterben. Kurz vor ihrem Tod sagte der behandelnde Arzt: "Wenn sie wüssten, was diese junge Nonne leidet!"
Dazu kamen fürchterliche Seelenqualen und Anfechtungen, alles ertragen im Geist der Sühne und Liebe zu Gott.

Auf dem Sterbebett soll sie gesagt haben, was alle großen Heiligen auszeichnet: "Ich habe den Punkt erreicht, an dem ich nicht mehr leiden kann, denn alles Leiden ist süß für mich."
Ihre letzten Worte waren: "Mein Gott, ich liebe Dich!"

“This is a manly soul, a great man,” Pope Pius XI later said. Saint Thérèse of the Child Jesus thus followed the advice of the great Saint Thérèse of Avila to her daughters: “I want you not to be women in anything, but equal to strong men in everything!”
Little Known Thérèse of Lisieux
St.Thérèse’s virtue imposes itself 
with incredible majesty.

Thus wrote Cardinal Vico about the Virgin of Lisieux, “Thérèse’s virtue imposes itself with incredible majesty: the child becomes a hero; a virgin with her hands full of flowers causes astonishment with her manly courage.”9
Quelle

siehe auch: die gute englischsprachige wikipedia-Seite

Montag, 16. Juli 2012

Eine Seele, die den Heiland liebt, liebt das Leiden.

aus: Hl. Alphons Maria von Liguori, Die Liebe zu Jesus Christus
Der hl. Alphons ist Kirchenlehrer.
Hier auf Erden ist der Ort und die Zeit der Verdienste und folglich auch der Ort und die Zeit des Leidens. 
Unsere Heimat, wo Gott uns die ewige Ruhe in einer unaussprechlichen Seligkeit bereitet hat, ist der Himmel. Die Zeit, die wir auf dieser Welt zubringen, ist zwar kurz, aber die Mühseligkeiten und die Trübsale, die wir in dieser Zeit erdulden, sind groß: „Der Mensch vom Weibe geboren, lebt eine kurze Zeit und wird mit vielem Elende erfüllt“ (Jo 14,1). 

Man muss leiden, so lautet das allgemeine Gesetz, und alle haben zu leiden, die Gerechten wie die Sünder, jeder hat sein Kreuz zu tragen. Wer es in Geduld trägt, wird gerettet, wer es in Ungeduld trägt, geht verloren. 
Dieselben Leiden und Prüfungen, sagt der heilige Augustinus, führen die einen in den Himmel und die anderen in die Hölle. 
Durch die Probe des Leidens, sagt derselbe Heilige, scheidet sich in der Kirche Gottes das Stroh vom Weizen: wer sich in Trübsalen demütigt und in den Willen Gottes ergibt, ist ein Weizenkorn für die Scheune des himmlischen Hausvaters, und wer sich hochmütig auflehnt, in Zorn gerät, und deshalb von Gott sich abwendet, ist Stroh für die Flammen der Hölle.


aus: Lei­den für Gott – Leben und Ster­ben der hei­li­gen The­re­sia von Lisieux
von Prälat Prof. Georg May

Hl. Therese von Lisieux
am Tag ihrer Profess
(...) Das Lei­den wird frei­lich nur dann erlö­se­risch, wenn es von der Liebe erfüllt ist. Nur ein lie­ben­des Lei­den besitzt erlö­se­ri­sche Qua­li­tät. Und eben das war das Lei­den The­re­sias vom Kinde Jesu. Ihr Herz war von Liebe erfüllt. Es war nicht die ero­ti­sche Liebe, sie war ja ein Mäd­chen, das von kei­nem Manne wußte. Es war die Liebe, die reine Got­tes­liebe, die Gott in den Her­zen erweckt. Diese Liebe war wie ein Flamme, die ihr Leben ver­zehrt hat. 
Und in die­ser Lie­bes­flamme hat sie ihre Lei­den getra­gen. Lei­den und lie­ben, das war für sie eines. Liebe war für sie kein Gefühl, son­dern war Gehor­sam gegen Gott. Liebe war für sie Opfer, Dar­brin­gung sei­ner selbst an den Wil­len Got­tes. Das war für sie Liebe. Und in die­ser Liebe hat sie den Gip­fel erklom­men. Lie­ben, geliebt wer­den und wie­der­kom­men, um zu bewir­ken, daß die Liebe geliebt werde, das sah sie als ihre Sen­dung an. Ja, sie schrieb den ergrei­fen­den Satz: „Mein Beruf ist die Liebe,“ die gren­zen­lose Got­tes­liebe, die sich im Gan­zop­fer voll­endet.

Und die­ses Gan­zop­fer hat The­rese gebracht. Ich sagte schon, sie ist im A
lter von 24 Jah­ren gestor­ben, aber wie gestor­ben? An einer Mili­artu­ber­ku­lose. Das ist eine Krank­heit, wo sich die Tuber­ku­lo­se­keime in der Blut­bahn ver­brei­ten und über­all fest­set­zen. Am gan­zen Kör­per ent­ste­hen Knöt­chen, Tuber­ku­lo­se­knöt­chen, die auf­plat­zen und große Schmer­zen ver­ur­sa­chen. Mit glü­hend­hei­ßen Wan­gen, mit eis­kal­ten Füßen, schweiß­ge­ba­det und kaum noch des Atmens fähig lag sie in ihrer Ster­be­zelle. 
Auch in die­ser furcht­ba­ren Lage hat sie das Lächeln nicht ver­las­sen. Noch an ihrem Ster­be­tage lächelte sie den Schwes­tern ent­ge­gen, die ihre Zelle betra­ten. „Mein Kelch ist gefüllt bis zum Rande. Ich hätte nie geglaubt, daß man so viel lei­den kann“, sagte sie in die­ser Todes­krank­heit. Es war ein lan­ges, ein qual­vol­les Ster­ben. Zwei Monate lang mußte sie sich erbre­chen, mußte sie alles von sich geben, was sie zu sich nahm, konnte nicht ein­mal die hei­lige Kom­mu­nion emp­fan­gen. 
Dazu kam die Fins­ter­nis der Seele. Ihre Glau­bens­grund­lage begann zu wan­ken, eine furcht­bare Angst über­fiel sie. „Ich spüre den Teu­fel um mich herum“, so gestand sie. Also nicht ein­mal das hat Gott ihr geschenkt, daß er ihr ein klag­lo­ses, ein ruhi­ges, im Glau­ben gefes­tig­tes Ster­ben gab. Die Schwes­tern frag­ten sie gele­gent­lich in die­sen Wochen des lange hin­ge­zo­ge­nen Ster­bens: „Was sagen Sie jetzt Gott?“ „O, ich sage gar­nichts“, ant­wor­tete sie, „ich liebe ihn. Wohlan, wohlan, ich möchte nicht weni­ger lei­den.“ So sagte sie in die­sen Qua­len und Schmer­zen.

Und so, meine lie­ben Freunde, ist The­rese von die­ser Welt gegan­gen. Ihre letz­ten Worte waren: „O, ich liebe ihn. Mein Gott, ich liebe dich.“




Freitag, 18. Mai 2012

Christliche Lebensregel (V)


Gott ist gut und hat uns lieb, auch wenn er Leiden schickt. Darum verzage nicht, wenn er dich heimsucht! Habe ein offenes Auge, ein hilfsbereites Herz für fremde Not! Gib Acht, wie du Freude bereiten, Schmerzen lindern, Bedrückten und Bedrohten beistehen, Gefallenen wieder aufhelfen kannst! 
Sei nachsichtig im Urteil über andere, aber ebenso unerschrocken im Bekenntnis deiner Grundsätze und in Vertretung dessen, was Recht ist vor Gott! Sei wachsam in Gefahren, wahrhaft in deinem ganzen Wesen!

alles aus: Laudate, Gebet- und Gesangbuch für das Bistum Augsburg, Ausgabe 1962, mit Imprimatur des Bischofs von Augsburg, 18. Mai 1948

Passend dazu:
Über den christlichen Trost im Leiden hier
Lei­den für Gott – Leben und Ster­ben der hei­li­gen The­re­sia von Lisieux hier
Der Sinn des Lei­dens hier
Die Gott­er­ge­ben­heit im Leiden hier




Mittwoch, 2. Mai 2012

Vom Sterben wollen zum Leben wollen


Alison Davis

Die frühere Atheistin und jetzige glückliche Katholikin Alison Davis beherrscht die große Kunst, von der viele praktizierende Katholiken leider noch nie gehört haben: Gott ihr Leiden durch die Verbindung mit den Leiden Christi aufzuopfern.
(Wie bei Garvan Byrne gilt, jeder, der nur irgendwie Englisch kann sollte sich die Sendung anhören – leider spricht sie manchmal etwas undeutlich, aber man versteht trotzdem genug. Der Interviewer ist übrigens für heutige Zeiten hervorragend.)


Doppelclick auf das Symbol, Programm startet dann von selbst




Die Engländerin Alison Davis kam mit Spina bifida zur Welt und sitzt im Rollstuhl. Sie wollte 10 Jahre lang sterben, da ihre Schmerzen, die Ärzte auf einer Skala von 1 bis 10 einteilen, sich nach ihrer Einschätzung ständig auf 10 plus befinden, schließlich kamen auch noch akute Atembeschwerden hinzu. Im Tod sah sie als Atheistin einen willkommenen Ausweg.
Auch während des Interviews musste sie Morphium nehmen. Sie hatte schon einen Selbstmordversuch hinter sich, von dem sie gegen ihren Willen gerettet wurde, worüber sie jetzt überdankbar ist.

Nach einem Besuch in Indien bei armen, behinderten Kindern, merkte sie, dass es Menschen gibt, denen sie helfen kann und entschied sich, selbst leben zu wollen. Sie fing an, darüber nachzudenken, ob es nicht doch ein höheres Wesen oder einen Gott gibt. Nach dem Studium einiger Religionen, die sie nicht völlig überzeugten, fand sie dahin, wo sie auf keinen Fall hin wollte: zum katholischen Glauben, den sie als wahr erkannte.
In Lourdes erlebte sie bei einem Kreuzweggebet, dass der liebe Gott, vor dem sie immer weggelaufen war, sie kannte und sie dennoch liebte. Sie lernte, dass sie ihre Leiden als Gebet Gott aufopfern kann, dass sie einen Sinn haben, dass sie Christus so helfen kann, sein Kreuz zu tragen.
Ganz am Ende kommt ihre eigene Betrachtung ihres besonderen Kruzifixes, in der sie rührend erklärt, warum sie den Gekreuzigten immer an sich drückt, wenn sie wieder entsetzliche Schmerzen hat. Alison versteht auch die Kunst das bittere Leiden Christi recht zu betrachten
Wie Garvan Byrne weist sie auf die immer ausgestreckten Arme des Heilandes hin, die er trotz seiner unglaublichen Leiden am Kreuz, wo er zu nichts anderem mehr Kraft hat, zu ihr hin ausgestreckt hält.
Ihr Pfleger seit 23 Jahren, der für sie als junger Mann seine ursprüngliche Berufsplanung aufgegeben hatte, war Taufscheinkatholik. Nicht sie hat durch ihn zum katholischen Glauben gefunden, sondern er hat durch sie wieder zurückgefunden.

Wie bei Garvan Byrne kann auch in diesem Fall man erkennen, welch ein Segen Kranke, Leidende und Sterbende für ihre Familie oder Nebenmenschen sein können. 
Selbst als Alison noch nicht katholisch war, wurden die Leute durch den Umgang mit ihr besser, wie sie rückblickend erkennen konnte, weil sie uneigennützig versuchten, ihr Leid zu lindern und von ihren oberflächlichen Gedanken zu tiefsinnigeren kamen.
Sie findet die Vorstellung, dass sich jemand das Leben nimmt, weil er sich als Zumutung für andere empfindet, sehr traurig, denn  sie selbst durfte sich nach ihrem Selbstmordversuch Vorwürfe anhören: "Wie konntest du uns das antun? Hast du nicht daran gedacht, wie wir uns gefühlt hätten, wenn dein Selbstmordversuch erfolgreich gewesen wäre?" Bis dahin hatte sie sich nicht vorstellen können, dass man jemanden wie sie vermisst hätte.
Alison Davis meint, dass jeder, der sich töten will, zu wenig Hoffnung habe.

Nach katholischer Lehre kann jemand, der im Stand der heiligmachenden Gnade ist, durch geduldig ertragenes, mit Christus verbundenes und so Gott für sich und andere aufgeopfertes Leiden unermessliche Gnaden verdienen. Was man auf diese Weise Gutes für andere* getan bzw. erlitten hat, wird man erst in der Ewigkeit in seinem ganzen Umfang erkennen können.
Diesen Gedankengang beschreibt auch Alison, die durch die katholische Lehre zum ersten Mal entdeckte, dass es in ihrem Leben nicht nur darum geht, was andere für sie tun können, sondern was sie durch die Aufopferung ihres Leidens für andere tun kann. Nur durch geduldiges Leiden verdient man den Himmel.

In Zeiten für legal erklärter Sterbehilfe und millionenfacher Tötung unerwünschten oder als zu krank eingestuften Lebens im Mutterleib sind Zeugnisse von Menschen wie Alison Davis nötiger denn je.


* aus der Dogmatik: Die Gläubigen auf Erden können durch die im Gnadenstand verrichteten guten Werke füreinander Gaben von Gott de congruo verdienen. Sent. probabilis.



Sonntag, 29. April 2012

Die opferwillige Liebe

Findet man nicht überall, dass selbst fromme Personen den Gekreuzigten vom Kreuz trennen wollen? Man möchte denjenigen lieben, der gekreuzigt ist, ohne sein Kreuz zu lieben. Allein, diese zwei sind unzertrennlich.
hl. Bernhard von Clairvaux
Als eines Tages der hl. Bernhard
am Fuße eines großen Kreuzbildes
mit glühender Andacht betete,
belebte sich der Christus plötzlich,
löste seine Arme und ließ sich herab
zu dem Heiligen,
den er mit Liebe an die heilige Wunde
seines göttlichen Herzens drückte.)
Die Heiligkeit, das ist nichts anderes als der Gekreuzigte, der den hl. Bernhard umarmt , wie ein herrliches Gemälde ihn darstellt. 
Das ist wahre Liebe. „Ich will nichts anderes kennen“, sagt der hl. Paulus, „ als Jesum und zwar Jesum, den Gekreuzigten.“

Wir sind Hostienmehl, nach dem Ausspruch des hl. Ignatius von Antiochia, der mit Begeisterung sagte: „Ich bin der Weizen Christi, ich muss von den Zähnen der Löwen zermalmt werden, um ein wohlschmeckendes Brot zu werden.“ Lasset uns Hostienmehl sein und 
  Liebesopfer“ werden, amoris victima

Es ist zu bedauern, dass so viele Seelen sich in dieser Beziehung täuschen. 

Die hl. Theresia von Avila sagte, dass dreiviertel von den an Gott gerichteten Gebeten sich auf folgende Anrufung zurückführen lassen: Von Kreuz und Leiden erlöse uns, o Herr! libera nos, Domine! Und man will heilig werden! 
Man hört gerne von Abtötung sprechen, man bewundert das Büßerleben der Väter der Wüste, man wiederholt stets: Mein Gott, ich liebe Dich! ... bekommt man aber einen Nadelstich, erfährt man eine Widerwärtigkeit, kommt eine Prüfung oder eine Krankheit, naht sich das Kreuz … dann zittert man erschreckt, dann begreift man nicht, wie Gott zulassen kann, dass seine Diener so heimgesucht werden.

Es gibt aber auch andere, für die die Opferwilligkeit einen wahren Reiz hat.
Ein mutiges Mädchen wollte um jeden Preis die Bekehrung ihres Vaters, eines rohen Sektierers, erlangen. An einem Festtage empfängt sie die hl. Kommunion und sagt zum lieben Heiland: „Alles für Dich, o Jesus! Ich liebe Dich, aber mein Vater muss sich bekehren. Willst Du ein Opfer? Ich bin da. Brenne, schneide, schlage, aber den Vater will ich retten.“

Vier Wochen darauf will sie beim Schafengehen ihre Lampe auslöschen und stößt sie um. Die Vorhänge fangen Feuer und fallen auf sie, ihre Kleider werden auch von den Flammen erfasst, sie wird fast lebendig verbrannt! Sie lebt noch 14 Tage, nur eine lebendige Wunde, ohne Klage , ohne Murren. 

Und bevor sie stirbt, sagt sie zu ihrem Vater: „Aber jetzt, Papa, wirst Du Jesum lieben, nicht wahr? Ich habe mein Leben für dein Seelenheil geopfert.“
Ist es noch nötig hinzuzufügen, dass die Hoffnung der jungen apostolischen Heldin nicht getäuscht wurde?

alles aus: Familienweihe an das Herz Jesu, P. Mateo, mit kirchlicher Druckerlaubnis, 1935



Mittwoch, 25. April 2012

Mehr von Garvan Byrne

Nachtrag zu hier

In diesen Videos kommen auch seine Eltern zu Wort, er selbst erzählt mehr über seine Krankheit und wie er damit umgeht. In Teil zwei erklärt er eindrücklich, warum er allen Grund hat Gott so dankbar zu sein, in Teil drei, warum er so dankbar ist, dass Gott den Menschen das so kostbare Geschenk der hl. Kommunion gibt.

One viewer wrote: “In my 70+ years I do not believe I have ever heard a more inspirational message. After listening to this I know my faith pales in comparison. I could only ever hope to be as brave as this young man and his parents. To everyone else I can only suggest you take the 15 or 20 minutes in a quiet place and listen and I’m sure you will agree with me.”
 Quelle




Dienstag, 24. April 2012

Ein sterbender Junge spricht über die hl. Kommunion und den Himmel - unbedingt anschauen!

Jeder, der nur irgendwie Englisch kann, verpasst etwas, wenn er sich dieses Video nicht ansieht.
Garvan Byrne hatte seit seiner Geburt eine sehr seltene Form der Änamie.
Seine geistige Reife kann sogar Erwachsene beschämen.
Der Junge starb am 16. April 1985. Das Video wurde erst 2010 hochgeladen.
via Te Deum laudamus!
auch Father Zuhlsdorf empfiehlt dieses Video
Zur dreiteiligen ungekürzten Fassung HIER

Sonntag, 15. April 2012

Segen der Herz-Jesu-Verehrung (IV)

Fortsetzung von hier


Insbesondere werden solche Pfade lichtvoll, die unserer Natur sonst so finster erscheinen, wo sie keinen Ausweg mehr sieht und die sie deshalb scheut und zu meiden sucht, ich meine die Pfade des Kreuzes. 
O ja, wir finden Licht über das Leiden und über seinen Wert, wir erkennen die rechte Art und Weise, es im rechten Geiste zu tragen und sogar Gewinn daraus zu schöpfen für die eigene Seele, sowie für das Heil des Nächsten und zur Verherrlichung Gottes. Solches Licht strahlt in Fülle aus dem Herzen Jesu, und gerade deshalb ist es so überaus praktisch auf unserem Lebensweg.

Oder wer wird, wenn er das Geheimnis des Kreuzes versteht, jemals in Verlegenheit kommen? Wird er jemals in eine Lage kommen, in der er nicht mehr wüßte, was zu tun ist, so dass er keinen Ausweg mehr sähe? Wohl steht oft bei zahllosen Gelegenheiten die menschliche Weisheit ratlos da, gerät in die Enge, sieht jeden Tag ihre Pläne scheitern. Warum? 

Weil sie die Leiden und Widerwärtigkeiten nicht in den Bereich ihrer Erwartungen, Hoffnungen und Wünsche hineinzieht, weil sie in denselben nur Hindernisse erblickt, denen sie aber um jeden Preis ausweichen möchte.

Hl. Herz Jesu
Pompeo Batoni
Standort Il Jesu
Die göttliche Weisheit aber, die aus dem Herzen Jesu kommt, lehrt vielmehr alles, was der menschlichen Natur zuwider ist, direkt ins Auge zu fasssen, es als einen Hauptfaktor in unsere Pläne hineinzuziehen, es sogar erwarten, hoffen, wünschen und darauf gefasst sein, wenn es eintritt, es als das beste Mittel zum geistlichen Gewinn zu umfassen.


Weil nun jeder Tag dergleichen bringt, sagte ich mit Recht, dass die Weisheit, die aus dem Herzen Jesu kommt wie ein leuchtendes Licht überaus praktisch ist.


Fortsetzung folgt
aus: Segen der Herz-Jesu-Verehrung, Ein Vortrag von P. Wilhelm Eberschweiler SJ und Novene

Gebet zum Privatgebrauch um die Fürsprache und die Seligsprechung von P. Eberschweiler. 80.000 Gebetserhörungen sind aktenkundig.

Freitag, 13. April 2012

Aufopferungsgebet für Kranke und Leidende

Gute Meinung
O Gott, Du weißt, dass ich jetzt nicht viel beten kann; darum soll mein Herz erstatten, was mein Mund nicht vermag. Ich mache daher folgenden Bund mit Dir: Sooft heute mein Puls schlägt, wünsche ich Dich anzubeten, zu loben und zu verherrlichen. Sooft ich Atem schöpfe, wünsche ich mir und allen Geschöpfen Gnade und Barmherzigkeit zu erflehen. Sooft ich meinen Schmerz empfinde, begehre ich Dir eine Genugtuung für meine Sünden und die aller Menschen zu geben. Sooft mein Herz schlagen wird, begehre ich Dir für die Wohltaten, die Du mir und allen Geschöpfen erzeigest, zu danken, und begehre ich Dich von Herzen zu lieben und in allen Menschen diese Liebe zu entzünden. Ich bitte Dich inständig, den Willen für das Werk anzunehmen, wenn ich vor Schmerz und Schwachheit nicht an Dich denken kann. Amen.
aus: Kreuzesblüten. Meinen lieben Gefährten in Krankheit und Leiden zur frommen Unterhaltung geweiht;von Emmy Giehrl, mit kirchlicher Approbation, Verlag Ferdinand Schöningh, 3. Auflg., 1917 


Das Buch Kreuzesblüten wurde von mehreren oberhirtlichen Stellen nicht nur Laien, sondern auch dem Seelsorgeklerus anempfohlen.
Die Autorin Emmy Giehrl war 52 Jahre lang Tag und Nacht ans Kreuz, in dem Fall ihr Bett, geheftet. Durch ein Rückensmarksleiden wurde sie als junge Ehefrau ständig bettlägerig und konnte dabei nur auf dem Rücken liegen. Gegen Ende ihres Lebens war ihr Kopf zur Seite geneigt versteift, aus eigener Kraft konnte sie ihn nicht mehr heben. (s.Bild u.)
Nach dem frühen Tod ihres Ehemannes musste sie selbst Geld verdienen und wurde vom Bett aus als "Tante Emmy" eine bis nach Frankreich berühmte katholische Kinder - und Jugendschriftstellerin.
Am Festtag der hl. Teresa von Avila, die sie sehr verehrt hatte, durfte sie nach langem mit großer Geduld ertragenen Leiden - enorme Schmerzen besonders in den nachher verkrüppelten Beinen, häufige Ohnmachtsanfälle, mehrmals am Rande des Todes, nachts fast ohne Schlaf, häufig drückende Existenzsorgen - in die ewige Heimat gehen, sicherlich um ihre, durch so großes geduldiges Leiden verdiente, wunderschöne Krone vom Heiland zu empfangen. 
"In Wort und Schrift lass stets die Liebe walten." 

Montag, 19. März 2012

Der heilige Joseph, Beispiel im Leiden


Nähere Anwendung der vorhergehenden Betrachtung auf sich selbst

Wenn Gott den Engel früher zu Joseph geschickt hätte, wäre er in die Verlegenheit nicht gekommen, hätte dies schwere Leiden nicht zu ertragen gehabt: aber dann hätten wir auch den im Leiden geprüften Mann nicht an ihm, wir hätten das schöne Beispiel nicht.


Joseph schweigt in seiner Leidensstunde, übereilt sein Urteil nicht, schont, handelt nach Liebe, und hält sich an Gott.

Wie betrage ich mich im Leiden?
Wie viele übertriebenen Klagen, wie laut, wie häufig am unrechten Ort ausgegossen?
Welche harten Urteile über jene, die Ursache meines Leidens sind, denen ich als Bosheit anrechnen, was Schwachheit war, oder die ich, weil sie meinen Willen ohne Unrecht zu begehen, nicht  tun können, als ungerechte, als Feinde verschreie.
Und wo ist die Schonung, die Liebe gegen die, die mir missfallen, die nicht nach meinem Sinne sind, die mir eine trübe Stunde machen, oder die mich, wie auch immer, beleidigt haben?

Und wie betrage ich mich zur Zeit meines Leidens gegen Gott?

Rechte ich nicht manchmal mit Gott über die mir zugesendeten Kreuze? Weil ich mir andächtiger und frömmer erscheine, als andere sind, sollte ich, nach meinem Urteile, weniger als sie zu leiden haben. Vielleicht glaube ich gar, ich hätte mir durch meine Andacht Freiheit im Leiden erkaufen sollen? Zielt nicht immer mein Gebet auf Befreiung vom Übel, ohne einige Ergebenheit gegen Gott, der es anders will?
Wenn ich auch das Leiden nicht verschuldet, nicht veranlasst habe, warum will ich es nicht als Prüfung zu meinem Verdienste tragen?
Bin ich aber so ganz rein? - Und wenn ich es nicht bin, warum will ich es durch Leiden nicht werden? Ich habe noch Buße, noch Genugtuung zu leisten und will sie nicht mit dem Wert des Leidens leisten? Ich sollte mich von manchen Dingen, die mich an wahrer Tugend hindern, trennen, aber ich lasse mich durch Leiden nicht trennen, nicht ziehen.
Ich hätte Demut, Geduld, Gelassenheit, Starkmut zu lernen, und ich laufe dem Leiden, das mich das alles lehren wollte, aus der Schule!

Zeigt nicht gerade die Ungeschicklichkeit mit der ich mein Kreuz trage, mein Jammern, mein Klagen, meine Niedergeschlagenheit, meine Unruhe und Ungeduld recht deutlich, dass ich Gott nicht recht kenne, dass ich kein wahres Vertrauen auf ihn zu setzen weiß. Dass es mir an wahrer Liebe zu ihm fehlt?
Kann ich mir das Zeugnis geben: Seit ich zu leiden habe, bin ich besser geworden? Gott ist jetzt mir und ich ihm näher als zuvor. Ich habe zu entbehren, zu verachten gelernt, was nur Scheingut ist; dagegen zu schätzen und zu lieben gelernt, was allein wahrhaft glücklich macht? 
Umsonst warte ich auf Trost, Rettung, Licht, wenn ich das Leiden nicht recht zu gebrauchen weiß. Durch meine Ungeschicklichkeit im Leiden entferne ich Gottes Hilfe, beraube mich des Verdienstes.
Bewahre mich, o Herr! Durch deine Gnade vor diesem Schaden!


aus: Verehrung des heiligen Josephs, des Nährvaters Jesu Christi, auf neun Mittwoche oder neun Tage eingerichtet, mit Bewilligung des Ordinariats Freising, München  1796 

Freitag, 16. März 2012

Opfer und Leid im Leben des Christen


Der vierte Sinn des Lei­des liegt darin, dass er zur Hei­li­gung der Welt bei­trägt. Durch sein Lei­den hat Chris­tus die Welt erlöst. Und wer sein Lei­den mit dem Lei­den Christi ver­bin­det, der trägt bei zur Erlö­sung der Welt. 
Der Herr hat es so bestimmt, dass wir durch Lei­den mit­hel­fen dür­fen, die Welt zu erlö­sen. Mein klei­nes Lei­den darf mit­hel­fen an der Ret­tung der Welt. Kein ande­rer als der hl. Pau­lus bestä­tigt diese Sicht des Lei­des, wenn er sagt: „Ich ergänze an mei­nem Flei­sche, was von den Lei­den Christi noch aus­steht.“ 
Es ste­hen also Lei­den Christi noch aus, näm­lich die Lei­den, die er uns schickt, die er über uns ver­hängt und die wir mit ihm tra­gen sol­len. „Mit Chris­tus bin ich ans Kreuz gehef­tet“, sagt Pau­lus. 
Und das soll auch der Sinn unse­res Lei­dens sein: mit Chris­tus am Kreuze die Welt erlö­sen.
aus der Predigt Opfer und Leid im Leben des Christen von Prälat Prof. Dr. Georg May
Über den ersten, zweiten, dritten und fünften Sinn des Leidens und über das frei gewählte Opfer, die Abtötung, wird HIER von hochwürdigsten Herrn Prof. May auch noch gepredigt.



Dienstag, 13. März 2012

Nur durch geduldiges Leiden verdient man den Himmel


Die Lei­den sind man­nig­fal­tig, kör­per­li­che, see­li­sche Lei­den, manch­mal bei­des zusam­men. Es gibt ver­schul­dete und es gibt unver­schul­dete Lei­den. Alle Lei­den frei­lich gehen zurück auf die Ur- und Erb­sünde.
Lei­den und Gewin­nung der ewi­gen Selig­keit sind untrenn­bar mit­ein­an­der ver­knüpft. Ohne Lei­den kann kein Mensch das ewige Leben gewin­nen. „Es wird kei­ner gekrönt, er kämpfte denn zuvor.“
(...)
„Wenn du nicht lei­den willst, so zeigt dies, daß du nicht ver­herr­licht wer­den willst,“ schrieb ein­mal ein bekann­ter Kar­di­nal. Ja, so ist es tat­säch­lich. Das Lei­den ist der ein­zige und für jeden ver­bind­li­che Weg zur ewi­gen Selig­keit.
(…)
Lei­den kom­men von Gott. Nicht jedes Leid wird von Gott ver­ur­sacht, aber jedes Leid wird von Gott zuge­las­sen. Die Lei­den, die uns Gott schickt, sind von ihm geprüft und sind von ihm für uns her­ge­rich­tet. Gott wird nicht zulas­sen, daß du über deine Kraft ver­sucht wirst. Kein Mensch belas­tet ein Tier mehr als es tra­gen kann, und so belädt auch Gott den Men­schen nicht stär­ker als er zu tra­gen fähig ist.

Je grö­ßer ein Hei­li­ger, um so mehr Leid hat er zu tra­gen. Das ist das Gesetz des Got­tes­rei­ches. Sei­nen Lieb­lin­gen gibt Gott mehr Lei­den als denen, die fern von ihm sind. Der hei­lige Aloy­sius hat ein­mal geschrie­ben: „Durch Trüb­sale belohnt Gott die guten Werke der Sei­nen.“ Durch Trüb­sale belohnt er sie! Und der Erz­engel Raphael sagte zu Tobias: „Weil du ange­nehm warst vor Gott, mußte die Ver­su­chung dich bewäh­ren.“ Das ist die Logik, nicht wahr, das ist die Logik Got­tes. Weil du ange­nehm warst vor Gott, mußte die Ver­su­chung dich bewäh­ren! Und auch andere Stel­len der Hei­li­gen Schrift zei­gen uns, daß Gott sei­nen Lieb­lin­gen beson­dere Lei­den zumu­tet. „Wen Gott lieb hat, den züch­tigt er.“ Es ist eine uns fremd­ar­tig anmu­tende Liebe, aber es ist die Liebe Got­tes! Wen er zu Hohem beruft, den führt er durch das Tal der Trä­nen. Wem er viel zutraut, dem schickt er viel Leid. Das ist das Gesetz des Got­tes­rei­ches. (...)


Das alles stammt der der Predigt :
Die Ver­ein­bar­keit des Lei­des mit der Vor­se­hung des herausragenden Kämpfers für den unverfälschten katholischen Glauben, Prälat Prof. Dr. Georg May.

Es gibt dort noch zahlreiche andere Predigten mit dem Thema "Leiden". Ich bin fest überzeugt, dass es mit Hinblick auf die zunehmenden weltweiten Christenverfolgungen hohe Zeit wäre, die Katholiken über die Themen "warum muss man leiden" und "wie leide ich verdienstlich" aufzuklären. 
Ich kenne Beispiele von Katholiken, die bei größeren Leiden und Prüfungen abgefallen sind. Wer schon einmal etwas mehr leiden mußte, weiß, dass der liebe Gott einen schon mal ganz ordentlich anfassen kann. Wenn man nicht weiß, wozu das gut sein kann, kann man leicht in Verzweiflung geraten und die ist nach der Lehre der Unterscheidung der Geister immer vom falschen Geist und führt leicht zu schweren Sünden und zum Glaubensabfall.
Wenn man demütiger aus den Leiden herausgegangen ist als man hineingekommen ist, weiß man ungefähr, dass man die aktuelle Prüfung bestanden hat. Die Heiligen mußten alle nicht nur große körperliche Leiden ertragen, sondern auch oft Jahre der schlimmsten geistlichen Verlassenheit und Gottesferne durchmachen, in denen sie zusätzlich glaubten, sie seien verdammungswürdig. 
Kreszentia von Kaufbeuren, eine große Heilige, musste jahrelange schwerste Prüfungen, Verfolgungen und Verlassenheit bestehen, denen wir ihr so tröstliches berühmtes Gedicht verdanken. Bekannt ist auch der Ausruf des heiligen Augustínus: "Schneide hier, brenne dort, aber verschone  mich in Ewigkeit!", der sich meiner Erfahrung nach auch sehr gut als Gebet eignet, wenn man gerade Land unter hat.

Es lohnt sich auf der Website Glaubenswahrheiten mit Schlagworten nach dem Thema zu suchen, das einen aktuell interessiert. Auf diesen Seiten wird wirklich noch der Aufforderung Christi : Gehet hin und predigt das Evangelium allen Geschöpfen! in aller Ausführlichkeit Folge geleistet. Wie ein guter Hirte es tun sollte, warnt der hochwürdigste Prälat May auch vor Zeitirrtümern, wenn es erforderlich ist.



Montag, 12. März 2012

Trost bei Beschimpfungen

Als Christus den Juden die Wahrheit sagte, nannten sie Ihn einen Samaritan, d.h. Irrgläubigen oder Ketzer und vom Teufel besessen. 


Dies kann denjenigen, die unschuldig beschimpft und geschmäht werden, zum Troste und zur Ermutigung gereichen, im Hinblick drauf, dass es ihnen gerade so wie Christo ergehe. 


Solche Menschen tröstet auch der heilige Augustinus, indem er zu ihnen sagt: O Freund! Was kann dir noch Schmähliches begegnen, was dein Erlöser nicht zuerst gelitten hat? Ist es ein Schimpfwort? 
Er hat es zuerst gehört, indem Er bald ein Fresser und Säufer, bald ein Ketzer und Aufrührer, bald ein Freund und Genosse der Sünder, bald ein Besessener genannt wurde, ja sogar hören musste, dass Er die Teufel  durch Beelzebub, den Obersten der Teufel austreibe (Matth. 9,34). Darum tröstet Er auch seine Jünger mit den Worten: „Haben sie den Hausvater Beelzebub geheißen, wie viel mehr werden sie seine Hausgenossen also nennen?“ (Matth 10,25) 


Kommen dir die Schmerzen bitter vor? Es ist kein Schmerz so bitter, dass Er ihn nicht gelitten hat; denn was war schmerzlicher und zugleich schmählicher als der Tod des Kreuzes? 
„O ihr Christen, sagt deswegen der heilige Paulus, (Hebr. 12,3), gedenket Dessen, Der solchen Widerspruch von den Sündern gegen Sich geduldet hat, damit ihr nicht ermüdet und (bei aller Verachtung und Beschimpfung) den Mut nicht sinken lasset.“


alles aus: R. P.Goffine, Ord. Präm., Christkatholisches Unterrichts- und Erbauungsbuch oder kurze Auslegung aller sonn- und festtäglichen Episteln und Evangelien, samt daraus gezogenen Glaubens- und Sittenlehren und einer Erklärung der wichtigsten Kirchengebräuche, vielfach vermehrt und verbessert von Pfarrer Franz Xaver Steck, mit 10 Erzbischöflichen und Bischöflichen Approbationen, J. Ebner´sche Buchhandlung, 1876, S. 310

Mittwoch, 7. März 2012

Eine der größten Gnaden

Eine der größten Gnaden, die Gott einem verleihen kann, ist die Gottergebenheit
Wer diese hat, hat, wonach alle Heiligen strebten, nämlich die Gleichförmigkeit mit dem Willen Gottes, denn wer diese besitzt, ist schon auf Erden unter allen Umständen glücklich.
Der hl. Alphons Maria von Liguori riet, unbedingt jeden Tag um die Gleichförmigkeit mit dem Willen Gottes zu beten.
Eine erhellende Predigt in Schriftform über die Gottergebenheit, die auch erklärt, wie man aus Leiden, die einem zustoßen, Verdienste für den Himmel machen kann, findet sich hier.

Mittwoch, 29. Februar 2012

Sterbehilfe - der "Fortschritt" der Heiden


UMFRAGE


Unterstützen Sie die Legalisierung der Sterbehilfe?
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Antwort 3: 3%
Ich habe keine Meinung dazu
476 abgegebene Stimmen

Quelle: Stand 14.25 Uhr



In den Niederlanden nimmt die erste "Lebensendeklinik" ihren "Sterbehilfe-Dienst" auf, für solche Patienten, denen die Ärzte "nicht helfen wollen", auf deutsch, deren Ärzte sich weigern diese Menschen umzubringen.

Dieser sogenannte Fortschritt ist ein Rückschritt ins totale Heidentum. Noch vor neunzig Jahren berichteten deutsche Missionare aus St. Ottilien in ihren Missionsblättern in die Heimat, dass in ihren Missionsgebieten in Afrika unerwünschte Alte von ihren Familien in den Busch gebracht und dort allein gelassen und damit den wilden Tieren zum Frass vorgeworfen, oder aber gleich von ihren Angehörigen vergiftet worden sind. 

Darüber war man in ganz Deutschland, zumindest im katholischen Teil, entsetzt und betete und opferte für die Bekehrung der armen Heiden, damit mit der katholischen Religion diese barbarischen Zustände aufhörten.
Wenige Jahrzehnte dialektisch-materialistischer sprich kommunistischer Gehirnwäsche in Schule und Medien reichen und Deutsche stimmen in Abstimmungen zu 71%  für solche Barbarei. 

Noch findet das ganze in Kliniken nur mit Zustimmung der Betroffenen statt, aber wann darf jeder einen unerwünschten Angehörigen auch ohne dessen Zustimmung dorthin bringen, z.B. weil er so viel Zeit, Geld, Nerven kostet? Wer das noch für unwahrscheinlich hält, hat den sittlichen Verfall der letzten Jahrzehnte nicht verfolgt. Das fünfte Gebot Gottes: Du sollst nicht töten! ist de facto abgeschafft - unter mehr oder weniger kollektivem Schweigen der katholischen Bischöfe.
Wer die eigenen Kinder im Mutterleib umbringt, der tötet auch bald unproduktive Alte. Das Heidentum hat Deutschland wieder voll im Griff. Das finden 71% solange gut bis sie selber abtransportiert werden. 


PS.: Wer meint, er würde, indem er Hand an sich legen lässt, von seinem Leiden erlöst, weil er ins Nichts fällt, ist in schwerem Irrtum. Wer sich mit voller Überlegung und Zustimmung töten lässt, kommt nämlich in die Hölle auf ewig, weil er schwer gegen das fünfte Gebot Gottes verstößt.
In der Hölle ist es auf ewig unvorstellbar schwerer auszuhalten als das schlimmste Leiden hier auf Erden. Mit Christi Leiden vereinigt, kann geduldig und ergeben in Gottes Willen getragenes Leiden sogar sehr verdienstlich sein und in den Himmel führen, wo es keinerlei Leid mehr gibt, sondern nur vollkommenes Glück und Seligkeit, und das alles auch auf ewig.


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Montag, 27. Februar 2012

Leiden und Kreuzesliebe


Ein König ließ auf einem Hügel eine Reihe hölzerner Kreuze aufstellen, die innen hohl und mit Goldstücken mehr oder weniger reich gefüllt waren. Dann lud er seine Untertanen ein, sich ein Kreuz auszuwählen. Aber die Leute, die nur die Kreuze sahen, wollten nichts davon wissen und wandten sich enttäuscht ab. 
Da verriet ihnen der König leise das Geheimnis von den Schätzen, die in jedem Kreuz verborgen waren, und siehe da – sofort begann ein Sturm auf den Hügel; jeder wollte das schwerste Kreuz für sich gewinnen.


Als die Spanier zuerst nach Amerika kamen, kannten die dort wohnenden Indianer den Wert des Goldes noch nicht und gaben gern ein Stück Gold für einen Spiegel oder einige Glasperlen. Als sie aber merkten, wie hoch die Spanier das Gold schätzen, da fingen auch sie an, es höher zu achten und teurer zu verkaufen. 
So ähnlich verhält es sich bei uns in Bezug auf das Leiden. Wenn wir aber sehen, wie hoch die Heiligen die Leiden schätzten, dann sollten auch wir ihren wahren Wert erkennen und sie gerne von Gott dem Herrn annehmen.


Wie in ein und demselben Feuer das Gold aufglänzt und die Schlacke sich absetzt, wie auf ein und derselben Tenne das Stroh zerdroschen und das Getreide gesäubert wird, so läutert ein und dasselbe Geschick die Guten und verwirft die Bösen. 
Es kommt eben nicht darauf an, welcher Art die Leiden sind, sondern welcher Art die sind, die das Leiden trifft. hl. Augustinus

alles aus: Homiletische Gleichnissammlung - Gleichnisse zur katholischen Sittenlehre, von Anton Koch S.J., 1954

Montag, 13. Februar 2012

Die Liebe ist geduldig



Eine Seele, die den Heiland liebt, liebt das Leiden.

Hier auf Erden ist der Ort und die Zeit der Verdienste und folglich auch der Ort und die Zeit des Leidens. Unsere Heimat, wo Gott uns die ewige Ruhe in einer unaussprechlichen Seligkeit bereitet hat, ist der Himmel. Die Zeit, die wir auf dieser Welt zubringen, ist zwar kurz, aber die Mühseligkeiten und die Trübsale, die wir in dieser Zeit erdulden, sind groß: „Der Mensch vom Weibe geboren, lebt eine kurze Zeit und wird mit vielem Elende erfüllt“ (Jo 14,1).

Man muss leiden, so lautet das allgemeine Gesetz, und alle haben zu leiden, die Gerechten wie die Sünder, jeder hat sein Kreuz zu tragen. Wer es in Geduld trägt, wird gerettet, wer es in Ungeduld trägt, geht verloren. Dieselben Leiden und Prüfungen, sagt der heilige Augustinus, führen die einen in den Himmel und die anderen in die Hölle. Durch die Probe des Leidens, sagt derselbe Heilige, scheidet sich in der Kirche Gottes das Stroh vom Weizen: wer sich in Trübsalen demütigt und in den Willen Gottes ergibt, ist ein Weizenkorn für die Scheune des himmlischen Hausvaters, und wer sich hochmütig auflehnt, in Zorn gerät, und deshalb von Gott sich abwendet, ist Stroh für die Flammen der Hölle.


Aus: Hl. Alphons Maria von Liguori, Die Liebe zu Jesus Christus
Der hl. Alphons ist Kirchenlehrer.



Mittwoch, 1. Februar 2012

Warum es Leiden gibt (I)

Oft hört man ungerechte Anklagen gegen Gottes Vorsehung, denn der Unglaube wendet ein: Wenn ein gütiger Gott die Welt regiert, so dürfte es in ihr keine Leiden geben.

Wofür hält der Christ die Leiden?

Der Christ hält die Leiden für Gnadenerweise, durch die Gott seine Auserwählten zur ewigen Seligkeit führen will.

„Wen der Herr lieb hat, den züchtigt er.“ (Hebr. 12,6)

Viele wollen nicht glauben, dass Gott ihr bester Vater ist, weil er sie mit Leiden heimsucht. „Wo ist Gottes Vatersorge,“ sprechen sie, „wenn Unglück über Unglück über mich hereinbricht!“ Wie manches schwachgläubige Menschenherz ist daran gescheitert. 

Warum gibt es überhaupt Leiden? Das ist das große „Warum“, über das manche nicht hinwegkommen, das ihren Glauben wankend macht und sie mit Bitterkeit erfüllt. Sind die Leiden wirklich ein Beweis, dass es keinen Gott gibt? Darauf gibt uns der christliche Glaube eine klare und bestimmte Antwort. 
Das Christentum erst hat Licht über alle Fragen ausgegossen, besonders auch über die Leidensfrage. Christus hat Licht in die rechte Auffassung vom Leid gebracht, besonders auch in das schwer verständliche Leid des Gerechten. Die wahre Religion lehrt uns nicht nur fromm leben, sondern auch geduldig leiden. Wenn Gott uns Leiden schickt, so tut er es in bester Absicht.


„Kommt dir ein Schmerz , so halte still
und frage, was er von dir will.
Die ewige Liebe schickt dir keinen
nur darum, dass du solltest weinen.“


Das Leiden soll nach Gottes heiligem Willen für uns die Segensquelle werden. Gott liebt uns, aber seine Liebe zu uns ist nicht blind. Er hat nicht nur unser zeitliches Wohl, sondern vor allem unser ewiges Heil im Auge. Das Leiden soll uns Wegweiser nach oben sein. Das Leiden soll unser Herz von der Welt lösen. Erst im Leiden lernt der Mensch begreifen, dass die Erde nicht seine wahre Heimat ist.

Fortsetzung hier

Aus: Pfr. Friedrich Rosenmeyer, Konvertitenkatechismus, mit Imprimatur, 1933