Das wichtigste Gebet ist das Gebet um die Beharrlichkeit bis zum Ende. Siehe hier


Montag, 13. Februar 2012

Die Liebe ist geduldig



Eine Seele, die den Heiland liebt, liebt das Leiden.

Hier auf Erden ist der Ort und die Zeit der Verdienste und folglich auch der Ort und die Zeit des Leidens. Unsere Heimat, wo Gott uns die ewige Ruhe in einer unaussprechlichen Seligkeit bereitet hat, ist der Himmel. Die Zeit, die wir auf dieser Welt zubringen, ist zwar kurz, aber die Mühseligkeiten und die Trübsale, die wir in dieser Zeit erdulden, sind groß: „Der Mensch vom Weibe geboren, lebt eine kurze Zeit und wird mit vielem Elende erfüllt“ (Jo 14,1).

Man muss leiden, so lautet das allgemeine Gesetz, und alle haben zu leiden, die Gerechten wie die Sünder, jeder hat sein Kreuz zu tragen. Wer es in Geduld trägt, wird gerettet, wer es in Ungeduld trägt, geht verloren. Dieselben Leiden und Prüfungen, sagt der heilige Augustinus, führen die einen in den Himmel und die anderen in die Hölle. Durch die Probe des Leidens, sagt derselbe Heilige, scheidet sich in der Kirche Gottes das Stroh vom Weizen: wer sich in Trübsalen demütigt und in den Willen Gottes ergibt, ist ein Weizenkorn für die Scheune des himmlischen Hausvaters, und wer sich hochmütig auflehnt, in Zorn gerät, und deshalb von Gott sich abwendet, ist Stroh für die Flammen der Hölle.


Aus: Hl. Alphons Maria von Liguori, Die Liebe zu Jesus Christus
Der hl. Alphons ist Kirchenlehrer.