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Donnerstag, 10. Mai 2012

Der Priester der Leprakranken, P. Damian Deveuster, und seine Verehrung des hl. Herzens Jesu

Hl. P. Damian Deveuster SSCC ,
leprakrank gegen Ende seines irdischen Lebens

Heute ist das Fest des hl. P. Damian Deveuster SSCC (Kongregation von den Heiligsten Herzen Jesu und Mariens und der ewigen Anbetung des Allerheiligsten Altarsakramentes), der sich zu einer Zeit, als es noch kein Heilmittel gegen die Lepra gab,  für die Leprakranken auf Hawai opferte.


Die Mönche von Clairvaux berichten ausführlich über ihn:


Im Mai 1873 vertraute der Apostolische Vikar von Hawaii, Mgr. Maigret, einigen seiner Priester an, dass ihm die Verwahrlosung der Leprakranken Sorgen bereite. Die Plage der Lepra breitete sich seit 1864 auf dem gesamten Archipel aus. Angesichts der Gefahr beschloss die Regierung, die Aussätzigen zu isolieren. „Es ist eine Situation entstanden, die mich sehr beunruhigt. Ich denke vor allem an die armen Kranken, von denen jedes Jahr viele sterben, ohne ihre Seele erleichtert zu haben, bevor sie vor Gott treten, und die zuvor keinen moralischen Beistand in ihrer Drangsal haben.« – „Aber Herr Bischof«, erwiderte ein Pater, „Sie brauchen doch nur einen von uns zu ihrem Seelsorger zu berufen!« Alle Geistlichen waren einmütig bereit, die Aufgabe zu übernehmen. 
Da meldete sich einer von ihnen, P. Damian de Veuster, und sagte entschlossen: „Herr Bischof haben mich daran erinnert, dass ich am Tag meiner Ordensprofess in ein Leichentuch gehüllt wurde, um zu lernen, dass aus dem freiwilligen Tod neues Leben entspringt; daher bin ich bereit, mich lebendig zu begraben mit diesen Unglücklichen, von denen ich mehrere persönlich kenne.« – „Wie alt sind Sie?«, fragte Bischof Maigret. – „33 Jahre.« – „So alt wie Unser Herr in der Stunde des Kreuzes«, erwiderte der Bischof.
(...)

Mit euch leben und sterben
Am 10. Mai landete Pater Damian, begleitet von seinem Bischof, mit seinem Brevier als einzigem Gepäck in Kalawao. Zu ihrem Empfang waren viele noch rüstige Kranke gekommen. „Bislang wart ihr allein und verlassen, meine Kinder«, sagte Bischof Maigret. „Das wird nun anders. Hier kommt jemand, der euer Vater sein wird. Er liebt euch so sehr, dass er nicht zögert, um eures Glückes und um das Heil eurer unsterblichen Seele willen einer von euch zu werden und mit euch zu leben und zu sterben.« 
Die Kranken konnten ihre Rührung nicht verbergen. Der Bischof umarmte den Pater, segnete ihn und überließ ihn seiner heroischen Aufgabe. 
Die erste Zeit war hart: Nachts hatte Pater Damian kein anderes Dach über dem Kopf als einen Baum neben der Kapelle. Am schwersten zu ertragen waren für ihn der Anblick der Aussätzigen und der faulige Geruch, den ihre zerfressenen Gliedmaßen verströmten. 
Doch „sie haben eine Seele, die durch das kostbare Blut unseres göttlichen Erlösers losgekauft wurde«, schrieb er. „Ich kann sie zwar nicht heilen wie der Herr, doch ich kann sie zumindest trösten.« Er machte sich um Christi willen ihre Belange zu eigen und betrachtete sich als einen von ihnen: „Wenn ich predige, sage ich immer: ‚Wir Aussätzigen'. Könnte ich sie doch alle für Christus gewinnen!« (...)
Pater Damians heldenhafter Einsatz löste eine wahre Spendenlawine aus. Protestanten und Katholiken wetteiferten miteinander im Spenden. Der belgische Pater wurde in allen Zeitungen gefeiert. Ein deutscher Protestant schrieb: „Lediglich ein einziger katholischer Priester ist in jene Hölle der Lepra vorgedrungen. Er harrt mitten unter den Sterbenden und Verzweifelten aus, um ihnen den Trost des ewigen Lebens zu spenden.« 
Das Lob war gar nicht nach dem Geschmack der Hygienebehörde in Honolulu; ihr war der Umzug des katholischen Priesters nach Molokai ein Dorn im Auge. Sollte seine vielfältige Aktivität vielleicht besagen, dass die Maßnahmen der Behörde unzureichend waren? Der Zugang zur Insel wurde für alle Nichtkranken gesperrt. Pater Damian war isoliert und „interniert«, denn ihm wurde verboten, den Quarantänebezirk zu verlassen: Durch diese Zermürbungsmaßnahme hoffte man, ihn zur Aufgabe seines Postens zu bewegen. Am meisten litt er darunter, dass er nicht mehr beichten konnte.
(...)

Pater Damians Geheimnis
Woher bezog Pater Damian diese Liebe und diese Kraft (...)? Sein Herz schlug im gleichen Takt wie die Herzen Jesu und Mariens und übernahm deren Gefühle, Freuden und Schmerzen. Er hatte sich vor allem dem Heiligsten Herzen Jesu in der eucharistischen Anbetung geweiht. 
„Ohne die ständige Präsenz unseres göttlichen Meisters in meiner armen Kapelle«, schrieb Pater Damian, „hätte ich niemals bei meinem Entschluss bleiben und das Schicksal der Aussätzigen teilen können.« Er lebte von der Eucharistie. „Mit unserem Herrn an meiner Seite bleibe ich immer fröhlich und zufrieden und arbeite eifrig zum Wohle dieser unglücklichen Armen.« Er führte, sobald er konnte, die ewige Anbetung in Kalawao ein. 
„Jeden Tag suchen gute Christen beim ewigen Tröster aller Leidenden nach Linderung ihrer Leiden«, berichtete ein Zeuge. „Sie tun noch mehr: Sie bieten sich als Opfer dar zur Wiedergutmachung der Schmähungen, mit denen undankbare Kinder trotz ihrer christlichen Erziehung die göttlichen Herzen überschütten.«
Der Weg Pater Damians war mit Schwierigkeiten gespickt, die zuweilen durch sein Ungestüm noch gesteigert wurden, obwohl er sich, die Augen fest auf Gott gerichtet, um Zurückhaltung bemühte. 
Seine Tage begannen mit stillem Gebet. Er führte stets seinen Rosenkranz mit sich; beten wurde zum Atem seiner Seele, und Gott war ihm stets gegenwärtig. 
Sein Vertrauen auf Gott war unerschütterlich: „Von Anfang an«, schrieb er, „habe ich meine Gesundheit unserem Herrn, seiner heiligen Mutter und dem heiligen Josef anvertraut.« Indem er das Leben der Aussätzigen teilte, lief er Gefahr, selbst angesteckt zu werden. 
Bereits 1876 sagte er, es werde die Zeit kommen, „in der der Herr mir diese fürchterliche Lepra zum Geschenk machen wird
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Ein rührendes einzigartiges Zeitdokument, einen Brief, den P. Damian an seinen Bruder richtete, nachdem in Europa die Nachricht von seinem Tod kursierte, findet sich HIER