Mohammed Mursi - der zukünftige Präsident für Allah? |
Vorhersagen sind immer schwierig, besonders wenn sie die Zukunft betreffen, aber bezüglich der Zukunft Ägyptens habe ich schon beim Sturz Mubaraks, wo noch alle jubelten, einigen mir bekannten Priestern vorhergesagt, dass wir bald einen Schariastaat unter Leitung der Moslembruderschaft in Ägypten sehen werden. Ich hätte mir gewünscht, dass ich irre, aber es sieht so aus, als würde der Fall bald eintreten.
Bischof Kyrillos William meinte auf dem Mannheimer Katholikentag, dass sich in Ägypten langfristig kein islamischer Staat entwickeln werde. Ich fürchte, er sieht das alles ziemlich falsch.
Mannheim (kath.net/KAP) In Ägypten wird sich nach Einschätzung von Bischof Kyrillos William von der koptisch-katholischen Kirche langfristig kein islamischer Staat entwickeln. "Die Islamisten sind auf die Revolution aufgesprungen, aber die Ägypter wollten niemals einen islamischen Staat", sagte der Bischof von Assiut Kyrillos am Samstag beim Katholikentag in Mannheim. Bei der Revolution habe Religion keine Rolle gespielt, es sei um Themen wie Arbeitslosigkeit und Ungerechtigkeit gegangen. "Zwischen Christen und Muslimen gab es eine große Einigkeit", sagte der Bischof. Es habe bei den vergangenen Wahlen eine religiöse Polarisierung gegeben. Vor allem auf einfache Leute und Analphabeten sei Einfluss ausgeübt worden. Dies werde sich bei künftigen Wahlen nicht wiederholen. (...)Wie immer liegen solche falschen Einschätzungen daran, dass das Prinzip des Islam nicht richtig verstanden wird. Die Moslembrüder, die übrigens nicht wie überall behauptet wird, "Islamisten" sind, sondern ganz rechtgläubige Moslems, wissen, dass ihnen Allah (der einpersönliche Gott, den der Islam postuliert) den Auftrag und das Recht gegeben hat, mit allen - allen - Mitteln einen Staat mit Allahs Gesetz, der Scharia aufzubauen.
"Stimmenkauf und Wählermanipulation", über die der Focus berichtet, sind Wörter, die es für Moslembrüder gar nicht gibt. Sie versuchen eben mit allen Mitteln für Allah zu kämpfen und aus ihrer islamischen Sicht und nach Allahs Gesetzen, die die einzigen sind, die sie anerkennen, ist das ihr gutes Recht.
Der ägyptische Philosoph Murad Wahba (Video und englisches Transcript ganz unten) hat das bestens verstanden. Er sieht klar, das die Moslembruderschaft ideologisch verpflichtet ist, Kriege zu beginnen, vorzugsweise mit Israel. Außerdem sagt er voraus, dass Ägypten von oben nach unten vollständig islamisiert werden wird, wenn die Moslembruderschaft die Wahlen "gewinnt".
Wahl in Ägypten: Trotz möglicher Manipulationen – Muslimbrüder jubeln - weiter lesen auf FOCUS Online: http://www.focus.de/politik/ausland/krise-in-der-arabischen-welt/aegypten/wahl-in-aegypten-trotz-moeglicher-manipulationen-muslimbrueder-jubeln_aid_758282.html
Die Muslimbrüder, die bereits diegrößte Fraktion im Parlamentstellen, feierten Mohammed Mursi am Freitag bereits als Sieger. Die Islamisten-Organisation erklärte, nach Auszählung der Hälfte der Stimmen liege ihr Kandidat mit 30,8 Prozent an erster Stelle vor dem früheren Luftfahrtminister Ahmed Schafik mit 22,3 Prozent.Den unten gezeigten ägyptischen Philosophen und seine Vorhersagen konnte man am 20. April 2012 erstmals im Internet sehen. Vielleicht sollten Priester und Politiker öfter Memri TV schauen, dann wäre ihnen klarer, wie die Moslems denken.
Die staatlichen Medien sprachen dagegen von einem Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen Mursi, dem unabhängigen Islamisten Abdel Moneim Abul Futuh und dem linken Aktivisten Hamdien Sabbahi. Nach den ersten Ergebnissen kann sich der frühere Generalsekretär der Arabischen Liga, Amre Mussa, keine Hoffnungen mehr machen, die Nachfolge des im Februar 2011 gestürzten Präsidenten Husni Mubarak anzutreten.
Stimmenkauf und Wählermanipulationen
Rund 50 Millionen Ägypter waren am Mittwoch und Donnerstag aufgerufen, unter zwölf Bewerbern ihren künftigen Präsidenten zu bestimmen. Nach inoffiziellen Angaben beteiligten sich rund 50 Prozent der Wähler an dem zweitägigen Urnengang. Ägyptische Wahlbeobachter berichteten von Stimmenkauf und Wählermanipulation in zahlreichen Wahllokalen. Beschwerden über Unregelmäßigkeiten gab es jedoch bislang nicht.
Für US-Außenministerin Hillary Clinton trüben solche Berichte den Erfolg der Wahlen nur unwesentlich – sie gratulierte den Ägyptern zu einer „historischen“ Präsidentenwahl. „Wir freuen uns darauf, mit Ägyptens demokratisch gewählter Regierung zusammenzuarbeiten“, erklärte Clinton am Donnerstag (Ortszeit) in Washington. Die erste Runde der Präsidentenwahl sei ein „weiterer wichtiger Meilenstein beim Übergang zur Demokratie“....
Egyptian Philosopher Murad Wahba: 'The Muslim Brotherhood Is Ideologically Required To Start Wars'MEMRIFollowing are excerpts from an interview with Egyptian philosopher Murad Wahba, which aired on Sada Al-Balad TV on April 20, 2012.To view this clip on MEMRI TV, visit http://www.memritv.org/clip/en/3442.htm."We're Not Even In The Ballpark" Of The Components Of DemocracyInterviewer: "Where does Egypt stand with regard to these four components?"Murad Wahba: "We're not even in the ballpark. This is not an exaggeration. There are four components: Secularism and relative thinking do not exist. They are considered heresy. As for a social covenant, the religious authorities interfere in everything. Enlightenment is forbidden – from the days of Sheik Abd Al-Razeq, through Taha Hussein, and all the way to Naguib Mahfouz."Interviewer: "And others too."Murad Wahba: "Enlightenment is thwarted all the time. They eradicate any sign of rational thinking. As for liberalism – there is no room for individualism. Everybody moves like a herd of sheep. […]"Today, there is a bloc of Gulf states against the Muslim Brotherhood. This is a new phenomenon."Interviewer: "What do you mean?"Murad Wahba: "Some declarations have been issued on this."Interviewer: "I think that the Dubai police [chief] was very clear on that."Murad Wahba: "Right. The Gulf states, along with the Asian countries, may be able to 'besiege' the ideology of the Muslim Brotherhood. Under these circumstances, I believe that the Muslim Brotherhood ideology will face a crisis – how will they cooperate, when they are in power, with neighboring countries – the Gulf states – and with Asia, given its current relations with the Gulf states, in light of the present problems, in which the U.S. and Europe are also involved? Today, the U.S. and Europe are closer to the Gulf states and to Asia than they are to Egypt.""There Will Be A Crisis Between The Leadership Of The Egyptian Army And The Muslim Brotherhood"Interviewer: "At present?"Murad Wahba: "Yes. That's how I see things. There is a crisis. The Muslim Brotherhood is, of course, exploiting the issue of Israel, and is trying to generate threats from Sinai, in an attempt to drag the Egyptian army into starting another war with Israel. But I think that the military leadership is aware of what is happening in the Sinai, and of the goals underlying these incidents. Therefore, in my view, there will be a crisis between the leadership of the Egyptian army and the Muslim Brotherhood. […]"For the Egyptian military leadership, the notion of war pertains to national security: our army's mission is to defend us against an attacking enemy, but it is not part of its mission to artificially initiate a war. For the Muslim Brotherhood, war is something one initiates, in an effort to convert the region and the entire world to Islam. Therefore, the Muslim Brotherhood is ideologically required to start wars."Interviewer: "But on the tactical level, they talk about honoring the Camp David Accords, and about honoring international agreements. Moreover, there is a strange and worrying flirtation going on between the Muslim Brotherhood and the American administration regarding the implications on Israel. When John McCain, for example, was in Egypt, he received their assurance that the [Israel-Egypt] treaty would be maintained, that the QIZ treaty would be maintained, and even that they have no problem with the gas exportation [to Israel] – unless the courts decide otherwise, and it's a different story."Murad Wahba: "But let me tell you something. I always pay attention to the expressions they use when they talk about their commitment to the international agreements. They always add the qualifier: 'But it's subject to change and to discussion.' That is their tactic. I've noticed that they always conclude with a 'but' – 'we honor the international agreements, but the people will have its say.' 'If circumstances change, it may become necessary to reexamine [the treaty].' It is these expressions that will enable them to send the Egyptian army to initiate war against Israel in the future. […]"If the army returns to the military bases, and the Muslim Brotherhood takes over the state institutions, it will mean the Islamization of the country and of society. When that happens, the army, which is a state institution, will undergo Islamization willy-nilly. Under such circumstance, it will not be able to remain out of it. […]"If the Muslim Brotherhood takes over the presidency, it will herald the beginning of a comprehensive process of Islamization, from top to bottom." […]