Pfingsten Jean II Restout |
Geliebte, in heiliger Pfingstfreude Versammelte!
„Ich werde euch den Tröster senden.“ Diese Verheißung hat der Herr seinen Jüngern gemacht, als er nach der letzten Erscheinung in die Herrlichkeit des Vaters aufgenommen wurde.
Er hat den Tröster, den Parakleten, den Beistand, den Anwalt – wie man das Wort auch übersetzen kann – gesandt und hat ihm Funktionen aufgetragen, die er seitdem in seiner Kirche als dem Ort des Heiligen Geistes, als dem spezifischen Ort der Gegenwart des Heiligen Geistes, ausübt. „Er wird euch an alles erinnern, was ich euch gesagt habe, und er wird euch in alle Wahrheit einführen.“
Zwei Funktionen übt dieser Heilige Geist aus in seiner Kirche. An erster Stelle erinnert er an alles, was Jesus gesagt hat. Das darf nicht untergehen. Das darf nicht verkürzt, das darf nicht verfälscht, das darf auch nicht vermehrt werden. Der Geist erinnert an alles, was Jesus gesagt hat.
Er führt aber auch zweitens die Jünger in die ganze Wahrheit ein, d.h. er interpretiert ihnen das, was Jesus gesagt hat. Er ist der Geist, der bei der Lesung der Heiligen Schrift denjenigen, der sich seinem Wirken öffnet, die Wahrheit erkennen läßt. Er ist der eigentliche Interpret von Schrift und Tradition. Dadurch führt er in alle Wahrheit ein.
Unter dem Wirken dieses Geistes hat die Kirche seit zweitausend Jahren unverändert und unermüdlich die Heilige Schrift und die Tradition so verstanden, wie sie von Anfang an gemeint waren. Dazu gehört, daß die Geschehnisse, welche in der Heiligen Schrift berichtet sind, auch als Geschehnisse stehengelassen werden; daß also die Wunder Wunder bleiben und sich nicht in Wundererzählungen oder Wundergeschichten, d.h. erfundene Legenden, verwandeln.
Zwei Funktionen übt dieser Heilige Geist aus in seiner Kirche. An erster Stelle erinnert er an alles, was Jesus gesagt hat. Das darf nicht untergehen. Das darf nicht verkürzt, das darf nicht verfälscht, das darf auch nicht vermehrt werden. Der Geist erinnert an alles, was Jesus gesagt hat.
Er führt aber auch zweitens die Jünger in die ganze Wahrheit ein, d.h. er interpretiert ihnen das, was Jesus gesagt hat. Er ist der Geist, der bei der Lesung der Heiligen Schrift denjenigen, der sich seinem Wirken öffnet, die Wahrheit erkennen läßt. Er ist der eigentliche Interpret von Schrift und Tradition. Dadurch führt er in alle Wahrheit ein.
Unter dem Wirken dieses Geistes hat die Kirche seit zweitausend Jahren unverändert und unermüdlich die Heilige Schrift und die Tradition so verstanden, wie sie von Anfang an gemeint waren. Dazu gehört, daß die Geschehnisse, welche in der Heiligen Schrift berichtet sind, auch als Geschehnisse stehengelassen werden; daß also die Wunder Wunder bleiben und sich nicht in Wundererzählungen oder Wundergeschichten, d.h. erfundene Legenden, verwandeln.
Seine Funktion, die Wahrheit in der Kirche zu erhalten, hat dieser Heilige Geist auf dem I. Vatikanischen Konzil im Jahre 1870 mit besonderer Kraft vorgenommen. Auf diesem Konzil im Jahre 1870 hat er die Väter des Glaubens, die Bischöfe des ganzen Erdenrundes, angeleitet, als Glaubenssatz zu verkünden: „Wer sagt, Wunder könnten nicht geschehen, und alle Berichte über solche seien den Fabeln zuzuweisen, und wer sagt, Wunder könnten niemals bewiesen werden, und mit ihnen könne man nicht die göttliche Herkunft des Christentums beweisen, der sei ausgeschlossen.“
Das war Wirken des Heiligen Geistes. Das war Einführung in die Wahrheit.
Doch wie kommt es dann, meine lieben Freunde, daß wir in der Gegenwart, etwa beginnend mit dem II. Vatikanischen Konzil, in unserer Kirche fortwährend mehr eine Entleerung der Evangelien, eine weitgehende Leugnung ihrer Geschichtlichkeit, vor allem eine Ausräumung der Wunder erleben? Wie ist das möglich, wenn der Heilige Geist die Kirche in alle Wahrheit einführt und wenn er sie an alles erinnert, was Jesus gesagt und getan hat?
Das Wirken des Heiligen Geistes, meine Christen, ist kein naturhafter Vorgang. Der Regen fällt, ob die Menschen wollen oder nicht. Die Sonne scheint, ob es ihnen genehm ist oder nicht.
Doch wie kommt es dann, meine lieben Freunde, daß wir in der Gegenwart, etwa beginnend mit dem II. Vatikanischen Konzil, in unserer Kirche fortwährend mehr eine Entleerung der Evangelien, eine weitgehende Leugnung ihrer Geschichtlichkeit, vor allem eine Ausräumung der Wunder erleben? Wie ist das möglich, wenn der Heilige Geist die Kirche in alle Wahrheit einführt und wenn er sie an alles erinnert, was Jesus gesagt und getan hat?
Das Wirken des Heiligen Geistes, meine Christen, ist kein naturhafter Vorgang. Der Regen fällt, ob die Menschen wollen oder nicht. Die Sonne scheint, ob es ihnen genehm ist oder nicht.
Aber der Geist, der Heilige Geist, wendet sich an den freien Willen des Menschen. Er klopft gleichsam an die Tür des Herzens und wartet, ob man ihm öffnet. Wer ihm öffnet, bei dem tritt er ein, nimmt Wohnung und erleuchtet seinen Verstand, dem schenkt er seine Gaben, in dem erzeugt er seine Wirkung. Aber wer sich ihm nicht öffnet, der bleibt in der Finsternis und der kommt dazu, die Evangelien zu Propagandamärchen umzustilisieren.
alles von Prälat Prof. Georg May
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