Da er sie nun schwanger sah, da er dem Zeugnis seiner Sinne trauen musste,
empfand seine Seele das schrecklichste Leiden. Tag und Nacht schwebte ihm
dieses Anliegen vor seiner Seele; einerseits konnte er sich nicht durchringen,
die unschuldigste Seele zu verdammen, und andererseits machte es ihm der Augenschein unmöglich, sie
unschuldig zu finden.
Ein zweites Anliegen lag neben dem ersten, gleich schwer auf seiner Seele: nämlich, wie er sich aus der Verlegenheit ziehen, und von Maria losmachen sollte. Nach reiflicher Überlegung und herzlichem Gebet fasste er endlich den Entschluss, den er ohne neuen Aufschluss des Himmels für den vernünftigsten halten musste, Maria, seine Verlobte, im Geheimen zu entlassen, damit sie dem Gespött und der Strafe des Gesetzes entgehen könnte. Diesen Vorsatz glaubte er, sei er seiner Ehre und seiner Liebe schuldig, und so zu handeln müsse vor dem Auge der Gerechtigkeit als gerecht erkannt werden.
So sind denn auch die Gerechten, die Freunde Gottes, nicht von Leiden und schweren Prüfungen ausgenommen. So gehen denn die Trübsale auch vor den Wohnungen der Gerechten nicht immer vorbei! Wahrhaftig, alles, was Mensch ist, ist dem Leiden unterworfen. Allerdings unterscheiden sich die Leiden der Frommen von den Leiden der Verbrecher.
Ein zweites Anliegen lag neben dem ersten, gleich schwer auf seiner Seele: nämlich, wie er sich aus der Verlegenheit ziehen, und von Maria losmachen sollte. Nach reiflicher Überlegung und herzlichem Gebet fasste er endlich den Entschluss, den er ohne neuen Aufschluss des Himmels für den vernünftigsten halten musste, Maria, seine Verlobte, im Geheimen zu entlassen, damit sie dem Gespött und der Strafe des Gesetzes entgehen könnte. Diesen Vorsatz glaubte er, sei er seiner Ehre und seiner Liebe schuldig, und so zu handeln müsse vor dem Auge der Gerechtigkeit als gerecht erkannt werden.
So sind denn auch die Gerechten, die Freunde Gottes, nicht von Leiden und schweren Prüfungen ausgenommen. So gehen denn die Trübsale auch vor den Wohnungen der Gerechten nicht immer vorbei! Wahrhaftig, alles, was Mensch ist, ist dem Leiden unterworfen. Allerdings unterscheiden sich die Leiden der Frommen von den Leiden der Verbrecher.
Erstens: die Frommen
leiden unschuldig, die Verbrecher haben es wohl verschuldet, was sie
auszustehen haben; zweitens, jene versündigen sich nicht in ihren Leiden,
sondern tun auch im Leiden, was ihnen nach dem Ausspruch des Gewissens das Gott
gefälligste zu sein scheint, während diese (die Sünder) auch in den Tagen der
Trübsal Sünden auf Sünden, Schulden auf Schulden häufen. Drittens: Jenen geht
in der Finsternis, in der rechten Stunde, ein Licht auf, wo diese im Finstern
tappen, wie wir das erste an dem heiligen Joseph in der Folge sehen werden.
So müssen wir denn, so oft uns ein Leiden trifft, unser Gewissen genau untersuchen, ob wir nicht dieses Leiden verschuldet haben; und wenn wir an die Brust schlagen müssen, den Herrn um Vergebung bitten, über die erkannte Sünde wahre Busse tun, und ein neues Leben anfangen. Hernach müssen wir den Gott der Stärke um Stärke bitten, geduldig zu leiden, und alle Ungeduld standhaft unterdrücken, damit wir die Zahl unserer Schulden nicht noch größer machen. Endlich müssen wir den Vater des Lichtes um Licht bitten, dass wir auch in den Tagen der Finsternis seinen heiligen Willen erkennen und vollbringen mögen, und den Anbruch dieses Lichtes demütig und gelassen abwarten.
Auf diese Weise werden wir in allen Prüfungen bestehen, wie die Heiligen Gottes darin bestanden haben.
Fortsetzung HIER
So müssen wir denn, so oft uns ein Leiden trifft, unser Gewissen genau untersuchen, ob wir nicht dieses Leiden verschuldet haben; und wenn wir an die Brust schlagen müssen, den Herrn um Vergebung bitten, über die erkannte Sünde wahre Busse tun, und ein neues Leben anfangen. Hernach müssen wir den Gott der Stärke um Stärke bitten, geduldig zu leiden, und alle Ungeduld standhaft unterdrücken, damit wir die Zahl unserer Schulden nicht noch größer machen. Endlich müssen wir den Vater des Lichtes um Licht bitten, dass wir auch in den Tagen der Finsternis seinen heiligen Willen erkennen und vollbringen mögen, und den Anbruch dieses Lichtes demütig und gelassen abwarten.
Auf diese Weise werden wir in allen Prüfungen bestehen, wie die Heiligen Gottes darin bestanden haben.
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