Das wichtigste Gebet ist das Gebet um die Beharrlichkeit bis zum Ende. Siehe hier


Sonntag, 4. März 2012

Die hl. Gertrud über den Lohn des Apostolats



Die hl. Gertrud berichtet einmal über den Tod und die Himmelsseligkeit eines Mägdleins, das seine ganze Jugend Gott geweiht hatte. Am Begräbnistag schaute sie ihre Seele in einer Herrlichkeit, wie die menschliche Armseligkeit es sich nicht vorstellen kann. Gertrud befragte die Seele, welchen Lohn sie für ihre Tugend empfangen habe, und die Selige erklärte es ihr. Dann fügte die Verstorbene hinzu: „Was willst du noch von meinem Himmelslohn wissen? Siehe, das Herz meines geliebten Jesus steht mir vollkommen offen. Nur eine Zelle darin nicht, weil ich das im Leben nicht verdient habe. 
Denn was darin verborgen ist, wird nur jenen erschlossen, die auf Erden solche Liebe zu Gott hatten, dass sie alles Gute, das ihnen bekannt ist, in heiliger Liebe der ganzen Welt mitteilen möchten, damit Gott noch mehr geliebt wird. 
Diese Liebe besaß ich nicht, sondern  meine Freude war es, allein mit Ihm zu wissen, was ich als sein Geschenk empfangen habe. Darum werde ich zu jener lieblichen Schatzkammer nicht zugelassen.“ 
Es ist die „Kammer“, die nur dem Apostel offen steht.



alles aus: Homiletische Gleichnissammlung - Gleichnisse zur katholischen Sittenlehre, von Anton Koch S.J., 1954