Das wichtigste Gebet ist das Gebet um die Beharrlichkeit bis zum Ende. Siehe hier


Donnerstag, 12. Juli 2012

Weltbild-Verlag - über Verführung und Ärger­nis

Im Weltbild-Verlag, der nach wie vor 12 deutschen Bistümern, dem Verband der Diözesen Deutschlands und der Katholischen Soldatenseelsorge Berlin gehört, wird ein u. a. ein Buch vertrieben, das ein Bestseller unter denjenigen Büchern ist, die schwer gegen das 6. Gebot verstoßen. (Quelle)

Während früher deutsche Bischöfe in Wort und Schrift alles taten, um die Katholiken vor solchen Büchern und Schriften zu warnen und sie zu schützen, sind heutzutage die deutschen Bischöfe für den Vertrieb solcher Bücher mitverantwortlich.

Es wäre besser Bücher über die Pflichten, die die zehn Gebote jedem auferlegen und über solche Sündenkategorien zu verkaufen, die heute offensichtlich zumindest in 12 Bistümern unbekannt sind, z.b. das Ärgernis.

Die Ausführungen unten sind alle von Prälat Prof. Georg May, den der 
Präfekt der Glaubenskongegration hoch schätzt :

Was sind wir dem Nächs­ten, dem See­len­heil des Nächs­ten, pflicht­mä­ßig schul­dig? Ich ant­worte dar­auf:

1. das gute Bei­spiel.



2. die Hand­lun­gen der geist­li­chen Barm­her­zig­keit.

Wir schul­den dem Nächs­ten ers­tens das gute Bei­spiel. Der andere soll an uns ler­nen, wie ein Christ lebt. Er soll an uns abse­hen kön­nen, wie man als Christ leben muß. Das Bei­spiel soll ihn leh­ren. Und tat­säch­lich wis­sen wir ja, daß Reden bil­lig sind. Das Tun ist schwer, aber des­we­gen um so gewich­ti­ger. „Wir glau­ben mehr den Taten als den Wor­ten“, sagt schon der Heide Cicero. Und so ist es bis heute geblie­ben, daß das Bei­spiel eines christ­li­chen Lebens mit­rei­ßend wirkt. „Zwei Dinge sind es“, hat ein­mal Kar­di­nal Faul­ha­ber sinn­ge­mäß gesagt, „die den Men­schen im Glau­ben befes­ti­gen kön­nen, wenn die Anhän­ger des Glau­bens nach dem Glau­ben leben und für den Glau­ben ster­ben.
aus der Predigt: Die not­wen­dige Sorge um das Heil des Nächs­ten


Vor zwei Wochen haben wir den ers­ten Teil des 5. Gebo­tes betrach­tet: „Du sollst nicht töten!“ Die­ser erste Teil befaßt sich mit den Pflich­ten gegen das eigene Leben. Der zweite Teil, den wir uns heute vor­neh­men, geht auf die Pflich­ten am frem­den Leben. Das 5. Gebot ver­langt von uns, daß wir frem­des Leben ach­ten. Das bedeu­tet

1. daß wir dem Nächs­ten am leib­li­chen Leben nicht scha­den, und


2. daß wir ihm an sei­ner Seele kei­nen Scha­den zufü­gen.

Man kann den Leib töten, man kann aber auch die Seele mor­den. Die ers­ten Pflich­ten rich­ten sich gegen das leib­li­che Leben des ande­ren. Man darf Nächs­ten nicht has­sen, man darf ihm kei­nen Scha­den zufü­gen, man darf ihn nicht unge­recht und absicht­lich töten. 

(...)
Die pri­mi­tivste, aber oft die wirk­samste Ver­füh­rung ist die zu einem lie­der­li­chen Leben, also zu geschlecht­li­chen Exzes­sen. Denn hier kommt dem Ver­füh­rer die Trieb­haf­tig­keit ent­ge­gen, die im Men­schen, in jedem Men­schen, auf der Lauer liegt. Und weil eben im Inne­ren des Men­schen ein sol­cher Trieb ist, spricht er auf diese Ver­füh­rung auch so leicht an.
 
aus der Predigt: Pflich­ten gegen frem­des Leben

Sie alle ken­nen das Wort Ärger­nis. Es gibt jemand Ärger­nis, es nimmt jemand Ärger­nis. Ärger­nis ist, kurz gesagt, Ver­lei­tung zur Sünde. Ärger­nis ist eine Hand­lung – ein Wort, eine Tat, eine Unter­las­sung –. die an sich oder nach den Umstän­den geeig­net ist, den Nächs­ten in Sünde zu füh­ren. Das deut­sche Wort „Ärger­nis“ stammt aus dem Mit­tel­hoch­deut­schen und kommt von „arg“ oder „ärger“. Das bedeu­tet soviel wie jeman­den schlech­ter machen, ärger machen, jeman­den zur Sünde rei­zen, jeman­den zur Sünde anrei­zen. Sie ken­nen auch das Lehn­wort aus dem Latei­ni­schen: Skan­dal. Das ist ein Skan­dal. Das besagt das­selbe wie Ärger­nis. Skan­dal bedeu­tet ursprüng­lich in der grie­chi­schen Spra­che das Stell­holz, mit dem man Vögel fängt, und über­tra­gen bedeu­tet es den Anstoß zum sitt­li­chen Fall.

Man unter­schei­det das aktive und das pas­sive Ärger­nis. Das aktive Ärger­nis, das jemand gibt, das pas­sive Ärger­nis, das jemand nimmt. Das aktive Ärger­nis kann wie­derum ein direk­tes oder ein indi­rek­tes sein. Ein direk­tes Ärger­nis besteht darin, dass jemand mit Absicht ein Ärger­nis gibt, um die ande­ren zu ver­lei­ten. Er hat bei sei­nem Ärger­nis­ge­ben das Ziel, dass andere es nach­ah­men. Das nennt man das teuf­li­sche Ärger­nis, denn so macht es der Teu­fel. Hin­ge­gen ist das indi­rekte Ärger­nis nicht beab­sich­tigt, aber man sieht die schlimme Folge vor­aus und läßt sie zu. Akti­ves Ärger­nis also, direk­tes Ärger­nis, wo man die Sünde wünscht, akti­ves Ärger­nis, indi­rek­tes Ärger­nis, wo man die Sünde nur zuläßt.

Ärger­nis in die­sem Sinne gibt der Bun­des­prä­si­dent, wenn er nach sei­ner Schei­dung eine neue Ehe ein­geht. Akti­ves Ärger­nis geben Amts­trä­ger, wenn sie zu höchst bedenk­li­chen Gescheh­nis­sen schwei­gen, obwohl sie reden müß­ten. Man kann nicht den Aposta­ten in Tübin­gen sagen las­sen, die Men­schen sol­len dem Papst unge­hor­sam sein, und dazu schwei­gen. Wenn die Bischöfe dazu schwei­gen, geben sie Ärger­nis! Durch glau­bens­lose, unsitt­li­che Schrif­ten wer­den die Leser ver­dor­ben oder ärger gemacht. 

aus der Predigt: Ver­lei­tung zur Sünde durch Ärger­nis

Viele haben ihre Unschuld ver­lo­ren, weil sie durch den Ver­füh­rer zu bösem Tun ver­lei­tet wur­den. Die geschlecht­li­che Ver­füh­rung ist sicher die häu­figste von allen, und des­we­gen ist sie so gefähr­lich und so bedau­er­lich. Die Ver­füh­rung ist ein schwe­res Ver­ge­hen gegen die Pflicht, die wir für das See­len­heil des Nächs­ten haben. Wir machen uns schul­dig am Ruin des ande­ren, wenn wir jeman­den ver­füh­ren. Die eigene Sünde hat man gewis­ser­ma­ßen im Griff; ich kann mich bekeh­ren. Aber ob der andere fähig ist, sich zu bekeh­ren, das weiß ich nicht. Des­we­gen ist es so schlimm, wenn wir jeman­den durch Ver­füh­rung zur Sünde gebracht haben. Es bleibt uns nur übrig, daß wir durch eif­ri­ges Gebet und durch Sühne die Huld Got­tes zu bewe­gen ver­su­chen, in die Seele des ande­ren ein­zu­grei­fen, damit auch ihm die Gnade der Bekeh­rung geschenkt werde.

Die zweite Form, in der dem See­len­heil des Nächs­ten Scha­den zuge­fügt wird, ist das Ärger­nis. Das Ärger­nis ist eine Hand­lung, die böse ist oder als böse erscheint und die ande­ren zum Anlaß see­li­schen Scha­dens wird. Wir unter­schei­den das aktive und das pas­sive Ärger­nis. Akti­ves Ärger­nis ist jenes, das gege­ben wird, pas­si­ves Ärger­nis ist die­ses, das genom­men wird. Das aktive Ärger­nis tritt in drei For­men auf. 
Die erste Form ist das teuf­li­sche Ärger­nis. Hier begeht jemand etwas Böses oder etwas, was als böse ange­se­hen wird, aus Haß gegen Gott und den Nächs­ten, um ihm an der Seele zu scha­den: teuf­li­sches Ärger­nis. 
Die zweite Form ist das direkt gewollte Ärger­nis. Hier setzt jemand eine böse Tat oder eine als böse ange­se­hene Tat, damit der andere die Sünde tut, damit er ihm in sei­ner Sünde folgt. 
Die dritte Form des Ärger­nis­ses ist das indi­rekt ver­an­laßte Ärger­nis. Es besteht darin, daß man eine Tat setzt, die geeig­net ist, bei einem ande­ren eine Sünde her­vor­zu­ru­fen.
Sol­che Ärger­nisse sind, Gott sei es geklagt, außer­or­dent­lich häu­fig.