(...) Ein großer Theologe, der heilige Anselm von Canterbury – er war Erzbischof von Canterbury in England – hat diese Lehre in einem Buche, das uns erhalten ist, zusammengefaßt. Das Buch heißt „Cur deus homo?“ Warum wurde Gott ein Mensch? Und er faßt die ganze Lehre der Kirche, die Lehre der Schrift, die Lehre der Kirchenväter zusammen, wenn er folgendes erklärt:
Die Sünde ist eine unendliche Beleidigung Gottes. Der kleine Mensch erhebt sich gegen seinen Schöpfer. Diese unendliche Beleidigung kann der Mensch nicht sühnen. Dazu ist er zu gering, dazu ist er zu minderwertig. Eine unendliche Beleidigung kann nur Gott selber sühnen. Sühnen aber kann Gott nur, wenn er eine menschliche Natur annimmt, denn er ist ja leidensunfähig als Gott. Also mußte Gott, wenn er eine vollwertige, eine adäquate Genugtuung leisten wollte, Mensch werden, eine menschliche Natur annehmen und in dieser menschlichen Natur das Erlösungswerk vollbringen.
Das ist die berühmte Satisfaktionstheorie des heiligen Anselm von Canterbury. (Näheres hier)
Die stellvertretende Genugtuung, die der Herr vollbracht hat, ist vollwertig, d.h. sie wiegt das Unrecht auf, und sie wiegt es deswegen auf, weil es eine göttliche Person ist, die diese Genugtuung leistet, von deren Handeln eben gilt: Es ist von überströmendem Wert. Es ist eine göttliche Person, und deren Handlungen haben kraft der Vereinigung einer menschlichen Natur mit der göttlichen Person göttlichen, unendlichen Wert. Und deswegen ist die Genugtuung, die der Herr geleistet hat, nicht nur vollwertig und ausreichend, sie ist vielmehr überquellend, sie ist reicher als die Sünde. „Als die Sünde sich mehrte, da ist die Gerechtigkeit Gottes überströmend geworden,“ schreibt der Apostel Paulus. (...)
Das ist die berühmte Satisfaktionstheorie des heiligen Anselm von Canterbury. (Näheres hier)
Die stellvertretende Genugtuung, die der Herr vollbracht hat, ist vollwertig, d.h. sie wiegt das Unrecht auf, und sie wiegt es deswegen auf, weil es eine göttliche Person ist, die diese Genugtuung leistet, von deren Handeln eben gilt: Es ist von überströmendem Wert. Es ist eine göttliche Person, und deren Handlungen haben kraft der Vereinigung einer menschlichen Natur mit der göttlichen Person göttlichen, unendlichen Wert. Und deswegen ist die Genugtuung, die der Herr geleistet hat, nicht nur vollwertig und ausreichend, sie ist vielmehr überquellend, sie ist reicher als die Sünde. „Als die Sünde sich mehrte, da ist die Gerechtigkeit Gottes überströmend geworden,“ schreibt der Apostel Paulus. (...)