Das wichtigste Gebet ist das Gebet um die Beharrlichkeit bis zum Ende. Siehe hier


Samstag, 14. Juli 2012

Herz-Jesu-Predigt: Das Herz Jesu

von Prälat Prof. Georg May
Predigt gehalten am 17. Juni 2012

Im Namen des Vaters und des Soh­nes und des Hei­li­gen Geis­tes. Amen.

Geliebte im Herrn!

Am ver­gan­ge­nen Frei­tag hat die Kir­che das Herz-Jesu-Fest gefei­ert. Jahr­hun­der­te­lang haben sich fromme Chris­ten in das Herz des Hei­lan­des ein­zu­drin­gen bemüht. Im Mit­tel­al­ter waren es fromme Non­nen, wie Ger­trud von Helfta, und in der Neu­zeit die hl. Mar­ga­re­tha Maria Ala­co­que, die diese Andacht, nicht begrün­det, aber geför­dert und ver­brei­tet haben. Sie geht zurück auf das Evan­ge­lium, denn wir wis­sen, dass ein Sol­dat die Lanze in die Seite des Herrn stieß, da – wo das Herz ist und sogleich floß Blut und Was­ser her­aus. Herz Jesu Ver­eh­rer müss­ten wir eigent­lich alle sein, denn es geht ja um das innerste Geheim­nis unse­res Hei­lan­des, um sein Herz. Und ich möchte ver­su­chen, Ihnen drei Sei­ten die­ses Her­zens kund zu machen.


1. Das Herz als Sym­bol der inners­ten Gesin­nun­gen
2. Das Herz als Sym­bol der Kraft und
3. Das Herz als Sym­bol der Liebe.

Im Her­zen Jesu wohn­ten die Gesin­nun­gen, in denen er sein Leben auf Erden voll­zo­gen hat. Es waren diese Gesin­nun­gen: An ers­ter Stelle die unbe­dingte Ent­schlos­sen­heit, dem Wil­len des Vaters nach­zu­kom­men. „Ich bin im Namen mei­nes Vaters gekom­men, nicht im eige­nen Namen.“ „Mich hat der leben­dige Vater gesandt und ich lebe durch den Vater.“ Als Gesand­ter des Vaters rich­tet er eine Bot­schaft aus, die der Vater ihm auf­ge­tra­gen hat. „Ich rede, was mich der Vater gelehrt hat.“ „Was ich beim Vater geschaut habe, das rede ich.“ „Was ich sage das sage ich so, wie der Vater mir gesagt hat.“ Seine Lehre ist nicht die eigene Lehre, es ist die Lehre des Vaters. Ebenso ist es um seine Taten bestellt. Sie rich­ten sich nach dem Wil­len des himm­li­schen Vaters. „Die Werke, die ich tue, ver­richte ich im Namen mei­nes Vaters.“ Wel­che Werke sind es? „Ich bin gekom­men, ein Feuer auf die Erde zu wer­fen und wie wünschte ich, dass es bereits empor­flamme.“ „Mit einer Taufe muss ich getauft wer­den und wie drängt es mich, bis es voll­bracht ist.“ Vom Wil­len des Vaters lebt er gera­dezu. „Es ist meine Speise, den Wil­len des Vaters zu tun.“ Er wusste, was der Vater von ihm erwar­tet, und er hat sich die­ser Erwar­tung gebeugt, näm­lich das stell­ver­tre­tende Süh­nop­fer zu brin­gen. „Den Auf­trag, mein Leben ein­zu­set­zen, habe ich von mei­nem Vater.“ Gewiss hat auch er als Mensch, der er ja war, vor dem Grauen des Kreu­zes­to­des gebangt, aber er hat die Ban­gig­keit über­wun­den. „Mein Vater, wenn es mög­lich ist, lass die­sen Kelch an mir vor­über­ge­hen, aber nicht wie ich will, son­dern – wie du willst.“ Und weil er sich dem Wil­len des Vaters gebeugt hat, konnte er am Ende sei­nes Lebens sagen „Ich habe mei­nes Vaters Gebote gehal­ten.“ Das war der erste Strang sei­ner Gesin­nun­gen, der Gehor­sam gegen den Vater.

Der zweite, der die Gesin­nun­gen sei­nes Her­zens zeigt, ist das Heil und die Ret­tung der Men­schen. „Ich bin gekom­men, dass sie das Leben haben und es in Fülle haben.“ Der Herr wusste sich gesandt zu den Men­schen, zu allen Men­schen. Aber in beson­de­rer Weise zu den Ver­lo­re­nen und Ver­irr­ten. Wir haben es eben im Evan­ge­lium gehört wie der gute Hirt neun­und­neun­zig Schafe zurück­lässt, um das eine ver­lo­rene zu suchen. Als der Herr bei dem Zöll­ner Zachäus, bei dem ver­ach­te­ten, ver­hass­ten Zöll­ner, bei dem Aus­beu­ter war, da erklärte er: „Der Men­schen­sohn ist gekom­men, zu suchen und selig zu machen, was ver­lo­ren war.“ Jesus lag etwas an den Men­schen. Als er die gewal­tige Menge sah, die ihm zuhörte, da hatte er Mit­leid, „denn sie waren wie Schafe, die kei­nen Hir­ten haben“. Aber er war der Hirte. Er war der von Gott gesandte Hirte – er war der gute Hirte. Und wir wis­sen, wie ein guter Hirt han­delt. Der gute Hirt gibt sein Leben für seine Schafe. Dem Herrn lag etwas an den Men­schen. Es war ihm schmerz­lich, wenn sie sich sei­nem Ruf ver­wei­ger­ten. Ein­mal kam er mit sei­nen Jün­gern durch ein sama­ri­ta­ni­sches Dorf. Das Dorf nahm ihn nicht auf. Da spra­chen Jako­bus und Johan­nes: „Herr, willst Du, dass wir Feuer vom Him­mel rufen, um die­ses Dorf zu ver­der­ben?“ Jesus wandte sich um und ver­wies es ihnen. „Ihr wisst nicht, wes­sen Geist ihr seid. Der Men­schen­sohn ist nicht gekom­men, Men­schen­le­ben zu ver­nich­ten, son­dern zu ret­ten!“ Wie viel ihm an den Men­schen lag, sieht man, dass er über die hei­lige Stadt, über seine Stadt Jeru­sa­lem weinte, weil sie ihn nicht auf­ge­nom­men hatte. „Ach, wenn du es doch erkenn­test, an die­sem dei­nem Tage, was dir zum Heile dient. Aber jetzt ist es ver­bor­gen vor dei­nen Augen.“ Es ist der zweite Strang der Gesin­nun­gen Jesu: die Liebe zu den Men­schen.

Der dritte ist seine eigene Selbst­lo­sig­keit, Armut, Ent­äu­ße­rung. Nie­mand hat es bes­ser aus­ge­drückt als der Apos­tel Pau­lus. „Seid so gesinnt wie Chris­tus Jesus. Er, der in Got­tes­ge­stalt war, hat nicht geglaubt, seine Gott­gleich­heit fest­hal­ten, krampf­halt fest­hal­ten zu sol­len. Er hat sich viel­mehr selbst ent­äu­ßert. Er nahm Knechts­ge­stalt an, ward dem Äuße­ren nach erfun­den wie ein Mensch. Ja noch mehr: Er hat sich selbst ernied­rigt und ist gehor­sam gewor­den bis zum Tode, ja bis zum Tode am Kreuze.“ Wei­ter kann man die Ent­äu­ße­rung nicht trei­ben. Der prä­e­xis­tente Got­tes­sohn ver­tauschte seine Herr­lich­keit mit der Arm­se­lig­keit des Men­schen. Ja – nicht nur das: Er ist den Weg der Selbst­ent­äu­ße­rung bis zum schmach­vol­len Tode am Kreuze gegan­gen. Frei­wil­lig unter­warf er sich im Gehor­sam dem Wil­len des Vaters. „Er, der reich war“, schreibt Pau­lus an ande­rer Stelle, „er, der reich war, ist arm gewor­den, um uns durch seine Armut reich zu machen.“ Jetzt wis­sen wir, meine lie­ben Freunde, wie wir gesinnt sein sol­len – wie Jesus. Wir sol­len erge­ben sein gegen Got­tes Wil­len. Wir sol­len gehor­sam sein gegen seine Ver­fü­gun­gen. Wir sol­len spre­chen, wie der Ber­li­ner Mär­ty­rer Bern­hard Lich­ten­berg: „Wie Gott will, ich halte still!“

Wir sol­len die Andacht des Her­zens Jesu auf­neh­men und immer wie­der das wun­der­bare Wort wie­der­ho­len: „Mach‘ mein Herz nach dei­nem Her­zen, bilde mein Herz nach dei­nem Her­zen.“ Das Herz Jesu ist Sym­bol der inners­ten Gesin­nun­gen. Das Herz Jesu ist auch Sym­bol der Kraft. Wir wis­sen ja, wie unser eige­nes Herz bean­sprucht ist. Wenn es sech­zig­mal in der Minute schlägt, dann sind das sechs­und­acht­zig­tau­send­mal am Tage, Mil­lio­nen Schläge in einem lan­gen Leben. Was für eine Kraft muss in dem Herz­mus­kel sein? Sol­che Kraft war auch in Chris­tus Jesus. In der Hei­li­gen Schrift wird immer wie­der her­vor­ge­ho­ben, dass Jesus in einer uner­hör­ten Kraft lebte. Voll des Geis­tes kehrte er vom Jor­dan zurück und wurde in der Kraft des Geis­tes, in der Kraft des Geis­tes, in die Wüste geführt, um vom Teu­fel ver­sucht zu wer­den. Aber seine Kraft reichte aus, die Ver­su­chung abzu­weh­ren. Der Teu­fel bot ihm viel an. Er bot ihm die Herr­schaft über die Welt an, wenn er ihm die Ver­eh­rung der Anbe­tung erweist. Der Herr weist ihn zurück. „Nie­der­fal­len sollst du vor dem Herrn und ihn allein anbe­ten!“ Als Jesus in der Syn­agoge von Kar­p­ha­naum lehrte, reichte man ihm die Schrift­rolle. Es war das Buch des Pro­phe­ten Isaias. Er schlug es auf und fand darin die Stelle. „Geist des Herrn liegt auf mir. Er hat mich gesalbt und gesandt, ein Gna­den­jahr des Herrn aus­zu­ru­fen.“ Er rollte die Schrift­rolle wie­der zusam­men und sprach: „Heute ist die­ses Wort in Erfül­lung gegan­gen.“ Der Geist des Herrn ward in ihm. In die­ser Kraft wan­derte er, lehrte er, heilte er. Als er ein­mal einen Beses­se­nen befreite, da spra­chen die Zeu­gen: „Was ist das für ein Wort? In Macht und Kraft gebie­tet er den unrei­nen Geis­tern und sie fah­ren aus.“ In Macht und Kraft. In der Kraft Got­tes bestand er sein Todes­lei­den, betete für seine Pei­ni­ger: „Vater, ver­zeih ihnen, sie wis­sen nicht, was sie tun.“ Ster­bend rief er aus. „Es ist voll­bracht. Das Werk, das du mir befoh­len hast, der Auf­trag, den du mir auf­ge­tra­gen hast, er ist voll­bracht.“ In dem ergrei­fen­den Gebet „Seele Christi hei­lige mich“, heißt es an einer Stelle: „Lei­den Christi stärke mich“. Ja, ist das nicht merk­wür­dig, dass wir aus­ge­rech­net das Aus­ge­lie­fert­sein des Herrn anru­fen, damit uns Kraft über­tra­gen werde? Tat­säch­lich hat der Herr in sei­ner Wil­lig­keit Pein und Qual auf sich genom­men und eine über­mensch­li­che Kraft bewie­sen, so dass wir heute mit Recht beten kön­nen: „Lei­den Christi stärke mich!“

Die Jün­ger Jesu haben diese Kraft gespürt. Petrus pre­digte in Caesarea: „Gott hat Jesus mit hei­li­gem Geist und Kraft aus­ge­stat­tet.“ Und Pau­lus schreibt: „Wir pre­di­gen Chris­tus als Got­tes Kraft und Got­tes Weis­heit.“ Die Kraft war in Jesus, und diese Kraft geht von Jesus aus. Ein­mal hat eine Frau, eine blut­flüs­sige Frau, den Saum sei­nes Gewan­des berührt, um gesund zu wer­den. Das spürte er. „Es ist eine Kraft von mir aus­ge­gan­gen, denn es hat mich jemand ange­rührt.“ Immer geht eine Kraft von ihm aus, wenn wir ihn anrüh­ren, wenn wir um seine Hilfe fle­hen. Der Apos­tel Pau­lus, des­sen Leben ja eine ein­zige Kette von Arbeit und Mühe, von Kampf und Lei­den war, schreibt an die Gemeinde in Colossä: „Ich arbeite und kämpfe gemäß sei­ner Kraft, die macht­voll in mir wirkt.“ Gemäß sei­ner Kraft, die macht­voll in mir wirkt. Als er gefan­gen war, als er im Gefäng­nis war, schreibt er an die Phil­ip­per: „Ihn will ich erken­nen und die Kraft sei­ner Auf­er­ste­hung und die Gemein­schaft mit sei­nem Lei­den.“ In dem­sel­ben Brief ruft er aus: „Ich ver­mag alles in dem, der mich stärkt!“ Was ein Wort, meine lie­ben Freunde! „Ich ver­mag alles in dem, der mich stärkt!“

Kraft lebt in unse­rem Glau­ben. „Ich schäme mich des Evan­ge­li­ums nicht“, schreibt Pau­lus an die Römer, „denn es ist eine Kraft Got­tes für jeden, der glaubt!“ Der Glaube über­win­det eben die Schwä­che des Intel­lekts und die Schwä­che des Wil­lens. Der Glaube zeigt uns den Weg, den wir gehen sol­len und gehen kön­nen, denn er stärkt uns auf die­sem Wege, Unser Glaube beruht nicht auf Men­schen­weis­heit, son­dern auf Got­tes Kraft. Diese Kraft wirkt in jedem, der die­sen Glau­ben annimmt. Das ist der Sieg, der die Welt über­win­det, unser Glaube.

Andere Reli­gi­ons­ge­mein­schaf­ten ver­su­chen durch Abschwä­chung und Umdeu­tung des Glau­bens, durch Ver­harm­lo­sung und Preis­gabe der Gebote Got­tes ihre Anhän­ger­schaft zu erhal­ten. Nicht so die Kir­che des Hei­li­gen Geis­tes. In sei­ner Kraft wider­steht sie der Ver­su­chung, die ja auch für sie besteht. Sie wider­steht der Ver­su­chung, durch Abbau des Beschwer­li­chen es den Men­schen leicht und bequem zu machen. Kraft lebt auch in den Chris­tus­gläu­bi­gen. Es ist Kraft aus der Höhe. Vor sei­ner Him­mel­fahrt hat der Herr diese Kraft ange­kün­digt. „Ihr wer­det die Kraft des Hei­li­gen Geists emp­fan­gen, der über euch kommt und in die­ser Kraft wer­det ihr meine Zeu­gen sein in Jeru­sa­lem, in Judäa, in Gali­läa und bis an die Gren­zen der Erde.“ Das Chris­ten­tum ist die Reli­gion der Kraft. Das zeigt sich in den Mär­ty­rern, die mit ihrem Blut für Chris­tus Zeug­nis abge­legt haben. Das Chris­ten­tum ist die Reli­gion der Kraft, das zeigt sich in den Beken­nern, die ihr Leben, ihre Taten zu einem Zeug­nis für das Chris­ten­tum gemacht haben. Das Chris­ten­tum ist die Reli­gion der Kraft, das zeigt sich in den Jugend­li­chen, die trotz allem Häm­mern des Blu­tes ihrem Hei­land die Treue hal­ten.

Die Herz-Jesu-Ver­eh­rung ist Kraft­über­tra­gung. Christi Kraft kommt über uns, drängt uns und trägt uns, wenn wir die­ses Herz in der rech­ten Weise ver­eh­ren. Das Herz Jesu, Sym­bol der innigs­ten Gesin­nun­gen, Sym­bol der Kraft, aber auch, drit­tens, Sym­bol der Liebe. „Da der Herr die Sei­nen, die in der Welt waren liebte, liebte er sie bis ans Ende“, heißt es am Anfang des 13. Kapi­tels des Johan­nes­evan­ge­li­ums. „Da der Herr die Sei­nen, die in der Welt waren liebte, liebte er sie bis ans Ende.“ Liebe war der Grund für seine Men­schwer­dung. Um unse­res Hei­les wil­len ist er vom Him­mel her­ab­ge­stie­gen. Gott hat sich auf­ge­macht, die Mensch­heit heim­zu­ho­len aus ihrer Ver­lo­ren­heit. Er hat das mensch­li­che Leben mit sei­nen Mühen und Pla­gen auf sich genom­men – aus Liebe.

Liebe war das Motiv der Erlö­sung. Für uns Men­schen und um unse­res Hei­les wil­len hat er das stell­ver­tre­tende Süh­nelei­den erdul­det – aus Liebe. So sehr hat Gott die Welt geliebt, dass er sei­nen ein­ge­bo­re­nen Sohn dahin­ge­ge­ben hat, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht ver­lo­ren gehe, son­dern ewi­ges Leben habe. So sehr hat Gott die Welt geliebt. „Darin besteht die Liebe“, schreibt der Apos­tel Johan­nes in sei­nem ers­ten Brief, „darin besteht die Liebe, nicht – dass wir Gott geliebt hät­ten, son­dern dass er uns geliebt hat und sei­nen Sohn als Sühne für unsere Sün­den gesandt hat.“


Die Herz-Jesu-Andacht ist die Andacht einer unbe­grenz­ten, einer unbe­schreib­li­chen Got­tes­liebe. Und so kön­nen wir ihn anru­fen:

„Herz Jesu, du Sühne für unsere Sün­den, erbarme dich unser.“
„Herz Jesu, voll Qual ob unse­rer Miss­eta­ten, erbarme dich unser.“
„Herz Jesu, gehor­sam gewor­den bis zum Tode, erbarme dich unser.“
„Herz Jesu, von der Lanze durch­bohrt, erbarme dich unser.“


Die Ant­wort auf diese Chris­tus­liebe, meine lie­ben Freunde, kann nur unsere Liebe sein. Unsere Chris­tus­liebe zeigt sich an zwei Stel­len. Ers­tens in unse­rem Gehor­sam. Der Herr hat den Erweis der Liebe in den Gehor­sam ver­legt. „Wenn ihr mich liebt, so hal­tet meine Gebote.“ „Wer meine Gebote hat und hält, der ist es, der mich liebt.“ Ein­deu­ti­ger konnte der Herr nicht spre­chen. Liebe ist etwas ande­res als Gehor­sam, aber sie bewährt sich im Gehor­sam. Gehor­sam ist der Erweis der Liebe. Die Liebe zeigt sich dann auch darin, dass wir die Anlie­gen des Her­zens Jesu zu unse­ren eige­nen machen. Er will, dass alle Men­schen seine Jün­ger wer­den, zum Glau­ben fin­den, sich der Kir­che anschlie­ßen. Es darf uns des­we­gen keine Ruhe las­sen, dass Men­schen Chris­tus nicht ken­nen. Es darf uns keine Ruhe las­sen, dass Men­schen sich von Chris­tus abwen­den. Im Wei­he­ge­bet an das hei­ligste Herz Jesu, das wir am Frei­tag gebe­tet haben, heißt es: „Sei du, o Herr, König nicht nur der Gläu­bi­gen, die nie von dir gewi­chen sind, son­dern auch der ver­lo­re­nen Söhne, die dich ver­las­sen haben. Gib, dass sie bald ins Vater­haus zurück­keh­ren. Sei du auch König über die, wel­che durch Irr­tum getäuscht oder durch Spal­tung getrennt sind. Rufe sie zum siche­ren Hort der Wahr­heit und zur Ein­heit des Glau­bens zurück. Sei du König über alle, die im Dun­kel des Hei­den­tums oder des Islams befan­gen sind. Ent­reiße sie der Fins­ter­nis und führe sie ins Lichte dei­nes Rei­ches.“ So beten wir in die­sem Wei­he­ge­bet zum hei­ligs­ten Her­zen Jesu.


Meine Freunde! Der Herr hat uns die Ver­hei­ßung gege­ben: „Wenn ich erhöht sein werde, werde ich alles an mich zie­hen.“ So wol­len wir heute, am Sonn­tag in der Oktav des Herz-Jesu-Fes­tes um die Erfül­lung die­ser Ver­hei­ßung bit­ten und zu ihm rufen:

„O Herr, ziehe uns an dich.
Ziehe uns zu dei­nem hei­ligs­ten Her­zen, damit wir dich fin­den.
Gib, dass wir dir fol­gen, dass wir dir die­nen, wie du es ver­dienst.
Geben, ohne zu zäh­len,
Kämp­fen, ohne der Wun­den zu ach­ten.
Arbei­ten, ohne Ruhe zu suchen.
Uns hin­ge­ben, ohne Lohn zu erwar­ten,
Uns genüge das frohe Wis­sen, dei­nen hei­li­gen Wil­len erfüllt zu haben.“

Amen.