Das wichtigste Gebet ist das Gebet um die Beharrlichkeit bis zum Ende. Siehe hier


Donnerstag, 19. Juli 2012

Katholische Bademode

Über Mode unter Katholiken wäre viel zu sagen, vor allem, dass sich Katholiken dem in der Kleidung ausgedrückten allgemeinen Kultur- und Moralverfall so gut wie völlig gleichgeschaltet haben. Dass man durch Kleidung Ärgernis geben kann und damit andere zur Sünde verleiten, wusste man noch vor 60 Jahren, weil Papst Pius XII. öfter darüber gesprochen hat, wie Frauen nicht ausgezogen sein sollten, bzw. welche Körperteile mit Kleidung bedeckt sein sollten.

Seit wir katholisch sind, fragen wir uns immer, in welcher Kleidung Katholiken eigentlich zum öffentlichen Baden gehen. Wie man heutzutage allgemein baden geht, das wäre früher als nackt betrachtet worden. Ich fürchte, der liebe Gott, der laut Dogmatik absolut unveränderlich ist, sieht das auch als nackt an. Es gibt nun einmal Körpergegenden, die sollte in keinem Zeitalter jemand anders zu Gesicht bekommen als der vor Gott rechtmäßig angetraute Ehepartner.

Prälat Prof. Georg May sagt zum Ärgernis durch Kleidung:

"(...) Ein beson­de­rer Punkt, der Ihnen allen ver­traut ist, ist Ärger­nis durch die Mode, vor allem durch die Mode der Frauen. Die Klei­dung hat wich­tige Funk­tio­nen im Men­schen­le­ben. Sie hat eine Schutz­funk­tion. Sie schützt den Kör­per, sie schützt die Sitt­lich­keit. Sie hat eine Aus­drucks­funk­tion. Man kann sich schmü­cken mit der Klei­dung, das ist nicht ver­bo­ten. Sie hat auch eine Sozi­al­funk­tion; sie ver­bin­det die Men­schen mit­ein­an­der. Diese Funk­tio­nen sind aber bei der Aus­wahl und bei der Gestal­tung der Klei­dung zu berück­sich­ti­gen. Ver­let­zun­gen kön­nen gegen das 5. und 6. Gebot gerich­tet sein, näm­lich gegen die Nächs­ten­liebe, auch gegen die rich­tige Selbst­liebe, gegen die Gemein­schafts­funk­tion. Die Klei­dung soll vor allem nicht Anlaß zu sexu­el­ler Erre­gung sein. Sie soll nicht bei ande­ren sexu­elle Phan­ta­sien oder Wün­sche her­vor­ru­fen. Und das ist auch dann nicht unbe­denk­lich, wenn die betref­fende Trä­ge­rin der Klei­dung selbst keine Ahnung davon hat und das auch gar nicht will. Es ist trotz­dem anstö­ßig, und des­we­gen soll es ver­mie­den wer­den. (...)" 
Es ist interessant, dass es zumindest in Amerika junge Katholiken gibt, die auch so denken und sogar im Video She Was Afraid To Come Out Of The Water (s.u.) Anleitung für nicht zur Sünde reizende Badekleidung geben. (Der Titel des Videos ist der Refrain eines Schlagers aus den 60ern über eine Bikiniträgerin, der damals viel zur Sittenzerstörung beigetragen hat.) Einige der Bekleidungen, die die junge Dame in dem Video vorschlägt, finde ich zwar immer noch zu knapp und zu eng, aber die Richtung stimmt einigermaßen.

Jeder Katholik sollte eben immer bedenken, dass es im diesseitigen Leben nicht darum geht, maximalen Spaß und maximale Freiheit – was heutzutage immer Freiheit von den Geboten Gottes bedeutet – zu haben, sondern durch den dogmatischen Glauben und gute Werke in den Himmel zu kommen

Öffentliches Baden habe ich in keinem Buch mit Imprimatur als gutes Werk gefunden, wenngleich es mit richtiger Kleidung  –  die nicht nur Frauen, sondern auch Männer tragen sollten  –  sicherlich gestattet ist.