Das wichtigste Gebet ist das Gebet um die Beharrlichkeit bis zum Ende. Siehe hier


Freitag, 8. Juni 2012

Von der Dankbarkeit und der schlimmen Untugend des Undankes

Nach dem heiligen Thomas von Aquin ist der Undank gegen Gott und gegen die Menschen keine Kleinigkeit und kann unter gewissen Umständen eine Todsünde sein. Dem Undankbaren sind nach den engelgleichen Lehrer die Wohltaten zu entziehen.
Wenn man das überdenkt, ist Undank u.a. der Grund für die schreckliche seelische Lage der Deutschen.
Obwohl das Volk der Deutschen jahrhundertelang immer besondere Gunsterweise Gottes erhielt, zeigten die Deutschen sich allgemein wenig dankbar. Nach dem II. Weltkrieg riefen noch einige deutsche Priester und Bischöfe auf, allgemein Busse zu tun für die Sittenlosigkeit, die schon vor dem Krieg um sich gegriffen hatte, um nicht noch schlimmere Strafen auf sich zu ziehen. Eine noch schlimmere Strafe als der Krieg ist auf jeden Fall die ungeheuere geistige Verblendung, mit der die Deutschen seit 50 Jahren aus eigener Schuld geschlagen sind.
Jeder muss aufpassen, das ihm nicht zumindest einer der drei unten aufgezählten Fehler unterläuft:

Von der Dan­kes­pflicht des Men­schen gegen Gott

von Prälat Prof. Georg May

(...) Drei Merk­wür­dig­kei­ten fal­len auf, näm­lich ers­tens: Dank­bar­keit ist sel­ten. Am wenigs­ten dankt der Mensch Gott. Wir haben das Tisch­ge­bet und die Abend­ge­bete, und sie sol­len ja auch den Dank ein­schlie­ßen. Tun wir das auch? Sind unsere Tisch- und Abend­ge­bete Dank­ge­bete? 
Jedem Kind, das uns eine Blume reicht, sagen wir Dank. Auf jede Frage nach unse­rem Befin­den ant­wor­ten wir mit einem „Dan­ke­schön“. 
Den gro­ßen Wohl­ta­ten Got­tes gegen­über aber sind wir stumm. 
Man klagt heute viel über Undank. Wenn man mit besit­zen­den Leu­ten spricht, so kann man hören bezüg­lich der Wohl­fahrts­pflege: „Las­sen Sie doch den Unsinn. Die Men­schen ver­ler­nen ja ganz das Dan­ken, wenn man ihnen alles in den Rachen wirft. Man zahlt die Steu­ern, und kein Mensch dankt dafür.“ 
Da möchte man sagen: Ja, die Leute behan­deln die Wohl­ha­ben­den so, wie diese den Herr­gott behan­deln.

Eine zweite Merk­wür­dig­keit besteht darin, dass gerade für die größ­ten Wohl­ta­ten dem Herr­gott am wenigs­ten Dank gesagt wird. Man kann sagen: Je grö­ßer die Wohl­tat, desto sel­te­ner der Dank. 
Wenn der Kranke auf sei­nem Lager liegt, und sein Zustand bes­sert sich, dann spricht er ein kur­zes Dank­ge­bet. Aber hat er denn vor­her, in den Zei­ten der Gesund­heit und der Fri­sche, gedankt? 
Je grö­ßer die Wohl­tat, um so sel­te­ner der Dank. Für Speise und Trank sagen wir Gott Dank; aber für das ewige Leben, das uns Chris­tus mit sei­nem Blute erkauft hat, dan­ken wir sel­ten oder gar nicht. 
Für die Kir­che, für die Sakra­mente, für die Got­tes­dienste, für alles das müss­ten wir Gott Dank sagen.

Eine dritte Merk­wür­dig­keit besteht darin, dass gerade die From­men so wenig dan­ken. 
Ein Schrift­stel­ler hat ein­mal geschrie­ben: „Undank ist der Feh­ler der from­men Leute.“ Woran mag das lie­gen? Viel­leicht daran, dass sie von Gott mit Gna­den über­schüt­tet wer­den, und des­we­gen haben sie ein so kur­zes Gedächt­nis für die Gaben Got­tes. 
Beson­ders auf­fäl­lig ist, dass sie dort, wo sie dan­ken müss­ten, oft tun, als ob der Herr­gott ihnen dan­ken müsste. 
Wenn sie die hei­lige Messe besu­chen, wenn sie die hei­lige Kom­mu­nion emp­fan­gen, wenn sie zum Bußsa­kra­ment gehen, dann spricht man viel­leicht eine kurze Dank­sa­gung, aber man­cher hat das Bewusst­sein: Der Herr­gott kann eigent­lich ganz zufrie­den sein mit mir. Man erwar­tet bei­nahe, dass Gott sich erkennt­lich zeigt für das, was man tut.

Woher kommt die­ses merk­wür­dige Ver­hal­ten der Men­schen Gott gegen­über? Ich glaube, der Grund ist die irrige Ansicht, Gott liegt nichts an unse­rem Dank, Gott hat nichts davon. Ist das wahr? Meine lie­ben Freunde, der Dank ist der wesens­ge­mäße Aus­druck der Abhän­gig­keit. Der Dank ist die wesens­ge­mäße Ant­wort auf die Abhän­gig­keit. Wer emp­fängt, darf nicht stumm blei­ben. Wer emp­fängt, muss den Geber und die Gabe aner­ken­nen. 
Wer gibt, hat Anspruch auf Bestä­ti­gung sei­ner Gabe. Das gilt auch gegen­über Gott. 
Der Gott, der uns das Leben, die Gesund­heit, der uns den Frie­den, der uns die Gaben des Fel­des gibt, hat Anspruch auf unse­ren Dank. Dass Gott den Dank will, zeigt uns eine Bege­ben­heit aus dem Leben Jesu: 
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