Zur Ergänzung oder für diejenigen, die nicht so gut Englisch verstehen, hier ein Auszug aus einer Predigt von Prälat Prof. May über das Dogma: Außerhalb der (katholischen) Kirche kein Heil:
"Der erste Satz lautet also: Nur in der katholischen Kirche sind die Mittel des Heiles in voller Intensität erhalten. Der zweite Satz heißt: Jeder Mensch ist streng verpflichtet, in diese Kirche einzutreten.
Ja, wozu hätte sie denn der Herr gestiftet, wenn er nicht gewollt hätte, daß alle Menschen sich in diese neue Arche Noah, in der man aus der Sintflut gerettet wird, einfinden? Das ist ja der Zweck der Kirche, daß sie alle Menschen zu Jüngern Christi machen soll, daß sie alle Menschen, alle Völker in sich vereinen soll. Und Gott scherzt nicht, Gott macht keinen Spaß, er überläßt es nicht dem Belieben des Menschen, er gebietet. Und er gebietet, daß alle Menschen sich dieser Kirche anschließen, auf daß sie in ihr die Wahrheit und die Gnade Christi finden.
Kann man nicht sagen: Ein Mensch wechselt seine Religion nicht? Doch, man muß immer vom Falschen zum Wahren wechseln. Das ist ein heilsamer Wechsel. Man muß immer lernen und lernwillig sein. Wer ein durch Unrecht erworbenes Vermögen von seinem Vater erworben hat, der muß es eben hingeben. Und wer durch Erziehung und Umwelt zu einem falschen Glauben gekommen ist, der muß ihn eben preisgeben, um ihn gegen den wahren einzutauschen.
Viele Menschen aller Zeiten haben diesen Ruf Gottes erkannt und sind von dem Irrtum zur Wahrheit geschritten. Gerade das vorige Jahrhundert war ein Jahrhundert der Konvertiten. Viele Menschen, und zwar meistens hochgestellte, gebildete, wertvolle Menschen haben den Weg zur Kirche gefunden. Ich erinnere nur etwa für England an die beiden späteren Kardinäle Newman und Manning, die vorher anglikanische Geistliche waren. Aber auch edle Frauen fanden und finden den Weg zur wahren Kirche. König Gustav Adolf von Schweden, der grimmige Feind der katholischen Kirche, hatte eine einzige Tochter, Christine. Christine war eine begabte Frau, sie studierte ununterbrochen, sie las viel, sie unterhielt sich mit Philosophen, u.a. mit Descartes, und durch ihr Studium kam sie zu der Überzeugung, daß die katholische Kirche die wahre sei. In Schweden aber konnte sie nicht katholisch werden und katholisch leben. So legte sie ihre Krone nieder, verzichtete auf das Königtum und begab sich nach Rom, wo sie bis zu ihrem Tode lebte. Sie ist begraben in der Peterskirche in Rom. (...)
Wer erkennt, daß die katholische Kirche die wahre ist, der hat die Pflicht, in sie einzutreten. Denn es ist niemals egal, was man glaubt. Man muß das glauben, was Gott geoffenbart hat. Wozu hätten sich die Apostel sonst so viel Mühe gegeben, bis an die Grenzen der Erde zu gelangen? Wozu hätte Gott seine Heilsveranstaltung überhaupt ins Werk gesetzt, wenn es gleichgültig wäre, was man glaubt? Hat nicht der Herr in der feierlichsten Stunde seines Lebens bekannt: „Dazu bin ich in die Welt gekommen, daß ich der Wahrheit Zeugnis gebe“? Es kann in Ewigkeit nicht gleichgültig sein, was einer glaubt, sondern jeder ist verpflichtet, nach der Wahrheit zu streben, die Wahrheit anzunehmen und in der Wahrheit zu verharren. Der Hort der Wahrheit ist die katholische Kirche.
Jeder also ist verpflichtet, nach Erkenntnis der Wahrheit in die katholische Kirche einzutreten. Aber das ergibt natürlich auch den dritten Satz: Wer ohne Schuld diese Kirche nicht erkennt oder nicht findet, der kann selig werden, wenn er gottesfürchtig lebt.
Gott wird niemanden verwerfen, weil er die katholische Kirche ohne eigene Schuld nicht fand, weil er von ihr nicht gehört hatte, weil Umstände ihn gehindert haben, in diese Kirche einzutreten. Wer ohne Schuld ist, der kann gerettet werden.
Wer dagegen aus eigener Schuld diese Kirche nicht findet, kann nicht gerettet werden, wer sich z.B. nicht um die Wahrheit bemüht, wer in den Tag hineinlebt, oder wer zwar erkennt, daß die katholische Kirche die wahre ist, aber nicht durch ihre strengen Verpflichtungen gebunden sein will.
Ein Japan-Missionar hat einmal vor einiger Zeit geschrieben, die Japaner wüßten sehr gut, daß das Christentum ihrer Religion überlegen ist, aber sie wollten es nicht annehmen, weil das Christentum ihnen zu beschwerlich ist."
Quelle und ganze Predigt: HIER