Das wichtigste Gebet ist das Gebet um die Beharrlichkeit bis zum Ende. Siehe hier


Samstag, 8. September 2012

Angst vor Gott und vor der Beichte

(...) Eine wei­tere Gefahr ist die Angst, die Angst vor Gott, vor der Sünde, vor der Beichte, vor dem Tode, vor der Hölle. Die Angst hat ein gutes Äqui­va­lent, das ist die Furcht. Die hei­lige Furcht Got­tes ist eine Tugend; sie ist eine Gabe Got­tes. Wir sol­len Gott fürch­ten. Wie sagt der Hei­land: „Fürch­tet euch nicht vor denen, die bloß den Leib töten kön­nen. Fürch­tet den, der den Leib töten und dann in die Hölle sto­ßen kann. Ja, den sollt ihr fürch­ten!“ Also die Furcht Got­tes ist berech­tigt, sie ist sogar pflicht­mä­ßig. 

Aber wir sol­len Gott in rech­ter Weise fürch­ten, näm­lich mit hei­li­ger Ehr­furcht, mit hei­li­ger Scheu, mit hei­li­gem Schau­der, weil er näm­lich ein unnenn­ba­res Geheim­nis, weil er eine unbe­greif­li­che Selig­keit, weil er eine über­wäl­ti­gende Majes­tät ist, des­we­gen sol­len wir Gott fürch­ten mit hei­li­ger Furcht, d.h. mit scheuer Liebe und mit lie­ben­der Scheu. Das ist Ehr­furcht. 
Wir sol­len auch die Sünde fürch­ten, aber nicht so, daß wir fort­wäh­rend damit beschäf­tigt sind, die Sünde abzu­weh­ren, als ob wir stän­dig auf einem Seil gin­gen, wo man jeden Augen­blick nach rechts oder nach links fal­len kann. So ist es nicht. Der Wille ist ent­schei­dend. Eine Sünde kann nicht unwil­lent­lich gesche­hen. Man soll nicht fort­wäh­rend mit Sün­den beschäf­tigt sein; man muß auf das Gute schauen, man muß das Gute anstre­ben.

Die Beichte wird auch von man­chen gefürch­tet, aber sie ist nicht zu fürch­ten, meine lie­ben Freunde. Die Beichte ist ein Freu­den­sa­kra­ment. In der Beichte wird der Mensch von der Last der Schuld befreit. „Beicht macht leicht.“ Das ist ein wah­res Wort. Jede gute Beichte befreit, und des­we­gen ist die Furcht nicht am Platze. Keine Furcht vor Gott, keine Furcht vor dem Beicht­va­ter, keine Furcht vor dem Bekennt­nis. Hier ist nur Selig­keit und Freude und Glück. Hier wer­den wir durch das Blut Jesu gerei­nigt, und was kann beglü­cken­der sein? (...)