Das wichtigste Gebet ist das Gebet um die Beharrlichkeit bis zum Ende. Siehe hier


Samstag, 29. September 2012

Zahl der Priester in deutschen Konzentrationslagern

Lagerkapelle im KZ Dachau,
aufgenommen bei der Probe zur Priesterweihe
des sel. Karl Leisner
Quelle
(...) Der Pries­ter lebt gefähr­lich; denn die Kir­che ist immer eine lei­dende Kir­che. Sie wird immer Ver­fol­gung lei­den, wenn sie ihren Auf­trag, den sie vom Herrn bekom­men hat, voll­gül­tig durch­führt. Denn die­ser Auf­trag weckt die Gereizt­heit der Men­schen, und diese Gereizt­heit schlägt sich in Haß nie­der, und so wird die Kir­che immer eine ver­folgte Kir­che sein.  
Es ist etwas ganz ande­res, meine lie­ben Freunde, ob ich in der Ver­fol­gung auf Frau und Kin­der Rück­sicht neh­men muß, die mir anver­traut sind, oder ob ich allein stehe. Wenn ich frei bin, werde ich mit grö­ße­rem Elan, mit mehr Mut und mit stär­ke­rer Tap­fer­keit des Her­zens den Ver­fol­gern wider­ste­hen. So war es immer, und so wird es immer blei­ben. Den­ken wir, meine lie­ben Freunde, an die Zeit des Natio­nal­so­zia­lis­mus!  
Vom Jahre 1934 bis 1945 wur­den in die deut­schen Kon­zen­tra­ti­ons­la­ger 2.​806 Geist­li­che ein­ge­lie­fert, 2.​806 Geist­li­che. Davon waren 95 % katho­li­sche Pries­ter und nur 4 % pro­tes­tan­ti­sche Reli­gi­ons­die­ner. Ist das nicht ein Zei­chen dafür, wer sich in die­ser Gefah­ren­zeit gut geschla­gen hat und tap­fer gehal­ten hat?  
Von den 447 Geist­li­chen, die im Kon­zen­tra­ti­ons­la­ger Dachau waren, waren 411 Katho­li­ken und nur 36 Pro­tes­tan­ten. Als es dann nach dem Krieg um die Ent­na­zi­fi­zie­rung ging, also die Aus­mer­zung der natio­nal­so­zia­lis­ti­schen Ver­gan­gen­heit, da hat man in der ame­ri­ka­ni­schen Zone eine Sta­tis­tik erstellt. 388 Geist­li­che waren von der Ent­na­zi­fi­zie­rung betrof­fen, hat­ten sich also irgend­wie näher mit dem Regime ein­ge­las­sen. Von den 388 Geist­li­chen waren 386 Pro­tes­tan­ten und 2 Katho­li­ken.  
Das sind Zah­len, die, so meine ich, auch für den Zöli­bat spre­chen. Denn hier zeigt sich ganz ein­deu­tig, daß ein Mann, der sich Gott und der Kir­che ganz und gar aus­ge­lie­fert hat, viel tap­fe­rer und viel muti­ger dem Tota­li­ta­ris­mus wider­steht als jemand, der immer durch die Fens­ter von Ehe und Fami­lie auf die Wirk­lich­keit schauen kann. (...) 

alles aus der Predigt: Der Zölibat von Prälat Prof. Georg May

Mehr über verfolgte Priester findet sich in dem Buch Kirchenkampf oder Katholikenverfolgung?, ebenfalls von Prof. Georg May, das noch sehr selten antiquarisch erhältlich ist.

Ebenfalls hoch empfehlenswert zur Weiterbildung in Kirchengeschichte ist das Buch Priester vor Hitlers Tribunalen von Benedicta Maria Kempner.

Siehe auch: Die Verfolgung der katholischen Kirche im Dritten Reich