Das wichtigste Gebet ist das Gebet um die Beharrlichkeit bis zum Ende. Siehe hier


Mittwoch, 26. September 2012

Über die neun Chöre der Engel

alles aus der Predigt von Prälat Georg May: Die Engel 

Die Zahl der Engel ist uner­meß­lich. Die hei­lige Schrift spricht von tau­send mal tau­send, ja von zehn­tau­send mal hun­dert­tau­send. Mit die­sen gro­ßen Zah­len soll ange­ge­ben wer­den: Die Zahl der Engel ist unschätz­bar.

Ich kann nur immer stau­nen, wie jemand an die­ser gro­ßen Zahl der Engel Anstoß neh­men kann. Die Natur zeigt uns doch, wel­cher Reich­tum in der Macht des Schöp­fers gele­gen ist, als er seine Schöp­fung ins Leben rief. Die Erkennt­nisse der Astro­no­mie leh­ren uns, daß es Mil­li­ar­den von Son­nen gibt, Mil­li­ar­den von Son­nen, daß es Mil­lio­nen von Licht­jah­ren dau­ert, bis uns ein Strahl der näher­ge­le­ge­nen – der näher­ge­le­ge­nen! – Son­nen erreicht. Und da soll es Gott unmög­lich sein, neben der sicht­ba­ren Welt auch eine unsicht­bare zu schaf­fen? Da soll Gott unfä­hig sein, Myria­den von Engeln ins Leben zu rufen?

Die Engel sind in einer hier­ar­chi­schen Ord­nung geglie­dert. Es gibt Abstu­fun­gen unter den Engeln, füh­rende und die­nende Engel. Die Offen­ba­rung spricht von neun Chö­ren der Engel, und vor allem im Ephe­ser­brief und im Kolos­ser­brief wer­den die ver­schie­de­nen Chöre der Engel auf­ge­zählt: Throne, Herr­schaf­ten, Mächte, Fürs­ten­tü­mer, Gewal­ten, Che­ru­bim und Sera­phim, und vor allem die Erz­engel, von denen uns drei mit Namen bekannt sind, Gabriel, Raphael und Michael. 
Und wenn wir von den Erz­engeln spre­chen, dann wis­sen wir auch gleich, daß bei den Engeln zwi­schen ihrem Namen und ihrem Wesen unter­schie­den wer­den muß. Das Wort Engel bedeu­tet Bote. Nun kann das Wesen eines geis­ti­gen Geschöp­fes nicht darin auf­ge­hen, Bote zu sein, son­dern sein Wesen liegt darin, daß er ein Geist ist, ein über­ra­gen­der Geist mit einer gewal­ti­gen Intel­li­genz und mit einem mäch­ti­gen Wil­len. Das ist sein Wesen. 
Und wenn er von Gott gesandt wird, dann heißt er Bote, ange­los, ange­lus – Engel.

Gott hat oft Bot­schaf­ten durch Engel an die Men­schen gesandt. Zu Maria sandte er den Erz­engel Gabriel. Josef wurde von einem Engel belehrt. 
Und auch im Alten Tes­ta­ment wird uns mehr als ein­mal von Gesandt­schaf­ten berich­tet, die Gott an die Men­schen gerich­tet hat, indem er Engel aus­sandte, die Men­schen zu beglei­ten. Beson­ders bekannt ist die Geschichte von dem jun­gen Tobias, den der Erz­engel Raphael beglei­tete, wes­we­gen der Erz­engel Raphael auch der Patron der Rei­sen­den gewor­den ist.

Die Engel beten Gott an, ver­herr­li­chen ihn und sind darin glück­lich. Sie sind nicht nur von Natur aus mäch­tig und begabt, sie sind auch mit der Gnade aus­ge­stat­tet, also mit jener über­na­tür­li­chen Kraft, wel­che sie über ihre Natur hin­aus erhebt und Gott ver­ähn­licht. Sie beten Gott an, sie lie­ben ihn, sie prei­sen ihn, und ihrem Lob­ge­sang schlie­ßen wir uns an in jeder hei­li­gen Messe, wenn wir in der Prä­fa­tion beten, daß wir mit einer Stimme, mit den Engeln ver­eint, rufen möch­ten: Hei­lig, hei­lig, hei­lig, wie nach der Pro­phe­tie des Isaias die Engel im Him­mel sin­gen.