Die heilige Margaretha hat einmal drei Stufen der Demut beschrieben.
Die erste Stufe besteht darin, daß man vor Gott niederfällt und sagt: „Mein Gott und mein alles.“ Dass man also gleichsam versinkt vor der Majestät Gottes, weil man eben vor ihm ein Nichts ist.
Die zweite Stufe besteht darin, daß man wieder niederfällt auf die Knie und sagt: „O Herr, sei mir Sünder gnädig!“ Dass man also einsieht, man ist ein sündlicher Mensch, wie wir heute im Evangelium gehört haben: „Herr, geh weg von mir, ich bin ein sündiger Mensch.“
Die dritte Stufe der Demut besteht darin, dass wir vor dem dornengekrönten Heiland niederfallen und sagen: „Ich will es nicht besser haben als du. Ich will mit dir gehen und mit dir leiden. Ich will mit dir verbunden sein auch in Schmerzen und Qualen.“
alles aus der Predigt: Der rechte Umgang mit den Tröstungen des Herrn
Ich habe noch nie von einem Heiligen gehört, der nicht die dritte Stufe der Demut erreicht hätte.