Hl. Petrus Canisius, Herz-Jesu-Apostel |
Da kam im 16. Jahrhundert die sogenannte Reformation. „Wenn Gott nicht ein Wunder wirkt, ist Deutschland für die katholische Kirche verloren“, das war das Urteil vieler, die die Zeichen der Zeit verstanden. Ob nicht die Erbarmung des göttlichen Herzens das Wunder gewirkt hat?
Drei Jahre nach Luthers Tod war mit dem Augsburger Interim
die Verwirrung und Gefahr aufs höchste gestiegen. Da erhielt Petrus Canisius,
der erste deutsche Jesuit, im Jahre 1549 zu Rom vom hl. Ignatius den Auftrag,
nach Deutschland zu gehen, um an der Rettung des katholischen Glaubens zu arbeiten.
Vor seiner Abreise eilte er zur Peterskirche, seine Sendung am Sakramentsaltare
dem Herrn zu empfehlen. Als hochbetagter Greis schrieb er für sich selbst in
einem Rückblick über sein Leben die Gnade nieder, deren er dort gewürdigt
worden war.
Jesus selbst erschien dem jungen Apostel, zeigte ihm das liebeglühende,
verwundete Herz und stärkte ihn für seine übermenschliche Aufgabe mit den
Gnaden seines heiligsten Herzens. Canisius schreibt*: „Da hast Du mir, o Herr,
in Deiner heiligsten Brust gleichsam Dein Herz geöffnet, das ich nahe vor mir
schaute, Du hießest mich, aus diesem Borne trinken. Ich sollte Wasser des Heiles aus Deinen Quellen schöpfen. Ich wagte es, an Dein hochheiliges Herz heranzutreten
und meinen Durst aus ihm zu stillen. Daraufhin versprachst Du mir ein Gewand,
das meine nackte Seele bedecken sollte: Liebe, Friede und Beharrlichkeit.“
Nachher vernahm er mehrere Male die Worte: „Siehe, ich sende
euch! Gehet und predigt allen das Evangelium!“
Auch zwei Tage vorher, nach der Audienz bei Papst Paul III., der seine Sendung nach Deutschland gesegnet, wurden dem jungen Ordensmann besondere Gnaden zuteil, von denen ebenfalls sein „Testament“ berichtet: „Da gefiel es Dir in Deiner unendlichen Güte, o ewiger Hohepriester, dass ich großen Trost und die Gegenwart Deiner Gnade empfand. Auch die heiligen Apostel segneten und bestätigten meine Sendung nach Deutschland. Es kam mir vor, als ob sie mir, wie einem Apostel Deutschlands, ihr Wohlwollen zuzuwenden versprächen. Du, o Herr, weißt es, wie sehr und wie oft Du mir an jenem Tage Deutschland empfohlen hast, für das ich zu leben und zu sterben verlangte.“
* P. Richstätter schrieb schon in den 20er Jahren des letzten Jahrhunderts, dass diese typische Sprache der Mystiker für moderne Ohren eigenartig klingt, dass es aber leider nur zeige, wie sehr die Liebe der heutigen Katholiken zu Christus erkaltet ist.
Auch zwei Tage vorher, nach der Audienz bei Papst Paul III., der seine Sendung nach Deutschland gesegnet, wurden dem jungen Ordensmann besondere Gnaden zuteil, von denen ebenfalls sein „Testament“ berichtet: „Da gefiel es Dir in Deiner unendlichen Güte, o ewiger Hohepriester, dass ich großen Trost und die Gegenwart Deiner Gnade empfand. Auch die heiligen Apostel segneten und bestätigten meine Sendung nach Deutschland. Es kam mir vor, als ob sie mir, wie einem Apostel Deutschlands, ihr Wohlwollen zuzuwenden versprächen. Du, o Herr, weißt es, wie sehr und wie oft Du mir an jenem Tage Deutschland empfohlen hast, für das ich zu leben und zu sterben verlangte.“
Mit einem Herzen voll Liebe, das sich entzündet hatte an der
Glut des göttlichen Herzens, reiste Canisius dann nach Deutschland. Von einigen
Mitbrüdern unterstützt, begann er seine apostolische Arbeit. Und der Erfolg?
„In wenigen Jahren“, schreibt der protestantische Philosoph
Paulsen, „war der Fortschritt des Protestantismus zum Stehen gebracht, und am Anfang
des 17. Jahrhunderts stand der Katholizismus zur Wiedereroberung gerüstet da…
Es ist in dieser Tätigkeit etwas von der stillen, aber unaufhaltsamen Wirkung
der Naturkräfte, ohne Leidenschaft und Kriegslärm, ohne Aufregung und
Überstürzung.“ So zeigt sich allerdings nach außen hin das übernatürliche
Wirken der stillen Gnade, die vom Erlöserherzen ausgeht.
Wie kein anderes Volk der Welt schuldet darum das deutsche
Volk dem Herzen Jesu Dank, Liebe und Verehrung. Denn die Erbarmung des Erlöserherzens
hat unserem Lande das höchste Gut gerettet, den katholischen Glauben.
alles aus: Karl Richstätter SJ, Das Herz des Welterlösers, 1932, S.32 ff.* P. Richstätter schrieb schon in den 20er Jahren des letzten Jahrhunderts, dass diese typische Sprache der Mystiker für moderne Ohren eigenartig klingt, dass es aber leider nur zeige, wie sehr die Liebe der heutigen Katholiken zu Christus erkaltet ist.