Das wichtigste Gebet ist das Gebet um die Beharrlichkeit bis zum Ende. Siehe hier


Donnerstag, 26. April 2012

Der Ruf der Zeit ist der Ruf Gottes

“‘Ich will mir doch den Saal nicht leerpredigen’, hat der Autor von einem ehrlichen katholischen Priester zu hören bekommen, als er ihn bat, bei passender Gelegenheit doch auch einmal den Lebensschutz zum Gegenstand einer seiner Predigten zu machen.” Das berichtet Stefan Rehder in der Tagespost vom 21. April 2012 (Die Lust am Untergang oder über die Schwierigkeit des Lebensschutzes). 
Dazu passt auf der anderen Seite der Versuch, die Jugend durch eigens für sie eingerichtete Kirchen mit Sesseln und Sofas in die Kirche zu locken. Genau dieser Verleugnung der Kernthemen zugunsten einer vorgeblichen anzustrebenden Attraktivität der Kirche hat der Papst mit seiner Forderung nach Entweltlichung den Kampf angesagt.
alles gefunden behttp://kath-info.de/  unter "24. April Was zählt?"

Zu einem Priester, der immer nach eigenem Geschmack predigte, hat der hl. Bischof Alfons Maria von Liguori, der für seine Milde im Umgang mit anderen bekannt war, einst gesagt: "Wenn sie nur sich selber predigen, warum verlassen sie dann überhaupt das Haus?"
Wo nicht Jesus, der Gekreuzigte und seine unverfälschte und ungekürzte Lehre gepredigt wurde, konnte der hl. Alfons sehr deutlich werden.

Wappen Kardinal von Galen
Der sel. Kardinal von Galen hatte als Bischofspruch: Nec laudibus nec timore, weder Lob, noch Furcht, was bedeutete, keines von beiden, von Menschen kommend, sollte ihn abhalten die ganze Wahrheit von und für Christus zu verkünden.

Der zweite große Held im  nationalsozialistischen Kirchenkampf, Michael Kardinal Faulhaber hatte im Wappen stehen: Vox temporis vox Dei! die Stimme der Zeit ist die Stimme Gottes, was bedeutete, wie er selber erklärte*, der einzelne solle aus seiner Zeit den Ruf Gottes abhorchen; dass jede Zeit einen anderen Anruf an den Menschen hat, für Gottes Rechte und Wort aufzutreten und mit helfender Liebe die geistige oder materielle Not der Nebenmenschen zu lindern.
Wappen Kardinal Faulhaber
Er erklärte auch, was sein Wahlspruch nicht bedeutet, nämlich "Gott habe für jede Zeit eine andere Stimme, einen anderen Anruf und Aufruf, für jede Zeit eine neue Offenbarung, ein neues Evangelium. Die Stimmen Gottes in der Offenbarung sind abgeschlossen und für alle Zeiten gegeben. "Es gibt kein zweites Evangelium", erklärt der hl. Paulus in seiner bestimmten Art, "und wenn euch einer ein anderes Evangelium verkündet, der sei ausgestoßen (Gal. I, 6-9)."
Der Wahlspruch bedeute auch nicht, "jede Zeit könne sich nach ihrem Zeitgeschmack neue Sittengesetze, neue Sinaitafeln zurechtlegen".
Er sollte auch nicht bedeuten, "die Stimme des Volkes sei die Stimme Gottes. Um Gotteswillen nicht! Die Stimme des Volkes, die Stimme der Masse ist viel mehr und viel öfter die Stimme der Empörung gegen Gott."
* in: Zeitrufe, Gottesrufe, Kardinal Faulhaber, 1932


Beide Bischöfe hatten jahrelang Grund zu fürchten, von den Nationalsozialisten abgeholt zu werden, besonders nach ihren deutlichen Predigten. 
Trotzdem schwiegen sie nicht, was ihnen die besondere Liebe und Verehrung ihrer Diözesanen und die Anerkennung des Papstes einbrachte.

Um "Lebensschutz" ging es damals auch. Unvergessen ist die große Predigt des sel. Kardinals von Galen gegen die massenhafte Tötung "lebensunwerten Lebens" durch die damalige Regierung, die er damit gestoppt hat. Die Nazis trauten sich danach nicht mehr "unproduktive" deutsche Bürger aus ihren eigenen Wohnungen und Familien abzuholen und in "Heilanstalten" zu bringen, in denen die meisten nach wenigen Tagen "plötzlich verstarben".
Wo gibt es solche Priester heute, deren Starkmut, ohne Rücksicht auf die eigene Person, einem die Tränen der Rührung und des Stolzes in die Augen treiben?
Das Ende der "Euthanasiepredigt" des sel. Kardinal Graf von Galen: 
Oh Gott, lass uns doch alle heute, an diesem Tage, bevor es zu spät ist, erkennen, was uns zum Frieden dient! Oh heiligstes Herz Jesu, Du bist zu Tränen betrübt über die Verblendung und über die Missetaten der Menschen, hilf uns mit Deiner Gnade, dass wir stets das erstreben, was Dir gefällt, und auf das verzichten, was Dir missfällt, damit wir in Deiner Liebe bleiben und Ruhe finden für unsere Seelen. Amen. 
Der heilige Vater, Papst Benedikt XVI. erklärt uns, wie das geht, aufzustehen, wo andere schweigen:
Benedikt XVI. über Kardinal von Galen
"Einfache Katholizität"
Vatikanstadt. Am Ende der Seligsprechungsfeier wandte in einer kurzen Ansprache sich Papst Benedikt XVI. an die Gläubigen. "kirchensite.de" dokumentiert seine Worte über Kardinal von Galen:
Sehr herzlich grüße ich die Bischöfe und Priester, die Vertreter des öffentlichen Lebens und alle Pilger, die aus Münster und aus ganz Deutschland nach Rom gekommen sind.
Wir alle und besonders wir Deutschen sind dankbar, dass uns der Herr diesen großen Zeugen des Glaubens geschenkt hat, der in finsterer Zeit das Licht der Wahrheit aufgerichtet und den Mut des Widerstands gegen die Macht der Tyrannei gezeigt hat. Aber wir sollen uns auch fragen: Von woher kam ihm diese Einsicht in einer Zeit, in der gescheite Leute der Verblendung verfielen? Und von woher kam ihm die Kraft zum Widerstand in einem Augenblick, in dem auch starke Menschen sich schwach und feige gezeigt haben? Einsicht und Mut sind ihm aus dem Glauben gekommen, der ihm die Wahrheit gezeigt, das Herz und die Augen dafür geöffnet hat, und weil er Gott mehr fürchtete als die Menschen. Der Glaube hat ihm die Kraft gegeben zu tun und zu sagen, was andere nicht zu tun und zu sagen wagten.
So gibt er uns Mut, ja er trägt uns auf, heute wieder den Glauben neu zu leben. Und er zeigt uns auch, wie das geht – in ganz einfachen, demütigen und doch großen und tiefreichenden Dingen. Denken wir daran, dass er sehr oft zu Fuß zur Muttergottes nach Telgte gepilgert ist, dass er die Ewige Anbetung in der Servatii-Kirche in Münster eingeführt hat, dass er oft im Sakrament der Buße die Gnade der Vergebung erbeten und geschenkt bekommen hat. So zeigt uns der neue Selige diese einfache Katholizität, in der der Herr uns begegnet, in der er uns das Herz aufmacht und uns so Unterscheidung der Geister, Mut des Glaubens und die Freude daran gibt, dass wir Erlöste sind.
Wir danken dem Herrn für diesen großen Zeugen und bitten darum, dass er uns leuchte und führe. Seliger Kardinal Graf von Galen, bitte für uns, für die Kirche in Deutschland und in der ganzen Welt. 
Quelle