Es soll der Mensch, sagt er, durch die Betrachtung
der großen Liebe Gottes, der sich freiwillig dem Leiden und Sterben aus Liebe
zu den Menschen unterzog, zur Gegenliebe entflammt werden.*
Durch die Übernahme
des Leidens sollte uns sodann ein Beispiel des Gehorsams, der Geduld, der
Demut, überhaupt aller Tugenden gegeben werden, die der Herr in seinen Leiden
und Sterben in höchstem Grade übte.
Das Andenken an das Blut Christi, den teuren
Lösepreis, um den er erkauft ist, soll ferner den Menschen bewegen, desto mehr
sich von jeder Sünde fern zu halten.
Der böse Feind endlich, der Sieger über
den Menschen, soll wiederum von einem Menschen überwunden, wie auch der Tod,
dem, als der Sünde Sold, der Mensch erliegt, durch den Tod eines Menschen
wiederbesiegt werden.
*S. Th. S. th. III. q. 15. a. 10
alles aus: Körperleiden und Gemütsbewegungen Christi, eine
christlogische Studie, von H.H. Dr. Joseph Rappenhöner, 1878
Siehe auch: Wie man das bittere Leiden Christi betrachten soll
Siehe auch: Wie man das bittere Leiden Christi betrachten soll