Betende Hände Albrecht Dürer |
Außerdem steht in der Apostelgeschichte (Act. 12,5): "Es wurde ohne Unterlass von der Gemeinde gebetet" für den Petrus.
An diese Pflicht werden wir auch von dem heiligen Basilius in seinen Büchern von den Sitten 1 erinnert. Denn er sagt, man solle für jene beten, welche dem Worte der Wahrheit vorstehen.
An zweiter Stelle müssen wir für die Fürsten (Anmerk.: heute wohl für die Regierenden) beten nach dem Ausspruche desselben Apostels. Denn was für ein grosses Gut fromme und gerechte Fürsten für das Gemeinwohl sind, weiß jedermann (Anmerk.: heute weiß das leider kaum noch einer). Daher muss man Gott bitten, dass sie so seien, wie jene sein sollen, die den übrigen Menschen vorstehen.
Wir haben ferner Beispiele von Heiligen, durch welche wir ermahnt werden, auch für die Guten und Frommen zu beten. Denn auch diese bedürfen des Gebetes anderer, was von Gott so gefügt ist, damit sie nicht in Stolz sich erheben, indem sie einsehen, dass sie der Fürbitte Geringerer bedürfen.
1) Lib.mor.reg.56.c.5.
aus dem Katechismus nach dem Beschlusse des Konzils von Trient für die Pfarrer, "Römischer Katechismus"