Das wichtigste Gebet ist das Gebet um die Beharrlichkeit bis zum Ende. Siehe hier


Mittwoch, 25. April 2012

Auch Blogger sind Sünder

In Amerika gibt es ein recht gutes Buch über katholisches Blogging, geschrieben von dem jungen Konvertiten Brandon Vogt, der das Blog The Thin Veil betreibt. 
erhältlich hier
(Lieferzeit nach eigener Erfahrung 10 Tage)
Langzeit-Blogger Kardinal O´Malley hat ein umfangreiches Vorwort geschrieben, in dem er auf das zweite Kapitel und seine Verfasserin, Jennifer Fulwiller hinweist, die durch das Bloglesen als junge Mutter vom Atheismus durch die Informationen und die Freundschaft katholischer Blogger zur Wahrheit des katholischen Glaubens gefunden hat. 

Sie hat nach ihrer Konversion (ihr Ehemann ist mitkonvertiert) viele E-Mails von Leuten erhalten, die auch durch Blogs katholisch geworden sind, sogar von Moslems, aber auch E-Mails von Bloglesern, die sich beklagen, in welch hartem, bitterem Tonfall manch ein katholischer Blog geschrieben sei und wie man sich dort in den Diskussionen angreife und jeden, der nicht der eigenen Meinung zustimme, nieder mache. 
Da hätten sie sich dann gedacht: Wenn so etwas katholisch ist, dann will ich nicht katholisch werden oder sein.
Was könnte man den letzteren Lesern katholischer Blogs antworten?
Liebe Leute, lasst euch doch nicht so schnell entmutigen! 


Außerdem gibt es in der katholischen Kirche für alles ein Heilmittel. Für diesen Entmutigungszustand müssen wir in den Dogmatik-Arzneischrank greifen, in die Rubrik: "falsche Vorstellungen." Dort finden wir:

Der Kirche gehören nicht bloß heilige Glieder an, sondern auch Sünder. De fide. 
Ludwig Ott, Handbuch der katholischen Dogmatik, 1963, S. 369

Als ich konvertiert bin, hat mir mein protestantischer Onkel nach dem Motto "zu solchen Leuten willst du dazu gehören" einen deutschen Serienmörder vorgehalten, der angeblich auch katholisch war, was ich allerdings nie verifizieren konnte. Falls er doch "katholisch war", müsste es in dem Fall richtig heißen, katholisch getauft war. Denn der katholischen Lehre ist er bei seinen Mordtaten mit Sicherheit nicht gefolgt. 
Katholisch zu sein bedeutet aber auch nicht, dass man schon sündenlos ist, oder gar schon ein Heiliger. In der heiligen Schrift steht, dass auch der Gerechte sieben Mal am Tage fällt.

Noch einmal zurück zu den Noch-Nicht-Katholiken, die sich durch ruppige und unhöfliche Umgangsformen von noch nicht ganz tugendfesten Katholiken haben abschrecken lassen: Einfach trotzdem katholisch werden und selbst ein Höflichkeits-Musterblogger werden! 
Übrigens merkt man erst, welche Ansprüche das Erwerben von katholischen Tugenden, wie z.B. Sanftmut und Demut in allen Lebenslagen an einen selbst stellt, wenn man es mal eine ganze Zeit lang versucht hat.
Ist das dann nicht eine wunderbare Sicherheit, dass man auch noch als ruppiger Sünder* ein Glied der katholischen Kirche bleibt? Nicht umsonst hat unser Heiland in seinem göttlichen Vorherwissen der zukünftigen Sünden-Probleme seiner Schafe die Beichte und damit den Nachlass der Sünden eingerichtet.

*Ausgenommen natürlich die Sünden,  die eine Exkommunikation nach sich ziehen.