Ist Maria eure Mutter, so höret bis zum Tode nicht auf, sie als Kinder zu verehren! Liebet, was sie geliebt hat, ehret, was sie verehrte: euren Heiland im Leiden und am Kreuze! Lieber das Leben als Maria verlieren, lieber Feuerqualen ertragen, als mit einer einzigen Sünde Jesus Christus, ihren Sohn aufs neue kreuzigen.
Verflucht ist, wer Vater und Mutter nicht ehrt; verflucht also, wer Maria nicht zur Mutter und den Herrn nicht zum Vater haben will.
Kennet keinen anderen Jesus als den Gekreuzigten, aber auch keine andere Mutter als Maria unter dem Kreuz. Vergesset der Schmerzen dieser eurer Mutter nicht, und peinigt sie nicht abermals durch eure Sünden! Katholisches Volk, schenke Maria dein Herz, und lass Mariens Herz das deinige sein! Sie wird für dich wachen, für dich sorgen und für dich stehen!
aus einer Predigt des gottseligen Abtes Maurus Xaverius von Plankstetten zitiert nach Bischof Rudolf Graber
Unsere liebe Frau von den sieben Schmerzen von Adriaen Isenbrant |
In unserem Nachbardorf befindet sich in einer sehr schönen Kirche ein früher sehr berühmtes Gnadenbild der schmerzhaften Muttergottes. Zu welcher Tageszeit auch immer, fast nie trifft man dort jemanden an.
Ihre unvorstellbar großen Schmerzen, die sie für unsere Erlösung gelitten hat, interessieren in der ganzen Umgebung offensichtlich niemanden mehr.
Aber auch die ganzen Gnaden, die die allerseligste Jungfrau bei Gott erbitten kann, als Mittlerin aller Gnaden, sind scheinbar entbehrlich in einer Zeit der allgemeinen Rentenversicherung, des Hartz IV, der Krankenversicherung, des allgemeinen Wohlstandes und der allgemeinen Abschaffung der Sünde.