Das wichtigste Gebet ist das Gebet um die Beharrlichkeit bis zum Ende. Siehe hier


Dienstag, 3. Januar 2012

Der Stern der drei Weisen aus dem Morgenland



Von dem Sterne, dem die Magier folgten, sagt die heilige Schrift ein Zweifaches:
1.) Die Weisen berichten: „Wir haben seinen Stern im Morgenlande gesehen.“
Diese Worte, im Zusammenhang mit folgender Erzählung betrachtet, schließen die Meinung aus, dass die Weisen unter Begleitung des Sternes die ganze Reise aus ihrer Heimat nach Jerusalem machten. Ein solches Wunder wäre auch ganz überflüssig gewesen. Denn da sie im Sterne das Zeichen „des neugeborenen Königs der Juden“ erkannten, so suchten sie naturgemäß diesen König in Jerusalem. Zur Reise dahin aber bedurften sie keiner Führung; der Weg war bekannt.

2.) Erzählt die Heilige Schrift: als die Weisen den Palast des Herodes verlassen hatten; erblickten sie zu ihrer großen Freude wieder „den Stern, den sie im Morgenlande gesehen; er ging vor ihnen her, bis er über dem Orte, wo das Kind war, stillstand“. Betlehem liegt südlich von Jerusalem; in dieser Richtung aber bewegt sich natürlicherweise kein Stern und ebenso wenig steht ein Stern über einem Hause still. Man kann hier nur eine wunderbare Führung und Leitung durch den Stern annehmen, und aus der ganzen Erzählung muss man schließen, dass er die Aufgabe hatte, den Weisen das Haus zu zeigen, wo sich das Kind befand. Ein Stern aber wie die anderen Sterne hoch oben im Äther vermag dies nicht. Man hat demnach mit den heiligen Vätern an eine wunderbare Lichterscheinung zu denken, die in der Gestalt eines Sternes in der unteren Luftregion über dem Hause stand, wo sich das Heilandskind befand.

(Aus: Handbuch zur Biblischen Geschichte, Dr. J. Schuster und Dr. J.B. Holzammer, Herdersche Verlagshandlung, 1906)