Dass wir beten dürfen, ist für uns eine große Ehre und ein übergroßes Glück.
Wie fühlt man sich geehrt und glücklich, wenn man einmal mit einem hochgestellten Herrn, mit dem Bischof oder Papst, mit dem Fürsten oder König sprechen könnte. Das wird nicht so leicht geschehen.
Im Gebete aber sprechen wir mit Gott, dem höchsten Herrn und König, im Vergleiche zu dem alle Würdenträger dieser Erde nur Staub und Asche sind, und das zu jeder Zeit, an allen Orten, so oft es uns beliebt. Ist das nicht eine unermessliche Herablassung des Allerhöchsten zu uns armseligen und kleinen Erdenwürmern, dass er uns gestattet, in solcher Weise mit ihm zu reden wie mit unseresgleichen, ihn gar mit dem trauten Namen „Vater“ zu nennen!
aus: Konvertitenunterricht, von F. Bitter, Pfarrer in Gelsenkirchen-Hüllen, Laumann´sche Verlagsbuchhandlung, 1929, mit Imprimatur