„Siehe da dieses Herz, das die Menschen so sehr geliebt hat, dass es sich ganz erschöpfte, um ihnen seine Liebe zu zeigen."
Samstag, 30. Juni 2012
Danksagungsgebet nach der hl. Kommunion vom hl. Thomas von Aquin
Ich danke Dir, heiliger Herr, allmächtiger Vater, ewiger Gott, dass Du mich Sünder, Deinen unwürdigen Diener, ohne all mein Verdienst, bloß durch dein herablassendes Erbarmen, mit dem kostbaren Leib und Blut deines Sohnes, unsres Herrn Jesus Christus, gesättigt hast.
Ich bitte Dich, lass diese heilige Kommunion mir nicht eine Schuld sein zur Bestrafung, sondern heilsame Fürbitte zur Verzeihung. Sie sei mir die Rüstung des Glaubens und der Schild des guten Willens.
Sie sei mir Reinigung von meinen Fehlern, Ertötung der bösen Lust und Leidenschaft, Mehrung der Liebe und Geduld, der Demut und des Gehorsams und aller Tugenden.
Sie sei mir ein fester Schutz gegen die Nachstellungen aller Feinde, der sichtbaren und unsichtbaren, eine vollkommene Beruhigung jeglicher sinnlicher und geistiger Erregung, innige Vereinigung mit Dir, dem einen und wahren Gott, und glückselige Vollendung meiner letzten Stunde.
Ich bitte Dich auch, führe mich Sünder in Deiner Huld zu jenem unaussprechlichen Gastmahl, wo Du mit Deinem Sohne und dem Heiligen Geist Deinen Heiligen das wahre Licht bist, sowie volles Genügen, ewige Freude, vollendetes Glück und vollkommene Seligkeit: durch Ihn, Christus, unsern Herrn. Amen.
Das kostbare Blut Christi
„Siehe da dieses Herz!“ Es enthält das hochheilige Blut Christi, das 33 Jahre lang seinen Leib durchpulste und belebte.
Als Opferschale hat es am Kreuz seinen unendlich wertvollen Inhalt als Sühneopfer für die Sünden der ganzen Welt vergossen.
Nachdem Jesus sein vergossenes Blut im Augenblick seiner Auferstehung wieder mit seinem Körper vereinigte, setzte es seine Tätigkeit im glorreichen Leibe des Herrn fort in alle Ewigkeit.
„Siehe da dieses Herz!“ Es nahm den innigsten Anteil an dem ganzen Seelenleben des Erlösers. Es wurde nie entweiht von irgendeiner unedlen Regung. Vielmehr nahm es Anteil an den heiligsten und reinsten, tiefsten und innigsten Empfindungen, wie sie dem vollkommenen Tugendleben des Herrn entsprachen.
Es brannte von Liebe zu den Menschen, die er erlösen wollte.
Es brannte von Liebe zu den Menschen, die er erlösen wollte.
alles aus: Segen der Herz-Jesu-Verehrung, Ein Vortrag von P. Wilhelm Eberschweiler SJ und Novene
Gebet zum Privatgebrauch um die Fürsprache und die Seligsprechung von P. Eberschweiler. 80.000 Gebetserhörungen sind aktenkundig.
Freitag, 29. Juni 2012
Petrus und Paulus – Amt und Charisma
von Prälat Prof. Georg May
Geliebte, zur Feier der Apostelfürsten Petrus und Paulus Versammelte!
Die Kirche begeht das Gedächtnis des Petrus und des Paulus an einem Tage. Das könnte verwundern, denn sie waren nicht miteinander verwandt, und sie standen sich wohl auch, was die Freundschaft betrifft, nicht besonders nahe. Es bestanden vielmehr zwischen ihnen erhebliche Gegensätze.
Die Kirche begeht das Gedächtnis des Petrus und des Paulus an einem Tage. Das könnte verwundern, denn sie waren nicht miteinander verwandt, und sie standen sich wohl auch, was die Freundschaft betrifft, nicht besonders nahe. Es bestanden vielmehr zwischen ihnen erhebliche Gegensätze.
Ihre Lebenswege gingen auseinander; Petrus war unter den Erstberufenen, sein Bruder Andreas führte ihn ja zum Heiland. Paulus wurde erst lange nach der Himmelfahrt des Herrn, auf dem Wege nach Damaskus, vom Rufe Gottes betroffen, als der Herr schon nicht mehr sichtbar auf Erden wandelte. Sie waren auch sehr verschiedenen Charakters.
Petrus war nachgiebig, ängstlich, furchtsam; Paulus war ein Feuerkopf, ein Mann der Tat und der Entschiedenheit, von rücksichtslosem Kampfgeist erfüllt. Sie waren auch verschiedener Herkunft. Petrus war ein einfacher Fischer vom See Genesareth, Paulus war ein hochgebildeter Mann, ein Schriftgelehrter, weltgewandt, der sicher die Sprache der damaligen Welt, griechisch, fließend sprach.
Dennoch gibt es auch Ähnlichkeiten zwischen ihnen. Beide gingen durch das tiefe, dunkle Tal der Schuld. Petrus in jener Stunde, wo er von einem Fehltritt überrascht wurde und dann hinausging und bitterlich weinte, Paulus dagegen von dem harten Verfolgerwillen erfüllt. Beide sind durch die Erinnerung an ihre Schuld klein, still und reif geworden. Sie wussten, dass sie allein durch die Erbarmung des Herrn gerettet worden waren.
Dennoch gibt es auch Ähnlichkeiten zwischen ihnen. Beide gingen durch das tiefe, dunkle Tal der Schuld. Petrus in jener Stunde, wo er von einem Fehltritt überrascht wurde und dann hinausging und bitterlich weinte, Paulus dagegen von dem harten Verfolgerwillen erfüllt. Beide sind durch die Erinnerung an ihre Schuld klein, still und reif geworden. Sie wussten, dass sie allein durch die Erbarmung des Herrn gerettet worden waren.
Beide gaben ihr Leben und ihr Blut für den Meister, den sie über alles liebten.
Es ist eigenartig, dass beide, Petrus und Paulus, ihr Martyrium in Rom vollendet haben, in Rom, der Hauptstadt der Welt, und in Rom, der Hauptstadt des Reiches Gottes auf Erden. Es war, als hätte die Christengemeinde von Rom durch das Blut der beiden Apostel zusammen genährt werden müssen.
Und so ist auch die Erinnerung an beide in der Kirche immer zusammengenommen worden. Fünfmal in der heiligen Messe werden Petrus und Paulus, immer zusammen, genannt. Und auch die Feste, die wir feiern, erwähnen immer nach dem heiligen Petrus den heiligen Paulus. Damit zeigt die Kirche, dass beide von einziger und einzigartiger Bedeutung für ihre Geschichte und ihr Leben sind. Sie nennt sie die Apostelfürsten. Jeder besitzt nämlich ein Führertum, einen Primat, wenn man so sagen will.
Petrus trägt den Primat des Amtes, Paulus den Primat des Charismas, der lebendigen, begnadeten Persönlichkeit. Und diese beiden Führertümer, diese beiden Primate geben der Geschichte der Kirche ihren Charakter und ihre Eigenart.
Petrus hat den Primat erhalten durch ausdrücklichen Auftrag Christi. In jener stillen Stunde am See Genesareth, nach dem Frühmahle, das sie gehalten hatten, sprach der Herr zu ihm: „Weide meine Lämmer, weide meine Schafe!“ Damit war ihm der Primat der Führung übertragen. Damit war erfüllt, was der Herr ihm vor Cäsarea Philippi verheißen hatte: „Ich will über dir meine Kirche bauen.“ Und noch früher, schon beim ersten Zusammentreffen, hat er ihm den Namen gegeben, der für diesen Kirchenbau charakteristisch war: „Du bist Kephas“, d.h. der Fels.
Der Apostel Paulus wurde auf andere Weise bestellt. Er ist ein Spätberufener, und ihm wurde eigentlich nur der allgemeine Auftrag der Apostel zuteil, nämlich der Herr wollte ihm sagen, dass er ein auserwähltes Werkzeug sei, dass er den Namen Christi durch alle Länder, zu den Heiden und zu den Juden tragen werde und dass er viel leiden müsse um dieses Namens willen; er hat also keine besondere Sendung erhalten.
Petrus hat den Primat erhalten durch ausdrücklichen Auftrag Christi. In jener stillen Stunde am See Genesareth, nach dem Frühmahle, das sie gehalten hatten, sprach der Herr zu ihm: „Weide meine Lämmer, weide meine Schafe!“ Damit war ihm der Primat der Führung übertragen. Damit war erfüllt, was der Herr ihm vor Cäsarea Philippi verheißen hatte: „Ich will über dir meine Kirche bauen.“ Und noch früher, schon beim ersten Zusammentreffen, hat er ihm den Namen gegeben, der für diesen Kirchenbau charakteristisch war: „Du bist Kephas“, d.h. der Fels.
Der Apostel Paulus wurde auf andere Weise bestellt. Er ist ein Spätberufener, und ihm wurde eigentlich nur der allgemeine Auftrag der Apostel zuteil, nämlich der Herr wollte ihm sagen, dass er ein auserwähltes Werkzeug sei, dass er den Namen Christi durch alle Länder, zu den Heiden und zu den Juden tragen werde und dass er viel leiden müsse um dieses Namens willen; er hat also keine besondere Sendung erhalten.
Und doch war es ihm durch den Herrn bestimmt, eine richtunggebende und bestimmende und befruchtende Wirkung auf die junge Kirche auszuüben.
Er hat einen Einfluß ausgeübt wie kein anderer Apostel, denn er hat die Kirche aus der größten Gefahr, die ihr damals drohte, hinweggerissen, nämlich aus der Gefahr, in den Schranken und Fesseln der jüdischen Gesetzlichkeit gefangen zu bleiben, stecken zu bleiben.
Auf die ersten heilsbegierigen Heiden war zwar auch der Heilige Geist herabgekommen, und sie waren getauft worden, aber sie waren noch nicht im vollen Sinne als Christen anerkannt. Sie hatten noch nicht die völlige Gleichberechtigung mit den aus dem Judentum kommenden Christen erlangt. Quelle und weiter hier
Donnerstag, 28. Juni 2012
Die Kirche: Werk und Sendung Christi - Predigten
Oft missverstanden: Wer hat die Kirche gegründet? Was ist der Auftrag der Kirche? Und: Die Kirche, der mystische Leib Christi (Mystici Corporis Christi, Enzyklika von Papst Pius XII.).
- 09.10.2005: Jesus Christus, Gründer und Haupt der Kirche
- 16.10.2005: Der Auftrag der Kirche
- 23.10.2005: Die wesentlichen Merkmale der Kirche
- 30.10.2005: Die Kirche als der mystischen Leib Christi
- 06.11.2005: Die Kirche als die Gemeinschaft der Heiligen
- 13.11.2005: Die Sakramente der Kirche
Das Apostolische Glaubensbekenntnis erklärt vom hl. Thomas von Aquin
Erklärung des Apostolischen Glaubensbekenntnisses im Katechismus des hl. Kirchenlehrers Thomas von Aquin |
Gibt man Erklärung des Apostolischen Glaubensbekenntnisses bei Google ein, fällt auf, dass sich unter den ersten dreißig Treffern keine einzige Diözesanleitung und nur wenige Katholiken an der Erklärung versucht haben. Und wenn, dann sind diese Erklärungen aus Sicht des katholischen Lehramtes doch sehr fragwürdig.
Wer sich sicher informieren möchte, schlägt beim heiligen Kirchenlehrer Thomas von Aquin nach.
Dort findet er neben der Erklärung des Vaterunser und des Ave Maria, auch noch die Erklärung der 10 Gebote, was in heutigen Zeiten ja mehr als notwendig ist.
Unter welche beiden Gebote beispielweise fällt die Verleumdung?
Inhalt:
Erklärung
- des apostol. Glaubensbekenntnisses
- des Vater Unser
- des Ave Maria
- der zwei Gebote der Liebe
- der Zehn Gebote Gottes
erhältlich für den sehr günstigen Preis von 4,10 Euro HIER
Gott und die Ehe
Ehe, Die sieben Sakramente, Rogier van der Weyden, ca. 1445 |
Darin waren die wesentlichen Daten über Natur, Ansprüche und Forderungen der kirchlichen, der sakramentalen Ehe enthalten. Seit dem Konzil ist diese Belehrung weggefallen. Ob das zur Förderung des Ehesakramentes beigetragen hat?
Sie alle wissen, dass ein eindeutiger Schwund des Eheverständnisses bei weitesten Kreisen unserer Bevölkerung festzustellen ist. Die Menschen wissen nicht mehr, dass Ehe etwas Heiliges, ja eines der sieben Sakramente ist.
Wir wollen uns deswegen heute drei grundlegende Wahrheiten über das Ehesakrament vor Augen stellen:
weiterlesen in: Gottes Wille über die Ehe
1. Ohne Gott kommt eine Ehe nicht zustande.
2. Ohne Gott wird eine Ehe nicht geführt.
3. Ohne Gott wird eine Ehe nicht aufgelöst."
Mittwoch, 27. Juni 2012
Schutzengelgruß
Schutzengel Pietro da Cortona |
Ich bitte dich demütig, tritt hin vor den Thron meines himmlischen Bräutigams und grüße mir in Ehrfurcht mit den neun Chören der Engel die glorreiche Königin des Himmels, die Mutter meines Herrn.
aus: Deutsche Herz-Jesu-Gebete des 14. und 15. Jahrhunderts, Karl Richstätter S.J., Verlag Kösel & Pustet, 1926
Ehebruch ohne ewige Folgen?
Als die politisch korrekte Sprache noch nicht erfunden war, war es klar, dass ein "wiederverheirateter Geschiedener" ein Ehebrecher ist, da die katholische Lehre von der Ehe als einem der sieben Sakrament keine Auflösung desselben vorsieht, und zwar nicht um unglücklich Verheiratete zu schikanieren, sondern weil Gott keine Auflösung der Ehe außer durch den Tod vorsieht. (siehe: Gott und die Ehe)
Da mittlerweile kaum noch ein Katholik, etwas schwer Ungeordnetes in der Beziehung zwischen "wiederverheirateten Geschiedenen" bemerkt, weil man nicht bedenkt, dass es sich dabei um einen fortgesetzten Ehebruch, d.h. um eine schwere Sünde handelt, denkt auch keiner mehr an ewige Folgen. Man tut gar auf breiter Front, als gäbe wäre dies keine Sünde mit zeitlichen und ewigen Folgen und als gäbe es später auch kein Gericht. Häufig alles im Rahmen einer falsch so genannten "Barmherzigkeit".
Mir tut jeder rechtgläubige Priester leid, der alles tut, um die Menschen über wahre katholische Lehre und deren logische Folgen im täglichen Handeln aufzuklären, dabei aber keine Unterstützung von (s)einem Bischof erfährt.
Kürzlich übernahm diese echt barmherzige Aufklärung gegenüber Ehebrechern Hochwürden Jolie:
Da mittlerweile kaum noch ein Katholik, etwas schwer Ungeordnetes in der Beziehung zwischen "wiederverheirateten Geschiedenen" bemerkt, weil man nicht bedenkt, dass es sich dabei um einen fortgesetzten Ehebruch, d.h. um eine schwere Sünde handelt, denkt auch keiner mehr an ewige Folgen. Man tut gar auf breiter Front, als gäbe wäre dies keine Sünde mit zeitlichen und ewigen Folgen und als gäbe es später auch kein Gericht. Häufig alles im Rahmen einer falsch so genannten "Barmherzigkeit".
Mir tut jeder rechtgläubige Priester leid, der alles tut, um die Menschen über wahre katholische Lehre und deren logische Folgen im täglichen Handeln aufzuklären, dabei aber keine Unterstützung von (s)einem Bischof erfährt.
Kürzlich übernahm diese echt barmherzige Aufklärung gegenüber Ehebrechern Hochwürden Jolie:
Hier wird ein Grundproblem der modernen Sakramentenpastoral deutlich: Nachdem die Worte „schwere Sünde“ beziehungsweise „Stand der Gnade“ aus der Pastoral eliminiert wurden, ist vielen Gläubigen schon lange nicht mehr bewusst, dass ein Empfang der Sakramente ohne entsprechende Disposition verhängnisvolle Folgen hat, wie wir aus den Worten des Völkerapostels Paulus wissen: „Wer also unwürdig von dem Brot isst und aus dem Kelch des Herrn trinkt, macht sich schuldig am Leib und am Blut des Herrn“ (1 Kor 11, 27).Die folgende prägnante und bis zum letzten Tag gültige Ermahnung stammt von Prälat Prof. May, der seit über 60 Jahren nicht müde wird, die Wahrheit und Schönheit der katholischen Lehre zu verkünden:
Die Tatsache, dass über diesen Sachverhalt nicht mehr gesprochen wird, heißt nicht, dass diese Warnung heutzutage unnötig geworden wäre. Käme – um einen Vergleich aus dem normalen Leben heranzuziehen – ein Arzt auf die Idee, eine Krankheit dadurch zu bekämpfen, dass er die Gefahr der Ansteckung verschweigt? Würde man ein solches Verhalten „barmherzig“ oder nicht eher fahrlässig nennen? Quelle
Die Folgen des Ehebruches sind aber nicht auf Erden abgegolten. Es gibt eine Folge, die sich erst im Jenseits zeigen wird. Im Briefe an die Hebräer steht der Satz: „Die Unzüchtigen und Ehebrecher wird Gott richten.“ Gott ist kein Papiertiger; Gott ist kein Hampelmann, sondern Gott ist der Herr, der hinter seinen Geboten, vor allem hinter den Geboten vom Sinai, steht, und der sie eines Tages rächen wird, der ihre Übertretung eines Tages ahnden wird. „Die Unzüchtigen und Ehebrecher wird Gott richten.“ Der Ehebruch ist eben kein harmloser Seitensprung, er ist nicht eine verzeihliche Schwäche. Der Ehebruch ist ein furchtbares Verbrechen am Menschen und an Gott.
Wie wird Gott die Ehebrecher richten? Der heilige Paulus zählt den Ehebruch zu den Sünden, die vom Reiche Gottes ausschließen. Das heißt, auf der Sünde des Ehebruches, auf der unbereuten Sünde des Ehebruches, steht die Strafe der Hölle. Das ist die Wahrheit des Evangeliums, und daran kann keine Abschleifung der Wahrheit durch unerleuchtete Theologen und verräterische Prediger etwas ändern. Der Herr hat auf den Ernst dieses Gebotes hingewiesen, wenn er an der Stelle, wo er über die begehrlichen, ehebrecherischen Blicke handelt, sagt: „Es ist dir besser, du gehst einäugig in das Reich Gottes, als daß du mit zwei Augen in die Hölle geworfen wirst.“ Er sagt, man muß das Liebste aufgeben und sich vom Liebsten trennen, was auf Erden sein mag, wie es das Auge ist, wenn es darum geht, nicht die Seligkeit zu verpassen.
Auszug aus der Predigt: Über Verfehlungen gegen die eheliche Treue
Auch lesenwert: Die Zerstörung des Glaubens durch Theologen
Dienstag, 26. Juni 2012
Müssen auch die Werktage geheiligt werden?
Ja; denn
1. alle Tage ist der Mensch verpflichtet, Gott zu dienen;
2. alle Tage empfängt er Wohltaten von Gott, wofür er ihm Dank schuldet;
3. alle Tage muss er sein Kreuz Christo nachtragen;
6. alle Tage verpflichten ihn die Gebote Gottes, das Böse zu meiden und das Gute zu tun;
7. und darum wird er auch über alle Tage Rechenschaft geben müssen.
alles aus: Des ehrwürdigen P. Leonhard Goffine Katholische Handpostille, 69. Auflg. Kösel & Pustet, 1937, mit Imprimatur, S. 17
Über die Sonntagsheiligung: Hier
alles aus: Des ehrwürdigen P. Leonhard Goffine Katholische Handpostille, 69. Auflg. Kösel & Pustet, 1937, mit Imprimatur, S. 17
Über die Sonntagsheiligung: Hier
Altes Morgengebet inklusive Aufopferungsgebet
Lange habe ich gesucht, um ein schönes, gemütvolles Morgengebet zu finden. Mit diesem Gebet, das schon in dem 1889 erschienen Buch, in dem es steht, als "alt" bezeichnet wurde, habe ich es gefunden. So ist anzunehmen, dass es wohl mindestens 200 Jahre alt ist. Es gefällt mir jeden Tag besser, vor allem ist darin fast die gesamte Dogmatik enthalten.
Ich stehe auf in Gottes Kraft,
Ich stehe auf in Gottes Kraft,
in Gottes Macht,
in Christi Angst,
in Christi Kreuz,
in Christi rosenfarbenem Blut.
Dies sei mir vor meinen Feinden,
sichtbaren und unsichtbaren,
nutz und gut.
Ich stehe auf in Christi Segen,
den mein allerliebster Jesus
über mich und die ganze Welt lasset ergehen.
So behüte mich Gott,
die allerheiligste Dreifaltigkeit;
Gott Vater,
der mich aus nichts erschaffen hat;
es behüte mich Gott der Sohn,
der mich mit seinem rosenfarbenen
Blut erlöset hat;
es behüte mich Gott der Heilige Geist,
der mich in der heiligen Tauf´ geheiligt hat.
Gott, dem Vater, ergeb ich mich,
Gott, dem Sohne, empfehl´ich mich,
Gott, der Heilige Geist, unterweise mich!
Maria, Mutter Gottes, stehe für mich!
Alle Heiligen Gottes, bittet für mich!
Alle heiligen Engel, beschirmet mich!
Das Kreuz Christi bewahre mich!
In alle heiligen Messopfer,
in alle heiligen Kommunionen,
in alle priesterlichen Segen,
in alle guten Werke,
so heut´ in der ganzen Christenheit
gehalten und geschehen werden,
empfehle ich mich
und schließ ich mich ein
mit Leib und Seele.
In das allgemeine Gebet
der christkatholischen Kirche
aufopfere ich mich.
Heilige Maria, verlass mich nicht
in allen meinen Nöten!
Führ´mich zu Jesus
nach dem Tod!
O heiliger Joseph, du Gottesmann,
O heiliger Joseph, du Gottesmann,
ich rufe Dich treuherzig an!
Von ganzem Herzen lieb´ ich dich,
aus aller Not und Gefahr errette mich.
O Herr Gott, himmlischer Vater! Verleihe mir Deine göttliche Gnade, dass ich alles, was ich heute tue oder anfange, Dir zulieb und im Namen meines gekreuzigten Herrn Jesu Christi möge anfangen und enden.
O gütigster Vater,
in Vereinigung mit den vollkommenen Werken,
so Jesus, Maria und Joseph getan,
opfere ich Dir heute auf alle meine Gedanken,
Worte und Werke,
all meine Mühe und Arbeit,
Schritt´ und Tritt´,
alle Atemzüge,
alle Bröslein, die ich essen,
alle Tröpflein, die ich trinken werde,
alle Leiden und Schmerzen,
alle Widerwärtigkeiten,
die mir aufstoßen werden,
alle heiligen Ablässe,
die ich gewinnen könnte,
alles Andachten der ganzen Christenheit
zu Deiner größeren Ehr´und Glorie,
zum Trost und Seelenheil
aller christlichen Brüder,
sowohl noch lebender
als schon verstorbener.
gefunden bei Emmy Giehrl, Kreuzesblüten, 1889, Verlag Ferdinand Schöningh.
Das Gebet wurde von ihr aus einem altem, kirchlich genehmigten Gebetsbuch entnommen.
gefunden bei Emmy Giehrl, Kreuzesblüten, 1889, Verlag Ferdinand Schöningh.
Das Gebet wurde von ihr aus einem altem, kirchlich genehmigten Gebetsbuch entnommen.
Montag, 25. Juni 2012
Sicheres Zeichen einer lasterhaften Seele
Da man den herausragenden Artikel unten nicht verlinken kann, musste ich ihn kopieren.
Von Urs Keusch
Kürzlich begegnete ich auf der Straße einem Mann, der in den besten Jahren ist und eine hohe berufliche Position innehat. Ich frage ihn, wie es ihm gehe. “Momentan nicht so gut”, sagt er zu mir, “ich hatte eine harmlose Operation am Innenohr, und seither leide ich an Schwindel und Unwohlsein, bereits seit mehr als zwei Monaten. Ich hatte zwar begonnen zu arbeiten, aber ich musste die Übung abbrechen. Die Arzte sind auch ziemlich am Ende ihres Lateins. ‘Abwarten’, heißt es dauernd, ‘abwarten, abwarten!’ Es ist zum Verrücktwerden!”. Bei einer Tasse Kaffee erzählt er mir dann, wie schwer es ihm falle, so untätig herumzusitzen, und dass er nur hoffe, bald wieder arbeiten zu können. “Und wissen Sie”, führte er dann noch weiter aus, “etwas habe ich gelernt. Ich habe gelernt, dass ich nie wieder über andere urteilen werde, die nicht mehr arbeiten und zu Hause herum hocken. Wissen Sie, bis zu meiner Krankheit war ich immer ziemlich schnell mit meinem Urteil über solche Typen. ‘Simulant, Schmarotzer’, das war so ziemlich das Harmloseste, was mir dazu einfiel, Nun bin ich selber einer von ihnen; und das ist verdammt schwer, glauben Sie es mir, das ist hart.”
Urteilt nicht, damit ihr nicht verurteilt werdet
Solche Erfahrungen sind heilsam für uns Menschen, für jeden von uns. Wer nicht selber einmal so gründlich verkannt, missdeutet und gedemütigt wurde, kennt nicht die Schwere des göttlichen Gebotes, das uns der Erlöser in der Bergpredigt gegeben hat: “Richtet nicht, dann werdet auch ihr nicht gerichtet werden. Verurteilt nicht, dann werdet auch ihr nicht verurteilt werden” (Lk 6,37—42). In solchen Situationen erkennen wir: Wir sind niemals imstande, über andere Menschen zu urteilen, schon gar nicht, über sie zu Gericht zu sitzen. Wir sehen immer nur an die Menschen heran, wir sehen nicht in sie hinein. Und was immer Menschen tun: Wir können die Motive ihres Handelns nicht bis ins Letzte beurteilen. Wir können und müssen bisweilen die Tat eines Menschen verurteilen (und müssen dagegen vielleicht sogar Stellung beziehen), aber niemals ist es uns gegeben, bis ins Letzte seine inneren Beweggründe zu beurteilen und welche biografischen und psychologischen Erfahrungen seinen Handlungen zugrunde liegen.
Löse die Rose aus den Dornen
In dem bekannten Werk der hl. Caterina von Siena “Gespräch von Gottes Vorsehung”, das ich jedem Christen zur Lektüre empfehlen kann, gibt es ein Kapitel, das die Überschrift trägt: “Das vollkommenste Licht: Erkenntnis in der Liebe”. Darin spricht Gott zur heiligen Caterina vom Urteilen und Richten über andere. Damit die Seele zur reinen Liebe und Einheit mit Gott gelangen könne, wird ihr nun gesagt:
“Noch etwas musst du tun, um zu dieser lauteren Einigung zu gelangen: Beurteile keinen Menschen, wer er auch sei und in welcher Sache auch immer — die er gegen dich oder einen andern unternehmen mag — nach seiner Absicht, sondern nach der Meinen in ihm. Und selbst wenn du offenbaren Sünden und Fehlern begegnest, so löse die Rose aus den Dornen, indem du Mir jene Fehler in heiligem Mitleid darbringst. Bei Kränkungen, die dir angetan werden, bedenke, dass Mein Wille sie erlaubt, um in dir und in Meinen andern Knechten die Tugend zu erproben, und dass der Beleidiger als ein von Mir gesandtes Werkzeug handelt, häufig sogar in guter Absicht, denn keiner kann die Abgründe des Menschenherzens durchschauen ... Alle sollt ihr Mitleid füreinander haben und das Richten Mir überlassen ...”
“Alle sollt ihr Mitleid füreinander haben und das Richten Mir überlassen.” — Das ist Hohe Schule, gewiss, und man muss einen solchen Text mehrmals lesen und meditieren, bis man seinen tiefen Inhalt ein wenig ausloten und die Höhe solcher Lehre erklettern kann. “Keiner kann die Abgründe des Menschenherzens durchschauen” — das sollten wir uns immer und in jedem Augenblick vor Augen halten!
Denke und rede nicht schlecht über andere
Gehen wir noch einen Schritt weiter. Wenn wir schon nicht über andere Menschen urteilen dürfen, so gilt das noch weit mehr im Denken und Reden über andere.
Der hl. Franz von Sales schreibt einmal einer Äbtissin in einem Brief:
“Ich versichere Ihnen, dass es kein gewisseres Zeichen einer lasterhaften Seele gibt als die Neigung, über seinen Nächsten schlecht zu denken und zu sprechen. Wer seinen Nächsten nicht heilig, liebevoll und voll Mitleid betrachtet oder mit der Achtung, die ihm als Christ gebührt, der beginnt damit, alle Teile seiner Seele zu verderben: Von da her wird er stolz, anmaßend, missgünstig, ungesittet, und hat keinen Zug des Ebenbildes Gottes mehr an sich.”
Das sind deutliche Worte aus der Feder dieses so liebenswürdigen Heiligen. Und doch: Wie recht hat er! Wir erleben es täglich. Und wir erleben es an uns selber, wie viel schlechter wir uns fühlen, wie Gottes Liebe sich uns entzieht, wie die Freude uns entschwindet, wenn wir negative Gedanken über andere Menschen zulassen, sie in uns ausbrüten — geschweige, sie aussprechen — sie andern mitteilen, statt dass wir für diese Menschen beten und das Gericht dem Herrn überlassen.
Gebt den Kindern kein Ärgernis
Nirgends wirkt sich solche negative Gesinnung verhängnisvoller aus als in der Familie. Wie viel Licht wird da verdunkelt, ja, ausgelöscht, wenn Eltern den Kindern ein schlechtes Beispiel geben: wenn sie vor ihren Kindern über andere Menschen herziehen, über Verwandte, Freunde, Nachbarn, vielleicht sogar über eigene Familienangehörige, über Priester, Lehrer, Politiker ... Die Mutter, der Vater, der solches tut, beginnt damit, “alle Teile seiner Seele zu verderben” — und die Seele seines eigenen unschuldigen Kindes! Diese Sünde der Eltern, die so häufig begangen wird, geht dann meist auf die Kinder über. Ja, sie setzt sich fort wie eine zweite Erbsünde. Sie lähmt die Zarten, höher tastenden seelischen Kräfte im Kinde, verdunkelt in ihnen den Sinn für Ehrfurcht, Wahrhaftigkeit, Liebe und Erbarmen mit den Menschen, und entfremdet viele der Liebe Gottes. Ja, diese Sünde ist ein tödliches Gift, sie greift die Wurzeln der Lebensfreude an, macht viele Kinder einsam und verschlossen, und sie wissen später dann meistens nicht, woher ihre Lebensangst kommt.
Die sel. Mutter Teresa hat einmal von sich gesagt: “Eine Sünde, die ich nie beichten musste, war, dass ich jemand verurteilt hätte.” — Woher eine so seltene Gnade? Mutter Teresa verdankt sie weitgehend ihrer Erziehung. Als Kinder, so erzählte sie, hätten sie abends beim Schlafengehen einmal über einen Lehrer geschimpft. Als ihre Mutter das hörte, drehte sie den Strom ab. Ihre knappe Begründung lautete: “Für Kinder, die schlecht über Leute sprechen, bezahle ich keinen Strom.”
Tun Sie das auch, liebe Eltern: Kein Strom für schlechtes Reden! Und wenn Sie sich selbst dabei ertappen: Seien Sie sich bewusst, dass schlechtes Reden über andere finster macht, dunkel und mutlos im eigenen Herzen — und in den Herzen Ihrer Kinder!
“Lasst vielmehr euer Licht der Liebe und des Erbarmens leuchten vor den Leuten, dass sie eure guten Werke sehen und euren Vater im Himmel preisen!” (vgl. Mt 5,16).
Erschienen am 12. Juni 2012 auf http://www.kath-info.de/
Kein Strom für schlechtes Reden!Von Urs Keusch
Kürzlich begegnete ich auf der Straße einem Mann, der in den besten Jahren ist und eine hohe berufliche Position innehat. Ich frage ihn, wie es ihm gehe. “Momentan nicht so gut”, sagt er zu mir, “ich hatte eine harmlose Operation am Innenohr, und seither leide ich an Schwindel und Unwohlsein, bereits seit mehr als zwei Monaten. Ich hatte zwar begonnen zu arbeiten, aber ich musste die Übung abbrechen. Die Arzte sind auch ziemlich am Ende ihres Lateins. ‘Abwarten’, heißt es dauernd, ‘abwarten, abwarten!’ Es ist zum Verrücktwerden!”. Bei einer Tasse Kaffee erzählt er mir dann, wie schwer es ihm falle, so untätig herumzusitzen, und dass er nur hoffe, bald wieder arbeiten zu können. “Und wissen Sie”, führte er dann noch weiter aus, “etwas habe ich gelernt. Ich habe gelernt, dass ich nie wieder über andere urteilen werde, die nicht mehr arbeiten und zu Hause herum hocken. Wissen Sie, bis zu meiner Krankheit war ich immer ziemlich schnell mit meinem Urteil über solche Typen. ‘Simulant, Schmarotzer’, das war so ziemlich das Harmloseste, was mir dazu einfiel, Nun bin ich selber einer von ihnen; und das ist verdammt schwer, glauben Sie es mir, das ist hart.”
Urteilt nicht, damit ihr nicht verurteilt werdet
Solche Erfahrungen sind heilsam für uns Menschen, für jeden von uns. Wer nicht selber einmal so gründlich verkannt, missdeutet und gedemütigt wurde, kennt nicht die Schwere des göttlichen Gebotes, das uns der Erlöser in der Bergpredigt gegeben hat: “Richtet nicht, dann werdet auch ihr nicht gerichtet werden. Verurteilt nicht, dann werdet auch ihr nicht verurteilt werden” (Lk 6,37—42). In solchen Situationen erkennen wir: Wir sind niemals imstande, über andere Menschen zu urteilen, schon gar nicht, über sie zu Gericht zu sitzen. Wir sehen immer nur an die Menschen heran, wir sehen nicht in sie hinein. Und was immer Menschen tun: Wir können die Motive ihres Handelns nicht bis ins Letzte beurteilen. Wir können und müssen bisweilen die Tat eines Menschen verurteilen (und müssen dagegen vielleicht sogar Stellung beziehen), aber niemals ist es uns gegeben, bis ins Letzte seine inneren Beweggründe zu beurteilen und welche biografischen und psychologischen Erfahrungen seinen Handlungen zugrunde liegen.
Löse die Rose aus den Dornen
In dem bekannten Werk der hl. Caterina von Siena “Gespräch von Gottes Vorsehung”, das ich jedem Christen zur Lektüre empfehlen kann, gibt es ein Kapitel, das die Überschrift trägt: “Das vollkommenste Licht: Erkenntnis in der Liebe”. Darin spricht Gott zur heiligen Caterina vom Urteilen und Richten über andere. Damit die Seele zur reinen Liebe und Einheit mit Gott gelangen könne, wird ihr nun gesagt:
“Noch etwas musst du tun, um zu dieser lauteren Einigung zu gelangen: Beurteile keinen Menschen, wer er auch sei und in welcher Sache auch immer — die er gegen dich oder einen andern unternehmen mag — nach seiner Absicht, sondern nach der Meinen in ihm. Und selbst wenn du offenbaren Sünden und Fehlern begegnest, so löse die Rose aus den Dornen, indem du Mir jene Fehler in heiligem Mitleid darbringst. Bei Kränkungen, die dir angetan werden, bedenke, dass Mein Wille sie erlaubt, um in dir und in Meinen andern Knechten die Tugend zu erproben, und dass der Beleidiger als ein von Mir gesandtes Werkzeug handelt, häufig sogar in guter Absicht, denn keiner kann die Abgründe des Menschenherzens durchschauen ... Alle sollt ihr Mitleid füreinander haben und das Richten Mir überlassen ...”
“Alle sollt ihr Mitleid füreinander haben und das Richten Mir überlassen.” — Das ist Hohe Schule, gewiss, und man muss einen solchen Text mehrmals lesen und meditieren, bis man seinen tiefen Inhalt ein wenig ausloten und die Höhe solcher Lehre erklettern kann. “Keiner kann die Abgründe des Menschenherzens durchschauen” — das sollten wir uns immer und in jedem Augenblick vor Augen halten!
Denke und rede nicht schlecht über andere
Gehen wir noch einen Schritt weiter. Wenn wir schon nicht über andere Menschen urteilen dürfen, so gilt das noch weit mehr im Denken und Reden über andere.
Der hl. Franz von Sales schreibt einmal einer Äbtissin in einem Brief:
“Ich versichere Ihnen, dass es kein gewisseres Zeichen einer lasterhaften Seele gibt als die Neigung, über seinen Nächsten schlecht zu denken und zu sprechen. Wer seinen Nächsten nicht heilig, liebevoll und voll Mitleid betrachtet oder mit der Achtung, die ihm als Christ gebührt, der beginnt damit, alle Teile seiner Seele zu verderben: Von da her wird er stolz, anmaßend, missgünstig, ungesittet, und hat keinen Zug des Ebenbildes Gottes mehr an sich.”
Das sind deutliche Worte aus der Feder dieses so liebenswürdigen Heiligen. Und doch: Wie recht hat er! Wir erleben es täglich. Und wir erleben es an uns selber, wie viel schlechter wir uns fühlen, wie Gottes Liebe sich uns entzieht, wie die Freude uns entschwindet, wenn wir negative Gedanken über andere Menschen zulassen, sie in uns ausbrüten — geschweige, sie aussprechen — sie andern mitteilen, statt dass wir für diese Menschen beten und das Gericht dem Herrn überlassen.
Gebt den Kindern kein Ärgernis
Nirgends wirkt sich solche negative Gesinnung verhängnisvoller aus als in der Familie. Wie viel Licht wird da verdunkelt, ja, ausgelöscht, wenn Eltern den Kindern ein schlechtes Beispiel geben: wenn sie vor ihren Kindern über andere Menschen herziehen, über Verwandte, Freunde, Nachbarn, vielleicht sogar über eigene Familienangehörige, über Priester, Lehrer, Politiker ... Die Mutter, der Vater, der solches tut, beginnt damit, “alle Teile seiner Seele zu verderben” — und die Seele seines eigenen unschuldigen Kindes! Diese Sünde der Eltern, die so häufig begangen wird, geht dann meist auf die Kinder über. Ja, sie setzt sich fort wie eine zweite Erbsünde. Sie lähmt die Zarten, höher tastenden seelischen Kräfte im Kinde, verdunkelt in ihnen den Sinn für Ehrfurcht, Wahrhaftigkeit, Liebe und Erbarmen mit den Menschen, und entfremdet viele der Liebe Gottes. Ja, diese Sünde ist ein tödliches Gift, sie greift die Wurzeln der Lebensfreude an, macht viele Kinder einsam und verschlossen, und sie wissen später dann meistens nicht, woher ihre Lebensangst kommt.
Die sel. Mutter Teresa hat einmal von sich gesagt: “Eine Sünde, die ich nie beichten musste, war, dass ich jemand verurteilt hätte.” — Woher eine so seltene Gnade? Mutter Teresa verdankt sie weitgehend ihrer Erziehung. Als Kinder, so erzählte sie, hätten sie abends beim Schlafengehen einmal über einen Lehrer geschimpft. Als ihre Mutter das hörte, drehte sie den Strom ab. Ihre knappe Begründung lautete: “Für Kinder, die schlecht über Leute sprechen, bezahle ich keinen Strom.”
Tun Sie das auch, liebe Eltern: Kein Strom für schlechtes Reden! Und wenn Sie sich selbst dabei ertappen: Seien Sie sich bewusst, dass schlechtes Reden über andere finster macht, dunkel und mutlos im eigenen Herzen — und in den Herzen Ihrer Kinder!
“Lasst vielmehr euer Licht der Liebe und des Erbarmens leuchten vor den Leuten, dass sie eure guten Werke sehen und euren Vater im Himmel preisen!” (vgl. Mt 5,16).
Das Auswahlchristentum
Auszug aus der Predigt: Fürchte dich nicht, du kleine Herde von Prälat Prof. Georg May
Die Zahl der wahren Nachfolger Christi ist nicht hoch. Wir erleben das Phänomen der Halb- oder Viertelgläubigkeit. Menschen, die sich als Christen, die sich als Katholiken bezeichnen, bekennen sich nicht zum vollen und ganzen Glauben, sondern lediglich zu einer Auswahl, zu einem verkürzten, verdünnten, ausgehöhlten Glauben. Wir erleben das Phänomen, dass Menschen ein Auswahlchristentum leben.
Sie suchen sich aus den Lehren und Einrichtungen des Christentums aus, was ihnen passt. Wir erleben das Phänomen einer Teilidentifikation mit der Kirche, das heißt, viele stehen nicht lückenlos und restlos hinter der Kirche, sondern distanzieren sich von ihr, wenn sie angefochten wird.
Meine lieben Freunde: Man kann nicht – etwa wie Carl Zuckmayer – einzelne Dogmen der Kirche fallen lassen. „An die Hölle glaube ich nicht“, sagte Carl Zuckmayer, „höchstens für den Hitler“. Nein, so geht es ja wohl nicht.
Man kann sich nicht aussuchen aus den Glaubenssätzen, was einem gefällt und was einem nicht gefällt. Die Glaubenssätze der Kirche sind alle auf dem Amboss gelegen, sie sind alle unter den Hammerschlägen der Verfolgung geschmiedet worden. Unser Glaube ist gesalbt mit dem Blut der Märtyrer, geweiht mit dem Zeugnis der Jahrhunderte.
Der katholische Glaube ist von solcher Art, dass man nichts hinzufügen, aber auch nichts von ihm wegnehmen kann, ohne das Ganze zu zerstören. Wer auch nur ein Dogma leugnet, wendet sich gegen die Autorität, welche die Dogmen geschaffen hat: also Gott und die Kirche.
Wenn man dieser Autorität auch nur an einer Stelle widerspricht, widersetzt man sich ihrem Ganzen. Nein, der katholische Glaube ist und muss bleiben: Dogmenglaube. Dass wir ihn bekennen dürfen, macht uns demütig und dankbar.
Die Zahl der wahren Nachfolger Christi ist nicht hoch. Wir erleben das Phänomen der Halb- oder Viertelgläubigkeit. Menschen, die sich als Christen, die sich als Katholiken bezeichnen, bekennen sich nicht zum vollen und ganzen Glauben, sondern lediglich zu einer Auswahl, zu einem verkürzten, verdünnten, ausgehöhlten Glauben. Wir erleben das Phänomen, dass Menschen ein Auswahlchristentum leben.
Sie suchen sich aus den Lehren und Einrichtungen des Christentums aus, was ihnen passt. Wir erleben das Phänomen einer Teilidentifikation mit der Kirche, das heißt, viele stehen nicht lückenlos und restlos hinter der Kirche, sondern distanzieren sich von ihr, wenn sie angefochten wird.
Meine lieben Freunde: Man kann nicht – etwa wie Carl Zuckmayer – einzelne Dogmen der Kirche fallen lassen. „An die Hölle glaube ich nicht“, sagte Carl Zuckmayer, „höchstens für den Hitler“. Nein, so geht es ja wohl nicht.
Man kann sich nicht aussuchen aus den Glaubenssätzen, was einem gefällt und was einem nicht gefällt. Die Glaubenssätze der Kirche sind alle auf dem Amboss gelegen, sie sind alle unter den Hammerschlägen der Verfolgung geschmiedet worden. Unser Glaube ist gesalbt mit dem Blut der Märtyrer, geweiht mit dem Zeugnis der Jahrhunderte.
Der katholische Glaube ist von solcher Art, dass man nichts hinzufügen, aber auch nichts von ihm wegnehmen kann, ohne das Ganze zu zerstören. Wer auch nur ein Dogma leugnet, wendet sich gegen die Autorität, welche die Dogmen geschaffen hat: also Gott und die Kirche.
Wenn man dieser Autorität auch nur an einer Stelle widerspricht, widersetzt man sich ihrem Ganzen. Nein, der katholische Glaube ist und muss bleiben: Dogmenglaube. Dass wir ihn bekennen dürfen, macht uns demütig und dankbar.
Sonntag, 24. Juni 2012
Im Himmel gibt es nur Katholiken
Zur Ergänzung oder für diejenigen, die nicht so gut Englisch verstehen, hier ein Auszug aus einer Predigt von Prälat Prof. May über das Dogma: Außerhalb der (katholischen) Kirche kein Heil:
"Der erste Satz lautet also: Nur in der katholischen Kirche sind die Mittel des Heiles in voller Intensität erhalten. Der zweite Satz heißt: Jeder Mensch ist streng verpflichtet, in diese Kirche einzutreten.
Ja, wozu hätte sie denn der Herr gestiftet, wenn er nicht gewollt hätte, daß alle Menschen sich in diese neue Arche Noah, in der man aus der Sintflut gerettet wird, einfinden? Das ist ja der Zweck der Kirche, daß sie alle Menschen zu Jüngern Christi machen soll, daß sie alle Menschen, alle Völker in sich vereinen soll. Und Gott scherzt nicht, Gott macht keinen Spaß, er überläßt es nicht dem Belieben des Menschen, er gebietet. Und er gebietet, daß alle Menschen sich dieser Kirche anschließen, auf daß sie in ihr die Wahrheit und die Gnade Christi finden.
Kann man nicht sagen: Ein Mensch wechselt seine Religion nicht? Doch, man muß immer vom Falschen zum Wahren wechseln. Das ist ein heilsamer Wechsel. Man muß immer lernen und lernwillig sein. Wer ein durch Unrecht erworbenes Vermögen von seinem Vater erworben hat, der muß es eben hingeben. Und wer durch Erziehung und Umwelt zu einem falschen Glauben gekommen ist, der muß ihn eben preisgeben, um ihn gegen den wahren einzutauschen.
Viele Menschen aller Zeiten haben diesen Ruf Gottes erkannt und sind von dem Irrtum zur Wahrheit geschritten. Gerade das vorige Jahrhundert war ein Jahrhundert der Konvertiten. Viele Menschen, und zwar meistens hochgestellte, gebildete, wertvolle Menschen haben den Weg zur Kirche gefunden. Ich erinnere nur etwa für England an die beiden späteren Kardinäle Newman und Manning, die vorher anglikanische Geistliche waren. Aber auch edle Frauen fanden und finden den Weg zur wahren Kirche. König Gustav Adolf von Schweden, der grimmige Feind der katholischen Kirche, hatte eine einzige Tochter, Christine. Christine war eine begabte Frau, sie studierte ununterbrochen, sie las viel, sie unterhielt sich mit Philosophen, u.a. mit Descartes, und durch ihr Studium kam sie zu der Überzeugung, daß die katholische Kirche die wahre sei. In Schweden aber konnte sie nicht katholisch werden und katholisch leben. So legte sie ihre Krone nieder, verzichtete auf das Königtum und begab sich nach Rom, wo sie bis zu ihrem Tode lebte. Sie ist begraben in der Peterskirche in Rom. (...)
Wer erkennt, daß die katholische Kirche die wahre ist, der hat die Pflicht, in sie einzutreten. Denn es ist niemals egal, was man glaubt. Man muß das glauben, was Gott geoffenbart hat. Wozu hätten sich die Apostel sonst so viel Mühe gegeben, bis an die Grenzen der Erde zu gelangen? Wozu hätte Gott seine Heilsveranstaltung überhaupt ins Werk gesetzt, wenn es gleichgültig wäre, was man glaubt? Hat nicht der Herr in der feierlichsten Stunde seines Lebens bekannt: „Dazu bin ich in die Welt gekommen, daß ich der Wahrheit Zeugnis gebe“? Es kann in Ewigkeit nicht gleichgültig sein, was einer glaubt, sondern jeder ist verpflichtet, nach der Wahrheit zu streben, die Wahrheit anzunehmen und in der Wahrheit zu verharren. Der Hort der Wahrheit ist die katholische Kirche.
Jeder also ist verpflichtet, nach Erkenntnis der Wahrheit in die katholische Kirche einzutreten. Aber das ergibt natürlich auch den dritten Satz: Wer ohne Schuld diese Kirche nicht erkennt oder nicht findet, der kann selig werden, wenn er gottesfürchtig lebt.
Gott wird niemanden verwerfen, weil er die katholische Kirche ohne eigene Schuld nicht fand, weil er von ihr nicht gehört hatte, weil Umstände ihn gehindert haben, in diese Kirche einzutreten. Wer ohne Schuld ist, der kann gerettet werden.
Wer dagegen aus eigener Schuld diese Kirche nicht findet, kann nicht gerettet werden, wer sich z.B. nicht um die Wahrheit bemüht, wer in den Tag hineinlebt, oder wer zwar erkennt, daß die katholische Kirche die wahre ist, aber nicht durch ihre strengen Verpflichtungen gebunden sein will.
Ein Japan-Missionar hat einmal vor einiger Zeit geschrieben, die Japaner wüßten sehr gut, daß das Christentum ihrer Religion überlegen ist, aber sie wollten es nicht annehmen, weil das Christentum ihnen zu beschwerlich ist."
Quelle und ganze Predigt: HIER
Wer die Mission nicht liebt, hat den katholischen Glauben nicht verstanden
Warum müssen wir Mission treiben? Warum sollen wir die Mission unterstützen? Diese Fragen beantwortet Prälat Prof. Georg May in einer seiner jüngsten Predigten und widerlegt gängige, aber falsche Einwände gegen die Mission.
Wenn man liest, welche Liebe Katholiken früher zur Mission hatten - diese berührende Geschichte eines fast blinden, opferwilligen alten Mütterchens aus Chile ist kein Einzelfall, in unseren alten Missionsbüchern stehen davon etliche - erkennt man leicht, was für ein armer Wicht man ist und wie wenig man bis jetzt für den Heiland getan hat.
Predigt: Bis an die Grenzen der Erde
Wahre Heidenliebe: Alles für ihre lieben Chinesen
Gebet: Bitte für uns Sünder...und für die armen Heidenkinder!
Wenn man liest, welche Liebe Katholiken früher zur Mission hatten - diese berührende Geschichte eines fast blinden, opferwilligen alten Mütterchens aus Chile ist kein Einzelfall, in unseren alten Missionsbüchern stehen davon etliche - erkennt man leicht, was für ein armer Wicht man ist und wie wenig man bis jetzt für den Heiland getan hat.
Predigt: Bis an die Grenzen der Erde
Wahre Heidenliebe: Alles für ihre lieben Chinesen
Gebet: Bitte für uns Sünder...und für die armen Heidenkinder!
Samstag, 23. Juni 2012
Was soll uns abhalten von der Entheiligung des Sonntags?
Es soll uns abhalten
1. Die Furcht vor der schweren Beleidigung Gottes und vor den schweren Strafen, die Gott über solche Entheiligung in der Ewigkeit und oft auch schon in diesem Leben verhängt. Im Alten Bunde hatte Gott die Todesstrafe auf die Entweihung des Tages des Herrn gesetzt. Im Neuen Bunde züchtigt Gott durch Misswachs, Teuerung, Hungersnot, Ungewitter, verheerende Fluten; einzelne züchtigt er auch durch auffallende Unglücksfälle bei Bergbesteigungen, Lustfahrten auf der Eisenbahn usw.
2. Es sollen uns abhalten die traurigen Folgen, welche notwendig eintreffen, wenn der Mensch nicht einmal einen Tag in der Woche Gott und seiner Seele widmet.
Ein solcher Mensch kommt allmählich ganz von der Religion ab, verfällt der Unsittlichkeit, versinkt in Weltlust und Sucht nach dem Irdischen, wird ein Sklave der Arbeit, stumpft den Geist für alles Edlere ab, schwächt unnötig und sündhaft seine Gesundheit und hat trotz aller Anstrengung keinen Segen Gottes auf seinen Arbeiten und verfällt infolgedessen sehr häufig der Armut.
Was du am Sonntage durch unerlaubte Arbeit gewinnst, stiehlst du Gott ab; aber „ein ungerechter Heller frisst zehn gerechte Taler“. Darum hat der heilige Pfarrer von Ars gesagt: „Zwei Wege führen kerzengerade zur Armut: Stehlen und Sonntagsarbeit“.
alles aus: Des ehrwürdigen P. Leonhard Goffine Katholische Handpostille, 69. Auflg. Kösel & Pustet, 1937, mit Imprimatur, S. 10
alles aus: Des ehrwürdigen P. Leonhard Goffine Katholische Handpostille, 69. Auflg. Kösel & Pustet, 1937, mit Imprimatur, S. 10
Predigten über die Nächstenliebe
- 12.01.1992: Die erforderlichen Wesensarten der Nächstenliebe
- 19.01.1992: Die notwendige Gerechtigkeit gegen den Nächsten
- 26.01.1992: Die notwendige Sorge um das Heil des Nächsten
- 02.02.1992: Die notwendige Wahrhaftigkeit gegen den Nächsten
- 09.02.1992: Die notwendige Beachtung der Ehre des Nächsten
- 16.02.1992: Über Verfehlungen gegen das leibliche Leben des Nächsten
Gebet in Bedrängnis
Dir allein, ewige Weisheit, klage ich die mannigfache Not und Bedrängnis meiner Seele. O Du liebreichster und gütigster Herr Jesus Christus, lass mich doch nicht ohne Trost von Dir scheiden.
Vom Grund meines Herzens bitte ich Dich, barmherziger Heiland, lass mir diese meine Trostlosigkeit und innere Bedrängnis zum Heile gereichen um des bitteren Leidens willen, dass Du am Ölberge littest, da Dein heiliges, gebenedeites, zartes Herz bis zu Tode betrübt war.
So tröste mich in all meinen Nöten und all meiner Trübsal, besonders aber in der Todesnot. Lass dein bitteres Leiden mir allzeit zum Segen gereichen. Amen.
aus: Deutsche Herz-Jesu-Gebete des 14. und 15. Jahrhunderts, Karl Richstätter S.J., Verlag Kösel & Pustet, 1926
Vom Grund meines Herzens bitte ich Dich, barmherziger Heiland, lass mir diese meine Trostlosigkeit und innere Bedrängnis zum Heile gereichen um des bitteren Leidens willen, dass Du am Ölberge littest, da Dein heiliges, gebenedeites, zartes Herz bis zu Tode betrübt war.
So tröste mich in all meinen Nöten und all meiner Trübsal, besonders aber in der Todesnot. Lass dein bitteres Leiden mir allzeit zum Segen gereichen. Amen.
aus: Deutsche Herz-Jesu-Gebete des 14. und 15. Jahrhunderts, Karl Richstätter S.J., Verlag Kösel & Pustet, 1926
Freitag, 22. Juni 2012
Gebet eines Priesters zum heiligsten Herzen Jesu
Christus König und Hohepriester |
O barmherziger Herr Jesu Christe, ich danke Dir und preise Dich um des süßen minniglichen Wortes willen: „Mich dürstet“, das Du am Kreuze gesprochen und womit Du das Leiden Deines Leibes und den Durst Deines Herzens offenbart hast, in welchem Du nach aller Menschen Seligkeit verlangst.
Darum bitte ich Dich, lieber Herr Jesu Christe, gib mir um Deiner großen Barmherzigkeit willen, dass ich stets so rede und handle, wie es Dir zum Lobe und den mir anvertrauten Seelen zum Heile gereicht, auf dass Dein heiliger Name und der gute Name der Priester durch mich nicht entweiht werde. Amen. Pater noster. Ave Maria.
aus: Deutsche Herz-Jesu-Gebete des 14. und 15. Jahrhunderts, Karl Richstätter S.J., Verlag Kösel & Pustet, 1926
Ohne Zweifel wird ewig verloren gehen, wer den katholischen Glauben nicht unverletzt bewahrt
Die Kostbarkeit des Glaubens
Daß der Glaube ein kostbares Gut darstellt, ist aus dem Bewußtsein der Katholiken weitgehend verschwunden. Man hat sich angewöhnt, den Glauben als eine Weltanschauung unter vielen zu betrachten. Sein göttlicher Charakter wird vergessen. Er ist zu etwas bloß Menschlichem geworden. Sein Absolutheitsanspruch erscheint als anmaßender Ausdruck der Gesinnung der Menschen, die diesen Glauben haben, und nicht mehr als Wahrheitsanspruch der göttlichen Autorität dessen, der den Glauben gestiftet hat.
Dabei hat noch das Zweite Vatikanische Konzil den göttlichen Charakter des Glaubens deutlich herausgestellt, wenn es ihn als die Antwort auf die göttliche Offenbarung beschreibt: "Dem offenbarenden Gott ist der ‘Gehorsam des Glaubens' (Röm 16,26; vgl. Röm 1,5; 2 Kor 10,5-6) zu leisten. Darin überantwortet sich der Mensch Gott als ganzer in Freiheit, indem er sich ‘dem offenbarenden Gott mit Verstand und Willen voll unterwirft' und seiner Offenbarung willig zustimmt" (Dogmatische Konstitution über die göttliche Offenbarung, Art. 5).
Der Glaube ist ein kostbares Gut, weil er letztlich das Wort Gottes selbst ist, das der Kirche zur Weitergabe und Verkündigung anvertraut ist. Das letzte Konzil spricht vom "heiligen Schatz des Wortes Gottes" ("verbi Dei sacrum depositum", a.a.O., Art. 10). Der einzelne Gläubige ist berufen, diesen Schatz sich so zu eigen zu machen, daß das göttliche Wort sein Glaube wird, der als göttliche Tugend heilsnotwendig ist: "Ohne Glauben aber ist es unmöglich, Gott zu gefallen" (Hebr 6,6). "Wer da selig werden will, der muß vor allem den katholischen Glauben festhalten; wer diesen nicht in seinem ganzen Umfange und unverletzt bewahrt, wird ohne Zweifel ewig verlorengehen" (Athanasianisches Glaubensbekenntnis).
Daß der Glaube ein kostbares Gut darstellt, ist aus dem Bewußtsein der Katholiken weitgehend verschwunden. Man hat sich angewöhnt, den Glauben als eine Weltanschauung unter vielen zu betrachten. Sein göttlicher Charakter wird vergessen. Er ist zu etwas bloß Menschlichem geworden. Sein Absolutheitsanspruch erscheint als anmaßender Ausdruck der Gesinnung der Menschen, die diesen Glauben haben, und nicht mehr als Wahrheitsanspruch der göttlichen Autorität dessen, der den Glauben gestiftet hat.
Dabei hat noch das Zweite Vatikanische Konzil den göttlichen Charakter des Glaubens deutlich herausgestellt, wenn es ihn als die Antwort auf die göttliche Offenbarung beschreibt: "Dem offenbarenden Gott ist der ‘Gehorsam des Glaubens' (Röm 16,26; vgl. Röm 1,5; 2 Kor 10,5-6) zu leisten. Darin überantwortet sich der Mensch Gott als ganzer in Freiheit, indem er sich ‘dem offenbarenden Gott mit Verstand und Willen voll unterwirft' und seiner Offenbarung willig zustimmt" (Dogmatische Konstitution über die göttliche Offenbarung, Art. 5).
Der Glaube ist ein kostbares Gut, weil er letztlich das Wort Gottes selbst ist, das der Kirche zur Weitergabe und Verkündigung anvertraut ist. Das letzte Konzil spricht vom "heiligen Schatz des Wortes Gottes" ("verbi Dei sacrum depositum", a.a.O., Art. 10). Der einzelne Gläubige ist berufen, diesen Schatz sich so zu eigen zu machen, daß das göttliche Wort sein Glaube wird, der als göttliche Tugend heilsnotwendig ist: "Ohne Glauben aber ist es unmöglich, Gott zu gefallen" (Hebr 6,6). "Wer da selig werden will, der muß vor allem den katholischen Glauben festhalten; wer diesen nicht in seinem ganzen Umfange und unverletzt bewahrt, wird ohne Zweifel ewig verlorengehen" (Athanasianisches Glaubensbekenntnis).
Wir brauchen hier auf die im Laufe der Theologiegeschichte sich herauskristallisierenden Differenzierungen und Einschränkungen im Sinne einer entschuldigenden, weil unüberwindlichen Unkenntnis des wahren Glaubens ("ignorantia invincibilis", Pius IX. 1863) nicht einzugehen, denn die Gefahr liegt heute gewiß nicht im Rigorismus (etwa eines von Pius XII. verurteilten Feenay), sondern im Indifferentismus, der die Heilsnotwendigkeit des Glaubens leugnet.
Der Glaube ist unendlich kostbar, weil er aufgrund seiner Heilsnotwendigkeit über das ewige Schicksal des Einzelnen entscheidet, die Augen für die Wahrheit Gottes öffnet und die Liebe zu Gott ermöglicht. Er ist der Anfang des Ewigen Lebens.
Der Glaube ist unendlich kostbar, weil er aufgrund seiner Heilsnotwendigkeit über das ewige Schicksal des Einzelnen entscheidet, die Augen für die Wahrheit Gottes öffnet und die Liebe zu Gott ermöglicht. Er ist der Anfang des Ewigen Lebens.
Zur vornehmsten Aufgabe der Kirche gehört deshalb seine Bewahrung und treue Weitergabe. Je kostbarer das Gut, um so größer die Pflicht zur Treue. Vernachlässigung dieser Pflicht bedeutet Veruntreuung.
Aus der unendlichen Kostbarkeit des Glaubens ergibt sich deshalb die indispensable Pflicht der Kirche, ihn vor Verfälschung und Entstellung zu schützen. Diese Pflicht wird heute vielfach verkannt. Wie das Gespür für die Kostbarkeit des Glaubens verschwunden ist, so auch das Wissen um das Übel der Häresie.
alles von P. Engelbert Recktenwald FSSP:
Das wichtige Dogma: Außerhalb der Kirche kein Heil findet sich hier
Donnerstag, 21. Juni 2012
Apostasie und Häresie - Sünden gegen den Glauben
Es ist unpopulär geworden, über die Sünden gegen den Glauben zu sprechen. Doch es ist widersprüchlich, einerseits über die Glaubenskrise zu klagen, andererseits die Sünden gegen den Glauben zu verharmlosen. Wir wollen an dieser Stelle einen kurzen Überblick über diese Sünden geben.
Direkte Sünden gegen die göttliche Tugend des Glaubens sind Apostasie und Häresie. Apostasie ist der Abfall vom Glauben, das ist die Leugnung der Existenz eines persönlichen Gottes oder der Gottheit Jesu. Häresie ist die Leugnung einer Glaubenswahrheit oder der hartnäckige Zweifel an ihr.
Wenn sie sich nach außen kundgibt, ist sie nicht bloß eine Sünde, sondern ein Delikt im Sinne des Kirchenrechts.
Der geltende Kodex des Kirchenrechts (CIC 1983) definiert die Häresie im canon 751 auf folgende Weise: "Häresie nennt man die nach Empfang der Taufe erfolgte hartnäckige (pertinax) Leugnung einer kraft göttlichen und katholischen Glaubens zu glaubenden Wahrheit oder einen hartnäckigen Zweifel an einer solchen Glaubenswahrheit."
Die Leugnung und der Zweifel sind hartnäckig, wenn man es tut, obwohl man weiß, daß es sich um Glaubenssätze handelt, die die Kirche als göttlich geoffenbart zu glauben vorstellt. Das ist bei allen Dogmen der Fall.
Wer hartnäckig ein Dogma leugnet oder anzweifelt, ist laut geltendem Kirchenrecht automatisch exkommuniziert: "Der Apostat, der Häretiker oder der Schismatiker ziehen sich die Exkommunikation als Tatstrafe zu" (can 1364 §1; "Tatstrafe" bedeutet, daß die Strafe von selbst durch Begehen des Delikts eintritt, vgl. can 1314).
Es mag überraschen, daß laut CIC auch schon der freiwillige Zweifel eine Häresie darstellt. Das rührt daher, daß ein solcher Zweifel mit dem Glauben unvereinbar ist. Denn der Glaube besteht in einem Urteil, das der geoffenbarten Wahrheit zustimmt. Die Festigkeit des Urteils muß der Glaubwürdigkeit dessen, der sich für die Wahrheit des Geoffenbarten verbürgt, korrespondieren.
Da dies beim christlichen Glauben Gott selbst ist, muß die Festigkeit eine über alles erhabene sein. Beim Zweifel gibt man diese Festigkeit preis, hebt das Urteil auf und läßt es in der Schwebe.
alles von P. Engelbert Recktenwald FSSP:
Direkte Sünden gegen die göttliche Tugend des Glaubens sind Apostasie und Häresie. Apostasie ist der Abfall vom Glauben, das ist die Leugnung der Existenz eines persönlichen Gottes oder der Gottheit Jesu. Häresie ist die Leugnung einer Glaubenswahrheit oder der hartnäckige Zweifel an ihr.
Wenn sie sich nach außen kundgibt, ist sie nicht bloß eine Sünde, sondern ein Delikt im Sinne des Kirchenrechts.
Der geltende Kodex des Kirchenrechts (CIC 1983) definiert die Häresie im canon 751 auf folgende Weise: "Häresie nennt man die nach Empfang der Taufe erfolgte hartnäckige (pertinax) Leugnung einer kraft göttlichen und katholischen Glaubens zu glaubenden Wahrheit oder einen hartnäckigen Zweifel an einer solchen Glaubenswahrheit."
Die Leugnung und der Zweifel sind hartnäckig, wenn man es tut, obwohl man weiß, daß es sich um Glaubenssätze handelt, die die Kirche als göttlich geoffenbart zu glauben vorstellt. Das ist bei allen Dogmen der Fall.
Wer hartnäckig ein Dogma leugnet oder anzweifelt, ist laut geltendem Kirchenrecht automatisch exkommuniziert: "Der Apostat, der Häretiker oder der Schismatiker ziehen sich die Exkommunikation als Tatstrafe zu" (can 1364 §1; "Tatstrafe" bedeutet, daß die Strafe von selbst durch Begehen des Delikts eintritt, vgl. can 1314).
Es mag überraschen, daß laut CIC auch schon der freiwillige Zweifel eine Häresie darstellt. Das rührt daher, daß ein solcher Zweifel mit dem Glauben unvereinbar ist. Denn der Glaube besteht in einem Urteil, das der geoffenbarten Wahrheit zustimmt. Die Festigkeit des Urteils muß der Glaubwürdigkeit dessen, der sich für die Wahrheit des Geoffenbarten verbürgt, korrespondieren.
Da dies beim christlichen Glauben Gott selbst ist, muß die Festigkeit eine über alles erhabene sein. Beim Zweifel gibt man diese Festigkeit preis, hebt das Urteil auf und läßt es in der Schwebe.
alles von P. Engelbert Recktenwald FSSP:
Predigten über verschiedene Dogmen der katholischen Kirche
"Unter Dogma im strengeren Sinn versteht man eine von Gott unmittelbar (formell) geoffenbarte Glaubenswahrheit, die vom kirchlichen Lehramt als solche zu glauben vorgelegt wird."
Zitat aus Ludwig Ott, Grundriss der katholischen Dogmatik, Herder, 1962
Wer hartnäckig ein Dogma leugnet oder anzweifelt, ist laut geltendem Kirchenrecht automatisch exkommuniziert: "Der Apostat, der Häretiker oder der Schismatiker ziehen sich die Exkommunikation als Tatstrafe zu" (can 1364 §1; "Tatstrafe" bedeutet, daß die Strafe von selbst durch Begehen des Delikts eintritt, vgl. can 1314). (Quelle)
Wer hartnäckig ein Dogma leugnet oder anzweifelt, ist laut geltendem Kirchenrecht automatisch exkommuniziert: "Der Apostat, der Häretiker oder der Schismatiker ziehen sich die Exkommunikation als Tatstrafe zu" (can 1364 §1; "Tatstrafe" bedeutet, daß die Strafe von selbst durch Begehen des Delikts eintritt, vgl. can 1314). (Quelle)
Das wichtige Dogma: Außerhalb der Kirche kein Heil findet sich hier
- 17.11.2002: Die Bedeutung der Dogmen
- 24.11.2002: Das Dogma von der Menschwerdung
- 01.12.2002: Das Dogma von der Dreifaltigkeit Gottes
- 08.12.2002: Das Dogma von der Gottessohnschaft Christi
- 15.12.2002: Das Dogma von der Erlösung
- 22.12.2002: Das Dogma von der Kirche Christi
- 05.01.2003: Das Dogma des eucharistischen Brotes
- 19.01.2003: Das Dogma von der Gnade
- 26.01.2003: Das Dogma von der Vorsehung Gottes
- 09.02.2003: Das Dogma von der Heiligkeit Gottes
- 16.02.2003: Das Dogma von den Heiligen
- 23.02.2003: Das Dogma vom ewigen Leben
Diese Predigtreihe umfasst nicht alle Dogmen der katholischen Kirche.
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