Das wichtigste Gebet ist das Gebet um die Beharrlichkeit bis zum Ende. Siehe hier


Freitag, 16. Dezember 2011

Ein Haus nach dem Herzen Jesu (II)


Fortsetzung von hier:

Ich will euch jetzt zeigen wie sich ein solches Haus des Herzens Jesu in den Herzen der Einwohner geistig aufbaut. Wir kommen zum Bauplan.
In einer Familie, in einem Haus, in dem der Geist des Herzens Jesu regiert, legt der Glaube den den Grundstein, den Segen dazu gibt das Gottvertrauen und

im stillen Hause drinnen,
da zimmert unter heiterem Liede
all die Gemächer aus, der Friede.
Es stützt der Treue starkes Band
mit festen Säulen ihre Wand.
Der Engel der Verträglichkeit
steht helfend ihrem Werk zur Seit´
und auch die Liebe ruhet nimmer  
und jedes Plätzchen in dem Haus
schmückt sie mit frischen Blumen aus,
die Fenster all mit Sonnenschimmer.
Ja, natürlich ruht die Liebe in einem solchen Haus nie, denn die Liebe zu Gott ist das Hausgesetz, das alle in ihrem Herzen tragen, ist die Sonne, die alle erwärmt und gedeihen lässt. So wie der gute Knecht bei seiner Arbeit immer erst den Herrn fragt, ob es ihm recht ist, so fragt auch die Liebe im Herzen aller Insassen, was der Herr von ihnen wolle oder was nicht. Und weil es der Liebe so wenig schwer fällt, des Geliebten Willen zu tun, wie der Flamme zu brennen und zu leuchten, so ist auch der stille Friede und die stille Freude an Gott in ein solches Haus eingezogen.
In der Früh beim Aufstehen gilt der erste Gruß Gott in Dank und Liebe und der Mutter Gottes und dem heiligen Schutzengel, und soweit es möglich ist, geht immer einer aus der Familie in die Kirche zur heiligen Messe, dass von dort der Segen mitgebracht werde. Die Arbeit und das Essen werden mit dem heiligen Kreuzzeichen eingeweiht und beschlossen und des Abends beten sie den heiligen Rosenkranz oder sonst etwas Gemeinsames und die Mutter nimmt Weihwasser vom Gefäß an der Türe und gibt es den Kindern und segnet sie und der Vater sagt: „Gelobt sei Jesus Christus!“ und alles antwortet: „In Ewigkeit! Amen“ und „Gute Nacht“.
So geht es Tag für Tag die Woche durch bis Samstagabend, wo im Haus und um das Haus alles in schöne Ordnung gebracht wird, denn morgen kommt der Sonntag.


(Nach: Das Haus des Herzens Jesu von P. Franz S. Hattler S.J., laut Vorwort früher in "abertausenden christlicher Familien verbreitet", Herdersche Verlagsbuchhandlung, 1912)