Das wichtigste Gebet ist das Gebet um die Beharrlichkeit bis zum Ende. Siehe hier


Dienstag, 27. Dezember 2011

Trinke die Liebe des heiligen Johannes!

Wir staunten nicht schlecht, als uns unser guter Pater von der Petrusbruderschaft in St. Margareth in Augsburg heute nach der hl. Messe allen Anwesenden selbst besorgte kleine Rotweinflaschen an der Kommunionbank mit den Worten überreichte: "Trinke die Liebe des heiligen Johannes!"

Vorher hatte er uns erklärt, dass das uralte Worte seien, die man vor dem Trinken des Johannisweins seit ewigen Zeiten zueinander gesagt habe. Sozusagen Tradition.

Da wir früher lange bei einer Gemeinschaft  zur hl. Messe im alten Ritus waren, die für sich den Namen "Tradition" sozusagen gepachtet hat, waren wir überrascht, dort nie etwas von einem solch frommen Trinkspruch gehört zu haben.

Jedenfalls haben wir einmal mehr verstanden, warum die katholische Kirche, gerne zärtlich "unsere heilige Mutter Kirche" genannt wird. Ja, wir kamen uns wie von einer Mutter umsorgt vor, hatten wir doch gerade erst als geistige Speise das allerheiligste Altarssakrament empfangen dürfen und wurden jetzt noch einmal zu unserem leiblichen und geistigen Wohl beschenkt, war doch der Wein vom Priester u.a. mit den Worten geweiht worden, er möge uns zu unserem leiblichen und geistlichen Wohl gereichen.

Von uns dreien kann niemand verstehen, warum nicht alle Welt katholisch sein will.



Zum Johanneswein:

Am 27. Dezember, dem Gedenktag des heiligen Apostel und Evangelisten Johannes weiht die Kirche Wein und läßt ihn durch ihre Priester den Gläubigen reichen mit den schönen, bedeutungsvollen Worten:

„Trinke die Liebe des heiligen Johannes, im Namen des Vaters †, des Sohnes † und des heiligen Geistes † Amen.”

Dies geschieht zum Andenken an den Seeleneifer des heiligen Apostels, der, um einen Götzdiener zu bekehren, einen vergifteten Becher Weines getrunken hat, dessen Gift aber, nachdem der Heilige das Kreuzzeichen über den Becher gemacht, in die Gestalt einer Natter zum größten Schrecken der Ungläubigen verwandelt worden ist, so daß ihm der Wein nicht schadete.

- Daher wird auch oft der heilige Apostel abgebildet mit einem Kelche in der Hand, aus dem sich eine Natter emporwindet. -


Wenn du heute, lieber Leser, geweihten Wein trinkest, so bitte im Sinne der heiligen Kirche den geliebten und liebenden Jünger des Herrn, er möge von dem heiligsten Herzen Jesu jene Liebe dir erflehen, die er selbst, an diesem liebreichsten Herzen einst ruhend, im vollsten Maaße empfangen hat.


Quelle: aus dem Buch Legende der Heiligen von 1863

http://www.brauchtumsseiten.de/a-z/j/johanneswein/home.html