Das wichtigste Gebet ist das Gebet um die Beharrlichkeit bis zum Ende. Siehe hier


Samstag, 31. Dezember 2011

Neujahrstag

Warum wird dieser Tag so genannt?
(alles kursive aus "Katholische Handpostille", Goffine)

Weil mit diesem Jahr das bürgerliche Jahr beginnt, gleichwie das Kirchenjahr am ersten Adventssonntag seinen Anfang nimmt.

Unser hervorragender Aushilfskaplan in der Forma extraordinaria des römischen Ritus sagte heute am Silvesterabend in der Predigt zum Ende des bürgerlichen Jahres: „Warum endet das bürgerliche Jahr am 31. Dezember? Da könnte man historisch nachforschen, warum das so ist, aber für uns Katholiken ist das nicht von Belang, wann das bürgerliche Jahr beginnt. Wir Katholiken haben an jedem Tag des Jahres das gleiche Programm, das im Evangelium des heutigen Tages genannt wird: Transeamus usque Bethlehem! Gehen wir nach Bethlehem, dort wo das göttliche Kind mit seiner Mutter zu sehen ist."


Giotto: Anbetung der Weisen

Warum wünscht man sich ein gesegnetes neues Jahr?

Weil es ein Werk christlicher Liebe ist, sich einander Gutes zu wünschen. Dieser Wunsch soll aber auch von Herzen kommen und nicht bloß aus weltlicher Höflichkeit geschehen; sonst würde man den Heiden gleichen (Matth. 5,47) und auch keinen anderen Lohn als sie empfangen.


Unser Kaplan sagte dazu: „Weil wir Katholiken den Segen immer brauchen können, weil jeder von uns jeden Tag in Gefahr ist, von diesem Weg zum göttlichen Kind abzukommen. Wir müssen jeden Tag immer wieder nach Bethlehem umkehren."

Dann sagte er noch, dass viele Katholiken nicht mehr richtig an die Göttlichkeit des Kindes glauben, was sie leider von den Protestanten übernommen hätten, die das fast durchgängig anzweifelten. – Ja wie schon öfter gesagt, wir kommen aus dem Protestantismus und wissen leider nur zu gut, dass das wahr ist, was er gesagt hat.


Schluss des bürgerlichen Jahres am Silvesterabend



Mit dem letzten Tage des Jahres stehen wir gleichsam am Abend des Jahres. Nun pflegt der gläubige Christ, der weiß, was Großes ein Tag im Leben ist, allabendlich sich vor Gott zu sammeln zu einem frommen Nachtgebet. So ist es auch jetzt in vielen Orten ein schöner Brauch, am Silvesterabend sich noch einmal im Gotteshause, im Vaterhause zu versammeln, um gemeinsame katholische Abendandachten zu halten. Wenn du kannst, versäume diesen letzten Gottesdienst im alten Jahre nicht; sonst aber verrichte zu Hause mit den deinen eine gemeinsame Hausandacht.
 Es besteht aber ein gutes Nachtgebet aus vier Teilen, indem man Gott ein vierfaches Opfer als Abendopfer bringt.

1. Dankopfer.
Ein Jahr besteht aus mehr als 31 Millionen Sekunden. Nun bedenke, dass Gott dir zum allerwenigsten ebenso viele Wohltaten im Jahr erwiesen hat dadurch allein schon, dass er dich von Sekunde zu Sekunde am Leben erhalten hat.
Das konnte niemand, als Er allein, und Er hat es getan. Rechne nun dazu, was Gott dir sonst noch alles an Seele und Leibe, an übernatürlichen Gnaden und Wohltaten Gutes erwiesen, und du wirst selber gestehen müssen: es sei nicht zu zählen.
Dafür also schuldest du nach allem Recht und Gesetz Gott einen warmen Dank. „Es ist billig und recht und heilsam, dass wir dir, o Gott, überall und immer Dank sagen“, spricht die Kirche bei der Präfation. So sprich denn Gott von ganzem Herzen deinen Dank in Worten aus.

2. Sühnopfer.
Wagst du zu sagen, dass im verflossenen Jahr auch nur ein Tag vergangen sei, wo du Gott nicht wenigstens mit einer lässlichen Sünde beleidigt hast? War dein Gebet, deine Nächstenliebe, waren deine Worte, Gedanken, Begierden, Werke, Absichten alle so tadellos, dass Gottes reinstes Auge an ihnen keine Sünde entdeckt hat?
Wenn du aber auch nur täglich eine lässliche Sünde begangen hättest, so wären das im Jahr 365 Sünden?
Aber vielleicht fürchtest du mit Recht, dass ihre Zahl viel größer, und dass auch schwere Sünden darunter sind. Was ist aber eine Sünde? Es wäre dir tausendmal besser gewesen, du wärest gestorben, als dass du Gott auch nur einmal lässlich beleidigt hättest.
Ist das der Dank für all die Liebe, die Gott dir im Jahre ununterbrochen erwiesen hat? Wie, wenn du in dieser Nacht noch sterben müsstest? „Es ist schrecklich, in die Hände des lebendigen Gottes zu fallen!“
— Aber sieh! Wenn du auch vor Gott der größte Sünder wärest, du kannst machen, dass du heute abends noch schuldenfrei wirst, dass Gott dir alles verzeiht, und du mit ihm vollkommen ausgesöhnt ins neue Jahr hinüberkommst. Mache nur einen aufrichtigen Akt der vollkommenen Reue mit dem Willen, deine Sünden nächstens zu beichten — im selben Augenblick ist Gott versöhnt, deine Sünden sind getilgt, Gott schaut wieder mit Wohlgefallen auf dich herab.
„Ein zerknirschter Geist ist ein Opfer vor Gott.“ „Ein demütiges und zerknirschtes Herz wirst du, o Gott, nicht verachten.“ (Ps. 50,18)

3. Weiheopfer.
Gott ist im Begriffe, dir wieder ein Jahr zu schenken. Was willst du damit machen? Gott gibt es dir, dass du ihm dienest in treuer Beobachtung seiner Gebote; er lohnt dir jeden guten Gedanken, jedes gute Wort und Werk überreich. Du kannst dir also große Schätze sammeln im neuen Jahr.
Aber du kannst auch gegen Gottes Willen das Jahr brauchen im Dienste der Sünde und dir Schulden aufhäufen und Strafen für Zeit und Ewigkeit. Wie wirst du bei deinem Sterben und beim Gerichte wünschen, das neue Jahr zugebracht zu haben?
So fasse denn heute vor Gott den Vorsatz, dasselbe gottgefällig, für dich segensreich und verdienstvoll zuzubringen; weihe dich und dein Leben und Tun ganz dem Dienste Gottes. „Brand- und Schlachtopfer hast du, o Gott, nicht gewollt; — darum sprach ich: sieh, ich komme, um deinen Willen zu tun:“ (Hebr. 10,5.7.)

4. Bittopfer.
Du bist ganz und für alle auf Gott angewiesen. Du stehst in Gefahr, heute noch in Sünden zu fallen und in Sünden zu sterben; du allein aus dir selber wirst unmöglich der Sünde im neuen Jahr entgehen. Zudem drohen deiner Seele, deinem Leben, deinen Gütern von allen Seiten Gefahren.
Und du brauchst Gottes Allmacht selber, dass sie dir das Leben auch noch weiter erhalte. Aber er ist dein Vater, du sein Kind. Darum fasse Vertrauen auf seine Liebe, auf seine Macht und Weisheit und bringe ihm kindlich deine Bitten vor; bitte ihn um den Abendsegen am Schlusse des Tages und des Jahres.

Sehr passend und beherzigenswert ist das Evangelium, welches die Kirche heute am Feste des heiligen Papstes und Bekenners Silvester lesen lässt, und worin der Heiland mahnt, uns bereit zu machen auf den letzten Tag unseres Lebens, auf unsern Todestag, wo er kommen wird, jeden einzeln zu richten im besonderen Gericht.




Evangelium. Lukas 12, 35-40 



In derselben Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern: Eure Lenden sollen umgürtet und brennende Lampen in euren Händen sein. Und ihr sollt gleich sein den Leuten, die ihren Herren erwarten, wer zurückkommt von der Hochzeit, damit sie, sobald er kommt und anklopft, ihm die Türen sogleich öffnen. Selig jene Knechte, die der Herr, wenn er kommt, wachend findet! Wahrlich ich sage euch, er wird sich selbst umschürzen, sie zu Tisch sitzen lassen und umhergehend sie bedienen. Und wenn er um die zweite oder dritte Nachtwache käme und sie so fände, selig diese Knechte! Das aber merkt euch wohl: wenn ein Hausvater wüsste, zu welcher Stunde der Dieb kommen werde, so würde er wachen und nicht in sein Haus einbrechen lassen. So seid auch ihr bereit; denn zu einer Stunde, da ihr’s nicht meinet, wird des Menschen Sohn kommen. 

(Aus: katholische Hauspostille, Goffine, P. Franz Hattler, 1906)


Freitag, 30. Dezember 2011

Vollkommener Ablass an Sylvester


Zur Erinnerung: Ein vollkommener Ablass*) wird demjenigen Christgläubigen gewährt, der am letzten Tag des Jahres in einer Kirche oder öffentlichen Kapelle am feierlichen Gesang oder Gebet des Hymnus "Te Deum" teilnimmt, um Gott Dank zu erweisen für die im Verlauf des ganzen Jahres empfangenen Wohltaten.






*) grundsätzliche Bedingungen für die Gewinnung von Ablässen hier: http://www.kathpedia.com/index.php/Ablass

Geistlicher Hinweis für den Silvesterabend

Augenscheinlich ein Fall von Todsünde

Angesichts des bevorstehenden Silvesterabends hier ein Hinweis von Fr. Daren Zehnle:
Sich absichtlich zu betrinken ist immer eine schwere Sünde! Sie muss vor dem Kommunionempfang gebeichtet werden. Wer also merkt, dass er beschwipst ist, sollte sofort aufhören, zu trinken, rät der Pater.
Der maßvoller Genuss von Alkohol ist natürlich keine Sünde.

Die leiblichen Werke der Barmherzigkeit (II)

Fortsetzung von hier

Die sieben leiblichen Werke der Barmherzigkeit

Was soll uns außerdem noch antreiben, leibliche Werke der Barmherzigkeit zu üben?
  1. Das Beispiel Jesu Christi, der sich selbst der Kranken, Besessenen, Hungernden angenommen und alle Mühseligen zu sich kommen heißt, um sie zu erquicken.
  2. Das Wort Jesu. „Was ihr dem geringsten meiner Brüder getan, das habt ihr mir getan.“ (Matth 25,40). Das Almosen und die Hilfe, welche du dem Bedürftigen reicht, gibst du dem Heiland selbst. Wie viel bist du ihm nicht schuldig? Er aber braucht das deinige für sich nicht, wohl aber für seine armen Brüder.
  3. Das Beispiel so vieler Heiligen der katholischen Kirche, welche nicht bloß ihr Vermögen den Armen ausgeteilt, sondern auch ihr Leben dem Dienste der Notleidenden gewidmet und oft auch für sie ihr Leben geopfert haben.
  4. Die großen Verheißungen von zeitlichen und geistigen Gütern, welche Gott dem Barmherzigen gemacht. „Selig die Barmherzigen, sie werden Barmherzigkeit erlangen.“ (Matth. 5,7). „Wer sich des Armen erbarmt, der leihet dem Herrn auf Zinsen.“ (Sprichw. 19,17). „Das Almosen rettet vom Tode und dasselbe ist es, das von Sünden reinigt und macht, dass man Barmherzigkeit und das ewige Leben findet.“ (Tob. 12,9). Der heilige Hieronymus schreibt an Nepotian: „Ich habe mein ganzes Leben lang viele Bücher gelesen, erinnere mich aber nicht, gelesen zu haben, dass der eines üblen Todes gestorben, welcher gegen die Armen mildtätig war. Der üble Tod ist unter die Apostel geschlichen, aber er hat nur den Judas aus ihrer Mitte geraubt. Der üble Tod ist auf den Kalvarienberg gestiegen und er hat einen Mörder von der Seite des Erlösers weggerissen. Aber von einem liebreichen und gegen die Armen wohltätigen Menschen lese ich nicht, dass einer eines üblen Todes gestorben ist.“

    aus:Goffine, Katholische Handpostille, Verlag Kösel & Pustet, 69. Auflage
Demnächst: "Die geistlichen Werke der Barnmherzigkeit"

Donnerstag, 29. Dezember 2011

Die leiblichen Werke der Barmherzigkeit (I)

Welches sind die leiblichen Werke der Barmherzigkeit?

Es sind folgende sieben: 1. die Hungrigen speisen, 2. die Durstigen tränken, 3. die Nackten bekleiden,     4. die Fremden beherbergen, 5. die Gefangenen erlösen, 6. die Kranken besuchen, 7. die Toten begraben.

Sind wir verpflichtet, leibliche Werke der Barmherzigkeit auszuüben?


Wir sind dazu strenge verpflichtet 1. Schon wegen des allgemeinen Gebotes der Nächstenliebe. Den Nächsten lieben heißt ihm wohlwollen und wohltun. Wenn wir uns aber weigern, seiner Not abzuhelfen, dann sind wir auch nicht bereit, ihm wohlzutun, wo er es am meisten braucht, in seiner Not. 2. Jesus verhängt ausdrücklich über jene, welche keine Werke der Barmherzigkeit üben, die Höllenstrafe. „Weichet von mir ihr Verfluchten in das ewige Feuer, denn ich war hungrig, und ihr habt mich nicht gespeist usw. (Matth, 25, 41).

Und der heilige Johannes schreibt: „Wer die Güter dieser Welt hat, und doch wenn er seinen Bruder Not leiden sieht, sein Herz vor ihm verschließt, wie bleibt die Liebe Gottes in ihm?“ (1 Joh. 3,17).

Fortsetzung hier

alles aus: Goffine, Katholische Handpostille, Verlag Kösel & Pustet, 69. Auflage

US-Bischöfe ziehen sich aus Adoptionsvermittlung zurück



Bischof Thomas J. Paprocki
(Diözese Springfield)

Kürzlich rief der Heilige Vater die Bischöfe der USA dazu auf, öffentlich die katholische Lehre zu verteidigen, da er wie Kardinal Burke dort eine Christenverfolgung kommen sieht.
Die US-Bischöfe ziehen sich mittlerweile verstärkt aus der Adoptionsvermittlung.
Zum Beispiel haben sie fast alle Tochtergesellschaften der Organisation „Catholic Charities“ im US-Bundesstaat Illinois geschlossen, die sich mit Adoptionsvermittlung befassten, da an sie nur dann Geld vom Staat fließt, wenn Catholic Charities auch unverheiratete oder homosexuelle Paare als potentielle Adoptionseltern berücksichtigen würde. Das wäre aber gegen das katholische Sittengesetz.
Die katholische Kirche wird als intolerant gebranntgemarkt, wenn sie diese „Paare“ bei der Vermittlung von Kindern (Anm. d. Verf.: unsterblichen Seelen) nicht berücksichtigt. Bischof Thomas J. Paprocki von der Diözese Springfield, Illinois, sagte dazu: „Im Namen der Toleranz werden wir nicht toleriert.“

Einen Artikel der New York Times, die sich leider häufig an der Stimmungsmache gegen die Kirche beteiligt, findet sich hier. Zuvor hatte die NY Times bereits beklagt, dass sich die Bischöfe in den USA nicht mehr um Themen wie Immigration, soziale Ungerechtigkeit oder Nuklearwaffen kümmern, wie in den 80er und 90er Jahren, sondern immer häufiger die sogenannte Homosexuellenehe und die Abtreibung thematisieren.

Mittwoch, 28. Dezember 2011

Erklärung des Evangeliums vom Fest der unschuldigen Kinder

Was lernen wir Heilsames aus diesem Evangelium?

Wir lernen daraus mehrere für unser christliches Leben sehr wichtige Wahrheiten.
  1. Gott rettete seinen Sohn aus den Händen des Herodes auf natürlichem Wege, durch die Flucht, da er ihn doch auf andere Weise hätte retten können. Allein er wollte uns dadurch lehren, dass wir von Gott keine übernatürliche Hilfe erwarten sollen, wenn wir die natürlichen Mittel nicht gebrauchen wollen.
  2. Maria und Joseph lehren uns durch ihren bereitwilligen Gehorsam, mit dem sie sich den Fügungen und Anordnungen Gottes unterwarfen, ohne darüber zu grübeln, dass auch wir allen Anordnungen Gottes mit demütigem Gehorsam Folge leisten sollen, ohne darüber zu forschen oder zu murren.
  3. Die widrigen Schicksale, welche die heiligsten Personen, Jesus, Maria und Joseph, in ihrem Leben auszustehen hatten, können uns lehren, dass Gott ein Wohlgefallen habe, die Heiligkeit seiner Diener durch den Wechsel von Tröstungen und Widerwärtigkeiten zu prüfen, zu erhalten und vollkommen zu machen. Dürfen wir also darüber murren, wenn Gott mit uns ebenso verfährt?
  4. Herodes sucht Jesum zu töten, und um desto sicherer seinen Endzweck zu erreichen, lässt er eine Menge unschuldiger Kinder ermorden; allein desungeachtet entrinnt ihm Jesus. — Was vermögen wohl die Anschläge der Gottlosen wider Gott und seine Diener? Wer Gott fürchtet und ihm dient, wider den wird die ganze Macht der Hölle nichts vermögen.
Gebet:
 
Ich grüße euch, ihr kleinen, unschuldigen Märtyrer, die ihr Gott nicht mit Worten, sondern mit eurem Tod verherrlicht habt. O wie glückselig wart ihr, dass ihr in das ewige Leben übergegangen seid, da ihr kaum das Zeitliche angetreten hattet! Wie glückselig seid ihr nun, da ihr dem wahren Lamme Gottes, Christo Jesu, beständig folgt!
(Aus: Goffine, katholische Hauspostille, 1906)

Das gute Beispiel von katholischen Indianern überzeugte protestantischen Engländer

Die innige Herz-Jesu-Verehrung von Indianern und ihre sichtbaren Folgen im täglichen hoch erbaulichen Wandel dieser Indianer führte Ende des 19. Jahrhunderts einen protestantischen Engländer zum wahren Glauben:

http://katholische-missionen.blogspot.com/2011/12/herz-jesu-andacht-bei-den-indianern.html

Ich mag die nicht, die ihre Religion wechseln

"Ich mag die nicht, die ihre Religion wechseln," sagte ein protestantischer Fürst zum Grafen Stolberg.

"Ich auch nicht," erwiderte dieser, "denn wenn meine Ahnen ihrem Glauben treu geblieben wären, bräuchte ich nicht zum Katholizismus zurücktreten."


Friedrich Leopold Graf zu Stolberg
Diese Geschichte ist übrigens kein ausgedachter Witz, sondern Graf Stolberg war zu seiner Zeit einer der berühmtesten Konvertiten vom Protestantismus zur katholischen Kirche. Mehr über ihn demnächst.

Diese wahre Begebenheit sollte jeder Protestant, der sich für in der richtigen Kirche befindlich hält, mal ganz scharf durchdenken.
Was für eine Kirche gab es in Deutschland ausschließlich als Martin Luther den Protestantismus gegründet hat?

Antwort?

Es gab nur die römisch-katholische Kirche. Von dieser hat sich Martin Luther, der einst Mönch bei den Augustiner-Eremiten, einem katholischen Orden, genannt nach dem katholischen Kirchenvater, dem hl. Augustinus, Bischof von Hippo, abgespalten. Außerdem hat Luther behauptet, die Lehre, die er selbst neu erdacht hatte, sei die einzig wahre christliche und der Papst und mit ihm die katholische Kirche irre.


Was taten also Konvertiten wie Graf Stolberg (oder meine Wenigkeit)? Sie kehrten heim!
Heim zu der einzigen Kirche, die Jesus Christus auf Petrus, den Felsen, nicht aber auf Martin Luther, gegründet hat, nämlich zu der römisch-katholischen Kirche.

Mein Konversionspfarrer hat die E-Mail mit der Erklärung der Zeremonien zum Eintritt in die katholische Kirche damals ganz treffend mit "Ihre Heimkehr" überschrieben.

Katholisch heißt übrigens "allgemein", während "protestantisch" tatsächlich vom Verb "protestieren" kommt, aber dazu später mehr.

Dienstag, 27. Dezember 2011

Trinke die Liebe des heiligen Johannes!

Wir staunten nicht schlecht, als uns unser guter Pater von der Petrusbruderschaft in St. Margareth in Augsburg heute nach der hl. Messe allen Anwesenden selbst besorgte kleine Rotweinflaschen an der Kommunionbank mit den Worten überreichte: "Trinke die Liebe des heiligen Johannes!"

Vorher hatte er uns erklärt, dass das uralte Worte seien, die man vor dem Trinken des Johannisweins seit ewigen Zeiten zueinander gesagt habe. Sozusagen Tradition.

Da wir früher lange bei einer Gemeinschaft  zur hl. Messe im alten Ritus waren, die für sich den Namen "Tradition" sozusagen gepachtet hat, waren wir überrascht, dort nie etwas von einem solch frommen Trinkspruch gehört zu haben.

Jedenfalls haben wir einmal mehr verstanden, warum die katholische Kirche, gerne zärtlich "unsere heilige Mutter Kirche" genannt wird. Ja, wir kamen uns wie von einer Mutter umsorgt vor, hatten wir doch gerade erst als geistige Speise das allerheiligste Altarssakrament empfangen dürfen und wurden jetzt noch einmal zu unserem leiblichen und geistigen Wohl beschenkt, war doch der Wein vom Priester u.a. mit den Worten geweiht worden, er möge uns zu unserem leiblichen und geistlichen Wohl gereichen.

Von uns dreien kann niemand verstehen, warum nicht alle Welt katholisch sein will.



Zum Johanneswein:

Am 27. Dezember, dem Gedenktag des heiligen Apostel und Evangelisten Johannes weiht die Kirche Wein und läßt ihn durch ihre Priester den Gläubigen reichen mit den schönen, bedeutungsvollen Worten:

„Trinke die Liebe des heiligen Johannes, im Namen des Vaters †, des Sohnes † und des heiligen Geistes † Amen.”

Dies geschieht zum Andenken an den Seeleneifer des heiligen Apostels, der, um einen Götzdiener zu bekehren, einen vergifteten Becher Weines getrunken hat, dessen Gift aber, nachdem der Heilige das Kreuzzeichen über den Becher gemacht, in die Gestalt einer Natter zum größten Schrecken der Ungläubigen verwandelt worden ist, so daß ihm der Wein nicht schadete.

- Daher wird auch oft der heilige Apostel abgebildet mit einem Kelche in der Hand, aus dem sich eine Natter emporwindet. -


Wenn du heute, lieber Leser, geweihten Wein trinkest, so bitte im Sinne der heiligen Kirche den geliebten und liebenden Jünger des Herrn, er möge von dem heiligsten Herzen Jesu jene Liebe dir erflehen, die er selbst, an diesem liebreichsten Herzen einst ruhend, im vollsten Maaße empfangen hat.


Quelle: aus dem Buch Legende der Heiligen von 1863

http://www.brauchtumsseiten.de/a-z/j/johanneswein/home.html

Montag, 26. Dezember 2011

Gott und Mensch

Verkündigung an Maria; Fra Angelico


Christus ist geboren
von einem Vater
und von einer Mutter,
zugleich aber ohne einen Vater
und ohne eine Mutter:

von einem Vater geboren
als Gott,
von einer Mutter
als Mensch;

ohne eine Mutter
als Gott,
ohne einen Vater
als Mensch.

 
Hl. Augustinus, Bischof von Hippo

Sonntag, 25. Dezember 2011

Trahe me post te! - Ziehe mich Dir nach!


In dulci jubilo, nun singet und seid froh!
Uns'res Herzens Wonne
liegt in praesepio,
und leuchtet wie die Sonne
matris in gremio.
Alpha es et O. Alpha es et O.


2.
O Jesu parvule,
nach dir ist mir so weh!
Tröst mir mein Gemüte,
o puer optime,
durch alle deine Güte,
o princeps gloriae.
Trahe me post te! Trahe me post te!
3.

Ubi sunt gaudia?
Nun, nirgends mehr als da,
wo die Engel singen
die nova cantica
und wo die Schellen klingen
in regis curia.
Eia, wär'n wir da! Eia, wär'n wir da!




Chorknaben Bad Saulgau


Hier die Version der Wiener Sängerknaben, schön, aber etwas zu glatt, aber de gustibus non est disputandum.

Und auch im englischen Sprachraum ist das Lied sehr beliebt. Hier meint man wirklich englische Engel singen zu hören.


Englischer Text und weitere Informationen bei http://en.wikipedia.org/wiki/In_dulci_jubilo

Samstag, 24. Dezember 2011

Das Christkindl-Herz


Christkindl-Herz

In einem Ort am Bodensee pflegen die Leute am Weihnachtsmorgen sich zuzurufen: "Ich wünsche dir das Christkindl-Herz." Das hat einen zweifachen tiefen Sinn. Es will sagen: ich wünsche, dass dir das Christkind sein Herz gebe, seine Liebe dir zuwende. Vom Christkind geliebt zu werden, ist das größte Glück, die höchste Ehre auf der Welt.
Und es will sagen: ich wünsche, du mögest haben ein Herz so gut, so edel, so rein, so liebreich wie das Christkind es hat. Ein solches Herz ist der reichste Schatz des Menschen auf Erden. Hättest du dies letztere, hättest du ein gutes Herz, so würde dir das erstere, das Herz, die Liebe des Christkindes unfehlbar gewiss sein. Es kommt also nur darauf an, dass du dich nach einem Herzen wie dem des Christkindes umschaust.


(Aus: Großes Herz-Jesu Buch, Franz Seraph Hattler S.J., 1901)

Freitag, 23. Dezember 2011

Was bedeutet das Wort: Jesus?

Antwort: Es bedeutet: Erlöser.

Maler: Giotto di Bondone


Erklärung

Der Name Jesus bedeutet: Erlöser. Der Sohn Gottes verdient diesen Namen mit Recht; denn er hat uns erlöst von der Knechtschaft des bösen Geistes und von den Strafen befreit, welche unsere Sünden uns verdienten. 

Man gibt dem menschgewordenen Sohn Gottes auch den Namen Erretter, um auszudrücken, dass er sein Blut vergossen und sein Leben hingegeben habe, um die Menschheit von dem Joche, das auf ihr lastete, zu erretten. 

Erlöser bedeutet Einen, der auslöst, der für eine gewisse Summe einen Gefangenen loskauft. Wir alle waren Gefangene des bösen Geistes; der Sohn Gottes hat uns die Freiheit wiedergegeben. Die Summe, womit er uns loskaufte, war sein eigenes Blut, das er bis auf den letzten Tropfen für uns am Stamme des Kreuzes vergossen hat.

aus: Historische, dogmatische, moralische und liturgische Erklärung des Katechismus nebst Widerlegung der Haupteinwürfe der Ungläubigen gegen die Religion von Ambrosius Guillois, Pfarrer zu Mans, mit Approbation Verlag G.J. Manz, 1848 



Vorbilder des Messias



Gott hat nicht bloß den Messias verheißen und ihn durch die Propheten voraussagen lassen, er wollte auch, dass er durch die Propheten und Gerechten vor seiner Ankunft vorgebildet und dargestellt würde. Diejenigen, welche ihn auf das deutlichste vorgebildet haben, sind Abel, Isaak, Joseph und Jonas.
Abel hat den Messias darin vorgebildet, dass er von Kain, seinem Bruder, getötet ward, wie der Messias von den Juden getötet werden sollte, welche seine Brüder nach dem Fleische waren, und gleich ihm von Abraham abstammten.
Isaak hat den Messias durch sein Opfer und durch alle Umstände seines Opfers vorgebildet. Joseph hat den Messias darin vorgebildet, dass er von seinen Brüdern verkauft ward, wie es Jesus Christus von Judas wurde.
Jonas hat den Messias darin vorgebildet, dass er drei Tage im Leibe eines Walfisches war, und lebendig daraus hervorging, wie Jesus Christus drei Tage im Grabe sein und voll Leben daraus hervorgehen sollte.



aus: Historische, dogmatische, moralische und liturgische Erklärung des Katechismus nebst Widerlegung der Haupteinwürfe der Ungläubigen gegen die Religion von Ambrosius Guillois, Pfarrer zu Mans, mit Approbation Verlag G.J. Manz, 1848

Fünf Jahre lang katholisch!

(eingestellt von Martina)

Heute vor fünf Jahren wurde ich dank Gottes übergroßer Barmherzigkeit im alten Ritus in die heilige katholische Kirche, die einzig wahre Kirche Christi, aufgenommen. Das waren seither die fünf glücklichsten Jahre meines Lebens. Natürlich waren sie nicht ohne Kreuze, aber ein Kreuz ist für einen Katholiken eine Auszeichnung Christi, das man dem Welterlöser nachtragen darf. Nur die Kreuze stellen einen beim Gericht sicher, das wurde der heilige Pfarrer von Ars nie müde, zu betonen.
O crux ave, spes unica!

Mein Leben lang wollte ich dauerhaft glücklich werden, habe nach diesem unvergänglichen Glück aber jahrzehntelang an der falschen Stelle, nämlich bei den Geschöpfen gesucht. Wahres Glück ist aber niemals im Zeitlichen, sondern nur im Ewigen zu finden, nur in der ewigen unendlichen Schönheit, die der dreifaltige Gott ist.
Mit dem heiligen Augustinus kann ich ausrufen: Spät habe ich dich geliebt, o Schönheit, so alt und doch immer neu, spät habe ich dich geliebt. Und siehe, du warst in meinem Innern und ich draußen; und draußen suchte ich dich … Du warst bei mir, aber ich nicht bei dir … Du hast mich laut gerufen und meine Taubheit zerrissen; du hast geblitzt und geleuchtet und meine Blindheit verscheucht!

Wer wirklich glücklich werden will und das dauerhaft, muss katholisch werden. Es macht mich todtraurig, wenn ich so oft sehe, wie viele in katholische Familien hineingeborene Menschen ihr Glück leichtfertig wegwerfen, weil sie es nicht zu schätzen wissen.

Da die Katholiken in früheren Zeiten angemessener von Gott sprechen konnten, als das heute mit unserer technisierten Sprache möglich ist, soll jemand anders *) die Lobeshymne fortführen:

Die protestantische Pfarrerstochter Cordula Wöhrlein aus Lichtehagen bei Rostock wurde nach unsäglichen Kämpfen und Schwierigkeiten am 10. Juli 1870 in Freiburg i. Br. ein Kind der katholischen Kirche. Zwei Tage später erhielt sie die heilige Firmung und am 16. Juli die erste heilige Kommunion.
An diesem Tage schrieb sie in ihr Tagebuch: „So kann nie wieder ein Tag sein, ausgenommen mein Todestag, wenn ich zum letzten Mal meinen Heiland empfange und dann selig sterbe! … Mein protestantischer – mein katholischer Erstkommuniontag, zwei Tage – es ist wie Tag und Nacht, Kerkerluft und Sonnenschein, Hungersnot und Himmellabe, Täuschungsweh und Trostesquell. Ja, der Abstand und Unterschied ist so himmelweit, dass er sich mit keinem Worte bezeichnen lässt … Ich kann nichts denken, fühlen, sagen; es ist eine einzige überschwängliche, unaussprechliche Glücks- und Friedensfülle."

Nach 25 Jahren ist die Erinnerung an diese Glückstage noch ungeschwächt und ihr Urteil noch das gleiche: „Es waren dies die drei gnadenvollsten Tage meines Lebens, voll eines Glückes und so reich und rein, dass alles Weh der letzten bitterschweren Jahre davor verschwinden musste.

Mir ist als könne gar niemand eine solche Verantwortung haben, wie ein Protestant, der das Glück gehabt hat, Katholik zu werden. Von einem eingeborenen Katholiken kann Gott unmöglich so viel verlangen wie von einer Seele, die er auf Wunderwegen von der größten Armut zum größten Reichtum erhoben hat. In mich setze ich nicht das geringste Vertrauen, mein einziger Trost sind Jesus und Maria."


*) Aus: Wir wurden glücklich, Bekenntnisse von deutschen Konvertiten zur katholischen Kirche in den letzten hundert Jahren, Verlag Ferdinand Schöningh, 1936, zusammengestellt von P. Alois Gehlen S.J.

O crux ave

Donnerstag, 22. Dezember 2011

Es war einmal ...


... ein reicher Edelmann, der war ganz in´s Irdische versunken und sehr stolz auf seine Besitzungen. Eines Tages besucht ihn ein Freund, der war ein gottesfürchtiger Mann. Der reiche Herr führt ihn auf einen Turm seines Schlosses und zeigt ihm von dort aus seine Häuser, Höfe, Felder und Wälder und sagt dann aufgebläht: „Alles, was du da weitum siehst, alles ist mein!“ –
Der gottesfürchtige Mann zeigt nun hinab in das Tal, wo eine kleine, elende Hütte stand und sagt: „Lieber Freund! Siehst du dort unten die arme Hütte? Schau, dort wohnt eine arme, alte, aber christliche Frau! Die ist noch reicher als du, sie kann noch viel mehr als du sagen, das alles ist mein. Der Edelmann lächelt und fragt spöttisch: Nun, und was kann sie den sagen? Der Freund erwidert: Sie kann sagen: „Jesus Christus ist mein.“ Sie dient ihm von Jugend auf mit treuem Herzen, und für solche hat der Herr gesagt: er selber werde ihr übergroßer Lohn sein.

Diesen Lohn, lieber Christ, kannst auch du dir verdienen. Wenn du redlich und treu den Willen des göttlichen Herzens tust, dann kann der Heiland gar nicht anders, als dir sich selbst, sein Herz, seine Liebe schenken. Hat er ja das Wort gesprochen: „Wer meine Gebote hat und hält, der ist es, der mich liebt, und ich werde ihn lieben und mich selbst ihm offenbaren.“


Hast du aber sein Herz, seine Liebe gewonnen, dann stellt er dir zu Diensten seine Allmacht, seine Weisheit, seine Vorsehung; dann gehören dir seine unendlichen Gnadenschätze, sein Himmel und im Himmel erst er selber noch von Ewigkeit zu Ewigkeit.
Ja, dort kann der treue Diener in Wahrheit sagen: Jesus Christus ist mein!

So gehe denn jetzt hin, stelle dich deinem Herrn Jesus Christus vor und frag ihn einmal, aber aufrichtig: Herr! was willst Du, das ich heute lasse? Was missfällt deinem Herzen an mir? Herr? was willst du dass ich heute tue, um deinem Herzen eine Freude zu machen? – Hast du dann sein Wort in deiner Seele vernommen, dann lass dir den goldenen Rat gesagt sein, den seine heilige Mutter den Aufwärtern bei der Hochzeit zu Kana gegeben: „Alles, was mein Sohn euch sagen wird, das tut.“
Folgst du diesem mütterlichen Rat, so wirst du wahrhaft sein – ein Diener des Herzens Jesu.



aus: Großes Herz-Jesu-Buch für die christliche Familie, von P. Franz S. Hattler S .J., 1901

Die Menschheit vor der Ankunft des Messias

Haben die Menschen während der viertausend Jahre vor der Ankunft des Erlösers selig werden können?

Antwort: Ja, sie konnten durch die zukünftigen Verdienste des Welterlösers selig werden.


Erklärung


Während der viertausend Jahre bis zur Ankunft des Erlösers Jesus Christus eignete Gott in seiner Barmherzigkeit den Menschen im Voraus die künftigen Verdienste seines Sohnes zu; er gewährte ihnen Gnaden, und sie konnten durch weise Benützung dieser Gnaden heilig und gerecht leben.
Es sind in der Tat unter den Juden mehrere heilig geworden: Abel, Seth, Noe, Abraham, Isaak, Jakob usw. und selbst unter den Heiden*), unter letzteren führt man Melchisedech und Job an. – Um aber vor der Ankunft des Erlösers selig werden zu können, musste man: 1) den wahren Gott kennen, lieben und ihm dienen; 2) dem Lichte der Vernunft folgen; 3) an den verheißenen Messias glauben und auf seine künftigen Verdienste hoffen; ebenso wie die Menschen, nachdem es Gott gefallen hat, seine herrliche Verheißung auszuführen, glauben müssen, dass der Messias gekommen ist und ihr ganzes Vertrauen auf die überreichen Verdienste seiner Erlösung zu setzen haben.
So war der erwartete oder der gegebene Erlöser zu allen Zeiten der Trost und die Hoffnung der Kinder Gottes; und die Religion ist immer einförmig, oder vielmehr immer dieselbe vom Anfang der Welt an; man hat immer denselben Gott als Urheber, und denselben Jesus Christus als Erlöser des Menschengeschlechtes anerkannt.


*) Man nennt so die vom Volke Gottes verschiedenen Völker


aus: Historische, dogmatische, moralische und liturgische Erklärung des Katechismus nebst Widerlegung der Haupteinwürfe der Ungläubigen gegen die Religion von Ambrosius Guillois, Pfarrer zu Mans, mit Approbation Verlag G.J. Manz, 1848

Unterschriftenaktion für von Moslems verfolgte Christen

"Genozid Warnung! Drängen Sie Präsident Obama, die Christen im Nahen Osten zu verteidigen", so lautet die Überschrift eines Briefes an den US-Präsidenten, der von möglichst vielen Menschen unterschrieben werden sollte, denn es ist schwere Not.

Leider sind es wieder nur die Protestanten, Christian Solidarity International (CSI), die so etwas fertig bringen. Es sind unseres Wissens auch die einzigen, die christliche Sklaven von Moslemsklavenhaltern im Sudan (es gibt allein dort noch ca 30.000 Sklaven !!) freikaufen. Über 100.000 Sklaven konnten sie schon loskaufen, das verdient Bewunderung. Die beiden abgebildeten Frauen waren darunter.

Ayel Akot Bol, 37-jährig: Erhielt Messerstiche in die Brust. Von Gruppe vergewaltigt. Gebar einen Sohn vom Sklavenhalter. Mit dem Tod bedroht. Unter Zwang zum Islam konvertiert. An den Genitalien verstümmelt. In Fatma umbenannt. Oft geschlagen. Rassistisch und religiös beschimpft. Zu Arbeit ohne Bezahlung gezwungen. Ließ ein Kind in Tabun, Nordsudan zurück.


Ich war vor fünf Jahren auf einem Vortrag von CSI in München, dort war auch der Gründer Herr Pastor Stückelberger. Er sagte, dass ihm vor 15 Jahren jemand gesagt hatte, die größte Gefahr für die Zukunft der Christen seien nicht mehr die Kommunisten sondern der Islam, damals habe er nicht verstanden was dieser gemeint hatte, jetzt wisse er es.

Natürlich ersetzt eine solche Unterschriftenaktion nicht das inständige Gebet (für die Verfolgten und die Verfolger), aber sie ist aus unserer Sicht trotzdem sehr zu empfehlen. Die weltweit zunehmende Verfolgung durch Christen braucht einfach mehr Aufmerksamkeit, wenn niemand in den Medien davon spricht, interessiert es auch niemanden, so sind leider die Leute, die wenigsten informieren sich selbst über solche Sachverhalte im Internet.
Die weiteren Gründe, warum eine solche Unterschrift dringend nötig ist erklärt der Islamexperte Raymond Ibrahim hier in "Zeit zu handeln: jetzt oder nie".

Hier geht es zur Unterschrift des Briefs von CSI an Präsident Obama.


Deborah Arop Mawien, 42-jährig: Halsschnittwunden von einer fingierten Hinrichtung wegen Widerstands gegen Vergewaltigung. Unter Zwang vom Christentum zum Islam konvertiert. Umbenannt in Mariam. Rassistisch und religiös beschimpft. Liess drei Kinder in Magadam, Nordsudan bei ihrem Sklavenhalter zurück.

Quellen für die Bilder mit Text hier



















Ayel Akot Bol, 37-jährig: Erhielt Messerstiche in die Brust. Von Gruppe vergewaltigt. Gebar einen Sohn vom Sklavenhalter. Mit dem Tod bedroht. Unter Zwang zum Islam konvertiert. An den Genitalien verstümmelt. In Fatma umbenannt. Oft geschlagen. Rassistisch und religiös beschimpft. Zu Arbeit ohne Bezahlung gezwungen. Ließ ein Kind in Tabun, Nordsudan zurück.

Mittwoch, 21. Dezember 2011

Das Mysterium der Menschwerdung Gottes erklärt

Die Transalpinen Redemptoristen von Papa Stronsay, die geistigen Söhne des heiligen Alphons Maria von Liguori, erklären hier mittels der Allegorie von Kirchenfenstern und Licht wunderschön mit vielen Bildern wie der Sohn Gottes in der Jungfrau Maria eine menschliche Natur annahm.


Die Schönheit des heiligen katholischen Glaubens ist so staunenswert, dass man sich nicht genug wundern kann, weshalb sich nicht jeder Mensch damit beschäftigen möchte.

Dienstag, 20. Dezember 2011

Gute Bücher

Ein Mensch, der in einen mit wohlriechenden Waren angefüllten Laden geht und auch nur einige Augenblicke darin verweilt, genießt einen angenehmen Geruch und dieser teilt sich ihm selbst, seinen Kleidern, seinen Haaren, usw. mit, obgleich er nichts kauft und nichts berührt.
Ebenso fühlt derjenige, der sich mit den Heiligen unterhält, die Erzählungen ihrer Handlungen liest, einen heilsamen Einfluss; sie lehren ihn die wahre Demut, ihre Reden und Beispiele frommen ihm gleichermaßen, sie dienen ihm als Schutzwehr gegen die Anfechtungen des bösen Feindes.

"Die geistlichen Bücher sind wie ein Spiegel, den uns Gott vorhält, damit wir, wenn wir uns in demselben beschauen, unsere Fehler verbessern und uns mit allen Tugenden schmücken."    S. Gregor


Wie der Leib täglich der Nahrung bedarf, so bedarf auch die Seele der geistigen Nahrung zum sittlichen Leben. Entgeht ihr diese, so fehlt ihr zuletzt die Kraft, über die Sinnlichkeit zu herrschen, die tierischen Triebe, Neigungen und Begierden in den gehörigen Schranken zu halten. Gute Bücher verschaffen der Seele geistige Nahrung; sie bringen Licht in sie und erwärmen das Herz zum Guten.


Alles aus "Gleichnisse und Sinnbilder zur christkatholischen Lehre", Ein Handbuch für Prediger, Katecheten und Religionslehrer, von A.Kotte, Priester der Diözese Münster, 1864


Montag, 19. Dezember 2011

Die Kunstausstellung vom lieben Gott

Die ganze Natur ist sozusagen eine immerwährende 


Kunstausstellung Gottes, in der jedes einzelne Werk und alle zusammen in ihrer zweckmäßigen Ordnung uns von der Allmacht, 


Weisheit und Güte unseres himmlischen Vaters erzählen. 
Sie sind wie ein vielstimmiger Hymnus auf die unendliche Größe 


und Güte Gottes und eine beständige Aufforderung zu seiner Liebe und Verehrung.

P. Victor Cathrein S.J. in "Die Bedeutung der Gabe der Pietät für das christliche Leben", 1928




Ein Haus nach dem Herzen Jesu (V)

Fortsetzung von hier

Zweitens. Dass du selber nicht imstande bist, ein ganzes Haus zu verwandeln in ein Haus des Herrn, will ich dir aufs Wort glauben. Darum nimm jemanden zu Hilfe, der es kann und will. Das ist er selber, der Heiland. Er möchte nur gar zu gerne in allen Häusern im Geiste seiner Liebe und Milde und Macht herrschen und allen Familien Glück und Segen bringen; aber er will dafür eingeladen sein, er will darum gebeten werden. Das kannst Du nun ebenfalls ein Jahr lang auf dich nehmen. Bete und bitte alle Tage zu seinem heiligsten Herzen: Zu uns komme Dein Reich; Dein Wille geschehe, wie im Himmel so auf Erden, besonders bei mir zu Haus!

Zum dritten schau dich ein wenig um, ob und wie es möglich wäre, dass die Leute in eurem Haus das lesen, was ich jetzt gleich sagen will; oder wenn niemand es liest, lies du es zwei- oder dreimal, bis du es dir ungefähr gemerkt hast, und dann erzähle es einmal einem deiner Hausgenossen zur passenden Stunde. Ich will nämlich reden vom großen Glück und Segen, welchen es eurem Hause bringt, wenn ihr Christo dem Herrn Einlass gebt.

Fortsetzung folgt

(Nach: Das Haus des Herzens Jesu von P. Franz S. Hattler S.J., laut Vorwort früher in "abertausenden christlicher Familien verbreitet", Herdersche Verlagsbuchhandlung, 1912)


Ein Kardinal über katholische Bücher vor und nach den Konzil

Kardinal Burke, unsere große Hoffnung für die Zukunft, äußert sich zu katholischen Büchern. Was er sagt, deckt sich mit unserer Erfahrung, nämlich dass nach dem Konzil alle Bücher, die vor dem Konzil in hohen Ehren standen, als irrelevant für den Katholiken und - noch schlimmer - für den katholischen Priester angesehen wurden, sie waren, wie man sagt, wo wir wohnen „oalt´s G´lump´“!

Wir haben das Glück in der Nähe eines Klosters zu wohnen, wo man sich ebenfalls teilweise von dieser Sorte Bücher trennt, die man u.a. aus Nachlässen hat. Als wir jede Menge davon kauften, erklärte uns der verantwortliche Bruder (ca. 75 Jahre alt), wir würden das „Höllenfeuer“ wegtragen und sie hätten das alles gar nicht ins Regal stellen wollen, weil sie dachten, das wolle ohnehin niemand kaufen!

Kardinal Burke erzählt in dem Video sogar, dass er Priester kennt, die nach ihrem Studium gar nichts mehr gelesen haben, was aber natürlich nicht geht, da der Priester von Amts wegen auch Lehrer sein muss. Sein Wissen aber müsse er immer wieder neu auffrischen oder erweitern. Seine Eminenz bedauert sehr, dass gute Sammlungen alter Priester nach derem Tode wahrscheinlich in unglaublichen Mengen aufs Altpapier geworfen wurden.

Er sagt auch noch viel Interessantes (und Trauriges) zur nachkonziliaren Einstellung vieler Priester.

Die Videos sind zwar auf Englisch aber es lohnt sich, die Zeit und Mühe aufzuwenden.
Teil 2 hier







 

Sonntag, 18. Dezember 2011

Ein Haus nach dem Herzen Jesu (IV)

Fortsetzung von hier


Jetzt lasst euch alle miteinander fragen: Wie steht es mit euch? Wollt ihr in dieser Weise dem Heiland Einlass in euer Haus gewähren? Wollt ihr ihm Tür und Tor, ich will sagen Herz und Willen auftun und seinen heiligsten Willen unter euch walten lassen?

Dass ihr dazu streng verpflichtet seid, brauche ich euch doch nicht erst zu sagen. Steht denn nicht geschrieben: „Du sollst Gott dem Herrn allein dienen?“ Das geht nicht bloß den einzelnen für sich an, sondern es müssen alle tun, die im Hause sind und müssen darin zusammenhalten, und Vater und Mutter müssen darauf schauen, dass alles nach dem Wohlgefallen des Herzens Jesu geschieht. Sie tragen dafür schwere Verantwortung.


Es könnte dies hier jetzt ein Knecht oder eine Magd oder die Tochter im Hause für sich allein lesen und denken: Ja, ich möchte schon und mir wäre es ganz recht, wenn bei uns allen der heilige Wille Gottes regieren täte. Es wäre gewiss schön und gut. Aber ich allein kann es nicht dazu bringen.
Liebe Seele, das ist jetzt die Frage, ob nicht gerade du es bist, durch welche euer Haus zum Haus des Herzens Jesu werden soll. Vielleicht hat Gott es gerade gefügt, dass diese Schrift dir in die Hand kommt und er von dir in euer Haus eingeführt werden will. Ich will dir daher folgendes sagen.

Erstens hast Du für dich selber die strenge Gewissenspflicht den Willen Christi in all deinem Denken, Reden, Tun und Lassen regieren zu lassen. Tue das ein Jahr lang und kümmere dich vorläufig nicht um die anderen; nach einem Jahr werden wir wieder miteinander reden, wenn es Not tut.

Ich kenne einen braven Studenten, er hat neulich bei einem Professor für Latein Kost und Quartier genommen. Der Professor und sein Haus haben bis dahin an den Fasttagen so fleißig Fleisch gegessen, als wäre das von Gott vorgeschrieben gewesen. Der Student aber rührt gleich das erste Mal nichts vom Fleisch an und sagt, er wolle für sich das Fastengebot halten. Nach einiger Zeit hält es aber auch die ganze Familie. Verstehst Du?


Fortsetzung folgt


(Nach: Das Haus des Herzens Jesu von P. Franz S. Hattler S.J., laut Vorwort früher in "abertausenden christlicher Familien verbreitet", Herdersche Verlagsbuchhandlung, 1912)

Ein Haus nach dem Herzen Jesu (III)

Fortsetzung von hier :

Und da wandeln sie, Vater und Mutter und die Kinder und die Dienstleute, alle in stiller Sonntagsruhe der Kirche zu. Ans Arbeiten denkt da niemand – Freilich sind diese Leute noch nicht heilig gesprochen und es fällt auch der Gerechte am Tage siebenmal. Aber das ist zweierlei, die Sünde im Herzen einzufrieren oder sie nur wie eine Wolke über die sonnenhelle Gegend vorbeiziehen lassen. Der Windhauch der Gottesliebe treibt in der öfteren entschiedenen Beichte alles wieder fort und macht blaue Luft und Sonnenschein; und ist auch eines im Sturme zu Boden gedrückt worden, so kommt der liebe milde Gärtner ins Herz und bindet das schwache Pflänzlein wieder hoch an den Stützstab seiner Gnade. Und so kann der Poltergeist der Bosheit sich nie in ein solches Herz einnisten; wie Spinnengewebe und Ungeziefer wird er bald wieder hinausgeschafft. Darum hörst Du in so einem Haus auch kein Fluchen und Lästern und Schimpfen, keine unreinen Reden und zotige Späße und freche Lieder, worüber man zu all dem Übel auch noch lacht. Beim Spinnen im Winter habe ich gehört, wie sie den Rosenkranz beten und in der Seidenzieherei singen die Mädchen Kirchenlieder.

 Wie der süße Duft aus der Blume, so steigt aus der Gottesliebe der Geist der treuen Liebe zum Nächsten auf und erfüllt das Haus mit Wohlgeruch und geht im Hause segnend umher. Wohl können sie es einander auch nicht immer recht machen; aber man hat gelernt nachzugeben und eines die Last des anderen ertragen. Fährt auch dem und der unversehens ein unfreundliches Wort aus dem Munde heraus, so ist es bald wieder zurückgenommen und der Dorn bald aus dem Herzen gezogen und sie sind bald wieder gut. Die Schellen und Glocken der Klatscherei, von Verleumdung und Ehrabschneidung und Ohrenbläserei sind dort alle mit Heu verstopft; läutet aber oder klopft ein Armer an der Haustüre, geht er gewiss nie ohne milde Gabe und freundliches Wort davon.

Zu einer solchen Familie gehört aber als das kostbarste Hausgerät ein rechtschaffenes Hauskreuz. Einem echten Katholiken wird es langweilig wie in einer protestantischen Kirche, wenn er in der Stube kein Kreuz und kein Heiligenbild hat. Und ebenso kommen sich gottliebende Menschen langweilig vor, wenn sie nicht am Leiden merken, dass Gott bei ihnen ist.* Darum ist auch alles gleich zur Stelle, wenn ein Kreuz kommt, um es gemeinsam zu tragen in Liebe und edlem Schmerz – als wäre es ein teurer Überrest von Golgotha. Leidet ein Glied, leiden und dulden und beten sie alle mit und denken nicht viel darüber nach; es versteht sich von selbst.

 Nicht wahr, da ist es kein Wunder mehr, wenn der Heiland sein Wort wahr macht: „Wo zwei oder drei in meinem Namen versammelt sind, da bin ich mitten unter ihnen.“ – Und darum ist ein solches Haus ein wahres Haus des Herrn und Christus herrscht darin und sein Geist wandelt und waltet ungesehen unter ihnen und betet und leidet und opfert mit ihnen, wie sie mit ihm am Sonntage in der Kirche bei der heiligen Messe.

Wenn der Schuster oder Tischler oder Wirt an seinem Haus ein Schild über der Tür anbringt, damit die Leute wissen, wen oder was sie darin finden können, so würde ich über ein solches Haus Schild und Schrift setzen:


                                                     „Hier wohnt Jesus.“

Fortsetzung folgt

(Nach: Das Haus des Herzens Jesu von P. Franz S. Hattler S.J., laut Vorwort früher in "abertausenden christlicher Familien verbreitet", Herdersche Verlagsbuchhandlung, 1912)


*In wie vielen alten katholischen Büchern kann man lesen, dass es unter den guten Katholiken stets die Meinung war, dass man sich beunruhigen muss, wenn man kein Kreuz hat. Das wurde als schlechtes Zeichen gedeutet, dass der liebe Gott sie vergessen hat, weil sie eines Kreuzes nicht würdig sind. Welch ein Unterschied zu der allgemeinen Haltung heute!

Samstag, 17. Dezember 2011

Der vernünftige Christ

Unser heiliger Vater Papst Benedikt hat wiederholt den Zusammenhang zwischen Vernunft und Glauben darlegt.
Nachstehende Predigt, obwohl schon 230 Jahre alt von erstaunlicher Aktualität, fügt der Vernunft jedoch noch hinzu, was spätestens seit dem Konzil – Gott sei es geklagt – in der Verkündigung kaum mehr betont wird, nämlich die Wahrheit:

Von der Wahrheit der christlichen Religion, welche die Grundlage aller Unterweisungen sein soll


Seitdem die christliche Religion gestiftet ist, dachten die Diener des göttlichen Wortes, ihrer Pflicht ein Genügen zu tun, wenn sie sich nur beflissen, die Wahrheiten der christlichen Sittenlehre recht darzulegen, und die Übung der Tugenden, welche sie lehrt, den Leuten einzuflößen. (Anm.: geschieht beides leider schon lange nicht mehr)

Jedoch, nachdem selbst in dem Schoße des Christentums sich eine Rotte ungläubiger Geister gebildet hat, welche, um die Sittenlehre der Religion im Grunde zu untergraben, sich mutwillig wider ihre Lehrsätze empören, und sich nicht damit begnügen, das Joch des Glaubens abzuschütteln, sondern auch noch bestrebt sind, ihn bei anderen zu vertilgen; so erfordert die Pflicht eines Predigers, sein Bestes zu tun, um die Wahrheit der Religion darzulegen.

Dies muss er tun, damit er sowohl die Gottlosigkeit derjenigen zu Schanden mache, welche nicht glauben wollen, als auch, damit er den Glauben der Gläubigen stark mache, welcher unter den Ungewittern, die ihn bestürmen, dem Schiffbruche ausgesetzt ist, und der nur deswegen bei einer großen Zahl der Christen unfruchtbar ist, weil sie auf die Beweggründe der Glaubwürdigkeit nicht genug achten, die ein jedes vernünftiges Gemüt bewegen soll, sich dem Joch des Glaubens zu unterwerfen.
Ehe ich zur Sache schreite, verlange ich eine Vernunft, die vorurteilsfrei und vom Joch der Leidenschaften befreit ist, welche den Eindrücken, die meine Beweggründe auf ihr Gemüt wirken können, den Weg verlegen. Eine aufgeklärte Vernunft muss und wird sich auf die Seite einer Religion stellen, welche sich derselben in ihrer ganzen Herrlichkeit, und mit dem ganzen Glanz der Wahrheit begleitet, darstellt. Es ist zwischen der Religion und der Vernunft eine so große Übereinstimmung, dass Vernünftigsein zwingend erforderlich ist, um bald ein Christ zu werden.

Im Übrigen ist dieser Gegenstand umso wichtiger, als es darum geht, gegen einheimische Feinde der Religion vorzugehen, von denen sie Vieles mehr zu fürchten hat, als von auswärtigen Feinden, welche sie mit offenbarer Gewalt angefallen haben, und ihr durch ihre Kämpfe nur noch einen neuen Schimmer gegeben haben; wohingegen die gottlose Sekte, mit der wir es zu tun haben, ihr desto gefährlichere Streiche versetzt, weil sie den Menschen am schwächsten Ort angreift, indem sie sich seiner Leidenschaften bedient, um ihn der Herrschaft des Glaubens zu entziehen.
Möchten wir doch die Wolken zerstreuen können, mit welchen der Geist der Finsternis schon einige Gemüter unter uns umnebelt hat! Möchten wir das Unkraut ausreißen, das der Feind in den Acker des Hausvaters gesät hat! Lasst uns beweisen: 
  • Dass es eine Religion gebe, die von Gott geoffenbart ist.
  • Dass diese Religion die christliche Religion sein.
  • Dass man die wahre Religion nirgends anders, als in der katholischen, apostolischen und römischen Kirche finde.

(wird fortgesetzt)

Aus: Predigten zur Unterweisung christlicher Gemeinden auf alle Sonntage und Hauptfeste des Jahres aus dem Inhalte des Evangeliums gezogen, welches man in der Messe liest. Jean Billot, Augsburg, 1780, mit Imprimatur

Freitag, 16. Dezember 2011

Ein Haus nach dem Herzen Jesu (II)


Fortsetzung von hier:

Ich will euch jetzt zeigen wie sich ein solches Haus des Herzens Jesu in den Herzen der Einwohner geistig aufbaut. Wir kommen zum Bauplan.
In einer Familie, in einem Haus, in dem der Geist des Herzens Jesu regiert, legt der Glaube den den Grundstein, den Segen dazu gibt das Gottvertrauen und

im stillen Hause drinnen,
da zimmert unter heiterem Liede
all die Gemächer aus, der Friede.
Es stützt der Treue starkes Band
mit festen Säulen ihre Wand.
Der Engel der Verträglichkeit
steht helfend ihrem Werk zur Seit´
und auch die Liebe ruhet nimmer  
und jedes Plätzchen in dem Haus
schmückt sie mit frischen Blumen aus,
die Fenster all mit Sonnenschimmer.
Ja, natürlich ruht die Liebe in einem solchen Haus nie, denn die Liebe zu Gott ist das Hausgesetz, das alle in ihrem Herzen tragen, ist die Sonne, die alle erwärmt und gedeihen lässt. So wie der gute Knecht bei seiner Arbeit immer erst den Herrn fragt, ob es ihm recht ist, so fragt auch die Liebe im Herzen aller Insassen, was der Herr von ihnen wolle oder was nicht. Und weil es der Liebe so wenig schwer fällt, des Geliebten Willen zu tun, wie der Flamme zu brennen und zu leuchten, so ist auch der stille Friede und die stille Freude an Gott in ein solches Haus eingezogen.
In der Früh beim Aufstehen gilt der erste Gruß Gott in Dank und Liebe und der Mutter Gottes und dem heiligen Schutzengel, und soweit es möglich ist, geht immer einer aus der Familie in die Kirche zur heiligen Messe, dass von dort der Segen mitgebracht werde. Die Arbeit und das Essen werden mit dem heiligen Kreuzzeichen eingeweiht und beschlossen und des Abends beten sie den heiligen Rosenkranz oder sonst etwas Gemeinsames und die Mutter nimmt Weihwasser vom Gefäß an der Türe und gibt es den Kindern und segnet sie und der Vater sagt: „Gelobt sei Jesus Christus!“ und alles antwortet: „In Ewigkeit! Amen“ und „Gute Nacht“.
So geht es Tag für Tag die Woche durch bis Samstagabend, wo im Haus und um das Haus alles in schöne Ordnung gebracht wird, denn morgen kommt der Sonntag.


(Nach: Das Haus des Herzens Jesu von P. Franz S. Hattler S.J., laut Vorwort früher in "abertausenden christlicher Familien verbreitet", Herdersche Verlagsbuchhandlung, 1912)

Mittwoch, 14. Dezember 2011

Ein Haus nach dem Herzen Jesu (I)


Schon der sel. Papst Pius IX. hatte gesagt: „Die Kirche und die ganze menschliche Gesellschaft haben keine andere Hoffnung, keine andere Rettung als das heiligste Herz Jesu.“ 
Unser  heiliger Vater, Papst Benedikt, wünschte schon 2006 ein Wiederaufleben der Herz-Jesu-Verehrung. Kardinal Burke hat in diesem Jahr zur weltweiten Verehrung des heiligsten Herzens Jesu aufgerufen, als Rettungsmittel für die im argen liegende Welt,  und riet den Katholiken, durch eine Herz-Jesu-Thronerhebung  Jesus Christus zum König ihres Hauses zu machen.
Wie man das dann auch im täglichen Leben umsetzt, wussten früher noch viele Katholiken, gab es doch genügend Priester, die sie dazu angeleitet haben. Einer von diesen war der große Herz-Jesu-Apostel P. Franz S. Hattler S.J.. Hier ist der erste Teil seiner Bauanleitung eines Hauses, in dem nur Jesus Christus herrscht, damals übrigens mit Imprimatur der Ordensoberen und des Bischofs veröffentlicht, also echt katholisch:


Das Haus des Herzens Jesu
Ich will euer Haus zu einem recht christlichen Haus machen. Ich will bitten und helfen, dass ihr euer Haus so schön und sauber herrichtet , dass Christus mit ganzer Liebe seines Herzens bei euch Einkehr nehmen und unter euch wohnen mag und er von eurem Haus und eurer Familie sagen kann, was geschrieben steht vom Tempel Salomons: „Ich habe geheiligt das Haus, das du gebaut, ich lege meinen Namen auf ewig daselbst nieder, und es werden daselbst sein alle Tage meine Augen und mein Herz!“ (3 Kg 9,3). Ein solches Haus, das ganz nach dem Wohlgefallen des Herzens Jesu eingerichtet ist, verdient mit allem Recht den schönen Namen: Haus des Herzens Jesu!

Ich komme mir bei dieser Geschäftsreise durchs Land vor wie der hl. Joseph, als er in heiliger Nacht in Bethlehem auf und ab wandelte und an allen Türen klopfte, um Einlass zu finden, damit der Erlöser der Menschen dort seine Geburt feiern könne, oder als er aus Furcht vor Herodes gar aus dem Heimatland fortgezogen und mit Mutter und Kind in weite Gegenden zu heidnischen Leuten nach Ägypten hat ziehen müssen. Es wird auch mir vielfach gehen wie ihm; es wird heißen: Ist kein Platz da! Aber ich will mir den hl. Joseph zum Muster nehmen und still und gottergeben weiterziehen zum Nachbarhaus und dort klopfen. St. Joseph soll mir auch helfen, die Herzen zur Aufnahme seines Pflegekindes zu rühren, und darum sei diese Schrift ihm geweiht und seinem Vaterherzen anempfohlen, dass er helfe sie recht weit zu verbreiten, und dass sie überall viel Segen stifte in den christlichen Häusern zum Wohle der Insassen und zur Freude des Herzens unseres Herrn.

Vom geistigen Hausbau

Christlicher und natürlicher Weise müssen wir beim Aufbau des Herz-Jesu-Hauses mit dem wichtigsten anfangen; wir müssen vor allem wissen, wer im Hause der Hausherr sein soll? Wer soll es sein?

Das Häuschen zu Nazareth war das erste Haus, wo der liebe Heiland für längere Zeit seine Wohnung aufgeschlagen hat. Nach außen hin hat sich dasselbe von anderen reinlichen Häusern armer Judenleute nicht viel unterschieden; auch im Inneren ging alles nicht anders zu, als wie es in jedem ordentlichen Hause zuzugehen pflegt. Die drei heiligen Personen sind aufgestanden und schlafen gegangen wie die anderen, haben gearbeitet und gegessen wie die anderen; Joseph war in seiner Werkstatt beschäftigt; Maria in der Küche oder in der Stube beim Spinnen oder hat gewaschen und das heilige Kind hat getan, was die Mutter oder Vater Joseph ihm gesagt haben. Nur in einem war das Häuschen sehr verschieden von den anderen. In anderen hat der Familienvater regiert, hier aber regiert das Kind Jesus, obwohl es heißt, es sei seinen Eltern untertan gewesen. Lass dir das erklären.

Neun Monate vor Christi Geburt war Maria eines Tages allein in ihrer Kammer zu Nazareth und hat wahrscheinlich gerade gebetet. Da ist ein Engel gekommen und hat einen Gruß gebracht von niemand geringerem als von Gott selber und mit dem Gruß ist die fröhlichste Botschaft der Welt gekommen, die Jungfrau solle Gottesmutter werden. Klug, wie Maria war, bitte sie nur gerade so viel um Erklärung, als nötig war, ihr Gewissen wegen des Gelübdes ewiger Jungfrauschaft aufzuklären; alles andere, so unglaublich es war, machte ihr keine Sorge. Sie weiß, dass bei Gott kein Ding unmöglich ist. Und darum willigt sie zu allem demütig ein, wie es sich fügte. Es soll also der Herr selber bei ihr und in ihrem Hause Einkehr nehmen und der erste Gruß, mit dem sie den Sohn Gottes empfängt, das erste „Willkommen“, das sie ihm sagt, ist die schöne Erklärung: „Sieh, ich bin eine Magd des Herrn!“
die heilige Familie unterwegs

Da hörst Du jetzt aus ihrem eigenen Munde, dass sie ihr göttliches Kind zum Herrn und Hausvater annimmt; sie will nur seine Magd sein und tun, was und wie er will. Und der hl. Joseph hielt es nicht anders, nachdem er durch den Engel erfahren, wer das Kindlein sein, dessen Mutter seine Ehefrau geworden war. So schaltete und waltete also eigentlich im Häuschen zu Nazareth der Geist Jesu Christi ganz allein. Nie wird ein Wörtlein geredet, nie ein Gedanke zugelassen, nie ein Schritt getan, der nicht ganz nach dem Willen Christi gewesen wäre.
Alles geschieht nach dem Wohlgefallen und zur Freude seines Herzens; und wenn Maria und Joseph ihm einen Auftrag zu geben wagen, so tun sie auch das nur, weil das göttliche Kind es so will. So ist es in Wahrheit gewesen: sein göttlicher Wille hat Maria und Joseph geführt.
Darum sage ich jetzt: Im Hause zu Nazareth war Christi Geist und Wille der Hausvater, und darum war dieses Häuschen auch das erste Haus des Herzens Jesu, ganz nach seinem Geschmack und Wohlgefallen. Und so sollte se in jedem Christenhause sein. So soll darin Christi Geist und Wille allein herrschen; und alle sollten sich in ihren Gedanken und  Reden und Arbeiten und Leiden ganz nach ihm allein richten.
Ihr könnt nicht, wie Maria und Joseph, Christus, dem Herrn dem Leibe nach und sichtbar in eurem Hause Herberge geben; aber das könnt ihr alle und das sollt ihr alle; ihr sollte seinen Geist in euch Einkehr nehmen und ihn eurem Haus schalten und walten lassen Wenn ich also um Einlass für den Heiland bei euch bitte, so will ich nichts anderes, als euch dazu bringen, euer Haus und euch selber so einzurichten, dass alles darin ganz nach dem Wohlgefallen seines göttlichen Herzens sei und geschehe.

wird fortgesetzt


(Nach: Das Haus des Herzens Jesu von P. Franz S. Hattler S.J., laut Vorwort früher in "abertausenden christlicher Familien verbreitet", Herdersche Verlagsbuchhandlung, 1912)