Das wichtigste Gebet ist das Gebet um die Beharrlichkeit bis zum Ende. Siehe hier


Sonntag, 21. Oktober 2012

Was das II. Vatikanische Konzil offensichtlich beschleunigt hat

Die Öffnung zur „modernen“ Welt ist seitdem sehr „erfolgreich“ gewesen.

Folgendes wurde 1941 vom Direktor des Apostolates für Priester-und Ordensberufe noch beklagt, was heute von allzu vielen als voller Erfolg angesehen und verteidigt wird und denen das „Erreichte“ noch nicht weit genug geht:

"Säkularisation und Laisierung, das sind die Schlagworte unserer Zeit. Die modernen Menschen sind autonom, sie haben es verlernt, übernatürlich zu denken und zu leben.

Dieser moderne Geist des Stolzes und der Überheblichkeit macht sich in gewissen Formen auch bei einem Teil des Klerus bemerkbar.

Die alten, in langer Erfahrung herausgebildeten Formen des kirchlichen und priesterlichen Lebens werden vielfach abgelehnt, weil sie nicht mehr den Bedürfnissen unserer Zeit gerecht würden und den modernen Menschen nicht mehr ansprächen. Auf der ganzen Linie, im priesterlichen Leben und Wirken, in der Aszese, in der geistlichen Kleidung, in der Lebenshaltung des Priesters, in der Seelsorge, in der liturgischen Sprache, in der kirchlichen Kunst usw. will man umwälzen und neue Formen finden und schaffen. Man will vielfach unter allen Umständen „modern“ sein, und diesem Zuge zum Modernen wird dann nicht selten der kirchliche Geist zum  Opfer gebracht. Was nicht „modern“ ist, was nicht „neu“ ist, das hat in ihren Augen keinen Wert, das ist veraltet und überlebt. Mermillod hat dieses Aufgehen in äußerer Tätigkeit mit treffenden Worten als „die Häresie des tätigen Lebens“ bezeichnet.

Diese moderne Geisteshaltung, die das Alte und Überlieferte in der Kirche ablehnt und, wie sie sagen, mit dem Denken der Vergangenheit bricht, die nur die selbstentdeckten Wege als die einzig richtigen gelten lassen will – diese moderne Geisteshaltung ist nichts anderes als eine neue Form des Modernismus. Der Modernismus ist zwar von der Kirche verurteilt, aber er erhebt in verschiedener neuer Prägung wieder sein Haupt.

Wir brauchen nicht zu betonen, dass das wirklich Gute unserer Zeit und der wahre Fortschritt seine Berechtigung hat. Aber die Auswüchse der modernen Geistesrichtung und die grundsätzliche Ablehnung des Alten und Traditionellen in der Kirche ist doch sehr bedenklich.

Wie eine laute Warnung klingen die Worte Pius´ X. aus seiner Enzyklika gegen den Modernismus in unsere Zeit hinein: „Ferne, ferne vom Priestertum sei die Neuerungssucht; Gott hasst die Stolzen und die Trotzigen!“, und derselbe Papst macht es den Bischöfen zur Pflicht, stolze Menschen unbarmherzig von den heiligen Weihen fernzuhalten.* "
 
*Pius X. Enzyklika „Pascendi“
aus dem Buch Sentire cum ecclesia! Ein dringender Aufruf und Weckruf an Priester, von Pfarrer August Doerner, Direktor des Apostolates der Priester- und Ordensberufe, 1941, von der kirchlichen Behörde geprüft, enthält nichts gegen die Glaubens- und Sittenlehre